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Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

| Beitrags-ID: 260473

Hallo,

meine Mutter hat eine fortgeschrittene Osteoporose, u.a. weil sie wegen einer seltenen Autoimmunerkrankung geringe Dosen Cortison seit mehreren Jahren nehmen muss.

Sie wird mit Ibandonsäure (Bisphosphonat; als Infusion alle 3 Monate), sowie mit Colecalciferol (DEKRISTOL 20000 IE; bis vor kurzem einmal im Monat, jetzt alle 2 Wochen) behandelt.

Nun hat Sie seit einer Woche auch einen postoperativen Hypoparathyreoidismus.

Parathormon ist zwei Tage nach der Schilddrüsenoperation unter den Referenzwert gesunken 9,2 (15 -65; am ersten post- OP Tag noch 16,27) und sie bekam die typischen Symptome, Kribbeln um den Mund und an den Händen.

Die Therapie-Empfehlung durch die Chirurgische Klinik (4 mal am Tag Kalzium-Brause 500 mg) sowie zwei mal am Tag Calcitriol (Roacaltrol) 0,25 µg.
Sie nimmt nun vorerst entsprechend der Behandlungsempfehlung des postop Hypoparathyreoidismus 2018 nur 3 mal am Tag Kalzium 500 mg.
Wenn die Brause-Tabletten demnächst aufgebraucht, nimmst sie zwei mal am Tag eine Tablette Kalzium mit 600 mg.

Beschwerden einer Hypokalzämie sind bislang nur einmal am 2. postoperativen Tag im Krankenhaus aufgetreten.

Mach mir etwas Sorgen, dass es mit dem Colecalciferol zu einer Hyperkalzämie kommt.
Den Hypoparathyreoidismus-Patient*innen-Pass hat sie, und ich hab ihr die Liste der Beschwerden im Pass zum aufmerksamen Lesen gegeben.

Der Hausarzt ist sehr aufgeschlossen, hat aber noch nie einen Hypopara behandelt.
Hoffe ja sehr, dass sich die Nebenschilddrüsen bald wierder erholen.

Gibt es Empfehlungen für Endokrinologen im Raum Bodensee?

Viele Grüße
Harald

Weberin
1994 Strumektomie, Hypopara, 2006 Mamma Ca

Antwort auf: Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

| Beitrags-ID: 388938

Hallo Harald,

ich bin in Konstanz bei https://www.praxis-delfs.de/ in Behandlung.

Wegen Colecalciferol: wurde bei deiner Mutter schon Vitamin D (25(OH)D)bestimmt?

Meine Medikation: 1 x wöchentlich 200000 IE Deskristol, ca 0,4 Mikrogramm Calcitriol (11 x wöchentlich 0,25 Mikrogramm), keine Calciumsupplementation.

Viele Grüße

Brigitte

Antwort auf: Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

| Beitrags-ID: 388939

Hallo Brigitte,

danke für den Hinweis; Konstanz ist halt immer auch eine Weltreise auf die andere Seite des Sees.

Calcium wurde bestimmt, einmal erste post OP Tag als Parathormon noch in Ordnung, und einmal zweiter post OP Tag nach dem meien Mutter Symptome hatte und Calcium bekam.

Und am Montag beim Hausarzt, da sind gerade Blutwerte reinkommen.
Leider nur die Schilddrüsenwerte, um die ich nicht gebeten hatte, sondern eben erst in 4 Wochen. Keine Ahnung wo die Calcium-Werte sind.

Mir macht das etwas Sorge, weil im OP-Bericht, vorgeschlagen wird erst das Rocaltrol zu reduzieren, und dann das Calcium.

Viele Grüße
Harald

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

| Beitrags-ID: 388940

Hallo Harald,

Hoffentlich ist es nur ein passagerer Hypopara. Immerhin hat deine Mutter diesbezüglich auch gleich fachkundige Unterstützung.

Aber Bisphosphonate sind bei Hypopara ziemlich problematisch. Die sollen ja das Calcium in den Knochen halten, was nun aber auch vermehrt im Blut nachgebessert werden muss. Die Gefahr einer Hypercalciämie durch hoch dosiertes Cholecalciferol ist insofern evtl. auch anders einzuschätzen. Aber das ist stoffwechseltechnisch ein komplexe Angelegenheit (Siehe Beipackzettel!).

Gerade neulich hatte ich hier im Forum jemand empfohlen, wegen dieser Frage (gleichzeitige Hypopara- und Osteoporose-Behandlung) Prof. Fassbender (ist in der DVO Patientenbeauftragter, arbeitet meines Wissens in einem Institut in Zürich, also nicht in Klinik oder Praxis) oder Dr. Scharla (Praxis Bad Reichenhall) zu konsultieren. Das würde ich in diesem Fall auch raten und es geht sicher in deinem Fall auch telefonisch. (Der Patient hier im Forum war von Prof. Fassbender begeistert, weil der sich viel Zeit genommen habe.)

Von einer weiteren Dosis Bisphosphonat muss man möglicherweise absehen, zumal mit weniger PTH ja auch weniger Knochenabbau stattfindet. -Aber wie gesagt, es ist kompliziert und gehört in die Hand eines Facharztes. Hoffentlich erreichst du schnell jemand. Da Prof. Fassbender mich auch gelegentlich schon um Rat gebeten hat, kannst du dich gerne auf mich beziehen.

Alles Gute wünscht
Frauke

Antwort auf: Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

| Beitrags-ID: 388941

Hallo,

Vielen Dank für die Unterstützung!

Das Parathormon ist wieder da :clap:

Bin doch sehr froh, dass Mutter kein Kalzium und Calcitriol (Rocaltrol) mehr nehmen muss.

Das Calcium, war die ganze Zeit an der Obergrenze, trotz mehrfacher Reduzierung von Rocaltrol und Kalzium.

Viele Grüße
Harald

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Postoperativer Hypopara und Osteoporose?

| Beitrags-ID: 388942

Moin Harald,
das ist ja prima!
Weiter alles Gute
wünscht
Frauke

Anonym
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