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Schilddrüsen OP und Primärer Hyperparathyreoidismus

Schilddrüsen OP und Primärer Hyperparathyreoidismus

| Beitrags-ID: 253668

Hallo,

ich bin noch recht neu hier und wurde gerade operiert am 17.04.2014 in Würzburg in der Uniklink von Prof. Gasser.

Da es sich bei meinem Fall um eine kombinierte OP handelte nämlich um eine Schilddrüsenentfernung wegen Struma Multinodosa beidseitig und zusätzlich ein primärer Hyperparathyreoidismus, wählte ich eine Klinik mit viel OP Erfahrung. Bei mir wurde die komplette Schilddrüse und eine von vier Nebenschilddrüsen entfernt, welche ein Adenom ausgebildet hatte. Durch die Hyperpara welche zufällig festgestellt wurde bei einem Klinikaufenthalt, durch die Untersuchung des 24 Std. Urins, habe ich schon einige Jahre mit Nierensteinen zu tun. Ich stellte mich nun dieser Herausforderung, um das Problem Nierensteine ein für alle Mal zu beenden.

Telefonisch machte ich einen Termin zur OP in Würzburg aus. Die Untersuchungen wurden alle im Vorfeld von meinen Ortsansässigen Ärzten gemacht (Nuklearmediziner, Urologe, Hausarzt, Endokrinologe). Besonders wichtig war ein Sczindigram der Nebenschilddrüsen um die krankhafte genau zu lokalisieren.

14 Tage vor OP fand ein ausführliches Gespräch mit dem Chirurg und dem Anästisiten statt. Es ist sehr wichtig ehrliche und vollständige angaben für die Narkose zu machen!

Am OP Tag selber reiste ich früh um 6.30 Uhr nüchtern an und meldete mich auf Station, wo man mich schon erwartete und für die Op fertig machte. Punkt 7 Uhr war ich bereits in der Schleuse wo man auf den sterilen Tisch befördert wird, über eine Art Förderband. Ich wurde mit warmen sterilen Decken versorgt und vom Anästisisten mit Anschlüssen versorgt. Währenddessen wurden immer wieder meine Daten überprüft. Ich schlief sehr schnell ein und bekam von der Intubation gar nichts mit.

Aufgewacht bin ich dann auf der Wachstation in meinem Bett, herrlich warm unter Decken versteckt. Das einzige was ich vom Hals her wahr nahm war ein leichtes Ziehen der Narbe (ca. 5-6 cm lang sehr sauber von innen genäht und außen verklebt) und mein Hals war rau von dem Beatmungsschlauch. Ich konnte sofort sprechen, etwas mühsam schlucken und war noch ziemlich müde.

Ich kam ziemlich schnell auf mein Zimmer. Die OP selber dauerte ca. 2 Stunden und der Aufenthalt im Aufwachraum ca. nochmal 2-3 Stunden. Im Zimmer gab man mir auch schon etwas Wasser zum trinken an. Das Schlucken ging ganz gut und ich konnte schon einige Worte mit meinem Freund wechseln ohne Schmerzen. Hilfreich war ein von mir mitgebrachtes Nackenkissen, welches mir nach der OP den Hals schön stützte im Schlaf. Die Haut selber um die Narbe rum spannte ziemlich und man ist deshalb auch vorsichtig mit Kopfbewegungen und dergleichen.

Alles in allem, war die OP aber nicht besonders schlimm. Ich war am OP Tag bloss immerzu müde und wollte den Tag am liebsten verschlafen. Einmal wurde ich so richtig wach, als nachmittag Kuchen angeboten wurde. Der schmeckte mir auch sofort und ich konnte gut schlucken, wenn auch kleine Häppchen.

Mit der Klinik war ich sehr zufrieden (ich lag Privat), die Versorgung rund um die OP war professionell und sehr modern, die Ärzte freundlich und mitteilsam. Leider fehlte mir ein wenig die Nachsorge bezüglich des Calciumabfalls nach der OP aufgrund der entfernten Nebenschilddrüse und ich bin der Meinung man hat mich relativ schnell entlassen, anstatt das richtige Wirken der Medikamente abzuwarten. Ich konnte Sonntag entlassen werden (Arzt wollte mich sogar schon Samstag entlassen).

Leider landete ich am gleichen Abend noch mit leichten Krämpfen und Elektrolyt-Entgleisung, Caliciumabfall und Blutdruck von 185 im ansässigen Ortskrankenhaus wo man sich meiner dann noch 2 Tage lang annahm, um den Calciumhaushalt in Griff zu bekommen.

Ich habe sofort als ich aus unserem Ortskrankenhaus entlassen wurde durch „good will“ des Chefarztes einen Termin bei einem kompetenten Nephrologen erhalten, der meine Medikamente gut einstellte und der mir nun auch eine gewisse Sicherheit gab, um Weitermachen zu können ohne Angst.

Auch hat mich die Betreuung hier im Forum weitergebracht. Ich danke vor allem Frauke dafür. Sicherlich war das nicht die letzte Frage zu meiner Situation!

Mein Tipp für Euch: Würzburger Uniklinik ist echt eine gute Adresse für Operationen, aber sorgt Euch für eine gute Nachsorge hinterher! Angenehm fand ich dass man ständig unter Beobachtung war von der Aufnahme, über den Weg zum OP, vor dem OP, im OP Saal und sofort als ich aufwachte. Es ist keine Massenabfertigung, nur weil es eine Uniklinik ist, sondern dort sind viele Menschen die auf einen aufpassen!

Alles Gute für Euch und Eure OP!
Meggie

Antwort auf: Schilddrüsen OP und Primärer Hyperparathyreoidismus

| Beitrags-ID: 360822

5 Wochen nach der OP:

Es schaut aus als würden sich die NSD wieder erholen. Da ich vorher an einer Überfunktion Hyperpara litt und nun eine NSD fehlt, habe ich nach wie vor noch etwas Calciumprobleme. Der Körper holt sich wohl nun das Calcium, dass ihm über Jahre hinweg gefehlt hat. Das Parathormon ist wieder im Normbereich und das Calcium im unteren Normbereich.

Meine Medikamentierung lautet derzeit Calcium 750 mg, 0,5 Calcitriol-Cry, 2x 12,5 HCT, 1 Kalinor
Calcitriol wird ab morgen auf 0,25 reduziert.

Die Narbe sieht sehr schön aus. Ich hatte ja keine Fäden, sondern nur geklebte Pflaster. Nach 4 Wochen habe ich die Pflaster nach einweichen in der Wanne abgezogen und nachdem sich der Schorf gelöst hat, behandle ich die Narbe mit einem speziellen Narbengel von Bepanthen.

Nach 4 Wochen ist auch eine normale Kopfbewegung und Sport wieder möglich gewesen.
Das Schlucken geht mittlerweile auch fast störungsfrei und singen unter der Dusche klingt auch schon fast normal. ;-)

Im Nachhinein bin ich immer noch froh, dass ich im Klinikum Würzburg zur Behandlung war. Scheinbar haben sie ja alles richtig gemacht, da die Narbe gut heilt und die NSDrüsen wieder anspringen. Nochmal ein Lob für die gute Technik!

Ein bißchen Glück hatte ich bei der Nachsorge durch einen guten Nephrologen, der sehr einfühlsam ist und jederzeit zu einem Gespräch bereit ist, um mich entsprechend zu beruhigen und mit Blutwerten zu versorgen. Also hier nochmal unbedingt mein Tipp an alle, die die Operation noch vor sich haben: Sucht Euch eine gute Nachsorge! Das ist das A und O.

Vielen Dank auch nochmal an die Stimmen hier im Forum, die mir auch sehr geholfen haben! Ihr seid toll und habt mir einiges an Panik hinterher genommen! :clap: :flower:

Ich werde auch wenn es mir besser geht, öfter hier vorbei schauen, um auch mal anderen Menschen etwas raten zu können, wenn es ihnen schlecht geht. Die Zeit nach der OP hat doch gezeigt, dass es sehr wichtig ist Erfahrungen auszutauschen. Besonders auch die positiven Erfahrungen, die man oft in Selbsthilfeforen nicht lesen kann.

Liebe Grüße und eine schöne Woche für Euch!
Meggie.

Antwort auf: Schilddrüsen OP und Primärer Hyperparathyreoidismus

| Beitrags-ID: 360823

Hi Meggie! Hab die gleiche Operation hinter mir wie du!wurde aber in Schweden in einem ganz kleinen Krankenhaus von unglaublich kompetenten Chirurginnen operiert und betreut! Mein calcium ist nicht so stark abgefallen und ich muss nur noch selten was extra nehmen seit meiner op vor 1 Monat. Mir hat man einen MiniRest an Schilddrüse erhalten und ich nehme noch keine Hormone, fühle mich aber mittlerweile miserabel und hab ne Unterfunktion 😞
Die Wunde wurde auch so wie bei dir versorgt, ich konnte das Pflaster aber schon am 3.Tag abmachen und ein NarbenPflaster verwenden, damit die Narbe schon wird.
Mein TSH wert ist von 0,75 schon auf 3,8 gestiegen und ich hoffe so dass ich bald mit thyroxin beginnen darf😢
Liebe Grüße und weiterhin gute Besserung für dich!! Mitschi 🤗

Antwort auf: Schilddrüsen OP und Primärer Hyperparathyreoidismus

| Beitrags-ID: 360824

Hallo Mitschi,
hört sich nach einem guten Verlauf an. Bei mir ist die Schilddrüse komplett entfernt worden und nach ca. 10 Tagen habe ich Schilddrüsenhormone erhalten. Hab mich ziemlich matsche gefühlt und bedauer heute noch dass man nicht sofort in der Klinik etwas gegeben hat und wenn es nur eine kleine Menge gewesen wäre. Man sagte mir dort das die Schilddrüsenhormone noch 14 Tage lang im Blut wären und mein Nuklearmediziner das sicher gerne selber einstellen möchte. In der Klinik machen sie das nicht. Allerdings war es für mich sehr schwierig mich überhaupt zu einem Arzt zu schleppen nach der OP wegen dem Calciummangel und der ständigen Angst einen Krampfanfall zu bekommen. Mein Mann hat mich 14 Tage lang rumkutschiert weil mir das ein wenig Sicherheit gab. Ständig war die Handtasche vollgepackt mit Calciumtabletten.
Bei meinem ersten Besuch beim Nuklearmediziner nach 10 Tagen sagte mir der „Was sie haben noch keine Schilddrüsenhormone bekommen?“ Er fing dann auch eher vorsichtig mit 75er LT an aber am liebsten hätte er mir gleich 100er aufgeschrieben. Als ich die gut vertragen habe, sind wir nach 14 Tagen auf die 100er übergewechselt, danach dann 125er und nun bin ich bei 137,5 angekommen.
Die Zeit ohne Hormone hat ich gefroren und war ziemlich platt. Heute würde ich so schnell wie möglich nach der OP einen Arzttermin machen und Hormone verlangen, aber hinterher ist man immer schlauer. Ich drück Dir die Daumen dass Dir die Einstellung schnell gelingt, auch wenn es dazu ein wenig an Geduld erfordert! Meine Narbe sieht man heute kaum noch. Nach der OP sagte man mir ich soll mit den Pflastern warten bis sie von alleine fast abfallen und nach vorne beugen soll man sich auch nicht wegen der Gefahr das innen die Nähte aufgehen könnten. Ich hab natürlich prompt 3 Tage nach OP die Haare über dem Waschbecken gewaschen (als Frau will man sowas natürlich dringend) 😉 und mir die Haare kopfüber trocken gefönt. Die Schwester kam rein und gackerte gleich los als sie mich gesehn hat von wegen Drama und so… 🙄 aber ich habs auch überlebt 😉

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