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Nachsorge papilläres SD Karzinom

Micaela
papilläres SD Karzinom OP im Juni 2017

Nachsorge papilläres SD Karzinom

| Beitrags-ID: 258394

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche grade mal eure moralische und fachliche Unterstützung.
Vor genau einem Jahr wurde mir in der ersten OP meines Lebens die Schilddrüse , ein 4 cm grosses papilläres SD Karzinom und vier zentrale Lymphknoten entfernt. Diese waren „sauber“. Einen Monat später folgte die erste RJT mit 3716 MBq Jod.
Da eine lymphogene Metastisierung nicht sicher ausgeschlossen werden konnte (TG Autoantikörper 344 U/ml ( N<50) und im Ultraschall ein suspekter LK) wurde mir geraten die 2. RJT zu machen. Im November 2017 dann die 2.RJT mit 7385 MBq.
Nach der Ganzkörper Szinti heisst es im Bericht, das noch minimale Schildrüsenrestgewebsanteile in beiden Schilddrüsenlogen sichtbar waren. Kein Nachweis jodavider regionärer Lymphknoten oder Fernmetastasen.
Die TG AK sind auf 71 runter gegangen . ( Labor des Krankenhauses)

Nun war angedacht, dass ich im Juli 2018 zur RJD ins KH gehe.
Diesen Termin habe ich aber bereits im März abgesagt, da ich im Rahmen der Nachsorge ( Febr. 2018) von einem NUK die Aussage erhielt, dass sei nicht zwingend erforderlch.
Er verunsicherte mich auch mit der Aussage warum die. RJT und so hoch dosiert . 👿
Im März / April erholte ich mich erstmal in einer Reha auf Föhr von dem ganzen Mist.

Ich sehe es eigentlich so, dass ich diese RJD mit dem ganzen Mist der damit zusammenhängt ( Unterfunktion) auf keinen Fall mehr dieses Jahr machen werde ( falls überhaupt ). Ich habe Angst vor Folgeerkrankungen weil ich 2 so hoch dosierte RJT erhalten habe.
Magentechnisch habe ich insbesondere die 2. RJT nicht gut vertragen. ( Erbrechen , starke Übelkeit, Magenschmerzen )

Bevor ich in die Reha gegangen bin, rief ich dann im KH an , um den Termin für die RJD abzusagen. Der Bericht des NUK lag dort allerdings nicht vor und Sie wollten diesen anfordern.
Nun ruf ich heute im KH an um alles noch mal bestätigen zu lassen und der Bericht des NUK liegt da nicht vor und Sie wissen von nix .

Ich betonte noch mal dass ich auf keinen Fall stationär im Juli dort hin kommen werde.

dieses Caos macht mich grade etwas fertig.

Ich bin ein Meister im Verdrängen. Meine Krebs Diagnose spielt in meinem Altag so gut wie keine Rolle auch wenn ich leider doch körperliche Veränderungen seid der ganzen Sache feststellen muss ( ich habe seid der 2. RJT keine Monatsblutung mehr ( laut Aussage der Gyn. aber völlig ok , und Gelenk und Muskelschmerzen, die ich aber versuche zu ignorieren und weiterhin viel Sport betreibe, Gewichtszunahme )
Aber eine unterschwellige Angst ist schon vorhanden.
Gibt es hier vielleicht Leute mit ähnlichen Erfahrungen bzw. Leute , die auch auf die RJD verzichtet haben ?
In der Nachsorge reicht doch im Prinzip Ultraschall und Blutwerte ( TG ) aus.

Sorry für den langen Text

LG

Antwort auf: Nachsorge papilläres SD Karzinom

| Beitrags-ID: 382776

Hallo,

wollte dich zum einen auf unser Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch hinweisen.

Mir scheint schon die Kommunikation und Aufklärung zu deinene Radioiodtherapien, war nicht ausreichend.

Ärzte müssen dich immer auch über Risiken und Alternativen, wie sie in Leitlinien ausgeführt werden, aufklären.

Und es sollte immer deine – informierte – Entscheidung sein, welche Therapie und Diagnostik du machst.

Ich kann nicht beurteilen, ob die Aktivität und Zeitpunkt der 2. Radioiodtherapie angemessen war, dazu muss man sämtliche Befunde haben.

Dein spezielles Problem ist ja, dass du Thyroglobulin Antikörper (TAK) hast, due einen dorch recht großen Primärtumor des papillären Schilddrüsenkrebs hattest.

Mit der Größe des Tumors steigt beim klassischen papillären Schilddrüsenkarzinom das Risiko von Lymphknotenmetastasen.

Allerdings wurden bei der Entfernung der Lymphknoten keine gefunden.

Im ersten Ganzkörperszinitgramm hattest du vermulich noch sehr viel Restgewebe (Nachfragen bei den Ärzten), so dass man nicht sehen konnte, ob es eventuell auch Lymphknotenmetasasen gibt.

Man hätte auch zu diesem Zeitpunkt eine SPECT-CT machen könenn, um Lymphknotenmetastasen besser sehen zu können.
Meines Wissens haben nicht alle Kliniken dies vorrätig, zudme wir die SPECT-CT meines Wissens auch nicht in Leitlinien erwähnt.

Warum eine 2. Radioiodtherapie mit einer so hohen Aktiviät gemacht wurde, kann ich aus dem was du schreibst, nicht nachvollziehen.

Im ultraschall verdächtige Lymphknoten sollten nach der ATA-Leitlinie mit einem Tg-Washpout gneuaer abgeklärt werden. Ein Problem könnten hier die TAK sein, da müsste man einen Pathologen fragen.
siehe ATA-Leitlinie (2015): Behandlung eines Rezidivs im Hals.
[C18]Nodal size threshold – Gibt es eine Größengrenze für die Lymphknotenmetastasen

Auch hier würde ich nochmal nachfragen, und dir dies erklären lassen.
ATA (2015): Welche Aktivität von I-131 bei der RIT?.

Nur zum aktuellen Problem.

Der Nutzen der Radioioddiagnostik wird in der ATA-Leitlinie der Amerikaner ja nur bei high-risk Patient*innen gesehen und bei Schilddrüsenkrebspatient*innen die TAK haben.

Im allgemeinen wird beim Nachweis von TAK ein „sauberes“ Ganzkörperszinti gewünscht.

Nun hattest du ja schon ein Ganzkörperszinti nach der 2. RIT, und wenn ich dich richtig verstanden habe, wurden dabei nur Schilddrüsenrestgewebe gesehen.

Ich hatte vor 20 Jahren auch 2. RIT mit 3700 MBq innerhalb von nur 3 Monaten.
Mein Tg-Wert war in Unterfunktion während der RIT schon unter 1, so dass ich eine RID in Untrfunktion damals abgesagt habe.

Ein großer Unterschied zu dir ist allerdings, dass ich keine TAK habe.

Es gibt ein Statement: TAK in der Nachsorge des Schilddrüsenkrebs von führenden europäischen Ärzt*innen (+ ich als Patietenvertreter) das noch nicht überholt ist.

Ich denke daran kannst du dich orientieren.
Es gibt übrigens nie 100% Sicherheit vor einem Rezidiv.

Um die Risiken zu verstehen finde ich diesen Beitrag gut:
Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Du gehörst in die Risikogruppe: Unbestimmbares Ansprechen (indeterminate response) (siehe Beitrag Resetbutton).

Hoffe dies hilft dir weiter.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Micaela
papilläres SD Karzinom OP im Juni 2017

Antwort auf: Nachsorge papilläres SD Karzinom

| Beitrags-ID: 382777

Hallo Harald,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

habe die Krankenhaus Berichte noch mal gelesen.

Die Strukturen in den Schilddrüsenlogen werden nach der 1. Sono ( vor der ersten -RJT )wie folgt beschrieben:

“ Postthyreoidetktomiebefund mit einer echoarmen Struktur in der rechten Schilddrüsenloge ohne gesteigerte Binnenperfusion von 1,9 X 1,5 X 1,0 cm und im Istmus eine weitere echoarme Struktur , teils liquide ohne besteigerte Binnenperfusion von 3,2 X 1,5 X 1,0 ch . I der linken Schilddrüsenloge eine echokomplexe Struktur ohne gesteigerte Binnenperfusion von 1,6 X 1,1 X 1,0 cm. …..

im November vor der 2. RJT wurde dann ebefalls eine ausführliche Sono durchgeführt

Es heisst:

Postthyreoidektomiebefund mit größenregredienten echoarmen Strukturen in beiden Schilddrüsenlogen jeweils ohne gesteigerte Binnenperfusion recht von 1.5 X 0,6 X 0,5 cm uns linka con 1,4 X 0,7 X 0.5 cm.

Hier werde ich auf jeden Fall noch mal nachfragen was mit der Struktur am Istmus ist ? Warum wurde diese im Befund nicht beschrieben. oder kann es sein das sie nicht mehr da ist ? Kann ich mir garnicht vorstellen , war ja noch ziemlich groß beschrieben.

Jod 131 Ganzkörperszintigraphie :
Fokal betonte Nuklidanreicherung zervikal in Projektion auf die sonographisch beschriebenen Strukturen in beiden Schilddrüsenlogen. Kein Nachweis eienr 131 Jod Anreicherung in den sonoaphisch beschriebenen zervikalen LK bei darüber hinaus physiologischer Tracerverteilung

Beurteilung:
Minimale Schilddrüsenrestgewebsanteile in beiden Schilddrüsenlogen. Aktuell kein Nachweis jodavider regionärer LK- oder Fernmetastasen.

Ich denke das ich mich für die 2. RJT enschieden habe war jetzt nicht so verkehrt. War ja noch ordentlich Restgewebe da.

Meine TAK waren Anfang diesen Jahres auf 28 U/ml ( ( <115 U/ml) runter gegangen.

Beide Male die ich beim NUK war , wurde mir gesagt dass mein Prognose sehr gut sei.

Mein Plan ist jezt dass ich im Juli ins KH gehe , dort Labor und Sono machen lasse .

Eine Frage die sich mir noch stellt bzgl. Lymphknotenmetastasen. Werden zuerst die am Tumor liegenden Lmphknoten befallen oder kaönnte es auch sein , das wenn diese nicht befallen sind trotzdem weiter entfernte im Hals befallen sind?

Kannst du mir vielleicht noch kurz in einfachen Worten erklären was ein TG Washout ist? Werde aus der ATA Leitlinie nicht ganz schlauf , bzw. ist zu hoch für mich.

Ich habe auch schon mal von einer Bekannten gehört ( die zwei grosse kalte Knoten hat), die von einer Ärztin die Aussage erhielt , man solle Knoten der Schilddrüse nicht punktieren , da sich dann der krebs erst recht verteilen würde.
Da mein kalter Knoten ja auch im Mai 2017 punktiert wurde und nichts was auf Krebs schliessen würde , festgestellt wurde, stehe ich dem Thema Punktion eher kritisch gegenüber.

Ich werde mich auf jeden Fall gut auf den Termin im KH vorbereiten und alle Fragen noch mal schriftlich fixieren. Insbesonder in welche Risikogruppe mich die behandelden Ärzte denn einstufen und ob schon nach den neuen Richtlinien eingestuft wird.

Ein SPECT CT wird das ambulant gemacht ? Muss man sich dafür auch vorbereiten ( Unterfunktion ) ? Ich denke aber das ist eine sehr kostspielige Untersuchung oder?

Noch eine persönliche Frage Harald :
deine Krebsdiagnose ist ja schon etwas länger her, nimmst du noch irgendwelche Nachsorge in Anspruch ?

Schön das es dieses Forum gibt aber manchmal bin ich auch etwas erschlagen von der Flut der Information.

Schönen Sonntag noch und
liebe Grüsse aus dem Ruhrgebiet

Antwort auf: Nachsorge papilläres SD Karzinom

| Beitrags-ID: 382778

Hallo Micaela,

Eine Frage die sich mir noch stellt bzgl. Lymphknotenmetastasen. Werden zuerst die am Tumor liegenden Lmphknoten befallen oder kaönnte es auch sein , das wenn diese nicht befallen sind trotzdem weiter entfernte im Hals befallen sind?

In der Regel, werden erst die Lymphknoten im Hals befallen.

Kannst du mir vielleicht noch kurz in einfachen Worten erklären was ein TG Washout ist? Werde aus der ATA Leitlinie nicht ganz schlauf , bzw. ist zu hoch für mich.

Tg wird ja normalerweise im Blut untersucht.
Beim Tg-Washout wird das Tg im entnommenen Gewebe bei der Feinnadelpunktion festgestellt. Wie das genau gemacht wird, bin ich überfragt.

Ich habe auch schon mal von einer Bekannten gehört ( die zwei grosse kalte Knoten hat), die von einer Ärztin die Aussage erhielt , man solle Knoten der Schilddrüse nicht punktieren , da sich dann der krebs erst recht verteilen würde.

Es soll sehr,sehr wenige Fälle geben, wo beschrieben wurde, dass Krebszellen sich danach im Stichkanal fanden.

Mit einer Feinnadelpunktion kann man besser entscheiden, ob überhaupt operiert werden muss, und wenn, wie radikal operiert werden soll.

In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern sehr wenig punktiert, dafür sind wir in den Schilddrüsenoperationszahlen weltweit Spitzenreiter (zusammen mit Österreich).

Da mein kalter Knoten ja auch im Mai 2017 punktiert wurde und nichts was auf Krebs schliessen würde , festgestellt wurde, stehe ich dem Thema Punktion eher kritisch gegenüber.

Keine Methode ist 100%. Ich vermute im Ultraschall war der Knoten auffällig, darum wurde er operiert.
siehe 3.1. Knoten und Krebsverdacht in unserer Broschüre zu Knoten der Schilddrüse.

Ein SPECT CT wird das ambulant gemacht ? Muss man sich dafür auch vorbereiten ( Unterfunktion ) ? Ich denke aber das ist eine sehr kostspielige Untersuchung oder?

Ein SEPCT CT wird zusammen mit einer Radioiodbehandlung gemacht.
Wie teuer dies ist, kann ich dir nicht sagen.

Noch eine persönliche Frage Harald :
deine Krebsdiagnose ist ja schon etwas länger her, nimmst du noch irgendwelche Nachsorge in Anspruch ?

Einmal im Jahr gehe ich zum Endokrinologen.

Zu den anderen Dingen kann ich nichts sagen.

Viele Grüße
Harald

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