Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Viele Fragen nach der RJT

Lost

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361838

Hallo Schlittenhund,

danke für den Link. Ich habs mir durchgelesen. Auf jeden Fall informativ, wenn auch wenig über Tall Cell.

Hallo Maria,

vielen Dank für deine Stellungnahme. Ich versuche, mich zu entspannen und habe Mitgliedschaft in der Tall Cell-Gruppe beantragt.

Hallo Harald,

Essen hatte sowohl den Primärtumor wie auch Lymphknotenmetastasen zur Untersuchung. Allerdings wohl nicht das komplette Material.

Wie ist denn normalerweise das Prozedere? Wird das komplette Material versendet und dann wieder zurückgesandt?

Zum Thema Tall Cell hast du wohl auch keine weiteren Informationen?

Was mich noch interessiert ist, wie bei euch Betroffenen (Maria und David und vielleicht findet sich noch jemand?!) die Nachsorge aussieht. Wie häufiger lasst ihr den TG stimuliert messen, wie häufig unstimuliert, wie häufig Sono.

Euch allen, alles Gute, vielen Dank und liebe Grüße

Bettina

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361839

Was mich noch interessiert ist, wie bei euch Betroffenen (Maria und David und vielleicht findet sich noch jemand?!) die Nachsorge aussieht. Wie häufiger lasst ihr den TG stimuliert messen, wie häufig unstimuliert, wie häufig Sono.

Hallo Bettina,

die Nachsorge läuft ganz normal bei mir:
Im ersten Jahr vierteljährlich Ultraschall und Blutwerte, dann halbjährlich, ab dem fünften Jahr jährlich.
Bei mir wurde (damals noch) 9 Monate nach der RJT eine RJD gemacht (auf die man heutzutage evtl. sogar verzichten könnte, soweit ich mir von den Leitlinien gemerkt habe).
Nach 5 Jahren wurde der Tg nochmals unter Thyrogen bestimmt.

Das war alles.
Mein Nuk ist kein Freund von zu viel Strahlung – was mir natürlich gelegen kommt.

Viele Grüße,
Maria

Als Fördermitglied kannst du schon mit 5 € im Jahr unserem Verein sehr helfen!
Gemeinsam sind wir stärker!!!

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361840

Hallo,

hier die Studien zum Tall-Cell, die in Leitlinien (ATA 2009 und BTA 2014) zitiert werden:]

  • Tall cell variant: an aggressive form of papillary thyroid carcinoma. (Prendiville, S. 2000): Bei Erst-Diagnose höheres Stadium. Bei Auftreten von Rezidiven und Mortatlität jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede zu den klassischen papillären Schilddrüsenkarzinomen.

    No relationship could be found between TCV histology and recurrence or mortality.

    Abstract auf PubMed

  • Tall cell variant of papillary thyroid microcarcinoma: clinicopathologic features with BRAF(V600E) mutational analysis. (Bernstein 2013) Abstract auf PubMed

    In dieser Studie wurde Mikorkarzinome des Tall Cell untersucht.
    Hier zeigte sich, dass beim Tall Cell häufiger aggressivere Eigenschaft wie beim klassischen papillären Schilddrüsenkarzionm vorlagen:

    • Wachstum außerhalb der Schildrüse
    • mehrere Tumore in der Schilddrüse
    • Invasion in die Lymphbahnen
    • BRAF(V600E) Mutation

    Zum Ergebnis kommen die Autoren dieser Studie, dass auch bei Mikrokarzinomen beim Tall Cell sich häufiger aggressivere Eigenschaft wie bei der klassischen Variante finden, und Tall Cell daher anders behandelt und nachgesorgt werden soll wie das klassische papilläre Schilddrüsenkarzinom

Beim Tall Cell geht es daher vor allem Anfang der Diagnose, den Tumor richtig in das Staging einzuordnen.
Konkret:
Ein Schilddrüsenkrebspatient mit Tall Cell ist zu Beginn niemals ein „low risk“ Patient für das Risiko, dass ein Rezidiv auftritt.
siehe: ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs.

Und wie schon geschrieben, viel wichitger ist nun wie sich Tg-Wert verhält, und bei einem erneuten Anstieg des Tg würde man dann wieder PET-CT machen, weil diese zuvor bereits in der PET-CT zu sehen waren.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361841

Hallo,

ich möchte noch eine Bemerkung anbringen:

Maria2 hat mit der Aussage „wenn alles raus ist, ist es egal welche Variante es war“, vollkommen recht.
Denn: Ich habe mir z.B. große Sorgen gemacht, weil mein Tumor schon 5cm groß war und in die Weichteile infiltrierte. Aussage des Arztes: „Egal, vergessen Sie es, jetzt ist ja alles heraußen, es spielt keine Rolle, weg ist weg, die RJT wird den Rest erledigen“……………..zerbrechen Sie sich nicht den Kopf……………….

Also, Kopf hoch und die besten Wünsche und Grüße an deinen Sohn,
Schlittenhund

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Lost

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361842

Liebe Forumsteilnehmer,

ich wollte mich mal wieder melden und berichten, wie es bei uns weitergegangen ist. In Bezug auf die Erkrankung Gott sei Dank unspektakulär! :D

Mein Sohn lebt und studiert seit letzten Sommer in USA und war nur wenige Tage um Weihnachten für die Kontrolluntersuchungen in Deutschland.

Bis jetzt wurde alle 6 Monate mit Thyrogen stimuliert und dann der TG gemessen und eine Sono gemacht. Das letztemal fand dies wenige Tage vor Weihnachten statt und der TG war wie immer nicht nachweisbar. Allerdings zeigte die Untersuchung sehr stark vergrößerte auffällige Lymphknoten, die mutmaßlich auf einen grippalen Infekt, den mein Sohn im November in USA hatte, zurückgeführt werden.

Die Ärztin war aber über das Ausmaß der LK beunruhigt und so soll im Februar oder März in USA ein erneutes Blutbild und vor allem Sono gemacht werden. Seit Ende Dezember sind wir daran, einen Termin in einer großen Klinik in Atlanta zu vereinbaren. Mein Sohn telefoniert täglich mit der Klinik und wir haben schon Unmengen an Formularen ausgefüllt und Daten gesandt. Und ich dachte immer, Deutschland sei ein bürokratisches Land. Ich bin gespannt, ob wir einen Termin angeboten bekommen, zumal die Kontrolluntersuchung im Sommer (diesmal unstimuliert) auch in USA stattfinden wird, da mein Sohn erst wieder zu Weihnachten nach Deutschland kommt. Dann soll wieder stimuliert und untersucht werden.

Aber das wird schon irgendwie klappen und wir hoffen und beten, dass der TG für immer unter der Nachweisgrenze bleibt.

Bei dieser Gelegenheit nochmals herzlichen Dank für eure Unterstützung und Anteilnahme.
Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es weitergeht.

Liebe Grüße
Bettina

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361843

Liebe Bettina,

herzlichen Dank für das Feeback.

Das hört sich ja wirklich gut an.

Und dann gilt ja bald der Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Wenn der Tg nicht nachweisbar ist mit einem hoch-sensitiven Tg-Assay (und auch keine TAK), dann ist eine Stimulation nicht unbedingt immer notwendig.
siehe Positionspapier: hsTG in der Nachsorge (2014)

Beste Grüße an Euch,

Harald

Lost

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361844

Lieber Harald,

vielen Dank für deine Antwort.

Das bisher im Abstand von 6 Monaten und ab jetzt alle 12 Monate stimuliert untersucht wird, hat den Grund, dass (ich zitiere aus dem Arztbrief) „selbst bei vorliegenden LK Filiae (10 zum Teil über 4cm große LK mit Metastasen) Anfang des Jahres 2015 der TG unter TSH Suppression kaum nachweisbar war.

Unstimuliert gemessen war der TG bei 0,4 und stimuliert dann bei 14,2.

Liebe Grüße
Bettina

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361845

Hallo zusammen,

ich habe mir nun einige Teile dieses Themenkreises nochmals durchgelesen und hätte, insbesonders bezugnehmend auf den Beitrag von „David“ eine Frage:

Sind die Kliniken verpflichtet, den herausoperierten Primärtumor zu konservieren, also aufzubewahren, und wenn ja, wie lange, und kann man dann das „Präparat“ anfordern und bei einer anderen Histologiestelle nochmals untersuchen lassen, oder habe ich das falsch verstanden?

Danke für die Auskunft,
mit freundlichen Grüßen, Schlittenhund

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361846

Hallo Bettina,

ja, das ist sicherlich gut nachvollziehbarer Grund, für die häufige rhTSH-Stimulation.

Ein leicht erhöhter Tg-Wert rechtfertigt in Davids Fall sicherlich eine rhTSH-Stimulation (Wobei man hier sicherlich auch die weiteren Verläufe betrachten wird.).
(Habe mir gestern auch die ganzen Beiträge durchgelesen).

Eine rhTSH-Stimulation ist aber eben auch eine Belastung für den Körper, wenn auch geringere als eine Unterfunktion, darum habe ich auf das Positionspapier verwiesen.

Im Positionspapier heißt es auch: hsTG-Wert (<0,1 µg/l) und low-risk Patient, kann auf die rhTSH-Stimulation zur Kontrolle der Ablation verzichtet werden.

Wie oft und wie häufig eine rhTSH-Stimulation ansonsten gemacht werden soll, dafür gibt es keine Empfehlung.



@Schlittenhund
: Meines Wissen in Deutschland muss der histologisch aufbereitete Material 10 Jahre aufbewahrt werden.

Viele Grüße
Harald

Lost

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361758

Liebe Forumsteilnehmer,

nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder und Gott sei Dank mit ausschließlich guten Nachrichten.

Auch wenn ich hoffe, eure Hilfe nie wieder zu benötigen, bin ich euch, allen voran Harald, aber auch vielen anderen, sehr dankbar für die kompetente Beratung, Anteilnahme und Verständnis in einer schweren Zeit.

Mein Sohn hatte in der letzten Woche, 5 Jahre nach Rezidiv, nochmals eine (hoffentlich letzte) stimulierte Untersuchung. Gott sei Dank war der TG, wie immer in den letzten Jahren, nicht nachweisbar. Auch die Sonographie wies keine Auffälligkeiten auf.

Jetzt sollen die Hormone etwas reduziert werden und zwar auf einen Zielwert von 0,3-1,0mIU/l.

Mir fällt es, nach den Jahren ständiger Besorgnis sehr schwer, diese abzustreifen und ich kann leider auch nicht einschätzen, wie hoch die Gefahr eines Rezidivs jetzt noch ist.

Wenn also jemand eine Meinung hierzu hat, gerne!

Ansonsten sage ich einfach nur Danke für Alles und alles Gute für alle anderen Patienten.

Liebe Grüße
Bettina

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Viele Fragen nach der RJT

| Beitrags-ID: 361847

Liebe Bettina,

danke für den Zuspruch.
Kenne das Gefühl auch von mir selber. Anfänglich war ich auch sehr verunsichert, sowohl in der Frage nur noch einmal im Jahr zur Nachsorge als auch in der Frage den TSH-Wert nicht mehr radikal zu unterdrücken.

Hier muss man einfach sehen, dass in den letzten Jahren einige Studien vorgelegt wurde, die zeigen konnten, dass eine radikale TSH-Unterdrückung kein Vorteil bringt.
Nachteil dieser Studien, es sind alles retrospektive Auswertungen von Patietenregistern, und keine prospektiven randomisierten Studien.

Dies ist allerdings bei den großen Zeiträumen so auch nicht durchführbar.

Die Empfehlungen aller nationalen Leitlinien gehen nun in die Reichtung, dass man zunächst nur eine moderate TSH-Unterdrückung macht, und je nach Risikogruppe und Krankheitsstatus möglichst bald dies verlässt, bis hin zu einer Schilddrüsenhormonsubsitution im unteren Refernzbereich.

Die einzelenen Studien finden sich am Ende deses Beitrags, in dem auch beschrieben wird, wann welcher TSH-Zeilwert empfohlen wird:

Ein anderes Porlbem ist, dass man sich auch an die hohe Schilddrüsenhormondosis gewöhnt
Hier ist es manchmal besser, in kleinene Schritten 12,5µg zu reduzieren und den nächsten Schritt erst in einem Jahr wieder zu machen.

Habe so meine Dosis über Jahre erheblich reduziert.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Kalender.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 4 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.739 veröffentlichte Beiträge
28.825 veröffentlichte Themen
7.244 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick