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Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 243550

Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

Hallo,

das Institut für Molekulare Strahlenbiologie und Pathologie des Helmholtz Zentrums München hat 160.000 Euro von der Deutschen Krebshilfe bekommen für ein Forschungsprojekt zum papillären Schilddrüsenkrebs.

Untersucht werden sollen spezielle Gene, die für das Wachstum des papillären Schilddrüsenkrebs verantwortlich sind,insbesondere sollen Unterschiede in den Genen aufgespürt werden, die für das Wachstum des Tumors und für die Bildung von Metastasen verantwortlich sind.

Mit einem Gen-Test soll es dann möglich sein, eine bessere Risikoeinschätzung und besser Therapieplanung vorzunehmen.

Das papilläre Schilddrüsenkarzinom und insbesondere das papilläre Mikrokarzinom (meist als Zufallsbefund) sind ja recht häufig, und bislang geschieht die Unterscheidung zwischen „low risk“ und „very low risk“ ja nur nach den Kriterien <1cm und unifokal.
(siehe auch Mitglieder-Gruppe: Mikrokarzinom und Europäische Leitlinie)

Geleitet wird das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Horst Zitzelsberger (Institut für Molekulare Strahlenbiologie) und Priv. Doz. Dr. Axel Walch (Institut für Pathologie) am Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt.

Pressemitteilung des Helmholtz Zentrum 12.08.2008

Viele Grüße
Harald

sd-wirbel
SD-CA med.+papillär/Hypopara, OP 2007, RJT, RJD, AHB+onk.Reha: Allgäu /

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310589

1. er externe Link existiert nicht mehr
2. Gibt es inzwischen weitere Ergebnisse / Berichte / Veröffentlichungen?

Meg
Pap. SD Ca pT3 pN1a MX GT1

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310590

Hallo SD-wirbel

Über die Studie, die Harald erwähnt, weiss ich nicht Bescheid. Ich weiss aber, dass eine Studie in Hannover läuft mit Beteiligung der Uniklinik Insel in Bern. Die Resultate sollten nächstes Jahr publiziert werden. Untersucht wurde unter anderen unsere Familie, in welcher es fünf Fälle von papillärem Schilddrüsenkrebs gibt. (Tante, Cousine, Vater, Bruder und ich).

Meg

Kathrin88
Nutzer*In
Pap. SD-Ca

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310591

Hallo,

gibt es schon Ergebnisse von dieser Studie/Untersuchung?
In meiner Familie gab es auch schon einen Fall neben mir (Tante).
Die Ärzte meinten allerdings, dass das pap. SD-CA nicht vererbbar wäre und das reiner Zufall wäre.
Allerdings kann ich das nicht ganz glauben.

Liebe Grü0e

Meg
Pap. SD Ca pT3 pN1a MX GT1

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310592

Hallo Kathrin

Leider gibt es noch keine publizierten Ergebnisse, ich hoffe aber immer noch, dass die Forscher es bald tun. Es wäre sehr hilfreich für alle Betroffenen.

Es gibt Anhaltspunkte, dass ein Gen beteiligt ist und das pap. SD-CA in bestimmten Fällen vererbt wird. Vor fünf Jahren (bei meiner Diagnose) glaubten die meisten es sei Zufall, heute ist diese Meinung nicht mehr so, zumindest bei den Nuklearmedizinern, mit welchen ich es zu tun hatte.

Bei meiner Familie wurde nach meiner Erkrankung ein Screening durchgeführt, bei welchem die Tumore von meinem Vater und von meinem Bruder entdeckt wurden.

Ich weiss nicht, was das nun für deine Familie bedeutet. Mir wurde empfohlen, meine Kinder jährlich mit Ultraschall zu kontrollieren, ebenso meine Schwester und ihre Kinder.

Liebe Grüsse

Meg

Kathrin88
Nutzer*In
Pap. SD-Ca

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310593

Hallo Meg,

danke für deine Antwort.

Also nach meiner Diagnose wurden bei meiner Mutter ein Knoten und Hashimoto (wie bei mir) festgestellt und bei meiner jüngeren Schwester ebenfalls ein Knoten.

Da ich noch relativ jung bin und irgendwann eigentlich auch eine eigene Familie möchte, habe ich mich gefragt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dann ist, dass meine Kinder mal das gleiche durchmachen müssen.

Da würde ich dann doch wohl oder übel auf Kinder verzichten, sollte die Wahrscheinlichkeit hoch sein bzw. es Anhaltspunkte dafür geben, dass das pap. CA doch vererblich ist.

Wenn ich fragen darf, hatten dein Bruder und Vater ebenfalls ein pap. CA?

Habe im Bekanntenkreis auch jemanden der ein pap. CA hatte, ebenso sein Vater.

Das kann doch kein Zufall sein?

Liebe Grüße

sd-wirbel
SD-CA med.+papillär/Hypopara, OP 2007, RJT, RJD, AHB+onk.Reha: Allgäu /

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310594

zur Korrektur erst einmal der aktualisierte Link aus Haralds Beitrag:
Pressemitteilung des Helmholtz Zentrum 12.08.2008

Ich habe aufgrund Eures Interesses heute bei der Helmholts-Gesellschaft nach den (Zwischen-)Ergebnissen gefragt und werde wieder berichten, sobals mir eine Info vorliegt.

Lieben Gruß vom
sd-wirbel

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310595

Hallo,

danke für den Hinweis für den neuen Link zur Pressemitteilung.

Dass es beim papillären Schilddrüsenkrebs auch eine erbliche Variante gibt , ist man relativ sicher.

Bezogen auf die Frage bzw. den Fall mit der Tante von Kathrin88, wäre es wichtig zu wissen, was für eine Krebs sie genau hatte, Größe des Tumors und das Alter.

Schilddrüsenkrebs ist zwar selten, aber in hohem Alter kommen fast bei mehr als eine Drittel Mikrokarzinome vor, die wenn man sie nicht entdeckt von keiner Bedeutung für die Betroffenen sind.

siehe Studie: Finnland: 35,6% papilläre Schilddrüsenkarzinome (Harach 1985).

Viele Grüße
Harald

Meg
Pap. SD Ca pT3 pN1a MX GT1

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310596

Hallo Kathrin

Wir hatten alle ein follikulär strukturiertes papilläres Schilddrüsenkarzinom = papillärer Schilddrüsenkrebs.

Wie schon Harald schreibt, ist es ziemlich sicher, dass es eine erbliche Variante gibt. Ich hoffe sehr, dass es bald mal einen Test dafür gibt, damit die Betroffenen wissen, woran sie sind.

Nun wegen den Kindern: Ich hatte meine vor dem Krebs, daher stellte sich die Frage bei mir nicht. Ich würde aber nicht wegen dem Krebs auf Kinder verzichten. Dein Partner wird auch wieder neue Gene mitbringen und die Chance, dass die Kinder nicht betroffen sind, steigt.

Natürlich würde es mir das Herz brechen, wenn einer meiner Jungs die ganzen Behandlungen machen müsste. Bitte bedenke aber auch, dass es vielen von uns nach ein paar Jahren wieder ziemlich gut geht, wir eine gute Lebensqualität haben und wir uns freuen, dass es uns gibt…:wink:.Wenn die Kinder das Gen geerbt haben, heisst das auch noch lange nicht, dass sie wirklich krank werden.

Ich weiss nicht, wann du krank geworden bist, aber wenn du meine alten Beiträge liest, siehst du, dass ich lange grosse Probleme hatte und nicht so versöhnlich geschrieben habe wie jetzt.

Wenn du gerne Kinder haben willst, dann mach es nicht vom Krebs abhängig. Kinder sind etwas Wunderbares, sie sind ein Geschenk, das wir für eine Zeit lang behalten dürfen. Wir tragen Sorge zu ihnen, aber wir werden sie nie vor allen negativen Seiten des Lebens bewahren können.

Liebe Grüsse

Meg

Kathrin88
Nutzer*In
Pap. SD-Ca

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310597

Hallo,

also meine Tante hatte ebenfalls das pap. SD-CA und war ebenfalls, wie ich, 23 Jahre alt damals.
Schon ein komischer „Zufall“.

Ich hoffe auch, dass es bald wie bei andren Krebsarten viellleicht einen Test gibt.

Meine Diagnose ist jetzt etwas über ein Jahr her, habe immer noch starke Probleme mit Müdigkeit und v.a. meinen Gewicht (immer noch steigend) obwohl ich sogar weniger esse als zuvor :-(

Das deprimiert mich schon sehr.

sd-wirbel
SD-CA med.+papillär/Hypopara, OP 2007, RJT, RJD, AHB+onk.Reha: Allgäu /

Antwort auf: Forschung: Papillärer Schilddrüsenkrebs – Krebsgene

| Beitrags-ID: 310598

… und hier ist auch schon die Antwort von Prof. Zitzelsberger:

Die Studie wurde abgeschlossen und ergab drei Proteinmarker sowie zwei genomische Marker, die mit der Metastasierung papillärerer Schilddrüsenkarzinome in Verbindung stehen. Die Proteinmarker wurden bereits publiziert (Nipp M, Elsner M, Balluff B, Meding S, Sarioglu H, Ueffing M, Rauser S, Unger K, Höfler H, Walch A, Zitzelsberger H: S100-A10, thioredoxin, and S100-A6 as biomarkers of papillary thyroid carcinoma with lymph node metastasis identified by MALDI imaging. J Mol Med (Berl). 2012 Feb;90(2):163-74. doi: 10.1007/s00109-011-0815-6.; Abstrakt ist unten angefügt).
Die genomischen Marker sind noch nicht veröffentlicht, das Manuskript steht jedoch kurz vor der Einreichung. Ich kann Ihnen mitteilen, dass wir hier IQGAP1 und TMX4 als weitere prognostische Marker beschreiben. Das Ergebnis ist insofern interessant, als die die drei publizierten Proteinmarker (S100-A6, S100-A10 und TXN) an demselben Signalweg beteiligt sind, wie der genomische Marker IQGAP1 (TGF-ß abhängiger EMT Signalweg).
Diese Marker müssten nun in einem nächsten Schritt an einem unabhängigen Tumorkollektiv validiert werden – diese Validierung steht noch aus.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen. Sie können mich gerne kontaktieren, wenn Sie weitere Informationen benötigen.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Zitzelsberger

Abstrakt der publizierten Proteinmarker:

In papillary thyroid carcinoma (PTC), metastasis is a feature of an aggressive tumor phenotype. To identify protein biomarkers that distinguish patients with an aggressive tumor behavior, proteomic signatures in metastatic and non-metastatic tumors were investigated comparatively. In particular, matrix-assisted laser desorption/ionization (MALDI) imaging mass spectrometry (IMS) was used to analyze primary tumor samples. We investigated a tumor cohort of PTC (n = 118) that were matched for age, tumor stage, and gender. Proteomic screening by MALDI-IMS was performed for a discovery set (n = 29). Proteins related to the discriminating mass peaks were identified by 1D-gel electrophoresis followed by mass spectrometry. The candidate proteins were subsequently validated by immunohistochemistry (IHC) using a tissue microarray for an independent PTC validation set (n = 89). In this study, we found 36 mass-to-charge-ratio (m/z) species that specifically distinguished metastatic from non-metastatic tumors, among which m/z 11,608 was identified as thioredoxin, m/z 11,184 as S100-A10, and m/z 10,094 as S100-A6. Furthermore, using IHC on the validation set, we showed that the overexpression of these three proteins was highly associated with lymph node metastasis in PTC (p < 0.005). For functional analysis of the metastasis-specific proteins, we performed an Ingenuity Pathway Analysis and discovered a strong relationship of all candidates with the TGF-β-dependent EMT pathway. Our results demonstrated the potential application of the MALDI-IMS proteomic approach in identifying protein markers of metastasis in PTC. The novel protein markers identified in this study may be used for risk stratification regarding metastatic potential in PTC.

Gruß vom
wirbel

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