München – Patientensymposium 21.09.05
- Dieses Thema hat 7 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 27.09.2005 - 19:49 von elisabeth.
München – Patientensymposium 21.09.05
Hallo,
am Mittwoch , den 21.09.2005
von 18 – 20 Uhr
findet im Klinikum rechts der Isar in München das „1. Patientensymposium Schilddrüsenkrebs“ statt.
Programm:
- Begrüßung
- Das Schilddrüsenzentrum am Klinikum rechts der Isar
Prof. Dr. M. Schwaiger; Prof. Dr. J.R. Siewert - Chirurgische Behandlung der Schilddrüsentumor-Erkrankung
Dr. H. Vogelsang - Radioiod zur Diagnostik und Therapie bei Schilddrüsenkrebs
PD Dr. K. Scheidhauer - Rekombinantes TSH zur Diagnostik und Therapie ohne Hormonentzug
Dr. M. Luster - Hormonersatz der Schilddrüse – Funktionsstörungen der Nebenschilddrüse
PD Dr. H. Weidenbach - Erfahrungsbericht aus der Sicht eines Patienten: 7 Jahre Nachsorge
Dr. E. Huenges - Schilddrüsenkarzinom – ein langes Leben mit der Tumorerkrankung
Prof. Dr. P. Herschbach - Diskussion
- Anschließend Imbiss
Klinikum rechts der Isar
Ismaningerstrasse 22
81667 München
Hörsaal Pavillon
Anmelung bis zum 15.9 erbeten
Programm mit Anmeldungskarte als PDF
Viele Grüße
Harald
Als Verein sind wir stärker:
Fördermitglied oder aktives Vereinsmitglied werden
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
Hallo Harald,
das hört sich recht interessant an, auch wenn`s nur 2 h dauert und scheinbar von den Vortragenden nur alles kurz angerissen werden kann.
Ich bin am Überlegen, ob ich einen Tag bummeln gehe in München und abends dann dort hingehe (damit sich die Anreise lohnt).
Falls ja, kann ich ja ein bisschen was berichten, was die so erzählt haben. Oder reist du auch an?
Viele Grüße von
Maria
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
Hall Maria,
so wie es aussieht: nein, ich fahre nicht nach München.
Aber sicherlich, werden noch einige andere Münchner aus dem Forum dort sein.
Viele Grüße
Harald
Als Verein sind wir stärker:
Fördermitglied oder aktives Vereinsmitglied werden
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
hallo,
ich denke, ich werde dort hingehen, wenn nicht irgendwas anderes wichtiges ist… hab ja noch bis zum 15.9. zeit mich anzumelden.
das beste dran ist, dass das MRI grad mal 10-15min von mir weg ist
liebe grüße
elisabeth
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
Hallo,
habe auch vor morgen dahin zu gehen, habe mich noch kurzfristig anmelden können.
Viele Grüße
Leonie
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
Hallo,
ich werd wie versprochen demnächst mal ein bisschen was zusammenschreiben zum Symposium. Leider konnte ich (zugverbindungsbedingt!) nicht bis zum Schluss bleiben und hab deshalb die abschließende Diskussion versäumt. Und die Brotzeit auch!
Frage an Elisabeth und Leonie: War noch was Interessantes, was vorher noch nicht angesprochen wurde?
Leonie hab ich leider auch nicht kennen gelernt.
Gruß
Maria
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
So, hier wie versprochen ein Bericht über das Patientensymposium.
Zum Großteil haben die Vorträge die verschiedenen medizinischen Gesichtspunkte von SD-Krebs zusammengefasst:
Begrüßung (Dr. Schwaiger):
Kurze Vorstellung des SD-Zentrums am Klinikum rechts der Isar (www.schilddruesenzentrum.de); Ziel des Zentrums ist die enge Zusammenarbeit der Ärzte (v. a. Chirurgen, Nuklearmedizinern und Internisten, aber auch Psychoonkologen) bei der Behandlung von SD-Krebs
Chirurgie (Dr. Vogelsang):
Erläuterung der Vorgehensweise bei einer SD-OP mit Darstellung der Risiken bzw. Komplikationen (Stimmbandnervenschädigung 3-5 %, Nebenschilddrüsenstörung 5 %, Nachblutung 2-3 %, Infektion 1-2 % sowie in selteneren Fällen Lymphfistel, andere Nervenstörungen, Schluckbeschwerden, Narbenprobleme)
Die Frage, wie viele Lymphknoten bei einem SD-Karzinom mit entfernt werden müssen, kann nicht eindeutig beantwortet werden, da sie unter den Ärzten umstritten ist (außer beim medullären Karzinom, hier immer radikale Lymphknotenentfernung); normalerweise werden mindestens 6 Lymphknoten entfernt, auch vergrößerte werden entfernt, es kommt aber auch auf die Größe des Karzinoms an
Schluckbeschwerden können im Übrigen noch Monate nach der OP, manchmal bis zu einem Jahr danach auftreten; in Einzelfällen treten sie auf Dauer auf
Nuklearmedizin (Dr. Scheidhauer)
I131 hat Halbwertszeit von 193 h und ist Beta- und Gamma-Strahler:
– Beta-Strahlung strahlt im Gewebe 0,8 mm weit (dadurch maximale Wirksamkeit im Bereich der jodspeichernden SD-Zellen)
– Gamma-Strahlung wird beim Szintigramm von einer Gammakamera aufgezeichnet und dient damit der Darstellung
Schwangerschaft sollte 6-12 Monate nach RJT vermieden werden
normale Nachsorge (Ultraschall, Blut) alle 6 Monate, nach 5 Jahren jährlich
RJD: – High Risk: in den ersten 5 Jahren alle 1-2 Jahre
– Low Risk: nur 3-4 Monate (und evtl. 1 Jahr) nach der RJT
Zur Redifferenzierung nicht mehr jodspeichernder Zellen läuft derzeit eine Studie.
Hormonersatz (Dr. Weidenbach)
RhTSH (Dr. Luster, Oberarzt an der Uniklinik Würzburg)
Herzleistung, Nierenfunktion und Blutfluss im Gehirn sind in Unterfunktion deutlich eingeschränkt (deshalb auch geringere Leistungsfähigkeit, Depressionen etc.), was bei verschiedenen Krankheiten (z. B. Diabetes) problematisch sein kann.
Folge: ca. 60 % der Patienten sind länger als 3 Tage arbeitsunfähig, 18 % sogar länger als 30 Tage.
Thyrogen hat Zulassung für RJD seit 2000, für RJT seit 2005
TSH steigt durchschnittlich bis 160 an
durchschnittliche Kosten: Unterfunktion ca. 1.600 €, Thyrogen ca. 1.300 €
-> Verschreibung spart (gesamtwirtschaftlich gesehen) auch Kosten
Wenn`s verschrieben wird, muss es von der Kasse auch bezahlt werden, da zugelassen. Kasse kann höchstens vom Arzt eine Stellungnahme verlangen (besonders zickig: bayerische Krankenkassen; allerdings bei jeder Kasse unterschiedlich).
In (frühestens) 2-3 Jahren soll Thyrogen in den Kosten für Arzneimittel von den Kassen berücksichtigt werden, bis dahin wird es etwas problematisch bleiben, vor allem weil die Kliniken da kein Budget dafür haben.
Unter Thyrogen verhält sich das radioaktive Jod im Körper anders als in Unterfunktion (z. B. verlässt es den Körper in Unterfunktion nicht so schnell wegen der eingeschränkten Nierenfunktion), aber die Ergebnisse sind vergleichbar, mit Thyrogen werden 100 % der Patienten erkannt. Die Wirkung ist wohl ebenso erfolgreich wie in der Unterfunktion.
Erfahrungsbericht eines Patienten
Sehr interessant für mich an dieser Stelle: Der Betroffene hat ebenfalls an einem heißen Knoten gelitten, der bösartig war. ❗
Psychoonkologie (Dr. Herschbach)
Die anschließende Diskussion hab ich, wie gesagt, leider nicht mehr mitbekommen. Vielleicht war da noch der eine oder andere interessante Punkt.
Antwort auf: München – Patientensymposium 21.09.05
Maria,
Danke für den genauen Bericht. der Psychoonkologe hat dann nochmal explizit gesagt, dass es keinen Charakter o.ä. gibt, der zu Krebs führt, und dass die Ursache des Krebses nicht in der Psyche zu suchen ist. Das ist dann aber ein bisschen vom Publikum angezweifelt worden.
Sonst ist bei mir nichts mehr von der anschließenden Diskussion hängengeblieben…
Das anschließende Buffet war sehr gut und seeeehr viel. (Italienische Vorspeisen, belegte Semmel, süße Gebäckteilchen und Bier, Wein, Saft, Wasser…) ausserdem hat Thyrogen Joggingradios verteilt, die sind aber von minderer Qualität.
viel Grüße,
elisabeth
Geburtstage
Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag
In den nächsten Tagen haben 5 Nutzer*innen Geburtstag
Zur Zeit aktiv
Insgesamt sind 88 Benutzer*innen online: 0 Nutzer*innen und 88 Gäste.