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wechselnde Blutwerte

anedrog
Pap. SD-Krebs 08/2015

wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 258955

Hallo,
ich schreibe zum ersten Mal hier, brauche bitte einen Rat, weil ich etwas verwirrt bzw. verunsichert bin.
Meine Blutwerte insbesondere der Calciumwert schwankt von Woche zu Woche. Auch der PTH-Wert ist mal hoch und dann wieder ganz unten.
Ich hatte SD Krebs in 2015, eine Retansplantation einer NSD und eigentlich keine Hypopara-Beschwerden. Seit Mai 2018, aufgrund eines Traumas/Stress, bin ich in der UBahn zusammengeklappt und hatte Krämpfe am ganzen Körper inkl. Atemnot. Dies hatte ich dann noch 4 mal gehabt. Bis dahin wurde ich nur auf Hyperventilation/Panikattacke behandelt. Beim letzten Mal krampfen allerdings, hat endlich diese Notärztin es erkannt, dass ich an Calciummangel aufgrund meiner Krankengeschichte leide und dem mit Ca-Infusionen entgegengewirkt. Das hat den Krampf gelöst und seit da an habe ich „nur“ noch Kribbeln und zeitweise Taubheitsgefühle in Armen und Beinen. Keinen Tetanien und Krämpfe mehr. Heute dann die Diagnose, dass es sich um das postoperative Hypopara handelt.
Zur Zeit nehme ich
L-Thyroxin von Henning im Wechsel 100/112,5
Tevacidol : morgens und abends je 1 Kapsel
Vigantoletten 1000 : 1 Tbl tgl.

Blutabnahme 12.12.
TSH 0,49
Ca 2.11 (2,08-2,65). Calcium im Urin 7,9 (<6,2)
Magnesium 1,04 (0,70-1,05)
Phosphat 3,2 (2,4-5,1)

Blutabnahme 20.12.
TSH 0,36
ft 3 5,79 (3,53-6,30)
ft 4 16,70 (7,00-21,10)
PTH 4,1 (12,0-88)
Kreatinin 0,73 (0,55-1,02)
anorgan.Phosphat 3,85 (2,6-4,85)
Ca 2,53 (2,2-2,65)
Korr.Ca. 2,42 (2,2-2,65)
Ca Phosphat Pro. 3,15 (0-4,44)
Osteocalcin 11,4 (10,4-45,6)
Ostasien 7,9 (0-0)
Albumin 4,4 (3,5-5,2)
25OH VitD3 62,8 (30-100)
1,25 VitD3. 62,8 (22-111)
Ferritin 54,9 (15-225)
Vit B12 411,0 (180-914)

Vielen Dank im Voraus für Eure Einschätzung, was ich nun haben könnte.
Ich habe fast täglich Herzrasen, Herzstechen, Muskelkrämpfe und Schwächegefühl.

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 384565

Hallo Anedrog,

willkommen im Forum! Es ist nicht ganz leicht hier eine Einschätzung zu geben. Deshalb habe ich zunächst noch ein paar Fragen:
1. Wurden die Blutwerte morgens nüchtern abgenommen? Ansonsten kann das Calcium durch Nahrung und Tabletten schon verfälscht sein. Es sollte nach mindestens 4 Stunden ohne Nahrung/Ca-Tabletten) gemessen werden. Wieviel Calcium enthält deine normale tägliche Nahrung im Schnitt? Hälst du irgendeine Diät ein?

2. Wie waren die PTH-Werte vorm 20.12.? Wurde das Blut sofort untersucht oder (gekühlt? zentrifugiert?) an ein externes Labor gesandt? PTH zerfällt bei unsachgemäßer Behandlung und ist insofern sehr fehleranfällig. Zu einem niedrigen Calciumwert gehört ein höherer, zu einem hohen Calciumwert ein niedrigeres PTH, wenn die Nebenschilddrüsen gut funktionieren.

3. Wieviel Alphacalcidol ist in deinen Tevacidol-Kapseln? Der Calciumwert sollte mit Tabletten nur in den unteren Normbereich gebracht werden. Ein korrigiertes Calcium von 2,42 ist insofern schon zu hoch und dürfte die Calciumausscheidung im Urin weiter ungünstig beeinflussen.

Meine vorläufige Einschätzung:
Eine Calciuminfusion wirkt immer nur für ein paar Stunden. Sie hilft allerdings auch bei Hyperventilationstetanie, einfach weil der Anteil an ionisiertem Calcium im Blut erhöht wird. Insofern beweist der geschilderte Verlauf noch keinen Hypoparathyreoidismus. Auch die normalen Phosphatwerte weisen nicht auf Hypopara. Ein einzelner niedrige PTH-Wert könnte auf einem Laborfehler beruhen. Auch die Tatsache, dass mit Tevacidol ein relativ hohes Calcium erreicht, die Beschwerden aber trotzdem nicht gemildert zu werden scheinen, ist nicht logisch.

Ideen zur weiteren Diagnostik:
Kalium und Natrium sollten zusätzlich zum Calcium geprüft werden. Am Gleichgewicht der Elektrolyte sind sie ebenfalls maßgeblich beteiligt. Der Kaliumspiegel ist vor allem für Herzbeschwerden sehr relevant.
Die Blutgase sollten gemessen werden. Krämpfe und tetanische Beschwerden können neben Hyperventilation (respiratorische Alkalose) auch durch eine metabolische Alkalose ausgelöst werden. Bei einer metabolischen Alkalose ist das Bicarbonat erhöht, bei einer respiratorischen erniedrigt oder normal. Man kann das also gut unterscheiden.
Eine respiratorische Alkalose würde eher auf Hyperventilation deuten (oder auf Herz- oder Lungenerkrankung), eine metabolische Alkalose auf Stoffwechselstörungen anderer Art. Nimmst du irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel („Basenpulver“ o.ä.)? Nimmst du ansonsten noch Medikamente, etwa Entwässerungstabletten? Trinkst du jeden Tag genug? All das kann auch eine Rolle spielen!

-Viele Fragen und Mutmaßungen, aber vielleicht ist die richtige Idee dabei, um dich aus diesem unangenehmen Zustand zu befreien und eine angemessene Therapie zu erreichen.

Viele Grüße
Frauke

anedrog
Pap. SD-Krebs 08/2015

Antwort auf: wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 384566

Liebe Frauke,
Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.
Die Blutgase sind am 15.5. gemessen worden,
POCT Proben venös:
Ph 7,56
pCO2 25
PO2 22
HCO3 std 24 mmol/l
BE 1,2
CO2 total 23mmol
ctO2 (v) 10
Hct 41%
Hb 14.1 g/dl
sO2 50.7%
FO2Hb 50.1%
FCO-Hb 0,6%
FMet-Hb 0.6%
FHHb 48.7%
Natrium 137mmol/l
Kalium (POCT) 4.6 mmol/l
Ca.-ionis 1.11 mmol/l
Chlorid 103mmol/l
AnGap 16.6 mmol/l
Glucose 116 mg/dl
Lactat 2.1 mmol/l
pAtm 760.mmHg
PTT 25 (26-37)
TSH 0,03
FT4 27.3 (9.0-19.0)
GFR 111
Basenüberschuss -0,90
O2 partialdruck 77,93 mmHg
CO2 38,03 mmHg

Albumin 70,7%

Laborbefund vom 13.09. (letztmalige Tetanie) :

Natrium 139.2 (136-146)
Kalium 3.47 (3.5-5.1)
Ca 2.37 (Ca albumin-korr) 2.26
Chlorid 102.90 (101-109)
Albumin 4,46 (3.3-5.2)
TSH 0,11
Int. PTH 36,93
VitD 44,13

BGA pO2. 21,7 mmHg , pCO2 42,6; pH 7,44; BE 4,2 mmol/l; HCO3 -26,6 mmol/l; Laktat 0,8 mmol/l; Ca2+1,39 mmol/l; K+ 4,2 mmol/l

VitD -22 28.10.2018

VitD -28,4 (30-60) 23.11.2018 / Calcium 2,18

Blutwerte vom 20.12. waren nich im nüchternen Zustand und im eigenen Lanor
Blutwerte vom 12.12. im nüchternen Zustand und werden ins Labor geschickt

Ansonsten nehme ich keine weiteren Medikamente ein. HCT 12,5 hätte ich einnehmen sollen, mache es aber nicht, aufgrund des Risikos an Hautkrebs zu erkranken.

Diäten halte ich keine. Ich bin 1,71 groß und wiege 66/67 kg (schwankend) Im Mai-Sept hatte ich einen Gewichtsverlust von 6 kg, also habe ca. 60 kg gewogen und jetzt die letzten 3 Monate zugenommen.
Noch vielleicht wichtig zur Einschätzung, ich hatte am Tag vor dem Krampfen in der UBahn eine Bluthochdruck 219/159.
Keine der Notärzte konnte eine beschleunigte Atmung zum Zeitpunkt des Eintreffens feststellen. Lediglich die Verkrampfungen und Tetanien am Körper.

Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihre Rückmeldung.
Viele Grüße

anedrog
Pap. SD-Krebs 08/2015

Antwort auf: wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 384567

Liebe Frauke,
Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.
Die Blutgase sind am 15.5. gemessen worden,
POCT Proben venös:
Ph 7,56
pCO2 25
PO2 22
HCO3 std 24 mmol/l
BE 1,2
CO2 total 23mmol
ctO2 (v) 10
Hct 41%
Hb 14.1 g/dl
sO2 50.7%
FO2Hb 50.1%
FCO-Hb 0,6%
FMet-Hb 0.6%
FHHb 48.7%
Natrium 137mmol/l
Kalium (POCT) 4.6 mmol/l
Ca.-ionis 1.11 mmol/l
Chlorid 103mmol/l
AnGap 16.6 mmol/l
Glucose 116 mg/dl
Lactat 2.1 mmol/l
pAtm 760.mmHg
PTT 25 (26-37)
TSH 0,03
FT4 27.3 (9.0-19.0)
GFR 111
Basenüberschuss -0,90
O2 partialdruck 77,93 mmHg
CO2 38,03 mmHg

Albumin 70,7%

Laborbefund vom 13.09. (letztmalige Tetanie) :

Natrium 139.2 (136-146)
Kalium 3.47 (3.5-5.1)
Ca 2.37 (Ca albumin-korr) 2.26
Chlorid 102.90 (101-109)
Albumin 4,46 (3.3-5.2)
TSH 0,11
Int. PTH 36,93
VitD 44,13

BGA pO2. 21,7 mmHg , pCO2 42,6; pH 7,44; BE 4,2 mmol/l; HCO3 -26,6 mmol/l; Laktat 0,8 mmol/l; Ca2+1,39 mmol/l; K+ 4,2 mmol/l

VitD -22 28.10.2018

VitD -28,4 (30-60) 23.11.2018 / Calcium 2,18

Blutwerte vom 20.12. waren nich im nüchternen Zustand und im eigenen Lanor
Blutwerte vom 12.12. im nüchternen Zustand und werden ins Labor geschickt

Ansonsten nehme ich keine weiteren Medikamente ein. HCT 12,5 hätte ich einnehmen sollen, mache es aber nicht, aufgrund des Risikos an Hautkrebs zu erkranken.

Diäten halte ich keine. Ich bin 1,71 groß und wiege 66/67 kg (schwankend) Im Mai-Sept hatte ich einen Gewichtsverlust von 6 kg, also habe ca. 60 kg gewogen und jetzt die letzten 3 Monate zugenommen.
Noch vielleicht wichtig zur Einschätzung, ich hatte am Tag vor dem Krampfen in der UBahn eine Bluthochdruck 219/159.
Keine der Notärzte konnte eine beschleunigte Atmung zum Zeitpunkt des Eintreffens feststellen. Lediglich die Verkrampfungen und Tetanien am Körper.

Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihre Rückmeldung.
Viele Grüße

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 384568

Hallo Anedrog,

irgendwie habe ich leider den letzten Beitrag zunächst übersehen. Sind die Probleme noch aktuell?

Mit venös gemessenen Blutgasen kann ich leider nicht viel anfangen, da hier eigentlich arterielle Messung bzw. Messung aus Kapillarblut, spirch aus dem Ohrläppchen oder der Fingerspitze Standard ist.
Der pH-Wert sollte immer zwischen 7,35 und 7,45 liegen laut meinem Laborlexikon. Bei der Messung im Mai zeigt sich somit eine Alkalose, die für die tetanischen Beschwerden ursächlich sein könnte.

Auf eine Nebenschilddrüsenunterfunktion weisen die Werte nicht hin, wohl aber auf eine Überversorgung mit Schilddrüsenhormonen, denn der TSH-Wert ist sehr niedrig, während das fT4 erhöht ist. Hier dürfte eine Anpassung der medkamentösen Therapie erforderlich gewesen sein.

Viele Grüße
Frauke

anedrog
Pap. SD-Krebs 08/2015

Antwort auf: wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 384569

Hallo zusammen,

Ich weis nicht mehr weiter.

ich habe starke körperliche Einschränkungen.
Pap. SD-Krebs in 08/2015
Spastischer Krampfanfall mit Bronchospasmen in 05/2018 und seit da an immer wieder Kribbeln und Tetanien;
Aktuell hatte ich am letzten Sonntag wieder eine Tetanie und das Ganze wurde dann wieder mal nur als Hyperventilationstetanie abgetan vom KH.
TSH / PTH ist seit 2 Jahren ständig am Schwanken, von Überfunktion zu Unterfunktion und zurück. Nehme Henning 112,5 im Wechsel zu 100 und zzgl. Tevacidol 1,0 (aktives VitD), aber mein VitaminD im Serum ist weit unter dem Normwert.
Calcium mal im Normbereich und mal unter dem usw.

Nebenkriegsschauplatz: Massiver Haarausfall, Müdigkeit, Schlafstörungen, starke Stimmungsschwankungen, extreme Übelkeit zu unterschiedlichen Tageszeiten, Schwindel, Kribbeln am ganzen Körper, Muskelkrämpfe, Sehstörung, unerklärliche Ängste, Zittern, extremer Durst ( trinke aber ca. 2,5-3 Liter am Tag), Schienbeinschmerzen links,
MRT Kopf hatte ich in 04/2019-ohne Befund
Gewicht : 68kg / 1,71 m
Wechsel Hersteller von Hexal zu Henning in 2017
Kann L-Thyroxin so etwas verursachen? Lt. Meiner Heilpraktikerin ist dieses Medikament von diesem Hersteller nicht optimal für mich.
Ich weis nicht mehr weiter, außer, dass ich mich nicht wohl fühle im Körper.
Aktuelle Blutwerte erhalte ich am 09.09.

Vielen lieben Dank vorab für Eure Rückmeldung.

Antwort auf: wechselnde Blutwerte

| Beitrags-ID: 384570

Hallo, hört sich etwas nach mir an. Diese Kramfanfälle und Nebenwirkungen des Medikamentes habe ich auch.
Wenn ich das Thyroxin mal ein zwei Tage aussetze, reguliert sich das auch wieder ganz von selbst. Ich spüre auch sehr, wie das Medikament kurz nach Einnahme meine Atmung verändert.
Einen zu niedrigen TSH Wert wie du, habe ich allerdings nicht. Vielleicht verträgst du diese hohe Dosis auch einfach nicht.
Viele Grüße

Anonym
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