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L-Thyroxin – unterschiedliche Präparate

L-Thyroxin – unterschiedliche Präparate

| Beitrags-ID: 259154

Hallo,

man/frau liest ja immer wieder das, wenn man mal bei einem Produkt ist, auch dabei bleiben soll. Ok, so weit – so gut, nur:

Es werden immer die Mengen angegeben die Patienten einnehmen.
Also:
X nimmt 100
Y nimmt 125 µ
Z nimmt 200 µg Henning
usw.

Hm, da erkenne ich jetzt nur das ich mich auf ein Preparat beziehnen kann. Die anderen Werte sagen sozusagen nichts aus…

Evtl. ist es Ratsam den Hersteller dazu zu schreiben? Oder habe ich das falsch verstanden mit der „nicht Austauschbarkeit“ des L-Thyroxin.

Warum ist das eigentlich Zulässig, dass Hesteller solche Unterschiede in den Medikamenten haben? Das kenne ich auch von anderen Präparaten… da ist eindeutig der Gesetzgeber gefordert soetwas zu unterbinden!

Liebe Grüße
Johannes

Rainer G3
pT4b, pN0 (0/31), M1 (OTH), V1, L0, Pn0, G3, lokal R0

Antwort auf: L-Thyroxin – unterschiedliche Präparate

| Beitrags-ID: 385154

Hallo Johannes,

der Wirkstoff ist bei allen Herstellern natürlich der selbe.
Nur beziehen die Pharmafirmen ihre Chemikalien aus unterschiedlichen Ländern,
von teilweise dubiosen Produzenten.
Jetzt reagiert auch noch jeder etwas anders auf die Medikamente,
und viele neue Diskussionen beginnen.

LG Rainer

Antwort auf: L-Thyroxin – unterschiedliche Präparate

| Beitrags-ID: 385155

Hallo Johannes,

die Angabe der Dosis ist nur eine Orientierung bei der Einstellung der Schilddrüsenhormone.

Entscheidend ist
vielmehr, was über den Dünndarm aufgenommen wird, und was im Blut ankommt.
siehe Sensible (?) Schilddrüsenhormonsubstitution.

Damit wir die Schilddrüsenhormone überhaupt in Tabletten-Forum aufnehmen können, braucht es Hilfs- und Trägerstoffe.

Diese Zusammensetzung der Hilfs- und Trägerstoffen ist von Hersteller zu Hersteller recht unterschiedlich.
siehe Anlage in Welche Schilddrüsenhormonpräparate gibt es?
Dies ist auch gut so, da es Betroffen gibt, die z.B. keine Lactose vertragen, andere haben wiederum mit anderen Hilfstoffen ihre Probleme.

Aus Patientensicht ist es daher gut, dass unterschiedliche Schilddrüsenhormonpräparate mit verschiedenen Hilfstofffen von verschiedenen Herstellern gibt.

Ein Monopol wie es bis vor kurzem noch in Frankreich gab, kann nämlich dann verheerende Folgen haben: Merck ändert die Zusammensetzung von Levothyrox (Frankreich).
Dies war quasi ein aufgezwungener Präparatwechsel, und ca. 0,75% der 2,3 Milliionen Betroffenen (was bei der Masse der Betroffenen recht viele Menschen sind) hatten erhebliche Probleme dadurch.
Es gibt übrigens auch nicht wenige andere denen es nach der Formel-Änderung auch besser ging. Diese Stimmen gehen in Frankreich im Zuge des Protest unter.

Es ist also für uns gut, dass es verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Hilfstoffen gibt, so dass man wenn man Probleme mit einem Präparat hat, zu einem anderen wechseln kann.
siehe z.B. die Beiträge von Murkel: L-Thyroxin/Henning macht Bauchschmerzen/Durchfall

Laut Merck werden übrigens der Wirkstoff und alle Hilfstoffe für Euthyrox® in der europäischen Union produziert.

Dass manche Produktionsstätten der Pharmazeutischen Industrie immer weiter in Billiglohn-Länder mit geringer Überwachung der Produktionsprozesse verlagert werden, ist ein Problem, das bei machen Präparaten noch hin zu kommen mag.
Der Druck der Krankenkassen immer noch günstiger L-Thyroxin zu produzieren ist hier sehr hoch.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: L-Thyroxin – unterschiedliche Präparate

| Beitrags-ID: 385156

Hallo,

danke für die Antworten, aber…

Harald, deine letzten Sätze zeigen wo das Problem eigentlich liegt!

Grüße
Johannes

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: L-Thyroxin – unterschiedliche Präparate

| Beitrags-ID: 385157

Hallo,

Ein wichtiger Punkt ist, dass man ohne Notwendigkeit, sobald man korrekt eingestellt ist, das Präparat NICHT WECHSELN sollte!

Alle haben dasselbe Hormon, aber unterschiedliche Hilfsstoffe, und diese können die Aufnahme beeinflussen – wenn man z.B. mit dem Präparat X gut eingestellt ist, und auf das Präparat Y wechselt und dieses besser aufnimmt, kann man plötzlich in eine Überfunktion geraten (oder mit Präparat Z, das man schlechter aufnimmt, in eine Unterfunktion). Und diese Unterschiede in der Aufnahme sind von Patient zu Patient verschieden.

Solange man noch an der Einstellung bastelt, kann es manchmal nützlich sein, das Präparat zu wechseln, manche vertragen gewisse Präparate besser als andere. Aber wenn die Einstellung stimmt, besser konsequent immer dasselbe Präparat nehmen.

Gruß aus dem „Krisenland Frankreich“, wo die Levothyrox-Krise (bei der 3 Millionen Patienten quasi über Nacht ohne Alternative und ohne Informationen zu einem Wechsel gezwungen wurden – hätte es für diejenigen, die mit dem Wechsel der Inhaltsstoffe Probleme hatten, Ausweichmöglichkeiten gegeben, hätte die Krise nie diese Ausmaße angenommen!)

Beate

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