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Thybon 10 – Was genau macht thybon?

Thybon 10 – Was genau macht thybon?

| Beitrags-ID: 258980

Zunächst mal gesundes neues Jahr liebe Forenmitglieder,

Ich war mal wieder bei der Nachsorge (und feiere übrigens auch grad Bergfest in der heilungsbewährung 😊).

Kurz zur Krankheitsvita:
Folikuläres SD-karzinom, pt2, v1, Richtliniengetreue Behandlung, 2 OPs, 2 RJT, 2 RHD, komplettremission Sommer 2016.

Aktuell nehme ich ltyroxin 125. grundsätzlich komme ich damit auch gut klar, nur hab ich bei der aktuellen Vorsorge Bescheid gegeben, dass ich unter Müdigkeit, durchschlafstörungen und Gewichtszunahme leide.

Nun kam heute der Bericht:
TSH 0,452 (0,27-4,20)
T3 3,8. (2,8 – 7,8)
T4 20,9 (12,0 – 22,0)
Tg <0,17
Alles andere also vit D, Calcium etc. Im normbereich.

Empfehlung: anheben auf 3xwöchentlich 125, 4×150 und zusätzlich thybon 10.

Nun meine Fragen:

Was genau macht dieses thybon? Wie nimmt man das ein? Warum die Dosis-Anhebung ltyroxin, wenn die Werte doch sonst im Referenzbereich liegen? Ich hatte bei höherer Dosis immer arge Probleme mit Herzstolpern, riskiere ich das jetzt wieder?

Bin etwas ratlos, ob ich der Empfehlung folge und bitte mal um eine Einschätzung.

Lieben Dank!

Antwort auf: Thybon 10 – Was genau macht thybon?

| Beitrags-ID: 384624

Hallo Cat75,

auch dir meine [ Neujahrswünsche (vom Neujahrslauf!)] nicht gefunden

Wenn Betroffene über Müdigkeit klagen, dann kann man experimentell L-T3 (Thybon®) geben, weil dies das aktivere Schilddrüsenhormon ist.
Es wird dann meist auch die L-T4 Dosis reduziert.

Tritt keine Verbesserung ein, dann soll man wieder auf eine reine L-T4-Subsitution wechseln.
Weil L-T3 sehr direkt auf das Herz geht, wird in der europäischen Leitlinie (Schwangeren sowie) Patienten mit Herz-Rhythmus-Störungen eine Kombinationssubstitution nicht empfohlen.

ausführlich siehe: Europäische Leitlinie zur L-T4 und L-T3-Substitution (2012).

Warum nun die L-T4 Dosis erhöht wird und noch zusätzlich L-T3 gegeben werden soll verstehe ich auch nicht, weil:

  • eine TSH-Unterdrückung dürfte bei dir nicht mehr notwendig sein
    siehe : FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs.
  • Auffällig ist sicherlich der etwas niedrige fT3-Wert, und im Zusammenhang mit der Beschwerde Müdigkeit, kann man sicherlich an eine Kombinationstherapie mit L-T3 denken; wenn du jedoch bei einer hohen Dosis schon Herzstolpern hattest, sollte man wegen der Müdigkeit vielleicht erst andere Möglichkeiten in der Substitution probieren.
    Z.B. Abendeinnahme: siehe Forums-Gruppe: Abendeinnahme von L-Thyroxin (L-T4)

    Und wenn dies nicht hilft, dann kann man ja mit L-T3 probieren, aber dann nach Leitlinie eher mit einer Reduktion des L-T4.

Ich habe damals meine Nachsorge weg von den Nuklearmedizineschen Kliniken hin zu einem niedergelassenen Endokrinologen verlegt, weil mich es nervte, nach Wochen ein Brief zu bekommen, in dem mir eine Substitution nahegelegt wurde, ohne dies vorher mit mir zu besprechen.

Bei meinem Endokrinologen kann ich ein paar Wochen vorher zur Blutabnahme gehen und dann werden die Blutwerte gemeinsam zusammen mit eventuellen Beschwerden besprochen und gemeinsam geschaut, wie die weitere Substitution sein soll.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Thybon 10 – Was genau macht thybon?

| Beitrags-ID: 384623

Lieber Harald,

Vielen Dank!!! Deine Antwort deckt sich mit dem, was ich auch vermutet habe. Da mein T4 hoch ist und mein T3 eher niedrig erscheint es mir total unsinnig, das ltyroxin zu erhöhen. Ich werde also meine Dosis beibehalten und das thybon mal versuchen. Zudem hast du mir noch mal den entscheidenden Schub gegeben, einen Termin beim endokrimonologen zu machen. Der kann dann in 6 Wochen gleich mal gucken, wie sich das auswirkt. Sollten ich wieder Herzprobleme bekommen, setzt ich das thybon wieder ab, ohne noch an der thyroxin-Dosis rumgespielt zu haben oder senke halt das ltyroxin.

Hast du noch einen Tipp für mich wegen der Einnahme des thybons? Ich hab gelesen, dass es vielleicht besser ist zwei halbe Tabletten zu nehmen? Wenn ja wann am besten, um nicht die ganze Nacht wach zu liegen?

Mein Problem ist halt auch echt die Gewichtszunahme, die mich sehr stört. Bei unterdrückten TSH und ursprünglich mal 250 ltyroxin, was dann sukzessive runter dosiert wurde, habe ich so schön abgenommen (wenngleich mit Herzrhythmusstörungen) und seid ich bei 125 bin kann ich zugucken wie ich an Gewicht zulege 😩. Die Herzbeschwerden hörten aber schon unter Einnahme von 125/150 auf, sodass ich denke das thybon zu vertragen.
Ist es denn das T3, was die Gewichtszu- bzw. Abnahme beeinflusst?

Lg Cat

Antwort auf: Thybon 10 – Was genau macht thybon?

| Beitrags-ID: 384622

Hallo Cat,

also bei mir ist es so, dass ich es nicht direkt merke, wenn ich das L-T3 nehme.

Andere, meine dass es ihnen direkt einen Shup gibt, aus der Mündigkeit.

Bei mir ist es ein langsamer Prozess, wenn ich L-T3 abgesetzt habe, dann war es ein ganz langsam schleichender Prozess, bei dem sich die Tagesmüdigkeit und Energielosigkeit immer mehr ausgebreitet hat.

Die europäischen Leitlinien empfehlen

R11) Während die L-T4 Dosis einmal am Tag gegeben werden kann, soll die L-T3 -Dosis, wenn möglich aufgeteilt werden, in eine Dosis vor dem Frühstück und eine größere Dosis vor dem Schlafengehen, um den natürlichen fT3-Spiegel im Tages verlauf zu simulieren (2/00).

Europäische Leitlinie zur L-T4 und L-T3-Substitution (2012).

Zum Thema Gewichtsabnahme und Gewichtszunahmen:

Ich persönlich muss immer darauf achten, dass ich nicht zunehmen, egal ob TSH-Unterdrückung oder nicht, ob mit L-T3 oder nicht.

Einige Betroffen klagen, dass sie in eben auch unter der TSH-Unterdrückung zu nehmen.

siehe dazu: FAQ: Gewicht und Schilddrüsenhormone.

Betroffene, die unter der TSH-Unterdrückung eher abnehmen, drüften sich eher im Stillen freuen.
Wobei mit der TSH-Unterdrückung ja auch erhebliche gesundheitliche Risiken verbunden sind, siehe FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs; Individualisierte Risikoabwägungen bei der TSH-Unterdrückung

Zum Thema bessere Gewichtsabnahme mit T3, dies wird immer wieder vermutet:

Allerdings machen die Autoren der europäischen Leitlinie auch eine eigene Meta-Analyse von den verblindeten RCT-Studien, in denen die Patienten direkt gefragt wurden, welche Therapie sie bevorzugen (6 der 13 RCT-Studien). Diese Meta-Analyse kommt zu einem anderen Ergebnis: 28% bevorzugen die Monotherapie mit L-T4 und 48 % die Kombinationstherapie von L-T4 und L-T3. Die Autoren diskutieren auch dieses Ergebnis kritisch, in Hinblick auf in Betracht kommende Störfaktoren, wie zum Beispiel eine mögliche Gewichtsabnahme. Nicht alle Studien fragten das Gewicht der Teilnehmer ab. Jene, die es taten, stellten keine Gewichtsveränderungen fest.

Viele Grüße
Harald

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