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Lebe noch!

Lebe noch!

| Beitrags-ID: 253422

Hallo Ihr!

Freue mich, dass ich diesen Bericht nach meiner OP schreiben kann. Ich hatte daran nicht geglaubt.

Bei mir musste ja die SD ganz rausgenommen werden, da sie vergrößert und voller großer Knoten war. Es gab keine Alternativen mehr.

Ich berichte kurz von meiner OP und dem KH Aufenthalt.

Dienstag 18.2. Voruntersuchung
– Gespräch Narkosearzt, Chirurg
Blutabnahme
– evtl. EKG

Bis 24 Uhr durfte ich noch essen und trinken

Mittwoch 19.2. OP um 10 Uhr.

Man vertröstete mich erst, dass es erst 12 Uhr wird und dann sagte man mir um kurz vor 10. dass ich mich schnell fertig machen müsse, es ginge los…:/ Schreckliches Gefühl.

10.30 dann OP. Vorher machte ich alle mit meiner Angst verrückt. Trotz Tablette, die ich eingefordert hatte, weil sie eigentlich nicht mehr verabreicht wird, hatte ich Angst ohne Ende und hab nur von sterben gesprochen. Die Ärzte im OP Raum sagten schon: “ das wäre ein Fall für Mike“…wer auch immer Mike ist;)

Aufwachraum:
Alles kam mir sehr unklar vor. Ich hatte die Augen nicht offen, dennoch kann ich mich erinnern, dass ich sagte das Licht sei zu hell ;)
Ständig pumpte es an meinem Arm, war wohl die Blutdruckmessung. Ich hörte ständig Gerede von den Ärzten oder Pflegern.;)
Man war so machtlos und lag einfach da. Ich muss lange da gelegen haben..

16.00 Uhr wurde ich wohl endlich (weil einer mal Zeit hatte) auf mein Zimmer gefahren. Meine Angehörigen müssen sich Sorgen ohne Ende gemacht haben.

Zustand nach OP:
Ich konnte gut reden
war nach der langen Aufwachzeit dann auf dem Zimmer natürlich sehr klar
Ich war oder fühlte mich sehr bewegungseingeschränkt, wohl aus Angst etwas kaputt zu machen
daher bin ich nicht aufgestanden, nicht zur Toilette gegangen
Ein Aufstehversuch führte fast zu einem Kreislaufzusammenbruch

Erste Nacht:
starke Schluckbeschwerden
konnte eigenen Speichel nicht schlucken
daher musste ich die ganze Nacht in ein Handtuch spucken
Betäubungslutschtabletten halfen nichts und führten jaauch dazu dass ich umso mehr schlucken musste, was ja so schrecklich weh tat…
Schmerztabletten konnte ich auch nicht schlucken. Daher Infusion über liegende Kanüle. Beim Eintreten in die Hand bekam ich starke Schmerzen, weswegen dies abgebrochen werden musste. Letzendlich bekam ich Novaminsulfontropfen. Der Nachtpfleger war verweifelt und genervt. Er dachte wohl, ich stelle mich an…:/
Dazu kam dann noch ein Calciummangel, was man an der kribbelnden, verkrampften Hand bemerkte. Sie fühlte sich wie eingeschlafen an, deswegen dachte ich zuerst nur an Durchblutungsstörung. Aber ich musste eine aufgelöste Calciumtablette trinken…Schon wieder schlucken..:/

1.Tag

Ein netter Pfleger „zwang“ mich dazu aufzustehen und auf Toilette zu gehen
Es klappte, aber alles äußerst langsam…war sehr anstrengend
Frühstück lehnte ich ab. Es ging ja nicht. Habe nur wegen den Tabletten getrunken. Bei den nächsten Mahlzeiten aß ich ein wenig, aber es war anstrengend.
Dann kam noch dazu dass ich plötzlich immer verschleimter wurde. Ich musste ständig husten, was unglablich weh tat und ich hatte jedesmal Angst, die Narbe würde aufplatzen. Es war grausam. Für jede Hustenattacke musste ich mich aufrichten, was schon anstrengend genug war. Ja da machte ich was mit.
Wegen der nächtlichen schmerzhaften Infusion hatte ich eine Schwellung am Handgelenk/Arm. Ich bekam irgendeine Kühlsalbe und einen Verband um den Arm gemacht.( Leider habe ich bis heute(26.2.) noch Schmerzen und eine teilweise harte Vene..)
Bei der Visite wurden dann noch die Drainagen gezogen…Ich sage es euch, es war kurz aber schmerzhaft…:/ Aber ich war froh, die Dinger weg zu haben.

2. Tag Freitag

Ich hätte an diesem Tag abends schon gehen dürfen. Aber die Calciumwerte mussten abgewartet werden. Ich musste zu der Zeit 4 mal tgl. eine Tablette zu mir nehmen. (Ich entnahm heute aus dem OP Bericht, dass man mir eine Nebenschilddrüse verpflanzte. Kein Wunder also….. Jetzt ists aber ok.)
Ich bin immer öfter für kurze Zeit aufgestanden und hab mehr gegessen. Es ging mir immer besser. Nur der produktive Husten nahm nicht ab. Das Schlucken tat etwas weniger weh.
Ich entschied mich bis Samstag im KHG zu bleiben. Sicher ist sicher.

Entlassung

Ich bekam einige Medikamente mit (L-Thyroxin, Calcium, Ibuprofen) Letzters habe ich nachher nicht mehr genommen, man muss es ja nicht übertreiben..
Zu Hause habe ich viel gelegen. Ich war sehr schlapp und vor allem tat mir der Nacken weh. Ich konnte meinen Kopf nicht gerade halten. Hatte seit der OP eine Schohnhaltung eingenommen.. Ich arbeite jetzt noch daran den Kop richtig hoch zu halten. Ich schaue immer etwas nach unten. Vielleicht habe ich immer noch Angst, etwas kaputt zu machen. Denn gehen würde es, das merke ich wenn ich liege. Nur beim Gehen fällt es schwer.

Naja das Schlucken tut kaum noch weh und der Husten äußert sich manchmal eher nur noch als Reizhusten. Auch fies aber ist auszuhalten.

Alles in allem geht es mir jetzt ganz gut. Heute wurden die Fäden gezogen im KH. Und wie ich es befürchtet habe, der Faden war schon angewachsen… Die Ärztin musste richtig ziehen….super….dass grade bei mir, wo ich so ein Schisser bin;)
Aber alles gut gegangen.

Nun habe ich es geschafft!!!

Ich nehme jetzt einmal tgl. eine halbe Std. vor dem Frühstück eine Tablette L-Thyroxin 100 mg ein. Ich muss mich noch daran gewöhnen.

Aber trotz des ganzen Leidens zwischendurch: Ich bin so froh und bereue es in keinster Weise, das getan zu haben!!!
Ich hatte viel zu lange gewartet. Macht das bitte nicht. Es wird nur schlimmer.(Falls es bei euc auch keine Alternativen gibt)

Also, nur Mut! Wenn ich das schaffe, die sich schon seit Jahren damit verrückt macht,dass es schief geht, schafft ihr, die ihr es noch vor euch habt, auch!!!

Liebe Grüße,
Ani

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Lebe noch!

| Beitrags-ID: 359697

Hallo Ani,

danke für deinen Bericht!

Da hat es dich ja deutlich mehr gebeutelt als den durchschnittlichen Operierten … Geht es dir wieder besser?

Du solltest deinen Calciumwert bald nochmal nüchtern überprüfen lassen, um eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen auszuschließen.

Und die Hormondosis sollte nach 6-8 Wochen kontrolliert werden (Tablette erst nach der Blutentnahme einnehmen, sonst kann fT4 falsch erhöht sein). Es sollte neben dem TSH auch fT3 und fT4 bestimmt werden.

Übrigens muss man nach der Hormon-Tabletteneinnahme nicht nach einer halben Stunde frühstücken. Man muss nur mindestens eine halbe Stunde warten. Das Frühstück darf auch viel später sein oder ausfallen.
Die Tabletteneinnahme wird mit der Zeit selbstverständlicher. Ich muss die Packung weglegen, wenn ich am nächsten Tag zur Blutentnahme muss, sonst nehme ich sie automatisch ein ;-). Ansonsten lege ich mir abends die Tablette raus, die ich nehmen muss. Morgens weiß ich sonst manchmal nicht genau, ob ich sie genommen habe oder nicht. Es gibt aber auch so Tablettendöschen mit Tagesangaben in der Apotheke.

Wenn du das mit der Schonhaltung nicht lassen kannst, dann können dir ein paar Stunden bei einem guten Physiotherapeuten sicher helfen. Sonst machst du es mit der Schonhaltung nur schlimmer.

Viele Grüße und gute Erholung,
Esther

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Antwort auf: Lebe noch!

| Beitrags-ID: 359698

Danke dir für deine Tipps meerblau!

Mir geht es jetzt wesentlich besser. Die Hustenattacken haben nachgelassen und meinen Kopf halte ich auch jetzt fast gerade. Ich hatte mir Wärmeflaster einen Tag lang auf den Nacken/Rücken geklebt und danach ging es deutlich besser. Meine kaputte Vene schmerzt auch nicht mehr so(ich bekam Heparinsalbe), wird aber wohl verhärtet bleiben…
Das mit dem Frühstücken habe ich gehört, dass man das nicht muss. Sonst wäre das echt ätzend.;)
Mein Calciumwert wurde heute beim Arzt überprüft und er ist viel zu niedrig. Ich hatte nämlich seit der OP immer schnell eingeschlafene Hände und Füße. Mein Wert war ja nach der Calciumeinnahme wieder besser, aber jetzt ist er wieder gesunken. Jetzt soll ich Calcium Brausetabletten einnehmen und nächste Woche nochmal zur Blutabnahme kommen. Für die Überprüfung der SD-Hormone sei es noch zu früh. Ich hoffe, dass das mit dem niedrigen Calciumwert nicht anhält..und nichts mit der umgepflanzten Nebenschilddrüse schief gegangen ist… :?
Abwarten…Auf jedenfall soll ich ab nächsten Donnerstag wieder arbeiten gehen. Da ich Altenpflegerin bin, hoffe ich mal nicht, dass das zu früh ist, wegen dem Heben und der hohen Zahl an demenzerkrankten Menschen.
Vielleicht habt ihr eine Meinung dazu!?

Liebe Grüße von Anili

Anonym
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