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Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

Elis
pap. Sd-Ca, pT4, "tall cell"

Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 248531

Im Zuge der aktuellen Fukushima-Diskussionen habe ich mich recht intensiv mit den Gefahren von Kernkraftwerken beschäftigt und in diesem Zusammenhang auch mit Langzeitfolgen von Tschernobyl. Ich möchte jetzt gar nicht auf den Fall Fukushima selbst eingehen, der ohnehin in den Medien prominent vertreten ist – nur soviel: mir ist bewusst, dass es sich um zwei nicht vergleichbare Unfälle/Katastrophen handelt, wobei der gemeinsame Nenner, den man finden kann, allerdings eindringlich genug ist: der Mensch ist ganz offenbar nicht in der Lage, Risiken, insbesondere das Zusammenspiel verschiedener Risiken, richtig einzuschätzen, und falls doch, so führen menschliche Fehleranfälligkeit („errare humanum est“) oder (wohl häufiger) Charakterschwächen (Profitgier etc.) dazu, notwendige Sicherheitsmaßnahmen aus Kostengründen zu lax zu handhaben und Sicherheitsbedenken hintanzustellen bzw. bekannte Risiken nach außen hin zu verharmlosen, genauso wie auftretende Störfälle zu vertuschen, solange es möglich ist, wobei das allerallergrößte und seit Jahrzehnten ungelöste Problem die Atommüll-Endlagerung ist.

In diesem Zusammenhang weise ich auch auf die Kik-Studie hin, Näheres dazu hier: http://www.bfs.de/de/bfs/presse/pr07/pr0712

(Kurzgefasst: Nicht nur im Umkreis von 5 km, sondern selbst noch in 50 km rund um störungsfreie Atomkraftwerke findet man signifikant erhöhte Leukämieraten bei Kleinkindern, wobei die Rate umso größer ist, je näher sich der Wohnort an einem Kernkraftwerk befindet. Im Gegensatz zu den Autoren der Studie betonte ein 12-köpfiges begleitend hinzugezogenes ExpertInnen-Gremium ausdrücklich, dass ein ursächlicher Zusammenhang keineswegs ausgeschlossen werden könne. Seht euch bitte http://www.youtube.com/watch?v=5SAxP63Y7M0 an, konkret die Minuten 8.55-13.55 und bildet euch eure Meinung dazu, wer hier recht hat.)

20 Jahre und 25 Jahre nach Tschernobyl (April 2006, April 2011) veröffentlichten die Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW) und die Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. gemeinsam die Ergebnisse einer Metaanalyse: „Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl – 20 Jahre [25 Jahre] nach der Reaktorkatastrophe“.

Diese Metastudie versucht, die (erwiesenen sowie wahrscheinlichen) Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe möglichst umfassend darzustellen, und bezieht ausdrücklich auch Deutschland und andere von Tschernobyl vergleichsweise weit entfernte Gebiete mit ein.

Meta-Studie von 2006:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Gesundheitliche_Folgen_Tschernobyl.pdf
(Schilddrüsenkarzinome bei Erwachsenen in Tschechien: S. 47)

Meta-Studie von 2011:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Tschernobyl_Studie_2011_web.pdf
(Schilddrüsenkarzinome bei Erwachsenen in Tschechien: S. 65f.)

Für Tschechien wies bereits die Meta-Studie für den 20-Jährigen Zeitraum 1986-2006 426 Schilddrüsenkarzinome bei Erwachsenen mehr als gemäß dem statistischen Durchschnitt zu erwarten gewesen wären, nach. (Die Zahl mag auf den ersten Blick unspektakulär erscheinen, wenn man bedenkt, wie selten Schilddrüsenkrebs im Normalfall ist, scheinen mir 426 Fälle, die über den zu erwartenden Durchschnitt hinausgehen, ganz und gar nicht wenig.)

Die betreffende Studie scheint leider nicht fortgesetzt worden zu sein, denn die Zahl von 426 zusätzlichen Sd-Krebsfällen bei Erwachsenen in Tschechien findet sich so unverändert auch im Bericht von 2011.

Die Daten, die aus Tschechien vorliegen (Basis war ein langjähriges offizielles Erwachsenen-Krebsregister) wurden damals vom Strahlenbiologischen Institut der Universität München, vom tschechischen NRO Fakultni nemocnice Plzen im tschechischen Pilsen und vom GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg ausgewertet.

2011 heißt es, genauso wie auch bereits 2006:
„Für eine umfassende Untersuchung von Schilddrüsenerkrankungen und speziell Schilddrüsenkrebs in Deutschland vor und nach Tschernobyl wurden die erforderlichen Daten bisher verweigert.“ (2011, S. 65; 2006, S. 46)

Meine Frage nun:

So gut wie jede/r (mit Ausnahme von Mikrokarzinomen) betroffene Erwachsene, bei dem/der ein Schilddrüsenkarzinom entdeckt wird, erhält eine stationäre Radiojodtherapie mit einer entsprechend hohen Dosis, und diese Daten müssen bestimmt auch irgendwo dokumentiert werden. Es kann doch nicht so schwer sein, die Anzahl derjenigen Erwachsenen, die jeweils im Jahr x nach Tschernobyl (1986) eine solche hochdosierte Radiojodtherapie erstmals erhielten, zu ermitteln und bekanntzugeben.

Warum „verweigert“ (wie es in beiden Studien heißt) die BRD die Bekanntgabe?
Mein Heimatland, Österreich, nehme ich da übrigens nicht aus. Wären die Daten irgendwo verfügbar gemacht worden, so würden sie sich wohl in der Metastudie auch finden. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es nachweislich mehrere Gebiete, die damals vergleichsweise stark von radioaktiven Niederschlägen betroffen wurden und gab es, nicht zuletzt durch Russlands anfängliches Vertuschen bedingt, einige Tage lang fehlende Informationen bzw. Verharmlosungen. Daher ist anzunehmen, dass die für Tschechien erhobene Tendenz der signifikanten Zunahme von Schilddrüsenkarzinomen zumindest auf diese Gebiete übertragbar ist.

Es wäre vermutlich schwer bis unmöglich, nachzuweisen, dass in einer ganz bestimmten Region in Deutschland oder Österreich infolge von Tschernobyl mehr Schilddrüsenkarzinome auftreten, zumal hier die Orte der höchsten gemessenen radioaktiven Niederschläge keineswegs immer mit der Entfernung zu Tschernobyl korrelierten und in all den Jahren auch viele Menschen ihren Wohnsitz geändert haben – aber die Daten für die BRD insgesamt oder ein Bundesland zu erheben und bekanntzugeben (für Österreich gilt es analog), das sollte doch wohl mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich sein.

Warum wird das nicht gemacht, bzw. laut der Formulierung in der Studie sogar „verweigert“?

Liebe Grüße,

Elis

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338554

Hallo Elis,

bei dem Zitat aus Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl 2011 Hrsg. von Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW Deutschland) und Gesellschaft für
Strahlenschutz e.V. heißt es, April 2011:

Für eine umfassende Untersuchung von Schilddrüsenerkrankungen und speziell Schilddrüsenkrebs in Deutschland vor und nach Tschernobyl wurden die erforderlichen Daten bisher verweigert.

(2011, S. 65)

Frage ich mich: Wer verweigert hier was? Wer ist Deutschland? Wer hat welche Daten?

Die neuen Fallpauschalen zur Abrechnung von RJT gibt es erst seit 2001.
Hier wäre jedoch das Problem, dass nicht unterschieden wird zwischen ablativer RJT zur Entfernung des Schilddrüsenrestgewebes und der therapeutischen und experimentellen RJT.

Eine bundeseinheitliche Meldepflicht von Krebsfällen gibt es in Deutschland nicht, dies ist Ländersache und wird von jedem Bundesland anders geregelt und aufgebaut. Zusammengefasst werden die Ergebnisse durch die GEKID Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V..

Warum es kein bundeseinheitliches Krebsregister und Krebsmeldepflicht gibt, dürfte verschiedenste Gründe haben (Länderinteressen, Datenschutz, …)

Zu dem gibt es regionale Krebsregister wie z.B. an der Uni Würzburg.

Anhand dieser Register konnte man feststellen, dass es seit Jahren eine Zunahme von Schilddrüsenkrebsfällen gibt (Die Zunahme ist überwiegend auf die Zufallsbefunde papilläres Mikrokarzinom zurückzuführen. Die Anzahl der Todesfälle an Schilddrüsenkrebs ist glücklicher weise Stabil geblieben.)

Es gibt ja auch weitere mögliche Ursachen für die Zunahme des Schilddrüsenkrebs (z.B. mehr Röntgenaufnahmen an Kindern durch Kieferorthopäden; hier konnte in Großbritannien in einer Studie ein Zusammenhang festgestellt werden).

Bei epidomologischen Daten muss man immer berücksichtigen, dass verschiedenste Umwelteinflüsse und andere Faktoren hier zusammen wirken.
Zum Beispiel eine unkontrollierte Einnahme von hochdosierten Jodtabletten birgt je selbst wieder Risiken, so dass Menschen, die an einer Überfunktion der Schilddrüse leiden, es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann (Pulsrasen bis hin zum Herzinfarkt, bei Schwangeren: Fehlgeburten, Frühgeburten oder Missbildungen des Kindes).

Hinzu komm das bei seltenen Erkrankungen über epidemiologische Statistiken es sehr schwer Zusammenhänge zu möglichen Ursachen festzustellen, insbesondere wenn es bei einem Teil auch erbliche Erkrankungen gibt, oder auch Erkrankungen häufiger diagnostiziert werden, weil sich die Diagnosemethoden verbessert haben: siehe Mehr Schilddrüsenkrebs um Atommüll-Lager Asse ?.

Also das obige Zitat mit dieser diffusen, allgemeinen Aussage hört sich für mich eher nach Verschwörungstheorie an, als nach einem sachlichen Argument, das um Aufklärung bemüht ist.

Man kann, wie Du ja auch schreibst, gegen Atomkraft sein, weil es eine Reihe ungelöster Probleme gibt: ungelöste Endlagerfrage, Verwundbarkeit durch Terroranschläge und Kriege, …, die Folgen in einem Umkreis vom mehreren Kilometern (30 km, 50 km, 80 km 100 km und auch in anderen entfernteren Regionen, siehe Cäsium in Süddeutschland) um ein Atomkraftwerk sind für Jahrzehnte von dauerhaften schwerwiegenden Folgen (dies konnte eindeutig nachgewiesen werden, und wird von niemandem bestritten)

Man muss also nicht solche diffusen Anschuldigungen verbreiten oder Zahlen unseriös dramatisieren, die zuvor erst noch genauer untersucht werden müssen (siehe auch Asse).

In dieser hier zitierten Publikation der Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW Deutschland) und Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. werden Aussagen von unterschiedlichen Fachleuten zum Teil sehr willkürlich vermengt und zitiert (S.58f). Ich muss sagen, Aussagen dieser Lektüre würde ich nun alle erst mal noch in ihren Quellen genau überprüfen. Vor Lektüre dieser Publikation dachte ich die Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. sind eine unterstützenswerte Organisation, jetzt habe ich erhebliche Zweifel.

In Europa dürfte es jetzt nach Fukushima durch die unkontrollierte erhöhte Aufnahme von hochdosiertem Jod durch Überängstliche wahrscheinlich schwerwiegende gesundheitliche Folgen, wo möglich bis zu Todesfällen gegeben haben.

Lieber ein Argument weniger gegen Atomenergie, und dabei sachlich bleiben, dies dürfte allen mehr nützen.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338555

Hallo,

auch ich stehe den zitierten „Metastudien“ recht skeptisch gegenüber. Weniger wegen der IPPNW, mit der ich, zumindest bis jetzt, kein Problem hatte, sondern wegen der „Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.“, die sich durch ihren Namen einen mehr oder weniger offiziellen Anstrich geben mag, aber keineswegs eine „offizielle“ Organisation ist, und ihren beiden Exponenten Pflugbeil und Lengfelder. Beide haben sich in der unmittelbaren Vergangenheit im Hinblick auf Japan im Wesentlichen durch zwar spektakuläre aber weitgehend eben auch völlig spekulative Aussagen hervorgetan. Etwa dadurch dass behauptet wurde, die an den Arbeiten im Kraftwerk Fukushima1 beteiligten Arbeiter seien allesamt todgeweiht, oder das Unglück sei jetzt bereits deutlich schlimmer als dasjenige in Tschernobyl. Solche Aussagen enbehren, im Moment zumindest, jeglicher wissenschaftlicher Grundlage, da die Herren nicht über mehr Informationen verfügen als andere Wissenschaftler auch, und die Datenlage ist zwar mager, aber aus dem was bisher bekannt ist, aus offiziellen und auch inoffiziellen Quellen, sind vorgenannte Aussagen völlig haltlos.
Auch wenn das radioaktive Inventar in Fukushima ein Mehrfaches dessen in Tschernobyl beträgt, sind die Unfälle doch völlig unvergleichbar. Die am Kraftwerk selbst und in der weiteren Umgebung in den ersten Tagen und Wochen freigesetzte Aktiviät war durch die Art des Unfalls (mit kompletter Kernschmelze und Graphitbrand) um viele Größenordnungen höher als das was bisher in Japan freigesetzt wurde, und ist absolut nicht vergleichbar. Damit will ich den dortigen Unfall keinesfalls verharmlosen und es steht auch keineswegs fest, ob sich die Folgen nicht noch deutlich verschimmern könnten.

Aus den bisherigen öffentlichen Aussagen der Mitglieder der „Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.“ kann ich jedoch keine wirklich seriöses Bemühen um die Beurteilung dieser Dinge herauslesen und habe die Befürchtung, dass es sich dabei eher darum handelt, im Gespräch zu bleiben und sich mit spektakulären Aussagen bei den Medien anzudienen.

Zu den Aussagen über die angeblich zurückgehaltenen oder nicht durchgeführten Untersuchungen zu den globalen Folgen des Tschernobylunglücks hinsichtlich SD-Krebs in Deutschland oder Österreich: Wenn man epidemiologische Daten (die, wie Harald bereits dargestellt hat, nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen) bzgl. eines Solchen Events begutachten will, muss man Referenzwerte haben, auf die man die Daten nach dem Unfall bezieht. Wenn man dazu die Daten vor dem Unfall hernimmt, werden sämtliche weiteren Effekte, die die Inzidenz der SD-Krebserkrankungen erhöhen können, wie häufigere OPs mit dementsprechend häufigeren Zufallsbefunden und bessere Diagnosemethoden oder eben auch einfach erhöhte Aufmerksamkeit der Diagnostiker nach einem solchen Unfall mit in die Auswertung eingehen und man kann den reinen Effekt des Unfalls an sich nicht mehr oder nur sehr schwer herausrechnen, insbesondere, wenn es sich um einen so relativ seltene Erkrankung wie SD-Krebs handelt, bei der die statistische Unsicherheit sowieso sehr hoch ist. Wirklich vergleichbar sind nur Daten, die im gleichen Zeitraum an Orten unterchiedlicher Belastung, aber sonst gleicher Risikostruktur gewonnen wurden. Solche stehen aber meines Wissens nicht zur Verfügung.

M.E. ist das Fehlen einer Folgenabschätzung hinsichtlich SD-Krebs in Deutschland nicht in der Zurückhaltung irgendwelcher vorhandener Daten begründet, sondern darin, dass die Datenlage einfach zu schlecht ist, um hier wissenschaftlich sauber nachweisbar Effekte sehen zu können. Natürlich kann man es sich einfach machen und die seit dem Unglück sicher vorhandenen leichten Anstiege der Inzidenz einfach pauschal dem Unglück zuordnen, doch das wäre aus den o.g. Gründen in höchstem Maße unwissenschaftlich.

Eine ganz andere Geschichte ist es, wenn die Zahlen so eindeutig sind wie diejenigen für Weißrussland, die z.B. im Buch von Prof. Reiners (Diagnostik, Therapie und Nachsorge des SD-Karzinoms, 2010) und den darin zitierten Originalarbeiten sowohl für Kinder als auch für Erwachsene dargestellt werden. Diese Zahlen sind so eindeutig (mit Anstiegen der Inzidenzen um teilweise mehr als das 10 fache) und die Verläufe so klar mit dem Unglück korrelliert, das die Interpration in diesem Falle klar ist.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Elis
pap. Sd-Ca, pT4, "tall cell"

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338556

Hallo Harald und Karl,

vielen Dank für eure Antworten. Ich hab begonnen (der Einfachheit halber nur in einem Post an euch beide) zu antworten, aber da das Thema so komplex ist, und ich ja Laiin bin, war/ist das nicht so leicht – bin noch nicht fertig (vermutlich müsste ich obendrein auch noch gewaltig kürzen) und brauch auch mal Pause(n) – aber ich bin dran, und es wird noch was kommen von mir – bzgl. eines konkreten Zeitpunkts mag ich mich aber nicht festlegen, weil ichs selbst nicht abschätzen kann. Bis dahin mal danke vor allem auch für die interessanten Links!

Liebe Grüße,

Elis

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338557

Hallo,

habe hierzu noch ein anderes Thema aufgemacht:
25 Jahre Tschernobyl und die Folgen.

Viele Grüße
Harald

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338558

Hallo,

ich häng mich mal hier mit dran, um das andere Thema 25 Jahre Tschernobyl und die Folgen nicht zu sehr zu emotionalisieren.

Ich habe den Artikel auch mit Interesse gelesen, danke für die Infos, Harald.

Die ganze Diskussion, wie viele Tote bzw. Erkrankte es denn nun durch Tschernobyl wirklich gegeben hat, ist sehr interessant (wie unterschiedlich sich Statistiken und Zahlen auslegen lassen), aber ich denke, wirklich nachweisen kann man da kaum etwas.
Aber eine große Rolle spielt das sowieso nicht, finde ich, ist eher eine theoretische Diskussion, denn letzten Endes ist jeder einer zuviel.
Bei den Fernsehberichten über die Aufräumarbeiten in Tschernobyl ist es mir kalt den Rücken runtergelaufen. Schauderhaft, wie viele Leute die da reingeschickt haben und unter welchen Bedingungen.

Es wäre jedenfalls schon mal viel gewonnen, wenn alle Länder aufhören würden, wie wild neue Atomkraftwerke zu bauen… 🙄
Interessant fand ich eine Aussage aus – Bulgarien war`s, glaub ich – oder doch Rumänien(?), sinngemäß „Wir WOLLEN aber auch ein Atomkraftwerk, wie alle anderen auch!“ Nettes Spielzeug 😯

Ich weiß, sonderlich sachlich ist mein Beitrag nicht gerade.
Aber das ganze Rumgeeiere in der Politik nervt mich und wie man solche Katastrophen wie in Japan für den Wahlkampf ausschlachtet (auf beiden Seiten), statt zu versuchen, in der Sache was zu ändern, damit man in 20 oder 30 Jahren vielleicht mal keine Leute mehr zum Kühlen eines strahlenden Reaktors mit Kernschmelze oder auch zum Wegräumen verstrahlter Trümmer schicken muss.

Euch in Österreich finde ich da jedenfalls vorbildlich, Elis. Ist zwar sicher nicht direkt vergleichbar mit Deutschland (so einen hohen Anteil an Wasserkraft werden wir nicht hinbekommen hierzulande), aber allein die Entscheidung, ein bereits gebautes AKW nicht in Betrieb zu nehmen, weil die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist, finde ich super! :worship: (wir hier werden gar nicht erst gefragt)

Viele Grüße von
Maria

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Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338559

Hallo Maria,

Ich weiß, sonderlich sachlich ist mein Beitrag nicht gerade.

finde ich eigentlich nicht und kann Deine Argumente sehr gut nachvollziehen.

Es gibt sicher ganz viele unspektakuläre Argumente gegen einen (andauernden) Einsatz der Kernenergie, die allesamt ohne die Zahlenspielereien mit angeblichen oder potentiellen Opfern auskommen, die momentan in den Ring geworfen werden.

Einen interessanten Ansatz (wenn auch, was die Zahlen anbetrifft, vielleicht teilweise spekulativ) finde ich den Gunter Dueck (Mathematiker, Volkswirt und Denker bei IBM), dessen Beiträge ich sehr schätze:

http://www.omnisophie.com/day_137.html

(den Link ebenfalls an dieser Stelle, um das andere Thema nicht zu belasten, was ich eine gute Idee von Maria finde. Und im Nachherein hätte wohl meine Antwort von dort auch besser hierher gepasst)

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338560

Hallo Karl,

der Link ist gut, ja.
Wenn ich mir den Preis für meine Autohaftpflicht so anschaue, frage ich mich, was so eine AKW-Haftpflicht wohl kosten würde…?

Schönen Abend noch!
Maria

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Schilddrüsenkrebs + Tschernobyl – warum gibt es keine Daten?

| Beitrags-ID: 338561

Hallo nochmal,

die Idee mit der Haftpflichtversicherung haben scheinbar andere aufgegriffen und gleich die Kosten berechnet: http://www.dasinvestment.com/investments/versicherungen/news/datum/2011/04/26/100-milliarden-euro-jaehrlich-mathematiker-berechnet-haftpflichtversicherungspraemie-fuer-akws

Gruß
Maria

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