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Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 252869

Thyreoglobulin-Antikörper (TAK) in der Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms
Consensus-Statement europäischer Fachärzte unter Beteiligung unseres Bundesverbandes

Original-Titel:
Implications of Thyroglobulin Antibody Positivity in Patients with Differentiated Thyroid Cancer: A Clinical Position Statement

In:
Thyroid. October 2013, 23(10): 1211-1225.
doi:10.1089/thy.2012.0606.

Autoren:
Frederik A. Verburg, Markus Luster, Cristina Cupini, Luca Chiovato, Leonidas Duntas, Rossella Elisei, Ulla Feldt-Rasmussen, Harald Rimmele, Ettore Seregni, Johannes W.A. Smit, Christian Theimer,and Luca Giovanella

 

Die amerikanische Leitlinie aus dem Jahr 2009 zur Therapie und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms ist die aktuellste, umfangreichste interdisziplinäre Leitlinie auf diesem Gebiet. Mangels einer interdisziplinären Leitlinie in Deutschland ist sie auch für Ärzte und Patienten in Deutschland ein wichtiges Hilfsmittel zur Orientierung von diagnostischen und therapeutischen Optionen, obgleich die Empfehlungen nicht eins-zu-eins auf die deutsche Situation übertragbar ist.

Für die Nachsorge ist die Empfehlung, was zu tun ist, wenn TAK vorhanden sind, allerdings sehr knapp gehalten. Dies führt zu großer Unsicherheit von einem nicht kleinen Teil von Patienten (ca. 15-25% der Patienten haben zu Beginn der Behandlung TAK)

Thyreoglobulin-Auto-Antikörper
= Thyreoglobulin-Antikörper = TAK
= Thyroglobulin antibody= TgAb

Unser Bundesverband hat daher bereits im [www.sd-krebs.de – Offline] nicht gefunden (Nr. 5, S. 2; Thema: FAQ: Thyreoglobulin-Antikörper und Nachsorge des differnzierten Schilddrüsenkrebs) im Jahr 2010 das Problem der TAKs in der Nachsorge mit einem Artikel in Zusammenarbeit mit PD Dr. Görges von der Universitätsklinik Essen aufgegriffen.

Unter Leitung von PD Dr. Verburg; Universitätsklinik Aachen, haben sich in Berlin 2011 und Pisa 2012 europäische Fachkollegen von ihm zusammengesetzt und ein umfangreiches Positionspapier erarbeitet, das insgesamt 26 Empfehlungen bezogen auf die TAK in der Nachsorge ausspricht. An diesen Sitzungen und an der Erarbeitung dieses Positionspapiers konnte auch unser Bundesgeschäftsführer Harald Rimmele als Patientenvertreter, die Perspektive von Schilddrüsenkrebspatienten einbringen.

Das Positionspapier wurde nun in Thyroid (2013, Vol. 23) publiziert, und lobend auch von der us-amerikanischen Expertin zu Thyreoglobulin (TG) und TAK, Professor Carol Spencer von der University of Southern California, Los Angeles, kommentiert.

Ein brennender Wunsch aus Patientenperspektive, die Benennung des individuellen Risikos, wenn ein TAK-Wert sich im Verlauf erhöht hat, dass ein Rezidiv auch wirklich vorliegt (Statistischer Fachausdruck: Positiver Prädiktiver Wert), konnte von den Ärzten dieses Positionspapiers mangels verlässlicher Daten leider noch nicht beantwortet werden.

Das Positionspapier versteht sich ausdrücklich nicht als Leitlinie, es möchte jedoch Anstoß geben für künftige Leitlinien, die Empfehlungen zu den TAK ausführlicher zu gestalten.

Alle 26 Empfehlungen des Positionspapiers können wir an dieser Stelle nicht wieder geben.

Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen in Ergänzung zu unserem Artikel im [www.sd-krebs.de – Offline] nicht gefunden (Nr. 5, S. 2; Thema: FAQ: Thyreoglobulin-Antikörper und Nachsorge des differnzierten Schilddrüsenkrebs):

Schon geringste Mengen von TAK können in der Nachsorge von Schilddrüsenkrebspatienten von Bedeutung sein, da es dann zu falsch negativen Thyreoglobulin-Werten (TG) kommen kann. In der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs ist TG ein wichtiger Tumormarker (Thema: FAQ: Thyreoglobulin und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms). Aus diesem Grund sollen die TAK mit einem empfindliche Direktassays (immunometric assay) gemessen werden. Die Labore sollen zwei verschiedene Referenzwerte angeben, zum einen für Menschen mit Schilddrüse zur Diagnostik einer Autoimmunerkrankung, und für die Nachsorge des Schilddrüsenkrebs, der kleinste messbare Wert.

Es wird hervorgehoben, dass bei allen Schilddrüsenkrebspatienten zeitgleich mit der TG-Bestimmung immer auch die TAK in der Nachsorge bestimmt werden müssen, da sich der Status jederzeit bei allen ändern kann.

Blutuntersuchung bei der Nachsorge

Für die ausreichende Nachsorge des differenzierten Schilddrüsen-
krebses ist es neben der Ultraschalluntersuchung des Halses
notwendig, die folgenden Blutwerte – möglichst immer im gleichen
Labor – immer zusammen zu bestimmen:

  1. TG
  2. TSH
  3. TAK-Bestimmung mit empfindlichem Direkt-Assay

 

Die Höhe eines TAK-Wertes korreliert jedoch nicht mit einer eventuell vorhandenen Tumorlast. So ist im Laufe eines Jahres ein Abfall eines TAK-Wertes von 3000 U/l auf 1000 U/l besser für den Patienten als ein Anstieg von 200 U/l auf 400 U/l. Da bei den TAK weniger die Höhe des Wertes von Bedeutung ist, sondern viel mehr der Verlauf in der Nachsorge, wird auch empfohlen, möglichst die Werte immer im gleichen Labor mit dem gleichen Assay zu bestimmen, um die Werte vergleichen zu können. Andernfalls kann es zu Unterschieden kommen, die jedoch allein der unterschiedlichen Messtechnik zu zurechnen sind.

Wichtig ist auch die Empfehlung, dass wenn Medikamente eingenommen wurden, die Einfluss auf das Immunsystem haben (Stimulation oder Unterdrückung; z.B. Interferone), man mit der Bestimmung der TAK 6 Monate warten muss. Ebenfalls 6 Monate muss man warten, wenn eine RJT durchgeführt wurde, da auch dies zu einer kurzfristigen Erhöhung der TAK-Werte führen kann, und diese Werte so nicht für die Nachsorge-Beobachtung der TAK-Werte brauchbar sind.

Ist in einem Ganzköperszintigramm nach RJT oder RJD keine Speicherung mehr zu sehen, so werden abweichend von der ATA- und anderen Leitlinien, weitere RJD oder andere bild-diagnostische Verfahren wie PET/CT in Abhängigkeit vom Verlauf der TAK empfohlen. Um feststellen zu können, ob ein TAK-Wert fallend oder steigend ist, dafür gibt es eine komplexe Formel, die die Zeit des letzten Messpunkts und die Höhe des Ausgangswertes berücksichtigt.

Sind die TAK fallend, so kann auf das weniger invasive Nachsorgeschema wie bei den TAK-negativen Schilddrüsenkrebspatienten umgestellt werden. Ultraschall des Halses sowie Bestimmung der Blutwerte sind für die Nachsorge dann vorerst ausreichend.

Sind hingegen die TAK gleich bleibend oder steigend, so ist sowohl eine erneute Ganzkörperszintigraphie als auch gegebenenfalls weitere Diagnostik wie PET/CT in Betracht zu ziehen.

Ist in der Bild-Diagnostik nichts zu sehen, und bleiben die TAK stabil, so ist es ausreichend, in einem Zeitraum von 3 oder mehr Jahren eine Ganzkörperszintigraphie zu wiederholen.

Bei steigenden TAK-Werten ist jedoch in kleineren Zeiträumen die Bild-Diagnostik zu wiederholen.

Überprüft auf medizinische Richtigkeit durch PD Dr. Verburg, Aachen


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Schildkroete42
Nutzer*In
Mikrokarzinom, pap., aber R 1

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357530

Hallo Harald,

gibt es eigentlich einen Zeitpunkt, an dem die TAK nach der OP ganz verschwunden sein sollten? Gruß Kerstin

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357531

Hallo,

in einer erst dieses Jahr publizierten Studie waren iim Duchschnitt die TAK 15 Monate nach der Schilddrüsenoperation verschwunden, die Spanne reichte jedoch von 2 Monaten bis 78 Monaten (6,5 Jahre) und bei 8 von 107 Patienten verschwanden die TAK sogar gar nicht, ohne dass die Patienten irgend ein Anzeichen für ein Rezidiv haben.

siehe Schilddrüsenkrebspatienten mit Hashimoto = bessere Prognose

Und wie im Statement oben hervorgehoben wird, ist der Verlauf TAK wichtiger für die Nachsorge als die Höhe der TAK.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357528

Hallo,

ich wollte mal ein kleines Kuriosum berichten.

Bei meiner Nachsorgeärztin habe ich seit Jahren TAK moderat nachweisbar. Etwas schwankend aber im wesentlichen jeweils gleiche Größenordnung (30-70 U/ml).
Bei einer RJD 2014 in Mainz waren TAK bei den drei Blutentnahmen minimal bzw. nicht nachweisbar.
Bei Blutentnahmen beim Hausarzt waren die TAK, soweit sie gelegentlich mitbestimmt wurden, auch immer minimal oder nicht nachweisbar (<1 U/ml oder knapp drüber).

Nach Meinung der Nachsorgeärztin liegt es an den verwendeten Assays, ihr Labor verwende einen sehr zuverlässigen Direktassay, was ich natürlich nicht überprüfen kann.

Ich finde allerdings, dass so erhebliche Unterschiede eigentlich nicht vorkommen sollten.

Solange die TAK bei der Nachsorge in dieser Größenordnung nachweisbar bleiben, muss ich davon ausgehen, dass sie tatsächlich vorhanden sind und die Nachsorge entsprechend gestalten.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357527

Hallo Karl,

mit den TAK ist wirklich das Problem, dass die normale gemessenen Werte und der Grenzwert, wann TAK nicht nachweisbar sind, von Assay zu Assay unterschiedlich sind.
Darum finden sich auch keine Angaben im Statement dazu.

In einer Studie zum postoperativen Tg-Wert, war der Ausschluss für TAK nachweisbar eine TAK-Wert von >20 U/mL.

    Matrone A. (2017): Postoperative Thyroglobulin and Neck Ultrasound in the Risk Restratification and Decision to Perform 131I Ablation.
    in The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Volume 102, Issue 3, 1 March 2017, Pages 893–902 doi.org/10.1210/jc.2016-2860

    Der TAK wurde mit einem immunoenzymometric Assay (AIA-Pack von der Toso Corporation aus Japan) gemessen. Der normale Referenzwert wurde mit 0 bis 30 U/ml angegeben (mit einem Abweichungskoeffizient von 17,7%).
    Bei einem TAK-Wert unter 20 U/ml konnte (bei diesem Assay) gezeigt werden, dass dies keine Auswirkung auf den Tg-Wert hatte.

Für die künftige S3-Leitlinie denke ich sollte die Aufforderung bestehen, dass die jeweiligen TAK-Assays einen Grenzwert für uns Schilddrüsenkrebspatienten angeben sollen, ab wann die TAK den Tg-Wert beeinflussen.
Fragen an die künftige S3-Leitlinie?.

Viele Grüße
Harald

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Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357529

Hallo,

irgendwann hat sich doch schon mal rausgestellt, dass die TAK bei fast niemandem 0 sind.
Ich hab mir im Laufe der Jahre ab und zu mal einen Kopf gemacht, ob es eine Bedeutung hat, wenn der Wert von 3 auf 7 steigt.
Und wenn ich mir meine Werte aus nunmehr 14 Jahren so ansehe: Anfangs hatte ich einmal einen Ausreißer dabei mit 21, ansonsten waren alle Werte unter 10, mal etwas höher, mal niedriger. Der letzte Wert vom April ist nun tatsächlich der niedrigste mit 1.
Nach dieser Studie, Harald, würden die also alle als „nicht nachweisbar“ durchgehen.

Mein Eindruck ist, dass solche Werte oft unnötig verunsichern, ohne dass sie irgendwas aussagen würden (vielleicht ähnlich wie ultrasensitive Tg-Werte von 0,2?). Bei Werten von 50 oder 100 und auch noch steigender Tendenz würde ich mir (aus heutiger Sicht) eher Gedanken machen.
Also wenn es nun einigermaßen verlässlich ist, dass TAK-Werte unter 30 keine Bedeutung haben :?: (kann man das so sagen?) , dann ist das sicher für viele eine Erleichterung.

Viele Grüße von
Maria

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Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357532

Liebe Maria,

fürchte so einfach kann man es sich nicht machen.
Man wird jeden TAK-Assay getrennt betrachten müssen.

Und dann gibt es ja immer noch das Problem, dass die TAK aus den verschiedensten Gründen mal erhöht sein können.

Und ich glaube, man wird von der 100 % Vorstellung jedes Rezdiv des Schilddrüsenkrebs im Frühstadium erkennen zu wollen, verabschieden müssen.

Ich hatte die Ärzt*innen in den Sitzungen für das Statement wirklich mehrmals aufgefordert hier konkreter zu werden.

Sie sahen sich damals nicht in der Lage konkreter zu werden.

Wobei ich das was Matrone und die Chefin der Endokrinologie in Pisa, Elisei (die damals auch beim Statement mit dabei war; s.o.), jetzt schreiben, ich schon wesentlich hilfreicher finde:

Der TAK wurde mit einem immunoenzymometric Assay (AIA-Pack von der Toso Corporation aus Japan) gemessen. Der normale Referenzwert wurde mit 0 bis 30 U/ml angegeben (mit einem Abweichungskoeffizient von 17,7%).
Bei einem TAK-Wert unter 20 U/ml konnte (bei diesem Assay) gezeigt werden, dass dies keine Auswirkung auf den Tg-Wert hatte.

Viele Grüße,
Harald

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Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357533

Hallo Harald,

ich habe immerhin noch einen TAK („AAk g. Thyreoglobulin“ auf dem Befund dürfte = TAK sein…) von 50,9 bei der RJD gemessen bekommen Anfang Juli, 6 Wochen nach OP. Referenzbereich <60 U/ml. TG < 0,8 (2-70 ng/ml), Tg Wiederfindung 85 (70-130%). Der NUK fand den TAK ganz unproblematisch.Ist er aber offenbar doch nicht…? Nun frage ich mich, ob meine nächste TG-Messung in ein paar Monaten überhaupt Aussagekraft hat als Tumormarker. Wie würdest du das einschätzen? Viele Grüße
Pauline

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357534

Hallo Paiuline,

die Wiederfindung wurde ja auch gemessen. Mit der Wiederfindung wird auf andere Weise der Tg-Wert überprüft.
Die Wiederfindung war mit 85% ja in Ordnung.

Wenn man TAK hat, und diese in Folge von anderen Werte konstant oder steigend sind, dann wird ja eine weitere Bilddiagnositk empfohlen nach diesem Statement.

Du hattest ja eine Radiioddiagnostik (RID).
Vermutlich war nichts zu sehen (?).

Also denke auch – wie dein Nuk -, dass du dir keine Sorgen machen brauchst.

Viele Grüße
Harald

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Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 357535

Hallo Harald, vielen Dank für deine Einschätzung, die mich außerdem erleichtert. Das mit der Wiederfindung hatte ich glaube ich nicht so ganz kapiert… Aber inzwischen schon, so als Überprüfung/Ausschaltung der potenziellen Messungsungenauigkeit durch TAK.
Es war zum Glück gar nichts zu sehen, und damit versuche ich mich auch immer zu trösten, wenn ich sehe, was das Thyrogen seit 6 Wochen für ein Chaos in meinem Hormonhaushalt und dementsprechend meinem Befinden ausgelöst hat. Aber so hatte es wenigstens etwas Gutes. Viele Grüße, Pauline

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 452258

Hallo Harald,

ich habe nochmal eine Frage, das in Thyroid erschienene Statement kostet 51 Dollar – mich interessiert daran eigentlich nur die Formel zur Berechnung von fallenden TAKs.

Du schreibst: „Um feststellen zu können, ob ein TAK-Wert fallend oder steigend ist, dafür gibt es eine komplexe Formel, die die Zeit des letzten Messpunkts und die Höhe des Ausgangswertes berücksichtigt.“

Könntest du mir die Formel da raus zitieren?

Das wäre sehr nette,

viele Grüße

Pauline

  • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Monaten, 1 Woche von Harald.
Julian
Moderator

Antwort auf: Statement: TAK in der Nachsorge des differenzierten Schilddrüsenkrebs

| Beitrags-ID: 452266

Hallo Pauline,

sind im Körper noch TAK (Thyreoglobulin-Antikörper) nachweisbar, kann man sich auf den reinen Tg-Wert (bester Tumormarker nach Therapie) nicht verlassen, da diese durch das binden von Tg den Wert falsch niedrig halten können. Da eigentlich nach erfolgreicher Behandlung das Antigen (Tg) für diese Antikörper fehlen sollte, müssten die TAK eigentlich fallen oder zumindest nicht steigen. Daher werten man ein Steigen ungeachtet des Tg als Risiko für eine vermehrte Produktion von Tg und somit ggf. ein Rezidiv.

Die Verunsicherung mit den TAK entsteht dabei im Alltag durch die verschiedenen laborchemischen Testverfahren, Normwerte und Schwankungen. Als Faustregel kenne ich einen Anstieg um 20-50% als signifikant, wobei ich hierfür keine gute Quelle kenne (Expertenwissen, Evidenzklasse V).

Die Wiederfindung ist ein Test, bei dem man deinem Blut Tg zufügt und anschließend Tg erneut gemessen wird. Befinden sich noch relevant Tg-AK in deinem Blut ist die Wiederfindung reduziert, sprich man weißt weniger Tg nach als man eigentlich zugegeben hat. Ist die Wiederfindung in der Norm kann man davon ausgehen, dass dein Tg-Wert als Nachsorgewert anwendbar ist und da er bei dir unter 2nl/ml liegt ist deine Prognose hervorragend.

Lass dich von den TAK nicht ärgern! 😉

Liebe Grüße

Julian

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