Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
- Dieses Thema hat 10 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 13.09.2011 - 09:23 von mk177orange.
Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Ich wende mich mal an Euch, obwohl es nicht um mich, sondern um meinen Mann geht. Ich bin gerade etwas perplex und weiß nicht genau, wie wir weiter vorgehen sollen. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Mein Mann ist wegen einer chronischen Krankheit in ärztlicher Behandlung. Sein Arzt hat eine Blutuntersuchung veranlasst; der Laborbericht liegt nun in der Praxis vor. In der Zwischenzeit hat mein Mann sich entschlossen, den Arzt zu wechseln. Er war heute in der Praxis, um eine Kopie seines Laborberichtes anzufordern. Diese wurde ihm verweigert. Er müsse erst mit dem Arzt sprechen. Er will aber nicht mit dem Arzt sprechen, sondern nur eine Kopie der Blutwerte.
Ist es richtig, dass der Laborbericht nur im Zusammenhang mit einem ärztlichen Gespräch herausgegeben wird? Wenn nein, wie können wir weiter vorgehen, um den Bericht zu bekommen? Wer wäre unser Ansprechpartner?
Für Eure Meinungen und auch ein paar handfeste rechtliche Grundlagen wäre ich dankbar!
"Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle." (Albert Einstein)
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Hi,
die rechtliche Grundlage kenne ich nicht. Aber die Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
Ich würde den neuen Arzt bitte, die Befunde anzufordern. Auf diesem Umweg müsste es funktionieren. Denn deine Werte stehen dir ja zu als Patient. Und so kann man verhindern, dass der Patient einen (eventuell schlimmen) Befund nicht nur aus dem Schreiben erfährt, sondern erläutert bekommt.
Wenn die Blutwerte nicht teuer oder aufwändig sind, dann könnte der neue Arzt sie auch einfach noch einmal machen.
Viele Grüße
Esther
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Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Danke für Dein schnelle Antwort! Ja, so ginge es sicherlich. Mir geht es ehrlich gesagt auch ein bisschen ums Prinzip – um die selbstherrliche Art, in der dort mit den Patienten umgegangen wird. (Das ist nebenbei bemerkt auch der Grund für den Arztwechsel.)
Bei der Blutuntersuchung handelt es sich übrigens um ein routinemäßiges großes Blutbild. Mein Mann leidet unter Schuppenflechte – also, ich rechne jetzt nicht damit, dass dort schreckliche Dinge drinstehen in dem Befund, die ein Arztgespräch unumgänglich erscheinen lassen.
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Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Hallo Celia,
ich wollte auch nicht vermuten, dass es sich um etwas Schreckliches handelt. Es geht ja nur um den Grundsatz. Wenn der Arzt es immer rausrücken würde, wenn alles okay ist und nur nicht, wenn etwas Schreckliches gefunden würde, dann wüsste man ja auch Bescheid .
Im Prinzip finde ich es gut, dass man als Patient und Laie nichts Unbesprochenes in die Finger bekommt. Allerdings geht es mir auch manchmal so, dass ich nicht noch stundenlang warten möchte, um dann zu hören, dass alles okay ist … Wo ich doch vielleicht nur selbst einen (viel genaueren) Blick auf meine SD-Hormone werfen wollte.
Eine Rückmeldung an den Arzt, weshalb man wechselt, ist eigentlich auch nicht verkehrt. Wenn man sich die Mühe noch machen will. Ärzte sind ja auch nur Menschen. Und manchmal sehr lernfähig.
Viele Grüße
Esther
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Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Wenn der Arzt es immer rausrücken würde, wenn alles okay ist und nur nicht, wenn etwas Schreckliches gefunden würde, dann wüsste man ja auch Bescheid.
Ja, das stimmt natürlich… 😳
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Hallo celia,
der Laborbericht ist Teil der Patientenakte und die steht dem Patienten zu. Rein rechtlich gesehen hätte dein Mann also den Bericht kriegen müssen.
Aber Recht haben und Recht bekommen sind immer zwei Paar Schuhe. Da dein Mann die Praxis wohl erst verklagen müsste und das wer weiß wie lange dauert, ist es wirklich das Beste, was meerblau vorgeschlagen hat, nämlich den Bericht durch den neuen Arzt anfordern zu lassen.
Viele Grüße,
Dieter
Nicht die Krankheit bestimmt dein Leben, sondern Du selbst!
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Tuvok, ist das wirklich so? Bzw. wo steht das? Die Aufzeichnungen des Arztes sind auch Teil der Patientenakte, und soweit ich weiß, muss er die nicht rausrücken.
Ich hätte gern etwas juristisch Greifbares. Und wer ist mein Ansprechpartner bei Problemen dieser Art? Die Krankenkasse? Denn die bezahlt den Arzt ja schließlich für die Dienstleistung des Blutabnehmens sowie das Labor für die Auswertung. Oder die kassenärztliche Vereinigung?
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Hallo Celia,
schau mal hier:
https://www.datenschutzzentrum.de/medizin/arztprax/dsrdpat2.htm#5
und dann speziell unter
V. Recht auf Einsicht in Patientenakten
den Punkt „3. Modalitäten“.
Vielleicht hat der Arzt deinen Mann falsch verstanden und gedacht, er solle ihm das Origianl mitgeben?
Viele Grüße,
Dieter
Nicht die Krankheit bestimmt dein Leben, sondern Du selbst!
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Danke Dir, Tuvok, das ist sehr hilfreich!
Bis zum Arzt ist mein Mann ja gar nicht vorgedrungen, bzw.das wollte er ja auch gar nicht. Die Vorzimmerdame hat sich geweigert, ihm eine Kopie zu machen, er müsse erst mit dem Arzt sprechen. Ohne Arztgespräch keine Kopie.
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Hallo Celina,
Ist es richtig, dass der Laborbericht nur im Zusammenhang mit einem ärztlichen Gespräch herausgegeben wird?
Soweit ich weiß hat das so seine Richtigkeit.
Ich bekomme meine Schilddrüsenwerte auch nur beim Arzt und nicht bei den
Sprechstunden-Helferinnen.
Die sagen mir die Werte obwohl sie das nicht dürfen, jedoch in Papierform geht nur über den Arzt.
❗ Der neue Hausarzt kann alle Patientendaten vom bisherigen Arzt anfordern.
Diese müssen auch dem anderen Arzt ausgehändigt (übermittelt) werden.
Grüße Michael
Antwort auf: Aushändigung Laborbericht verweigert – ist das ok?
Der Arzt kann Dir Kopierkosten in Rechnung stellen. Das war es dann aber auch.
Wende Dich nochmal an den Arzt und sage Du übernimmst die Kopierkosten.
Ansonsten wende Dich an die Kammer oder einen Anwalt.
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