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Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 252283

Hallo,
ich habe Mitte April in 2 OPs die Schilddrüse entfernt bekommen.
Zunächst sollte nur ein kalter Knoten entfernt werden, dabei wurde festgstellt das die halbe Schilddrüse von Hashimoto deformiert war und wurde mit entfernt.
Leider wurde in diesem deformierten Teil dann etwas bösartiges gefunden und eine zweite OP 3 Tage später folgte.

Nach der zweiten OP hatte ich massiv Probleme mit Calcium und wurde deshalb auch 2 Tage länger im Krankenhaus behalten als geplant.

Nach danach folgenden Radio-Jod-Therapie ging es dann mit den Schilddrüsentabletten los und ich fühle mich da mittlerweile wie ein neuer Mensch, dieses vorher nicht festgestellte Hashimoto hat meinen Körper wohl doch sehr durcheinander gebracht. Ich war zuletzt nur noch müde und schlapp, hatte zu nix mehr Lust und konnte mich überhaupt nicht mehr konzentrieren. Haare gingen immer mehr kaputt, meine Haut war der Horror und habe auch stark zugenommen trotz bewusster Ernährung.
Leider haben mich die Ärzte da vorher nicht ernst genommen, ich sage seit über 2 Jahren das ich eine Unterfunktion haben muss weil ich sätmliche Beschwerden hatte.
Erst nach Umzug und plötzlichen Überfunktionsbeschwerden (Herzrasen, konnte nicht mehr gut Schlafen) hat der neue Arzt dann mal mehr geschaut und dabei einen Knoten festgestellt.
Er dachte zwar ist ein heißer Knoten, aber wenigstens wurde dadurch dann in der OP die richtige Ursache gefunden.

Jetzt zu meinem Problem, ich nehme immer noch Calcium Tabletten, die Werte waren besser geworden, seit letzter Woche habe ich aber wieder geschwollene Hände und Kribbeln bzw. Taubheitsgefühl.
Zunächst wurde auf Rücken als Ursache getippt da ich da recht verspannt war, dann kamen einen Tag später aber Füsse und Lippen dazu.
Fühl mich da grad wieder wie direkt nach OP.

Ich soll jetzt eine Woche nochmal erhöht Calcium zu mir nehmen um zu schauen ob es besser wird (vorher 2-3 1000er Tablettem, jetzt 4), zusätzlich 2mal am Tag noch Decostriol 0,50.

Heute morgen war das Kribbeln weg, nachdem ich dann eine Tablette genommen habe fing es wieder an.

Hat jemand eine Idee woran das noch liegen könnte?
Ich bin da langsam wirklich genervt von und kann die Brausetabletten auch nicht mehr sehen.

lg

Steffi

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355378

Hallo Steffi,

mehr als 2000 mg Calcium pro Tag verkraftet der Körper meist schlecht. Es wird auch viel ungenutzt ausgeschieden, wenn man mehr nimmt. Die Nierenschwelle ist bei Nebenshcilddrüsenunterfunktion niedrig. Zu viel Calcium auf einmal landet dann im Urin und belastet die Nieren auf Dauer.

Decostriol verbessert die Calciumaufnahme. Es erreicht seine volle Wirksamkeit 3-4 Tage nach Einnahmebeginn. Wenn die Wirkung einsetzt, kann der Calciumspiegel stark ansteigen. Es muss also nun mindestens einmal pro Woche kontrolliert werden. Zu viel Calcium im Blut ist ja auch gefährlich.

Die Einstiegsdosis Decostriol ist mit 2×0,5µg sehr hoch. Normalerweise beginnt man mit Tabletten zu 0,25 µg und nähert sich dann langsam der notwendigen Dosis durch Erhöhung nach etwa einer Woche, bis der gewünschte Calciumwert erreicht ist. Die DGE empfiehlt einen Calciumwert zwischen 2,1 und 2,3 mmol/l.
Wie sind denn Deine Werte in der letzten Zeit gewesen? Frag nach und laß die Werte in den InSeNSU-Notfall-Ausweis eintragen:
http://www.insensu.de/Notfallausweis/Notfallausweis.pdf

Nimm dem Arzt aucdh die DGE-Behandlungsempfehlungen dazu mit:
http://www.insensu.de/HypoparaFuerAerzte/DGE_CRHUKS_Empfehlung_Hypoparathyreoidismus.pdf

Das geschilderte bisherige Vorgehen läßt mich befürchten, dass nicht viel Erfahrung mit der Behandlung einer Nebenschilddrüsenunterfunktion vorliegt…

Da viele Ärzte hier wenig Erfahrung haben (es ist eben selten) ist umso wichtger sich selbst schlau zu machen. Das kannst Du hier im Unterforum Calcium, auch mit den FAQ FAQ-Hilfe: Hypoparathyreoidismus (Übersicht) und unter www.insensu.de

Wenn trotz gutem Calciumwert (morgens nüchtern gemessen!) Beschwerden auftreten, kann man zusätzlich Magnesium versuchen und sollte auch das Vitamin B12 prüfen, das in dieser Situation häufiger im Mangelbereich ist. Hier hilft am besten eine Spritzenkur (i.m.), da die gestörte Aufnahme über den Magen-Darmtrakt meist gerade das Problem ist.

Aber zunächst mal muss der Calciumwert in den richtigen Bereich. Ganz wichtig ist in den nächsten Wochen die häufige Kontrolle des Calciumwertes, bis er richtig eingestellt ist. Da bei einer Überversorgung mit Calcium auch andere Elektrolyte (Kalium, Magnesium,etc.) mit vermehrter Ausscheidung im Urin verloren gehen können, wäre es vielleicht gut, einmal alle Elektrolyte prüfen zu lassen. Vielleicht liegt hier auch Dein aktuelles Problem. Auch ein erhöhter Phosphatwert kommt bei Nebenschilddrüsenuntefunktion häufiger vor und kann Symptome machen.

Das solltest Du so bald wie möglich mit dem Arzt besprechen und klären lassen.

Alles Gute wünscht Dir
Frauke

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355379

Vielen Dank,
ich kläre das morgen direkt mit meinem Arzt.

Wie die Werte genau waren weiß ich leider nicht,
die 0,5 Decostriol hatte ich so schon im Krankenhaus bekommen und wurde beibehalten.
Im Krankenhaus hatte ich die letzten Tage auch Infussionen und 8 1000er Tabletten bekommen.
Das sollte ich auch eine Woche weiter machen, da hat mein Arzt aber sofort Veto eingelegt das ich nicht mehr als 3 nehmen soll – wegen Niere.

Zu dem Kribbeln seit letzter Woche kam auch noch zittrige Hände,
ich hab deshalb für 3 Tage Beruhigungstabletten bekommen damit mein Körper mal ganz zur Ruhe kommt, das zittern ist damit auch weg und fühl mich bis auf das unangenehme Kribbeln auch besser.
Ich sollte mich dazu dann morgen nochmal bei meinem Arzt melden.

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355380

Hallo Steffi,

war das mit den zittrigen Händen morgens gegen 11:00 angefangen? Bei mir kam das so öfter vor und stellte sich als kurzzeitige Unterzuckerung heraus. Da die Schilddrüse ja den Energiestoffwechsel steuert, nehme ich da einen Zusammenhang an. Ich hab entsprechende Erfahrungen auch schon von anderen Patienten gehört.

Wenn Du die Beruhigungstabletten abgesetzt hast und das Zittern doch noch mal kommt, versuch es mal mit etwas Süßem. In manchen Apotheken kann man auch den Blutzucker messen lassen. Vielleicht hast Du die Möglichkeit, das im akuten Fall mal zu testen.

Es liegt nicht immer alles nur am Calcium. Das muß man bei dieser Erkrankung auch lernen.

Viele Grüße
Frauke

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355381

Das Zittern kam morgens, ja.
Aber eher gegen 9 10Uhr.

Ich hab im Moment auch kaum Appetit und muss mich wirklich ans Essen erinnern.

Am Meisten nervt grad halt dieses kribbelige Taubheitsgefühl in den Lippen, in Füssen und Händen find ich es nicht ganz so unangenehm.
Lippen fühlen sich an wie nach Spritze beim Zahnarzt.

Ansonsten bin ich grad wirklich froh mich wieder „normal“ zu fühlen, vor der OP hab ich wirklich teilweise an mir gezweifelt weil kein Arzt die Beschwerden ernst genommen hat. Ich bin mir da am Ende selbst auf die Nerven gegangen.

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355392

Wie sieht’s aus?

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355391

Es hat bei mir jetzt wirklich ewig gedauert.
Aber mit viel Sport, oft Kontrollen und einer bewussten Ernährung habe ich es recht gut in den Griff bekommen.

Viel nehmen muss ich aber immernoch.

Je nach Wetterlage brauche ich 1-2x 0,5 Decostriol und 2x600er Calcium Tabletten.

Ich merke mittlerweile aber selbst sofort wenn die Werte etwas schwanken und mein neuer Arzt macht dann auch immer ohne Diskussion Bluttests.
Seitdem ist es ok :D

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355390

Hast du schonmal deine Blutgaswerte testen lassen? Ich kenne deine Symptome sehr gut und Dank der Blutgaswerte – macht der Lungenspezialist – weiß ich, dass es an einer falschen Atmung liegt, was zu all diesen Symptomen führt. Ein normaler Mensch atmet 15 Mal in der Minute ein, ich 23 Mal – guter erster Test, wenn’s mal wieder kribbelt.
Stress bedingt das. Sport und gute Ernährung können da also gut helfen!

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355389

Hallo Mone,

was der Lungenarzt hier vermutet, nennt man respiratorische (atembedingte) Alkalose. Es ist die Folge von Hyperventilation, das heißt, einer (oft stressbedingte) „Überatmung“, bei der man mehr ein- als ausatmet. Dadurch wird das Blut alkalischer (weniger sauer). Das hat zur Folge, dass das Verhältnis von ionisiertem und gebundenem Calcium im Blut sich verschiebt. Es liegt dann mehr gebundenes Calcium vor als normalerweise. Aber nur das ionisierte Calcium verhindert Symptome wie Kribbeln und Krampfneigung. Diese Symptome entstehen also hier wegen Mangel an ionisiertem Calcium. Wenn man wieder normal atmet, verschwinden die Symptome mit der Zeit wieder. Das Verhältnis zwischen gebundenem und ionisiertem (aktiven) Calcium normalisiert sich. Man kann das beschleunigen, indem man in die hohlen Hände oder eine Tüte atmet. So wird der Kohlendioxid-Mangel, der Ursache der Alkalose ist, behoben. (Bitte nicht ohne Diagnostik und Übung beim Arzt damit experimentieren!)

Das arterielle (nicht aus der Armvene!) und Kapillarblut (aus dem Ohrläppchen) hat normalerweise einen pH-Wert von 7,33-7,45. Es ist also leicht alkalisch (neutraler pH ist 7, alles darunter ist sauer, darüber alkalisch). Von Alkalose redet man also nur, wenn das Blut alkalischer ist, als normalerweise, nämlich einen pH von über 7,45 hat.

Das normalerweise gemessene Gesamtcalcium im Blut aus der Armvene kann diese Prozesse nicht abbilden. Hypocalciämie-Symptome bei normalem Gesamtcalcium kommen oft von einem Mangel an ionisiertem Calcium (was leider kaum jemand mißt bzw. messen kann von den niedergelassenen Ärzten).

Da das normale Verhältnis von gebundenem zu ionisiertem Calcium im Blut rund (!) 50:50 ist, ist klar, dass die kritische Untergrenze vom ionisierten Calcium (ca 1,1 mmol/l) schneller erreicht wird, wenn auch das Gesamtcalcium niedrig ist. Mit einem Gesamtcalcium von 2,5 mmol/l hat man ein ionisiertes Calcium von ca 1,25 mmol/ und somit mehr Spielraum, nach unten. Da muss man schon lange hyperventilieren, um die kritische Grenze von ionisiertem Calcium zu erreichen. Wer allerdings (wie beim Hypopara angestrebt) schon beim Gesamtcalcium an der unteren Normgrenze von 2,1-2,2 mmol/l liegt, bei dem reicht eine leichte Hyperventilation aus, um das ionisierte Calcium (hier 1,05-1,1) unter den kritischen Wert zu schicken!

Das Problem: Angst, Atemenge durch verkrampfte Atemwege, mehr Angst und hektischere Atmung können so eine Spirale nach unten auslösen. Da heißt es für den Hypopara:Cool bleiben, ruhig atmen, egal was ist! Notfalls mit Baldrian oder Ablenkung die Angst lindern, damit so das Ganze sich nicht hochschaukelt!

Meines Erachtens könnte auch vermehrte Atmung beim Sport, insbesondere an der frischen Luft hier mal kurz zu Grenzsituationen führen, wobei allerdings die Laktat-Bildung (Säure) durch Muskelarbeit dagegen steht.

Und schließlich: Durch die Ernährung und Calciumtabletten (oder Rennie und dergleichen) in zu großen Mengen kann es auch zur Alkalose („Milch-Alkali-Syndrom“) kommen. Das ist dann eine metabolische Alkalose (nicht-atembedingt). Hier kommt begünstigend hinzu, dass die Ausscheidung von Bicarbonat auch durch Parathormon gefördert wird. So kommt es bei PTH-Mangel auch eher zu Bikarbonat-Überschuss (siehe:http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/4978383 ).

Wie kann man labortechnisch respiratorische von metabolischer Alkalose unterscheiden (also sehen ob der Fehler bei der Atmung oder bei der Ernährung/Calciumzufuhr liegt)? Das sieht man am Bicarbonat (Wert aus der Blutgasanalyse mit Kapillarblut, also aus dem Ohr): Bei respiratorischer Alkalose ist der Bicarbonat-Wert normal bis niedrig. Bei metabolischer Alkalose ist der Bicarbonat-Wert deutlich erhöht!

Wer also als Hypopara meint, fälschlicherweise mit dem „Trost“ „Sie hyperventilieren nur.“ abgespeist zu werden, kann durch eine Bestimmung der Blutgase den Beweis verlangen: pH zu hoch bei niedrigem Bicarbonat heißt, Hyperventilation ist vermutlich gegeben. pH zu hoch bei erhöhtem Bicarbonat bedeutet: Atmung ist nicht Schuld. Man sollte über Auswahl und Menge des Calciumpräparates und die Ernährungsgewohnheiten nachdenken.

Übrigens seien Hypoparas vor Selbstmedikation unter der Überschrift „Wir sind alle übersäuert“ gewarnt. „Basenpräparate“ tragen unter Umständen dazu bei, eine metabolische Alkalose zu erzeugen!

Im Zweifelsfalle einen Nierenfacharzt (Dialyse-Praxis) aufsuchen. Dort kennt man sich damit noch am besten aus und kann auch manches messen.

Viele Grüße
Frauke

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Zauberelfenbabys
Nutzer*In
Struma Multinodosa, Microfollikuläres Karzinom

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355388

Liebe Frauke,
ganz lieben Dank für diesen tollen Beitrag!
Das erklärt richtig gut wie das alles funktioniert.
Also wäre es ja möglich, dass trotz einem Calciumwert im Blut von 2,27 und Parathormon von 49 ( was ja gut ist )der ionisierte Calciumwert nicht in Ordnung ist.
Und hab ich das richtig verstanden, dass die Calcium-Tabletten dann auch nix bringen wenn das so sein sollte?
Warum können die meisten Ärzte diesen Wert nicht messen?
Also brauche ich meinen Arzt gar nicht darum zu bitten?

Liebe Grüße,
Anja

Zauberelfenbabys
Nutzer*In
Struma Multinodosa, Microfollikuläres Karzinom

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355387

Hallo Steffi,
ich fand deine Beiträge total interessant weil ich grade in der selben Situation bin, wie du vor 2 Jahren.
Mir ging es vor der OP genauso wie dir von den Symptomen her, ( habe auch Hashimoto) und nach der OP mit Einnahme der Hormone fühlte ich mich wie neugeboren 😉
Dieser Super-Zustand hielt genau 3 Wochen an, jetzt geht’s mir im Moment grad gar nicht mehr gut.
Ich weiß aber, dass ich in einer schweren Unterfunktion bin und bin deshalb zuversichtlich dass es mir bei richtiger Einstellung bald besser geht.
Da du das ja alles schon hinter Dir hast, darf ich mal fragen wie lange die Einstellung bei Dir gedauert hat? Ging es dir zwischenzeitlich durch Unterfunktion auch nochmal schlecht?
Und was mich ganz extrem interessiert weil Du auch von Haarausfall geschrieben hast, vor der OP….: Sind deine Haare wieder nachgewachsen? Also hat sich das wieder normalisiert?
Ich habe fast alle meine Haare verloren, ( musste im Februar eine Perücke kaufen) selbst da blieben die Ärzte noch bei ihrer Meinung dass auch das psychisch bedingt sei. 😳

Zauberelfenbabys
Nutzer*In
Struma Multinodosa, Microfollikuläres Karzinom

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355386

Sorry, aus Versehen schon gesendet.
Bis jetzt ( 4 Wochen nach der OP) ist der Haarausfall noch nicht besser geworden, eher sogar noch etwas schlimmer.
Wäre schön wenn Du mir berichten könntest dass das wieder normal geworden ist….

Ich freue mich auf jeden Fall sehr für Dich, dass es dir nun besser geht!
Und wünsche dir weiterhin alles Gute!
LG,
Anja

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355385

Danke für deine Ausführliche Erklärung!!!! Wo warst du bloß vor einem halben Jahr? Hätte ich das alles schon damals gewusst…

Ich habe mich da auch nun ein halbes Jahr hineingearbeitet und habe definitiv eine respiratorische Alkalose. Bei meiner Recherche bin ich nun eben auf diesen Beitrag gestoßen.

Ich selbst habe Hashimoto – wohl schon immer gehabt – und nehme seit 2 Jahren L-Thyroxin. Da ich schon seit Jugendalter dieses Kribbeln und die Tetanien habe – vor allem bei Stress – sehe ich zusammenhänge mit meiner Schilddrüsenfunktion. Eine schlimme chronische Hyperventilation – Schwindel, Muskelkrämpfe, Atemnot – hatte ich dann vor einem Jahr im Rahmen einer vermutlichen L-Thyroxin-Überdosierung.
Damals entließen mich 2 Ärzte mit den Worten: „Alles rein psychisch! Suchen Sie sich nen Psychologen!“ Ja, Hyperventilation wurde als Wehwechen abgewunken.

Hab mir einen Psychotherapeuten gesucht und seit ich nach dem Runtersetzen des L-Thyroxins wieder mit der Dosis nach oben gegangen bin, kam es wieder wie ein Hammerschlag.
Dieses Mal wusste ich mehr und hab mir neue Ärzte gesucht und folgendes ermitteln lassen: sämtliche Blutgaswerte, Calcium-Wert, VitaminD-Wert, Schilddrüse (Blut und Ultraschall) und ein Rezept für die Atemtherapie (wirklich empfehlenswert). Schilddrüse bewieß dann meine Vermutung. Das L-Thyroxin war zu hoch.
Therapie ist nun Herabsetzen des L-Thyroxins, 6xAtemtherapie, VitaminD-Präperat. Blutwerte sollten dann in 2 Monaten kontrolliert werden.
Bei mir war das L-Thyroxin mit Schuld, aber nicht allein und es muss nicht immer einen direkten Grund geben.

Ich bin kein Arzt, mag noch nichtmal Medizin, aber wenn es so schwer ist, gescheite Ärzte zu bekommen, muss man sich eben schlau machen. Und plötzlich haben die Ärzte mit mir auf einer Ebene geredet.

Den ionisierten Calcium haben sie mir mit den Blutgasen beim Lungen-Facharzt gemessen. Der war aber sogar besser als der normale Calciumwert. Aber ich habe auch viel Calcium zu mir genommen, was ich dringend ändern muss. Die Atmung muss besser werden, dann kommt der Rest von allein.

LG Simone

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355384

Hallo Anja,

es gibt etwas, was jeder Hausarzt hilfsweise messen kann, was auch den Gesamtcalciumwert in ein anderes Licht rückt: Das „korrigierte Calcium“.
Da der gebundene Calciumanteil an Eiweiß, vor allem Albumin gebunden ist, können Veränderungen dieser Eiweißwerte im Blut auch den ionisierten Calciumwert ändern. Um diesen Fehler aus dem Gesamtcalcium herauszurechnen, muß man zusätzlich zum Calcium Albumin messen und dann mit einer Formel das korrigierte Calcium berechnen. Wenn du beide Werte hast, kannst du diese Berechnung auch selbst vornehmen (lassen):
http://www.labor-limbach.de/Calcium-Korrektur.322.0.html
oder (mit informativem Text)
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef2/lbef_calcium.htm

Die Einnahme von Calcium kann helfen, weil sie das Gesamtcalcium erhöht. Man sollte aber immer aufpassen, dass auf die Dauer nicht zu viel Calcium im Urin ausgeschieden wird (Messung 24-Stunden-Sammelurin).

Da es viele andere Gründe für Kribbeln und Taubheitsgefühle gibt, wie etwa (bei Schilddrüsenpatienten häufig!) Vitamin B12-Mangel, sollte man nicht auf Verdacht Calcium nehmen. Hier muss eine detailiertere Diagnostik gemacht werden:
http://www.apotheken-umschau.de/kribbeln-taubheitsgefuehle

Viele Grüße
Frauke

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355383

Hallo Anja,

ich habe mittlerweile wieder recht schöne lange Haare (länger als BH-Verschluss). Diese musste ne Zeit genauso viel ab wie nachgewachsen ist, aber die Krankheit und schlechten Werte haben sich da ja auch wieder gespiegelt.

Da du aus Koblenz kommst.
Mir hat Frau Grimm-Riepe im Stift bei meinen ganzen Problemen am Meisten helfen können. Da bekommt man auch recht gut kurzfristige Termine.
Sie nimmt sich auch super viel Zeit mit einem. Mittlerweile gehe ich auch zur Nachsorge zu ihr, das hat sich so ergeben, nachdem das Krankenhaus wo ich eigentlich war die Zulassung dazu nicht verlängert bekommen hat (die machen das jetzt nur noch für Privatpatienten 😡 ).

Mir geht es seit Anfang des Jahres eigentlich recht gut. Ich hatte eine Zeit auch Probleme mit Wasser und hätte da besser sofort nach der OP Lymphdrainage bekommen (wovon mein alter Arzt aber nix gehalten hat).
Die habe ich dann seit letztem Jahr Juli bekommen und brauche seit Februar keine mehr. Ich trage da nur zwischendurch noch (sicherheitshalber) Strümpfe.
Bei mir war der Schlüssel im Nachhinein wirklich der Sport (wo mir vom alten Arzt solange die Werte schwanken auch eher abgeraten wurde – da hab ich leider drauf gehört und als ich dran war wieder mit aufgehört – ganz großer Fehler im Nachhinein :? )

Da bin ich im Fitnessstudio seit letztem Jahr Juli/August ganzheitlich betreut worden (Ostheopath, Trainer und Physiotherapeuth) und ich hatte da gestern noch das Thema, wie erfreulich da meine Entwicklung ist.

Zauberelfenbabys
Nutzer*In
Struma Multinodosa, Microfollikuläres Karzinom

Antwort auf: Probleme nach Schilddrüsen OP, Calcium?

| Beitrags-ID: 355382

Hallo Steffi,
Wouw, das ist ein super Tip!
Vielen Dank!
Ich bin sogar im Stift operiert worden, von einem Dr. Osterlohe.
Der Name Grimm-Riepe sagt mir jetzt nix, aber da rufe ich mal an.
Ganz herzlichen Dank!
Kommst Du auch aus Koblenz?

Liebe Grüße,
Anja

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