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TG Wert über 9

TG Wert über 9

| Beitrags-ID: 258624

Hallo erstmal an alle, ich lese im Forum bereits seit Beginn meiner SD Krebs Diagnose (follikuläres SD Karzinom, welches in ein gering differenziertes übergeht) und habe mich nun endlich auch mal registriert!

Ich bin erst 20 Jahre alt, die Diagnose erhielt ich kurz nach meinem 20sten Geburtstag.

Meine erste Op war im April, die zweite Op folgte im August. Meine erste RJT liegt nun auch hinter mir, diese war Anfang September.

Nach der 2. Op lag mein TG bei 0,5 und der TSH bei 0,14.
Nach der RJT (am Entlassungstag wurde das Blut abgenommen) lag der TSH bei 4,6 (wegen den beiden rhTSH Spritzen) und der TG bei 9,5. Das war ein sehr großer Schock für mich. Zwar wusste ich, dass der TG in Unterfunktion wahrscheinlich höher sein wird, aber dass er dann so hoch ist, hat mich sehr geschockt.
Im Ganzkörperszinitgramm wurden keine Metastasen gefunden, lediglich Reste von SD Gewebe. Der Arzt sprach von 99,9% Heilung und war sehr optimistisch und meinte, das SD (Rest)Gewebe wäre auch der Grund für den hohen TG und das dieser bald fallen würde.

Nun habe ich aber in den letzten Monaten teilweise schlechte Erfahrungen mit Ärzten und ihrem Optimismus gemacht und richte mich deshalb mal an euch.
Mein Stadium ist bereits ziemlich fortgeschritten (vorallem für mein Alter) und deshalb ist es für mich auch verwunderlich, dass ich keine Metastasen habe. Im Befund steht auch folgender Satz:“ Es ergibt sich kein Anhalt für jodavide Metastasen im Ganzkörperszintigramm“. Könnte dies heißen, dass ich eventuell nicht jodspeichernde Metastasen habe? Und wie würde man nicht jodspeichernde Metastasen erkennen? Wäre es bei meinem Stadium und dem TG Wert nicht sinnvoll weitere Untersuchungen zu machen?

Ich hoffe, dass mir eventuell jemand helfen kann.

Liebe Grüße

Antwort auf: TG Wert über 9

| Beitrags-ID: 383522

Hallo Valiira,

herzlich Willkommen im Forum!!!

Hatte Deine Frage schon heute morgen gelesen, und wollte dir noch unbedingt antworten, um dich zu beruhigen.

Der Tg-Wert ist abhängig vom TSH-Wert und der Art der Stimulation.

Es ist völlig normal, dass ein Tg-Wert unter Schilddrüsenhormonen und vor einer Radioiodtherapie nach einer TSH-Stimulation ansteigt. Wird die RIT mit einer Schilddrüsenunterfunktion durchgeführt steigt der Tg-Wert noch stärker an, als wenn die RIT mit zwei Spritzen rhTSH (=Thyrogen) stimuliert wird.

Mit der Stimulation mit rhTSH werden höhere TSH-Werte als mit der Schilddrüsenunterfunktion erreicht, jedoch ist die Stimulation mit rhTSH nur kurzfristig.
Bei der Stimulation mir rhTSH muss ein genauer Zeitplan eingehalten werden: siehe FAQ: Zeitplan für RJD und Tg-Bestimmung mit rhTSH-Stimulation

Ein Tg-Wert von 9,5 ng/ml ist für mein Verständnis völlig unbedenklich, zu mal noch Restgewebe gefunden wurde.
Ich hatte damals ein Tg-Wert von 12,4ng/ml (allerdings nach einer Unterfunktion).

Woher hast du die Diagnose, dass dein „follikuläres SD Karzinom in ein gering differenziertes übergeht“?

Das mit dem Alter beim Schilddrüsenkrebs ist auch so eine Sache.

Im AJCC-Staging-System – Nutzen nur für Prognose Überleben – wird bezüglich des Risikos an diesem Krebs zu sterben nur zwischen jünger und älter wie 55 Jahre (früher 45 Jahre) unterschieden.
Nur Patient*innen, die älter wie 55 Jahre waren bei der Erst-Diagnose haben ein größeres Risiko an diesem Krebs zu sterben.
Ansonsten hängt das Sterberisiko noch von andren Faktoren ab:
ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs.

Beim Rezidivrisiko ist es etwas anders, hier haben Jüngere (unter 20) und Ältere (über 65) ein höheres Risiko.
(Quelle hierfür muss ich erst noch suchen)
Entscheidend für das Rezidivrisiko ist jedoch der Erfolg der Radioiodtherapie und dies sieht sehr gut schon mal aus:
Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Der Satz „Es ergibt sich kein Anhalt für jodavide Metastasen im Ganzkörperszintigramm“ zusammen mit deinem Tg-Wert von 9,5 bedeutet.
Es gibt nur noch Restgewebe und zu 99,9 % keine Metastasen :clap:

Mein Eindruck ist, dass du manche Informationen der Ärzte völlig über oder falsch interpretierst.
Hier empfiehlt es sich möglichst jemanden Vertrautes zum Arzt-Patienten-Gespräch mitzunehmen. Um ein solches Gespräch vorzubereiten haben wir ein: Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch entwickelt.

Außerdem könnte ein (oder auch mehrere) Gespräche mit einem Psychoonkologen helfen.
Sehr empfehlenswert ist auch eine Anschluss-Heil-Behandlung (AHB) oder Reha. In der Klinik Bad Oexen haben sie eine spezielle Abteilung für Jüngere.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: TG Wert über 9

| Beitrags-ID: 383523

Hallo Harald,
vielen Dank für deine Antwort!
Das hat mich auf jeden Fall schon mal beruhigt.

Die Diagnose wurde von zwei Pathologen nach der ersten OP bestätigt.
Mein Knoten war ja auch bereits bei über 6 cm als er raus genommen wurde. Die Ärztin meinte, hätte ich noch länger mit der OP gewartet, wäre es definitiv schlimmer geworden.

Das Problem ist, dass ich kaum Vertrauen mehr zu den Ärzten habe, da mein Knoten zu erst nur als „eingeblutete Zyste die man rausnehmen kann, wenn es mich optisch stört“ erkannt wurde. Wäre ich nicht selbst an der Sache dran geblieben und hätte ich dieser Ärztin geglaubt, würde ich wahrscheinlich immer noch damit rum laufen und würde denken, es wäre nur eine Zyste (denn man denkt ja auch nicht wirklich, dass man so früh wirklich Krebs hat..klar habe ich vorher in Google gelesen, dass es Krebs sein könnte, aber dies liest man ja bei etlichen Krankheitsbildern, die man googelt).

Nun hätte ich noch eine andere Frage, vielleicht hättest du hier noch einen Ratschlag für mich: wäre ein PET-CT nicht bei meiner Diagnose (vorallem wegen dem Übergang ins gering differenzierte) sinnvoll?

Danke nochmal und viele Grüße!

Anonym
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