Wer kennt Kurkuma? Einfluß auf Hormonlage?
- Dieses Thema hat 16 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 27.09.2018 - 07:39 von
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Hallo zusammen.
Ich habe hier im Forum schon gelesen, dass Ingwer keine Wechsel-Wirkungen oder sonstigen Einfluss auf die Hormonlage haben sollte.
Nun bin auf das Gewürz Kurkuma aufmerksam geworden auch als gelber Curry bezeichnet, dem viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden.
Unter anderm auch „natürliches Kortison“
Hier eine Definition:
Die Kurkuma oder Kurkume, auch Gelber Ingwer, Safranwurz, Gelbwurz, Gilbwurz oder Curcuma genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse. Sie stammt aus Südasien und wird in den Tropen vielfach kultiviert.
Dieses Pulver gibt es auch in Bio Qualität in Kapsel Form.
Kennt Jemand von Euch Kurkuma oder benutzt es selber oder kann mir sagen ob tatsächlich keine Wechsel bzw. andere Wirkungen auf die Hormonlage zu erwarten sind?
Da es zu den Ingwergewächsen gehört vermute ich dies nicht, da Ingwer selber ja keinen Einfluss haben soll.
Vielleicht kennt es ja jemand von Euch 
Hallo Hansjörg,
ich benutze Kurkuma zum Kochen und konnte bis jetzt nach dem Genuss von indischem Essen keine unerwünschten Neben- und Wechselwirkungen feststellen.
Hoffe die Antwort ist hilfreich.
Viele Grüße,
Dieter
Nicht die Krankheit bestimmt dein Leben, sondern Du selbst!
Hallo,
gestern las ich in den Doccheck News einen langen Beitrag über Kurkuma, jetzt finde ich hier die Fragestellung: ‚Wer kennt Kurkuma?‘ 
Sehr viele Infos:
http://news.doccheck.com/de/blog/post/5856-kurkuma-steht-im-brennpunkt-wissenschaftlichen-interesses/
LG
Birgitt
Liebe Birgitt,
danke für den Hinweis.
Den Artikel auf DocCheck.com (mit Datum vom 17.3.2017; Download 21.9.2018) ebenso wie die Quelle, die speziell Studien zu Kurkuma auflistet und Werbung für ein E-Book ist, finde ich allerdings in sehr hohem hohen Maße tendenziös und nicht wissenschaftlich fundiert.
Als weitere Quelle wird von DocCheck.com auf ein Artikel zur Kurkuma-Pflanze auf wikipedia.org angeführt.
Wikipedia warnt:
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt. Bitte hilf der Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
(Download 20.9.2018)
Anmerkung zu Wikipedia:
- Ich persönlich benutze Wikipedia nur zur ersten Orientierung für ein mir fremdes Thema. Medizinischen Informationen traue ich dort nie (!), ohne dass ich sie persönlich weiter überprüft habe, da in Wikipedia jede*r letztlich irgendetwas behaupten kann.
Von DocCheck.com selbst wird auf eine Zellstudie (!) verwiesen, die indirekt (!) eine „anti-Tumorwirkung“ haben (allerdings wird die konkrete Quelle nicht genannt).
Im Fazit von DocCheck heißt es dann:
„antikanzerogen; hemmt Metastasenbildung, hemmt Zytokine und Transkriptionsfaktoren, etc.“
Die Liste von Substanzen die eine „Anticancerogene“ Wirkung in Zell-Studien nachgewiesen hat, dürfte vermutlich langsam unendlich sein.
Ob diese Substanzen dann beim Menschen wirklich diese Wirkung haben, muss in klinischen Studien bzw. bei Nahrungsmitteln in großen Kohortenstudien nachgewiesen werden.
Zuvor muss man jedoch erst mal prüfen, ob die geplante zugeführte Menge nicht auch giftig und mit anderen Nebenwirkungen verbunden ist.
Frau Hübner schreibt in ihrem Buch Aloe, Ginkgo, Mistel & Co (2009) zum Wirkstoff Curcumin der Kurkuma-Planze, u.a. mit Verweis auf eine Studie an Tieren, wo die Wirkung von Chemotherapien durch Curucumin verringert wurde::
Curcumin ist ein interessanter sekundärer Pflanzenstoff in der Vorbeugung von Tumorerkrankungen. Ob er auch Bedeutung bei der Therapie hat, ist noch unklar. Deshalb Curcumin sollte derzeit während eine Chemo- und Strahlentherapie nicht eingenommen werden.
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Nun ist das Buch von Frau Hübner ja schon etwas älter.
Auf clinicaltrials.gov kann man nach klinischen Studien (Phase I bis IV) suchen, deren Ergebnisse bereits publiziert wurden: Dies sind 6 Studien.
Wobei es bei 3 Studien um die Linderung von Nebenwirkungen einer äußeren Strahlentherapie ging.
Die Rohdaten von 5 Studien sind nach meinem Überblick lediglich auf clinicaltrials.gov veröffentlicht.
Lediglich 1 Studie wurde publiziert und zeigte keine Wirkung bei den Adenomen der familiäre adenomatöse Polyposis.
Zur Einschätzung von Komplementären Wirkstoffen gibt es eine FAQ: Alternative und komplementäre Krebstherapien?.
Viele Grüße
Harald
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Hallo,
Birgitt hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass sie eigentlich auf einen anderen Artikel zu Kurkuma auf DocCheck.com aufmerksam machen wollte:
Verfallen Ärzte dem Kurkuma-Kult? ( Artikel von Matthias Bastigkeit vom 20.9.2018)
Liebe Birgitt, Danke für die beide Links!
Dieser Artikel ist wesentlich differenzierter und mit guten Quellenangaben.
Die Aussagen zu Kurkuma gegen Krebs sind auch dort nur Studien an Zellen.
Vor allem das Kapitel Die „dunkle Seite von Curcumin“ am Ende ist lesenswert.
Dort wird auch auf eine Arbeit University of Minnesota verwiesen, in der auf die Wechselwirkungen aufmerksam gemacht wird:
The Essential Medicinal Chemistry of Curcumin (Kathryn Nelson 2017)
in: J. Med. Chem., 2017, 60 (5), pp 1620–1637
DOI: 10.1021/acs.jmedchem.6b00975
Das Stichwort Thyroid (=Schilddrüse) findet sich in diesem Artikel nicht.
Es gibt allerdings eine aktuelle Studie zu möglichen Wechselwirkungen eines Curcumin-Präparats ((Meriva®) und der Substitution mit Schilddrüsenhormonen (L-T4).
Hier wurden die Schilddrüsenwerte 15 Tage vor und 15 Tage nach der Einnahme von Meriva® überprüft [Harald: Für mein Verständnis ein etwas kurzer Zeitraum].
Diese Studie kommt zum Ergebnis, dass durch die Einnahme von Meriva® keine Anpassung der Schilddrüsenhormone notwendig ist.
- Interaction study between antiplatelet agents, anticoagulants, thyroid replacement therapy and a bioavailable formulation of curcumin (Meriva®).
Autor*innen: Hu S, et.al.
in: Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2018 Aug;22(15):5042-5046. doi: 10.26355/eurrev_201808_15647.
Abstract auf pubMed
Viele Grüße
Harald
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Hallo zusammen,
zu eurer Info:
Ich habe die Einnahme der Kurkuma – Kapseln mittlerweile abgebrochen.
Gleich nach der Ersteinnahme bekam ich wässrigen Durchfall, ferner sind die Kapseln derart groß, dass ich sie nur mit Mühe (und viel Wasser) würgend schlucken kann und außerdem muss ich täglich sowieso mehrere Basismedikamente einnehmen, sodass ich bald den Überblick verlieren würde. Ich kann und will nicht, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, stündlich nach der Uhr meine Medis schlucken müssen.
Ich beschränke mich nun auf das Handbad und fertig.
Liebe Grüße, Schlittenhund
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