Hallo,
die Kostenerstattung in England von neuen Medikamenten, Verfahren ist in England schwieriger als bei uns.
Bei uns prüfen G-BA – und das IQWiG im Auftrag des G-BA – den Zusatznutzen, und danach kommt es zu Preisverhandlungen zwischen Krankenkassen und dem Pharamunternehmen.
In England überprüft das NICE den Nutzen im Vergleich zu den Kosten des Medikaments. Dabei darf ein bestimmter Wert (Kosten) für das Medikament nicht überschritten werden, zu dem mehr Nutzen was das Medikament an Lebensmonaten und Lebensqualität hat (das sind die QALY).
Für die Berechnung von braucht das NICE weiere 3 Jahre, so dass in England Patienten mit dem radioiod-refraktären Schilddrüsenkrebs regulär erst ab 2018 das Medikament bekommen können.
(siehe auch Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln)
Damit die Patienten nicht so lange warten müssen, gibt es in England eine Stiftung, Cancer Drugs Fund (CDF), die auf gut Will Medikamente erstattet (das nationale Gesundheitssystem zahl hier auch ein), die Patienten haben jedoch keinen Rechtsanspruch. Die Stiftung gibt von Zeit zu Zeit listen raus, welche Medikamente erstattet werden.
Auf der aktuellen Liste ist Lenvatinib nicht enthalten, obwohl es in Europa seit einem Jahr zugelassen ist.
Für die Patienten in England ist dies ein Skandal. Kate Farnell von Butterfly Thyroid Cancer Trust (UK), der englischen Patientenorganisation, hat hier auch protestiert, enbenso wie das Pharmaunternehmen.
Quelle dieser Information ist eine Presseerklärung des Pharmaunternehmens.
Auch wenn es erstmal nur um ein Verfahren in England geht, habe ich dies hier ins Forum gesetzt.
Da spätere Entscheidungen des NICE bei uns in den gesundheitspolitischen Gremien zur Kenntnis genommen werden, und dann eventuell auch Auswirkungen in Deutschland haben.
Viele Grüße,
Harald
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