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3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

| Beitrags-ID: 260135

Liebe Mitglieder,

normal bin ich ja nicht so dafür im Internet ärztlichen Rat einzuholen. Nur leider weiß ich langsam so garnicht mehr was gerade bei mir läuft 😥

Ich hatte am 29.11.2019 eine Schilddrüsen OP in Klinik A bei der eigentlich alles entnommen werden sollte. (Struma auf beiden Seiten, mehrer Knoten, rechts schlimmer links) Aufgrund dessen das sie im Monotoring das Signal des Stimmbandnerves verloren haben, wurde nur die Rechte Seite entnommen.

Beurteilung laut OP Befund: Hemithyreoidektomie rechts in zwei Anteilen mit Struma kolloides nodosa mit multifokal Makro- und teils mikrofollikulärer Hyperplaise mit mäßig regressiven rezidivere eingefluteten teils mystisch transformierten Veränderungen mit geringgradig chronischer Entzündungsreaktion.

Laut OP Befund waren es 100 Gramm, nichttoxische mehrknotige Struma ohne Anhalt für Malignität.

Die Klinik A trug auf L-Thyroxin 100 einzunehmen, was ab 3.12 passierte. Ergebnis starke Kopfschmerzen ect. Bei der Nachkontrolle per 12.12.2019 reduzierte die Klinik auf 50er L-Thyroxin. Am 23.12 (Mitten aus dem Schlaf) gab es dann das erste mal einen „Schub“ (so nennen wir es seither) Herzrasen, Übelkeit, Durchfall, Schüttelfrost, Bewusstseinsstörungen, Schwindel, Kreislauf total im Ar….. Das ging 2-3 Stunden, mit viel frischer Luft und Haufen Wasser beruhigte sich der Körper irgendwann und ich schlief wieder ein.

Weihnachten und Ärzte waren wir natürlich verloren, ich schob es auf das L-Thyroxin und setzte es komplett ab. Seither als 3-4 Tage Tagsüber immer mal wieder Schwindel, Übelkeit, Herzrasen ect. mal alles zusammen, mal nur vereinzelt. Mal richtig stark, mal nur leicht. Am 02.01 wieder so stark, das es zum Arzt ging. Allgemein Mediziner, EKG geschrieben (Ergebnis Zwischenschläge, kein Grund zur Beunruhigung), Schilddrüsenwerte seien normal (liegen mir nicht vor). Sie empfahlen mir Beruhigungstropfen aus der Apotheke um die Angstzustände die während des Herzrasen entstehen zu kontrollieren.

Am 13.1 war es so schlimm, das ich dachte ich überleb den Tag nicht, es ging ins Krankenhaus (Klink B) Notaufnahme. Wieder Herzrasen, Schwindel, Bewusstseinstörungen, Druck im Kopf, Sensibilitätsstörungen ect. Die Klinik B machte MRT vom Kopf um schlimmeres auszuschliessen und ein großes Blutbild. TSH Wert 2,06 Ultraschall Schilddrüse zeigte das rechts noch ein „Rest“ drinnen ist und links wie gehabt Schilddrüsenlappen mit zentralem Knoten mit zentraler mystischer Degeneration. (heißer Knoten)(FT Werte sind nicht aufgeführt)

Einen Spezialisten für SD hat Klinik B hier im Ort leider nicht. Beide Nächte in Klinik B hatte ich derart Herzrasen (150 Schläge lt. EKG) das sie mir Beruhigungsmittel geben mussten. Am 3ten Tag wurde ich entlassen, ohne irgendwelche Diagnosen oder Hilfen.

Hausarzt schrieb jetzt Bisoprolol 3,75 mg auf, aufgrund des immer wiederkehrenden Herzrasens. Seit 4 Tagen nehme ich die jetzt. Zur Beruhigung bei Bedarf gab es Tavor Pillen. Ein neuer Termin bei einem Nuklearmediziner steht aus, auf einen Termin wartet man hier ländlich leider Wochen.

Ist es wirklich normal, dass der Körper dermaßen abdreht, wenn ihm was von der SD entnommen wurde? Ich verzichte mittlerweile schon auf Koffein, Alkohol und sämtliches Genusszeugs, um überhaupt durch den Tag kommen zu können.

Die Ärzte sagen ich müsse das „aussitzen“, ist das so? Wie wird das denn erst wenn die zweite Hälfte auch raus ist? Hier steht ein OP Termin für Mai. Wobei ich da mitlerweile auf Alternativensuche bin.

Hat jemand einen Rat was los ist / sein könnte bei mir? Es ist allmählich kein Zustand mehr….

😥 😥

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: 3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

| Beitrags-ID: 387810

Hallo,

einen ärztlichen Rat wirst Du auch hier nicht bekommen. Das können und dürfen wir als Patientenforum auch nicht.

Wenn ich das richtig lese, würde Dir wegen eines Strumas ein Teil der SD operativ entfernt. Also keine Komplettentfernung nach SD-Krebs-Diagnose.

Eine Einstellung ganz ohne SD ist schon manchmal schwierig. Mit einer Restschilddrüse kann das noch komplizierter sein, da die Rest-SD ja auch noch lustig Hormone produziert. Manchmal ist dann die richtige Dosis zu finden nicht so einfach.

Die ganzen Synthome die Du da schreibst sind auch z T. nicht typisch für eine Über- bzw. Unterfunktion. Ich tippe da eher auf eine Unverträglichkeit auf einen der Begleitstoffe in der Hormontablette.
Es kann auch sein, das die Einmaldosis am Morgen zu viel auf einmal ist. Dann solltest Du mit Deinem Arzt zusammen überlegen, die Gesamtdosis in kleinen „Häppchen“ einzunehmen.

Aber auch bei einer Teilentfernung braucht man Geduld. Schnelle Änderungen der Dosis sind eher kontraproduktiv. Mit der Entfernung des Steuerorgans SD Gerät im Körper eine ganze Menge durcheinander.

Aber warum sollst Du jetzt noch zum Nuklearmediziner? Der wirkliche Spezialist ist ein Endokrinologe. Die sind aber rar und meist langfristig ausgebucht. Es gibt aber auch gute Internisten die sich mit der SD sehr gut auskennen.

Das ist glaub ich alles, was wir dir hier raten können.

Viele Grüsse
Stefan

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: 3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

| Beitrags-ID: 387811

Aber warum sollst Du jetzt noch zum Nuklearmediziner? Der wirkliche Spezialist ist ein Endokrinologe. Die sind aber rar und meist langfristig ausgebucht. Es gibt aber auch gute Internisten die sich mit der SD sehr gut auskennen.

Hallo Stefan,

genau das ist das Problem bei uns im ländlichen Raum: Du findest in der nächsten Großstadt vielleicht schon Endokrinologen, aber die sind spezialisiert entweder auf Diabetes oder Kinderwunsch – definitiv die falsche Adresse für die SD. Und nur zur Hormoneinstellung jedesmal 150 km fahren ist zumindest mir zu weit (vermutlich auch anderen, so auf Dauer).
Bei uns ist man bei einem (SD-erfahrenen) Nuklearmediziner am besten aufgehoben – was normalerweise auch sehr gut funktioniert.

Ansonsten kann ich nur unterstreichen, was du schreibst: Die Hormoneinstellung kostet gerade anfangs oft Zeit und Geduld 🙄
Also erst mal Ruhe reinbringen in das Hormonchaos, und dann muss man sehen, was von den Beschwerden noch übrig bleibt.

Viele Grüße von
Maria

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StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: 3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

| Beitrags-ID: 387812

Hallo Stefan,

genau das ist das Problem bei uns im ländlichen Raum: Du findest in der nächsten Großstadt vielleicht schon Endokrinologen, aber die sind spezialisiert entweder auf Diabetes oder Kinderwunsch – definitiv die falsche Adresse für die SD.

Hallo Maria,
darf ich mal mutmaßen das es mit Nuklearmedizinern auf dem Land auch nicht besser aussieht? Und mein letzter Satz war der mit dem Internisten. Genau deshalb, weil man den fast in jeder Praxis findet. Mit etwas Glück kennt der sich sogar mit der SD aus.

Wir haben hier im Dorfkrankenhaus auf dem Land (ich sag immer auf dem Acker) einen Topinternisten, von dem sogar Frauke begeistert ist.

Viele Grüsse
StefanF

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: 3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

| Beitrags-ID: 387808

darf ich mal mutmaßen das es mit Nuklearmedizinern auf dem Land auch nicht besser aussieht?

Hallo Stefan,

doch, durchaus, ich hab in Regensburg (30 km weg) einen Nuklearmediziner, der sich super auskennt.
Vermutlich ist es mehr oder weniger Glückssache, welche Spezialisten sich wo ansiedeln.

Viele Grüße von
Maria

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: 3 Wochen nach OP totales Durcheinander im Körper

| Beitrags-ID: 387809

Hallo,

bei Schilddrüsen-OPen wird der Hals stark überstreckt. Das kann Folgen ähnlich wie ein Schleudertrauma haben. Sind die „Anfälle“ irgendwie eine bestimmten Kopf-/Halsposition zuzuordnen? Wenn ja würde ich vorschlagen, sich Krankengym. aufschreiben zu lassen und einen möglichst mit Kopfgelenk-Störungen erfahrenen Physiotherapeuten/Osteopathen aufzusuchen.

Eventuell macht es auch Sinn, einen Neurologen mit der Angelegenheit zu befassen. Durch den Hals laufen ja neben dem Stimmbandnerv auch so viele andere wichtige Nerven, dass abgesehen von der OP-Wunde auch an anderer Stelle Probleme durch gestörte Nerven auftreten können.

Außerdem sollte geprüft werden, ob die Nebenschilddrüsenfunktion gestört wurde. Calcium, Phosphat und das Parathormon sind dafür morgens nüchtern zu messen. Calciummangel, der durch gestörte Nebenschilddrüsenfunktion nach einer OP entstehen kann, führt zum Beispiel zu Kribbelgefühl im Gesicht, an Händen und Füssen und du sprichst ja von Gefühlsstörungen. Auch auf dem EKG können sich Veränderungen durch Calciummangel zeigen. Hypoparathyreoidismus wäre dann – zumindest zum Teil – ein möglicher Grund für deine Beschwerden. Dazu findest du hier in den FAQ im Unterforum Calcium jede Menge Infos.

Es liegt also nicht alles unbedingt an den Schilddrüsenhormonen. Das darf man nicht übersehen.

Viel Erfolg bei der Ursachensuche und dann baldige Abhilfe wünscht dir
Frauke

Anonym
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