Hallo Prusseliese,

aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich in vielen Praxen die Mitarbeiter an der Rezeption nicht auskennen, und deswegen,(und weil ich schon erlebt habe, was alles schief gehen kann), habe ich mich auf ein prinzipiell „schneidiges Auftreten“ eingestellt:

Etwa so:
Ich habe SD-Krebs, komme heute zur Blutabnahme und benötige folgende Untersuchungen: TSH, TG,TAK, fT3,Ft4, Calcium etc. etc. Also, ich verlange es so. Sich darauf zu verlassen, dass automatisch die richtigen, benötigten Werte untersucht werden, ist ein Irrglaube. Ich sehe seit Jahren allen Arzthelfern und Ärzten auf die Finger. Wenn man nicht selbst dahinter ist, wird man oft unzureichend oder nicht wunschgemäß bedient.

In deinem Fall würde ich dir gerne folgendes vorschlagen, nämlich ich finde, dass es ich lohnen würde, einmal oder zweimal pro Jahr in der Uniklink München einen Nachsorgetermin zu vereinbaren. Dort wärst du optimal aufgehoben. Glaub mir, die längere Fahrt dorthin würde sich lohnen. Garantiert!

Ich selbst gehe zur Nachsorge prinzipiell in die Klinik, dort wird standardmäßig nach den internationalen Leitlinien mein Nachsorgeprogramm durchgeführt mit komplett allen (Blut)-Tests und eventuell weitere Untersuchungen bzw. eine neue Vorgangsweise ausgearbeitet.

In eine SD-Ordination gehe ich nur zwischendurch, sozusagen als Ergänzung, habe mich schon geärgert und auch dann gewechselt. Tragende Säule ist jedoch die Klinik. Wir haben schließlich Krebs und nicht irgendwelche SD-Unbefindlichkeiten. Und bei Krebs hat eine Klinik einfach einen erweiterten Spielraum gegenüber einer Arztpraxis.

Ich hoffe, es geht dir soweit wieder besser.
Viele Grüße,
Schlittenhund

Hallo Prusseliese,

was meinst du damit, dass du „im letzten Jahr der Nachsorge“ bist? Du willst doch nicht ernsthaft darauf verzichten, deinen SD-Krebs weiterhin kontrollieren zu lassen? Das wäre fahrlässig. Also mein Zukunftsprogramm sieht so aus, dass ich vorhabe, für den Rest meines Lebens zumindest 1x pro Jahr zum „Update“ zu gehen. Ich halte das für selbstverständlich. Gerade in deinem Fall, da du dich doch nicht wirklich „gesund“ fühlst…………….

Mich wundert übrigens, dass dir deine deutsche Krankenkasse so ohne weiteres Behandlungen „im Ausland“ bezahlt. Wie das?

Da du, wie du schreibst, schon mit mehreren Ärzten unzufrieden warst,(ich persönlich erachte deine letzte Ärztin sogar als unfähig ) würde ich wirklich 1x pro Jahr nach München fahren. Ich halte es so wie D.Carnegie, der meinte, wenn man eine Zitrone hat, soll man sich eine Limonade daraus machen: Mein Klinikuntersuchungen werden immer zum „Erlebnistag“, (da ich wegen der weiten Entfernung selten in die Gegend der Klinik komme), also ich gehe nach der Untersuchung in ein Restaurant gut essen und anschließend in eine in der Nähe befindlichen Einkaufsstraße shoppen, dann noch in ein Cafe´, zum Friseur usw., gönne mir also trotz allem „einen schönen Tag“.

Falls dir München zu weit ist, wie sieht es denn mit Rosenheim aus?

Abschließend möchte ich dir ans Herz legen, auch in Zukunft den Nachsorgeuntersuchungen, egal wo, nachzukommen. Nicht, dass sonst noch in zehn Jahren ein Rezidiv festgestellt wird, dann würdest du deine Entscheidung bedauern.

Herzliche Grüße und alles Gute,
Schlittenhund

Alles klar, nun verstehe ich auch die Hintergründe. Ich wollte dich keinesfalls zu irgend etwas überreden, ich meine es nur gut.

Prinzipiell (jetzt nicht auf dich bezogen) verstehe ich SD-Krebs- Patienten nicht, die z.B. ihre SD-Hormone schlampig einnehmen oder vergessen, überhaupt mal wieder zur Nachsorge zu gehen. Ich selbst bin da fast schon überkorrekt.

Ganz toll finde ich auch von dir, dass du dich zusätzlich um deine Freundin kümmerst.
Ich wünsche dir viel Kraft in deinem Beruf, mit deiner Familie und Freundin und hoffe, dass alles nur noch besser werden kann.

Ganz herzliche Grüße nach Bayern schickt
Schlittenhund