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L-Thyroxin auch "intravenös"?

  • Dieses Thema hat 9 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 15.06.2018 - 19:56 von dkr.
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 258407

Hallo,

bei mir hat sich in den letzten Tagen zufällig diese Diskussion ergeben und somit einige Fragen aufgeworfen:

Anlass ist, dass meine Mutter kürzlich im Alter von 96 (fast 97) a verstorben ist. Sie konnte die letzten Monate nicht mehr schlucken, und wurde, da die Legung einer Magensonde nicht mehr möglich war, intravenös ernährt.

Daher wurde die Überlegung aufgeworfen, was wohl wäre, falls man Tabletten nicht mehr schlucken könnte bzw. wenn ein „Schilddrüsenloser“ ( z.B. nach einem Unfall) im Koma läge. Wie wird dann das L-Thyroxin zugeführt? Geht dies auch „flüssig“, also intravenös? Und wie würde im Falle eines Unfalls, wenn man nicht ansprechbar wäre, der Arzt erkennen können, dass man auch SD-Hormone benötigt? Werden bei Blutabnahmen automatisch immer auch die SD-Werte kontrolliert?

Fragen über Fragen……………….

Liebe Grüße, 🐕

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382860

Hallo Schlittenhund,

ja Thyroxin geht auch intravenös.

Aber wenn man nach einem Unfall im Koma liegt, gibt es definitv zumindest in der Akutphase wichtigeres als eine adäquate SD-Hormoneinstellung. Da geht es um essentielle Vitalfunktionen. Auf eier Inentsivstation werden dazu sämtliche in Frage kommenden Laborwerte genommen. Wenn sich ein Koma länger hinzieht, wird man sicher auch auf die Schilddrüse schauen, weil man schon einen ordentlichen Stoffwechsel haben möchte.

Und was die Information im Falle eines Unfalles (oder eines anderen Notfalles) betrifft: Ich hab ein kleines laminiertes Kärtchen dabei (zusammen mit meinen anderen Dingen, die man täglich dabei hat (Führerschein, Personalausweis, Bankkarten etc.), auf dem meine Dauermedikationen aufgeführt sind, da diese teilweise auch für den Notarzt interessant sind, weil z.B. bestimmte Narkotika sich nicht mit anderen meiner Medikamente vertragen. Außerdem steht darauf, dass mein linkes Stimmband stillsteht, was eventuell eine Intubation erschweren könnte. Die Notärztin, die mich bei meiner letzten Nierenkolik im RTW mit den erlösenden Schmerzmedikamente versorgt hat, war sehr begeistert von dem Kärtchen. Und man kann einigermaßen sicher sein, dass Notärzte, wenn es nicht grad um Sekunden geht, versuchen auch bei nicht ansprechbaren Patienten mögliche nützliche Informationen suchen und finden (in der Geldbörse, in der Kartensammlung, Handtasche etc.). Danach auf einer Intensivstation, wenn die Vitalfuktionen gesichert sind, wird man alles daran setzen, bei den infrage kommenden Ärzten weitere Informationen und Krankengeschichten einzuholen, wenn der*die Patient*in diese Informationen nicht selbst geben kann.
Einen Hinweis auf eine fehlende Schilddrüse gibt übrigens in aller Regel die OP-Narbe am Hals, die auch bei sehr guter Verheilung bei einer sorgfältigen Untersuchung auffallen dürfte.

Viele Grüße
karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382859

Vielen Dank, Karl,

für deine rasche Antwort!
Und ja, eine solche Dauer-Medikationskarte halte ich für eine gute Idee.

Viele Grüße in den Schwarzwald,
Schlittenhund

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382858

Hallo,

die Medikamente werden dann gemörsert und mit ein bisschen Wasser vermischt morgens nüchtern durch die Pflegekraft über die Magensonde verabreicht.
Sobald Angehörige vor Ort sind werden sie immer gebeten alle Medikamente von zu Hause mitzubringen sowie Arztbriefe usw.

Viele Grüße,

Heidi

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382857

Hallo Schlittenhund,

man tut wirklich gut daran ein Ausweiskärtchen o.ä. je nach dem wie man das anfertigen möchte, bei sich zu tragen.

Ich habe seit meiner SD OP eine einseitige Stimmbandlähmung zurückbehalten, anfangs beide Stimmbänder außer Betrieb :D einen kleinen Notfallpass immer dabei.
Intubation kann Probleme bereiten auch die Neigung zum Stimmlippenkrampf ist bei mir gegeben.
Es hat sich bei mir noch Diabetes Typ2 eingestellt. Trage also Diabetesausweis und Notfallkärtchen bei mir.
Ich gleiche die Medikation und auch die Blutwerte nach jeder Kontrolle neu ab, damit im Falle eines Falles alles aktuell ist.

Zu deiner eigentlichen Frage: ja es wird L Thyroxin auch i.v. gegeben, so es oral nicht möglich ist.
Meine Schwiegermutter war nach einem schweren Schlaganfall ein Patient die anfänglich i.v. ihre Medikation bekam, L Thyroxin gehörte dazu.

Du solltest nicht suchen was alles sein könnte wichtig ist, dass du für den Notfall einen Zettel/Notiz bei dir trägst damit ein Arzt weiß worauf er achten muss.

Liebe Grüße
Sommerwind

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
dkr
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382856

Vielen Dank, Sommerwind,

ja, ich hätte gerne eine Notfallkarte in Scheckkartenformat (aus ebensolchem widerstandsfähigem Plastikmaterial). Fragt sich nur, wo man dies mit den eigenen Daten herstellen lassen kann. Zettel aus Papier verknittern, verschmutzen und verschwinden letztendlich :)

Viele Grüße, 🐕

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382855

Naja, ich habe gar kein Problem so etwas selber zu machen.
Es gibt doch heute für kleines Geld Laminiergeräte im Bürobedarf oder hin und wieder beim Discounter.
Da gibt es Folien verschiedener Größen u.a. auch im Scheckkartenformat.

Also das kannst du wirklich wunderbar selber machen, einlaminiert passiert da so schnell nix.

Liebe Grüße
Sommerwind

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382854

Danke für den Tipp!
Gruß vom 🐕

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382853

Hallo,

notfalls einfach passend ausdrucken und in einem Copy-Shop laminieren lassen, bei den meisten geht das.

viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: L-Thyroxin auch "intravenös"?

| Beitrags-ID: 382852

Toll! Danke Karl!

LG 🐕

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