Hallo fawkes,
der Ausweis kann weiterhelfen, weil viele Hausärzte und auch andere sich nicht gut mit der seltenen Erkrankung Nebenschilddrüsenunterfunktion auskennen. Ohne werden z.B. Krampfanfälle womöglich mit Hyperventilation oder Epilepsie in Verbindung gebracht, was zu falscher und schlimmstenfalls gefährlicher Therapie führt.
Der Patienten-Pass (er heißt nicht mehr Notfallausweis) hilft auch dem Patienten in der akuten Phase nach der OP seine Symptome besser deuten zu können.
Sehr wichtig sind auch die DGE-Behandlungsempfehlungen, mit denen man sich selbst und unerfahrene Ärzte über das wichtigste in Sachen Hypopara informieren kann.
Calcium allein hilft oft nicht, weil der Körper nur begrenzte Einzelmengen aufnehmen/vertragen kann und bei zu großen Einzeldosen/zu hoher Gesamtmenge zu viel über die Nieren ausgeschieden wird. Die Aufnahme von Calcium im Darm wird effektiver, wenn zusätzlich Calcitriol (z.B. Rocaltrol) eingenommen wird, weshalb das zur Standardtherapie gehört. Cholecalciferol („Vitamin D“) reicht nicht, weil dessen Umwandlung in die Wirkform Calcitriol mangels PTH nicht funktioniert.
Der Calciumwert sollte baldigst in den Zielbereich (UNTERER Normbereich) gebracht werden, denn ein längerfristig zu niedriges Calcium kann insbesondere in Verbindung mit den (bei Hypopara häufig vorkommenden) erhöhten Phosphatwerten zu paradoxen Verkalkungen (Grauer Star, Fahr-Syndrom) führen.
Links zu allen wichtigen Infos findest du unter www.hypopara.de , weitere Details hier im Forum Calcium unter FAQ .
Viele Grüße
Frauke