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AHB-Erkenntnisse

lostinspace
Nutzer*In
Multifokales pap. SD Karzinom T3

AHB-Erkenntnisse

| Beitrags-ID: 256225

Hallo,

ich bin seit ca. einer Woche zurück von meiner ersten SD-AHB und wollte mal berichten. Ich bin in 11/14 operiert und habe jetzt im April einen meiner Nachsorgetermine gehabt. Da mein Arzt Probleme mit meiner Calciumeinstellung hatte und auch andere Blutwerte nicht optimal eingestellt waren, empfahl er mir einen AHB-Antrag zu stellen, der auch prompt bewilligt wurde.

Ich bin dann nach Bad Nauheim gekommen und war – mein persönliches Empfinden – sehr zufrieden mit dem Aufenthalt. Dort hat man sich erstmals mit mir so richtig beschäftigt. Ich bin auf ganz viel Verständnis gestoßen und habe soooo viel Hilfe bekommen.

Ich habe z. B. erfahren, dass meine ständige Müdigkeit und Erschöpfung keine „Einbildung“ ist, wie mein Hausarzt meint, sondern dass meinen Körper die ganzen Vorgänge so geschlaucht haben, dass er jetzt an „vegetativer Erschöpfung“ leidet. Dies wurde – nach Anamnese – als gesicherte Diagnose erfasst und ich bekomme jetzt hier Hilfe.

Meine ständigen Nackenschmerzen, die ich auf meinen Büro-Alltag und zu wenig Bewegung schob, stellten sich als geringer Lagerungsschaden heraus, für den ich jetzt hier zu Hause Physiotherapie bekomme.

Bei meiner nach langen Arbeitstagen auftretenden Heiserkeit, bei der ich dachte, ich verschleppe einen Infekt, wird vermutet, dass die Stimmlippen durch die OP nicht ganz optimal synchron arbeiten. Mir wurde sofort hier zu Haus ein Termin bei einem Facharzt gemacht, und vor Ort erhielt ich bereits Logopädie.

Es klingt irgendwie blöd, aber ich habe mir bei all den Weh-Wehchen nicht viel gedacht. Grds. geht es mir ja gut!!!

Dass das mit der OP zusammenhängen könnte, war mir nie klar und mein Hausarzt schob es oft auf „Psyche“. Ich habe in der AHB viele Untersuchungen mitmachen müssen, bis wir das o. g. Ergebnis erreicht hatten. Aber schon jetzt merke ich erste Besserung meiner Beschwerden und bin dankbar, dass ich – wenn auch spät – den Weg in die AHB auf mich genommen habe.

Falls noch jemand Fragen hat, stehe ich gerne zur Verfügung.

Ich wollte nur mal von meinen persönlichen Erfahrungen berichten – und hoffe, ich hab das hier richtig platziert…

LG Janine

3 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: AHB-Erkenntnisse

| Beitrags-ID: 372319

Hallo Janine,

freut mich, dass du Hilfe gefunden hast, das hört sich wirklich gut an!
Und daran sieht man, dass so eine AHB oder Reha eben doch kein (unnötiger) Luxus ist, sondern im Idealfall wirklich zu einer -bei dir sogar deutlichen- Verbesserung der Lebensqualität führt.

Viele Grüße von
Maria

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Antwort auf: AHB-Erkenntnisse

| Beitrags-ID: 372320

Hallo,

ich habe das in meiner Reha, erst ein Jahr nach OP ähnlich empfunden.
Was ich sehr schön finde, ist, dass man Dir auch für die Zeit nach danach Hilfestellung gegeben hat. Das kommt oft noch und m.E. auch insgesamt zu kurz. So auch bei mir.

Ich hatte in der Reha viel Gelegenheit etwas über mich zu erfahren und einige Dinge, z.B. betreffend Ernährung und Bewegung zu lernen. Leider fehlt sozusagen die „AHB zur Reha“ Das Angebot, auch in größeren Abständen, das Gelernte zu festigen und damit zum festen Bestandteil des Alltags zu machen. Auch so etwas wie der gelegentliche „Tritt in den Hintern“

Ich weiß inzwischen, dass es durchaus Ansätze und Agebaote dazu gibt, mir persönlich wurde die aber nicht nahe gebracht. Und m.E. dürften es auch gern noch merh Möglichkeiten sein, die dann auch aktiv von seiten der Ärzte propagiert werden sollten.

In der Onkologie tut sich in dieser Beziehung auch mehr. Leider sind wir, da überwiegend nicht von Onkologen behandelt, was in anderer Hinsicht auch sinnvoll ist, von diesen Entwicklungen ein wenig abgekoppelt.

Danke für dieden Beitrag, der wie Maria bereits schrieb, zeigt, dass AHB/REHA kein Luxus sondern ausgesprochen sinnvoll ist, auch bei einem Krebs mit überwiegend sehr guter Prognose.

Für Dich weiterhin alles Gute
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Antwort auf: AHB-Erkenntnisse

| Beitrags-ID: 372321

Hallo,

danke für den Bericht.
Habe den Beitrag der Klinik zu geordent und ins Forum SD-KrebsAHB/Reha verschoben.

Viele Grüße
Harald

Mena
Papp. Sd-CA mit Metastasen, Hypopara

Antwort auf: AHB-Erkenntnisse

| Beitrags-ID: 372322

Hallo Janine,

freut mich dass es dir in Bad Nauheim gefällt hat. Ich hatte dort auch meine Kur im Jahre 2002 und habe es als die richtige Entscheidung gefunden dort hin zugehen und das obwohl ich am Anfang gar nicht zur Kur gehen wollte.

Was mich interessieren würde wie sieht denn die Hilfe für deine Müdigkeit und Erschöpfung aus ?

Viele Grüße

Dagmar

lostinspace
Nutzer*In
Multifokales pap. SD Karzinom T3

Antwort auf: AHB-Erkenntnisse

| Beitrags-ID: 372323

Hallo Dagmar,

ich wollte auch absolut nicht hin. Mir war bereits Anfang 2015 gesagt worden, dass ich einen Anspruch hätte, aber ich war noch nicht soweit.

In der AHB haben mir die Ärzte erklärt, dass bei der Form von Erschöpfung, an der mein Körper noch zehrt, Schlaf nicht hilft. Statt dessen brauche ich regelmäßige leichte Bewegung und soll mich nicht überfordern. Es heißt: Fördern statt Fordern.

Ich habe also umfangreiche „Aufgaben“ für zu Hause bekommen. Mir ist ein neuer Arzt vor Ort vermittelt worden und der Sozialdienst hat Kontakt mit meiner Krankenkasse aufgenommen, damit ich an verschiedenen Programmen kostenlos teilnehmen kann (Stress vermeiden, Progressive Muskelrelaxation).

Auch mein Alltagsverhalten musste ich ändern. An manchen – inneren – Änderungen arbeite ich noch. Ich muss also Stress jeglicher Art reduzieren, was bei mir bisher bedeutet:

Ich koche montags bis donnerstags abends nicht mehr. Es gibt jetzt Brot oder mal ein Spiegelei oder Salat. Dadurch muss ich zwangsläufig weniger einkaufen.

Ich habe meine Arbeitszeiten verändert (zum Glück habe ich Gleitzeit). Ich fange jetzt also früher an, um Abends Zeit für mein Erholungsprogramm zu haben.

Ich mache jeden bis jeden zweiten Tag „Sport“. D. h. ich bewege mich in einem ärztlich definierten Pulsbereich und ich musste lernen, dass Sport jetzt anders aussieht. Ich komme eigentlich kaum noch ins Schwitzen. Meine Sporteinheiten sind kürzer und deutlich leichter. Ausdauer nur noch maximal 30 Minuten und Kraftübungen ebenfalls nur 30 Minuten.

Mir ist empfohlen worden, abzunehmen und ich habe dazu Hilfestellungen bekommen (5 Beratungstermine bei meiner Krankenkasse, hat sich der Sozialdient in der Reha drum gekümmert). Inzwischen habe ich (seit 17.05.2016) 4,5 kg verloren. Hintergrund: Je mehr unnützen Ballast mein Körper tragen muss, umso schwerer tut er sich.

Ich habe mit progressiver Muskelrelaxation begonnen und mache das ca. 3 x die Woche 1 Stunde.

Wenn ich meinen alltäglichen Haushaltspflichten nachkomme soll ich immer nur 20 Minuten machen. Das gilt für alles, was evtl. negativ behaftet ist.
Ich habe also meinen gesamten Haushalt auf die Wochentage aufgeteilt und mache immer nur hier und da ein bisschen. Ich muss dazusagen, dass wir nur ein 2 Personen Haushalt mit Haus und Garten sind. In einem Leben mit Kindern ginge das nicht. Wenn ich also nach Hause komme, beginne ich 20 Minuten im Bad. Dann tue ich was schönes! Wenn ich dann noch Lust habe, mache ich nochmal 20 Minuten. Dazwischen tue ich schöne Dinge. Bin in meinem Kräutergarten, Lese zwei, drei Artikel in einer Zeitschrift….
Erstaunlicher Weise war es noch nie so sauber bei uns. Vor der AHB fehlte mir oft die Kraft anzufangen, also hab ich es gelassen. Jetzt weiß ich: Ich muss ja nur 20 Minuten, die schaffe ich ;)

Wenn ich – wie so häufig – beim Weckerklingeln das Gefühl habe, noch halb bewusstlos zu sein, stehe ich mit geschlossenen Augen auf und soll hüpfen. Sieht blöd aus, aktiviert aber den Kreislauf ;)Dazu kommt, dass ich die Snooze-Taste nicht mehr benutzen darf und als Regel gilt: Egal in welchem Zustand: Wecker-Klingel bedeutet sofort Bewegung. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und bin tatsächlich so etwas ähnliches wie wach ;)

Bei vielen dieser Empfehlungen habe ich die Stirn gerunzelt – und auch eigentlich nicht an den Erfolg geglaubt. Gerade diese 20 Minuten-Sache klang abwegig… Manchmal fällt es mir noch schwer, nach 20 Minuten Putzen mittendrin aufzuhören. Oder nach 30 Minuten Sport, wo es doch gerade Spaß macht!

Aber ich lerne. Und – man glaubt es oder eben auch nicht – es funktioniert bei mir!!!

LG Janine

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