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Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 259157

Hallo zusammen,

Nach meiner OP kommt es wohl zu Beginn des Tiefschlafs dazu, dass ich keine Luft mehr bekomme. Es spielen sich dramatische Szenen ab, und nachdem ich im Schlaf in Ohnmacht falle, wache ich auf mit Herzrasen, hohem Blutdruck und atme heftig. Ein angeschlossenes Pulsoximeter tönt mit Sauerstoffmangelalarm.
Mein Kehlkopf, der normal sehr große Bewegugen macht, ist jetzt sehr steif, Schlucken fällt schwer.

Ich hatte seitdem nur wenige Stunden leichten Schlaf pro Nacht mit knapp 70 Puls, also absolut nicht erholsam.
Nach 1,5 Wochen sind auch die Reserven bald aufgebraucht und die harte Zeit kommt ja noch. 3Wochen ohne Hormone, Radiojod. Schlafmittel sind natürlich kontraproduktiv außer sie halten einen oberhalb des Tiefschlafes im Leichtschlag fest.

Klar ist da noch weitere Abklärung seitens der Ärzte nötig, aber meine Frage wäre, ob es von euch ähnliche Erfahrungen gibt? Und ob ihr Tips für mich habt.
Ich wurde eben schon 2x operiert und eine weitere werde ich nicht verkraften.

Vielen Dank, Langsam bin ich echt verzweifelt… :-(

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385170

Hallo Tiefschlaf,

das hört sich ja leider gar nicht gut an. Das muss doch gründlich von einem HNO-Arzt abgeklärt werden, was da nicht funktioniert!

Ich hatte nach der zweiten Schilddrüsen-OP neben Hypoparathyreoidismus eine (nur einseitige) Lähmung des Stimmbandnerves, was sich nach logopädischer Behandlung aber besserte. Sind deine beiden Stimmbandnerven in Ordnung? Die Untersuchung ist doch nach jeder Schilddrüsen-OP Standard.

Vielleicht könnte bei dir auch ein Neurologe hinzugezogen werden, falls die wichtigen Nerven für die Steuerung des Atmens und Schluckens im Hals bei der OP verletzt wurden.

Schließlich könnte auch ein Schlafmediziner helfen, der eine Somnoskopie (Anschauen des Rachens in kurzem Narkoseschlaf)durchführen kann. Vielleicht läßt sich die Atemstörung zunächst mit der gleichen Therapie behandeln,die bei obstruktiver Schlafapnoe eingesetzt wird, mit einer Beatmungsmaske.

Übrigens habe ich seit meiner zweiten OP auch (trotz funktionierender Stimmbänder) Schlafapnoe und kenne das sehr gut mit dem Aufwachen aus dem Traumschlaf. Das ist wirklich zermürbend und sollte bei dir unbedingt weiter untersucht werden, damit alles an Therapie, was ohne OP geht, versucht wird!

Alles Gute wünscht dir
Frauke

Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385171

Hallo,

bitte bemühe dich umgehend darum, sofort SD-Hormone zu bekommen.

Einen Hormonentzug unter diesen Bedingungen halt ich für grob fahrlässig.

Ich nehme an, es ist noch eine RIT angesetzt, deswegen der Hormonentzug. Wenn diese wirklich soc dringend ist, sollte sie auf jeden Fall unter externer Stimulation mit rh-TSH (Thyrogen) und nicht unter Hromonentzug durchgeführt werden.

Ansonsten fände ich es auf jeden Fall notwendig zunächst die Atemprobleme anzugehen und erst nach deren Lösung eine RIT durchzuführen, die in aller Regel nicht so dringend ist, dass sie nicht einige Wochen oder auch Monate aufgeschoben werden könnte. In der Zwischenzeit muss auf jeden Fall eine adäquate Hormonversorgung sichergestellt werden, da ohne auch die Abklärung und Behandlung der Atemprobleme nicht sinnvoll möglich ist.

Mit ging es unmittelbar nach der zweiten OP ähnlich, allerdings nur für sehr kurze Zeit und nicht so extrem, als dass ein Pulsoxymeter angeschlagen hätte. Ich habe auf einer RIT unter Thyrogen bestanden.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385172

Vielen Dank euch beiden für eure Antworten. Ich muss zugeben ich bin absolut uninformiert dort (pap. SD-CA Operation Komplettentfernung etc.) hineingestolpert und liege noch mit verschlechterndem Zustand in der HNO Klinik. Ich werde mal die Hormone ansprechen, wobei die Atmung wohl eine Komplikation der Operation war. 2 Tage vorher hatte ich die Entfernung und das Aufwachen problemlos verkraftet, die 2te Vollnakose hat mich umgehauen. 24h künstlich beatmet und ruhig gestellt, 3 Tage Intensivstation und dort praktisch nicht geschlafen. Beim exturbieren die erste „Erstickungssituation“.

Fühle mich seither auch verwirrt, desorientiert, unkonzentriert und kann mir Dinge schlecht merken, mir ist schwindelig. Insofern ist der Tipp mit neurologischer Abklärung auch interessant.
Wobei ein Arzt meinte, der Atemnerv sei intakt, sonst könne ich auch nicht Atmen, wenn ich wach wäre.
Der Stimmnandnerv wurde nur insofern getestet: Mund auf Hiiii und die Stimmlippen bewegen sich.
Problematisch ist eben als erster Schritt nun die Überzeugung der Ärzte, dass das Atem-Problem überhaupt besteht, da es in über 1 Woche nur insgesamt 3 Tiefschlafversuche gab. In der einen Nacht, in der ich ein Schlafüberwachungsgerät bekam, hatte ich natürlich keinen Tiefschlafversuch.

Naja, morgen werde ich entlassen, nachmittags bin ich seit 2 Tagen sehr erschöpft. Ich hab das mit den Hormonen angesprochen, die wollen das eher ohne Hormone machen und haben die RJT nun um 1 Woche vorgezogen. D.h. nur noch 2 Wochen warten. Alternativ wurde das angesprochene Thyrogen auch erwähnt, aber nicht als gut beachtet. Morgen gehe ich mal zum Hausarzt.
Außerdem muss ich in kurzer Zeit viel Infos lesen nachholen. Bin aber gar nich so motiviert dazu…

Zum Schluss noch eine konkrete Frage: verstehe ich das richtig, dass der Vorteil der Thyrogen ist, dass man sich nicht mehr so kaputt fühlt, aber trotzdem die RJT direkt parallel beginnen kann?

Vielen Dank und gute Nacht. (Hoffentlich)

Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385173

Hallo,
darf ich fragen an welcher Klinik die Radioidtherapei durchgeführt werden soll und wo die OPs stattgefunden haben?

Es ist eigentlich ein Unding in dieser Situation Hormone und eine RJT unter Thyrogen zu verweigern. Einfach nur zu sagen, dass man das nicht so gut findet ist keine vernünftige Begründung und keine fachgerechte Aufklärung. Damit verletzt der betreffende Arzt seine ärztlichen Pflichten. Ggf. würde ich auch die Behandler wechseln.

Thyrogen ist für die ablative RJT (und um die handelt es sich) zugelassen und in den Handlungsempfehlungen der zuständigen Fachgesellschaft als gleichwertige Alternative zum Hormonentzug geführt.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385169

Vielen Dank für deine Hilfe.
Das Problem ist, dass die HNO Chirurgie ja eigentlich nur für die Entfernung zuständig ist und für sonstige Themen „raus“ ist. Für die Thyrogen Alternative gäbe es keine „Indikation“. Keine Ahnung was das bedeutet.
Ich habe außerhalb der Klinik keine sonderliche SD Begleitung oder Betreuung. Die Operation wurde von meinem HNO Arzt koordiniert. Aber wie genau es weitergeht, was kommt etc. Das wusste ich nur in Schlagworten ohne weitere Informationen dazu zu haben. Und diese Komplikation mit dem Atmen kennt eben keiner, bzw können sich die Klinikärzte nicht erklären und wird daher eher in Richtung Psych.somatisch etc gesehen. Bzw. ggf. als vorher vorhandene Schlafapnoe und nicht durch OP, bzw. das künstliches Koma ausgelöste Komplikation bewertet.

Etwas naiv war ich da generell bei der ganzen Angelegenheit. Ich hätte vorher zu den Spezialisten gehen sollen. Und mich weit mehr über Tragweite und Details informieren sollen.

Jedenfalls zermürbt es mich. Die SD ist seit 3 Wochen weg und es wird nun immer schlimmer mit der Müdigkeit, weiterhin kein Tiefschlaf  und ich bekomme auch sonst schlechter Luft.
Aber die RJT wird als absolute Priorität gesehen.
Dann werde ich es eben irgendwie durchhalten und wenn ich vor Erschöpfung Ohnmächtig werde, bekomme ich ohnehin keine Luft mehr, aber verglichen mit dem momentanen Zustand ist das wohl auch keine gravierende Verschlechterung.

Zusätzlich habe ich ein starkes Druckgefühl im Hals, beim Schlucken fühlt es sich an, als ob irgendetwas komprimiert wird. Alles spannt extrem und ist geschwollen. Vor allem ganz rechts am Hals zuckt/krampft der Muskel mit. Problem ist eben, dass ich nicht mehr weiß, was ist normale Heilung und was ist Komplikation. 2,5 Wochen nach der 2ten OP habe ich das Gefühl, dass es es eher zu- als abschwillt.
Auch auf der rechten Seite der Brust fühle ich ein taubes Gefühl und Schwellung bis weit unterhalb der Naht.
Verstopfung und dicken Bauch habe ich auch seit einer Woche.
Vor paar Tagen bin ich auch nochmal nachts mit Krankenwagen in die Notaufnahme, da ich immer beim Einschlafen Atemnot hatte. Die Innere Med hat Lunge geröntgt und dann auf HNO Abklärung verwiesen. Laut HNO Abteilung aber keine Probleme und Geduld sei nötig.
Ich gehe heute nochmal hin… Und sprech das nochmal an. Noch 2 Tage bis zur RJT. Aber die wollen die RJT wie geplant zügig durchziehen.

Vielen Dank

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385174

Hallo,

an deiner Stelle würde ich mich umgehend bei der Krankenkasse (wo bist du versichert?) erkundigen, ob es möglich wäre, in einer anderen Klinik vor weiterer Behandlung eine zweite Meinung einzuholen.

Gibt es für dich in erreichbarer Nähe eine Klinik mit einer Abteilung für Viszeralchirugie (so heißt das, wenn z.B. Bauch- und Schilddrüsen-Operationen, also nicht nur HNO durchgeführt werden)?

Noch besser wäre, wenn die Klinik auch eine endokrinologische Abteilung hätte. Wo wohnst du denn? (Kannst mir auch gerne per PM schreiben,wenn du das nicht im Forum mitteilen magst.)

Auch wenn es dir mit dem Schlafmangel sicher sehr mies geht, Du mußt kämpfen, wenn es besser werden soll!

Viel Kraft dafür wünscht dir
Frauke

Antwort auf: Atemnot bei Tiefschlaf nach SD-OP -> Notaufwachen

| Beitrags-ID: 385175

Danke Frauke für die Aufmunterung. Ich bin inzwischen so träge und hatte ja den Termin hier bereits für heute, somit auch keine Zeit mehr. TSH war letzte Woche schon >50… keine Ahnung was das bedeutet.
Als Kassenpatient einen Termin in Kliniken für Zweitmeinungen etc zu bekommen ist auch ernüchternd. Seit Bemerken der Metastase letzten August schleppe ich das Thema bis jetzt herum. Daher bin ich jetzt heute in der Nuklearmedizin und habe heute meine Testkapsel bekommen.
Nachts schlafe und atme ich sehr flach, dann schlafen mir die Arme ein, davon wache ich auf, atme tiefer und es wird besser. Ich habe die Vermutung, dass ich eben wenig Sauerstoff bekomme, evtl. sogar eine leichte Embolie infolge des langen Liegens beim künstlichen Koma und dem Intensivstationsaufenthalt… Wenn ich die Primärtherapie überlebt hab, sollte ich die Dinge mal alle abklären.
Ich habe die Symptome dem diensthabenden Assistenzarzt mitgeteilt und nach den Untersuchungen sollen die Mitarbeiter hier einfach die Entscheidung treffen, ob morgen therapiert wird wie geplant, das liegt meiner Meinung nach in deren Verantwortung. Ich kann ja nur berichten, dass mein Hals sehr geschwollen und eng ist und ich v.a. nachts schlecht Luft bekomme. Aber ich denke morgen wird das noch entschieden. Gerade im Moment hab ich auch einen gelb verfärbten Fingernagel bemerkt. Muss ich morgen auch noch den Ärzten mitteilen, dies deutet ja möglicherweise auch auf eine Atemwegserkrankung hin. Ansonsten kann ich nicht mehr tun als abwarten und das beste für die Therapie zu hoffen.
Viele Grüße

Anonym
Gast

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