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Papilläres Schilddrüsenkarzinom

MF17
Nutzer*In

Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 260538

Hallo zusammen,

Meine Frau 28 Jahre alt hat in der Schwangerschaft ein papilläres Schilddrüsekarzinom bekommen. Im März letzten Jahres mit 1,5ml entdeckt ist er bis zum Februar diesen Jahres auf 7ml gewachsen. Tumor und Schilddrüse wurden dann im März diesen Jahres vollständig entfernt. Diagnose war pT1b R0, V0, G1, N1(5/25, davon 2 Mikrometastasen), M0. Anschließend RJT direkt danach TG-Wert unter TSH-Stimulation 4,5 nun der TG-Wert 3 Monate später unter TSH-Unterdrückung 0,0 negativ. Meine Frage, wie ist meine Frau auf Rezidiv Risiko einzustufen? Ist sie Low Risk oder Mittleres Risiko? Habe nur noch schlaflose Nächte da unsere kleine Tochter erst ein paar Monate alt ist. Der NUK meinte auch es muss auf jedenfall eine RJT erfolgen. Kann das durch die Schwangerschaft entstanden sein?

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389140

Hallo MF17,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Das tut mir schrecklich leid für euch, die Geburt eines Kindes sollte die schönste Zeit im Leben sein und nun wird sie so überschattet. Ich hoffe ihr habt viel Unterstützung im familiären Umfeld für diese schwere Zeit.
Ich hatte ebenfalls mit 28 Jahren ein papilläres SD-Karzinom pT1b, bei mir war der Spuk nach der RJT bereits vorbei, das ist nun 7 Jahre her. Von der Schwangerschaft ist der Tumor sicher nicht gekommen. Es gibt eine Leitlinie aus Amerika zu SD-Ca in der Schwangerschaft. Und hier haben wir die Einstufung zu den Risiko-Gruppen: FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs Dazu müsst ihr nun aber die Radioioddiagnostik abwarten um zu schauen ob noch Schilddrüsen-Restgewebe vorhanden ist, der niedrige TG ist super.

Grundsätzlich hat SD-Krebs exzellente Heilungschancen, haltet euch daran fest. Hat deine Frau eine gute Betreuung durch Nuklearmedizin und Endokrinologie?

Du kannst dich auch gern bei uns anmelden, dann bekommst du eine Benachrichtigung wenn dir jemand antwoirtet.#

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und viel Freude mit eurer kleinen Tochter.
Viele Grüße,
Heidi

MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389141

Hallo Heidi,

Danke für deine Worte. Ja wir haben zum Glück eine super tolle Familie, die uns alle stützt.

Die Leitlinien habe ich bereits gelesen, jedoch bin ich bei der Beurteilung unsicher aufgrund der mirkometastasen bei den Lymphknoten.

Meiner Frau gehts sehr gut, jedoch sind wir unsicher und ängstlich aufgrund der 2. RJT die noch gemacht werden muss. Die Betreuung der NUK passt soweit, auch wenn damals hier Fehler gemacht wurden (man hätte den Tumor 3 Monate früher behandeln können). Können Sie mir bei der Beurteilung der Risikostufe helfen? Ich würde meine Frau auf low risk einstufen oder? Ich bete nur jeden Tag dass kein rezidiv auftritt und wir nach der nächsten RJT eine Haken an die Sache machen können. Wenn sie mir noch sagen können ob ich mit meiner Vermutung von low risk richtig liege, wäre ich sehr dankbar.

Habe mich schon registriert, jedoch habe ich Probleme mit dem Login :(

Beste Grüße

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389142

hallo MF171,

Soweit ich verstanden habe hatte deine Frau lymphknotenmetastasen. Ich hatte ebenfalls lymphknotenmetastasen und bin deshalb imediate Risk- also mittleres risiko. Auch bei mir wurde mit 29 Jahren ein Jahr nach der Geburt unserer Tochter papillärer Schilddrüsenkrebs festgestellt. Ich hatte zwei kleine Krebse circa 0,4 mm in der Schilddrüse. Jedoch auch schon 2 cm große lymphknotenmetastasen (insgesamt 4 oder 5 Stück). Nach der rjt war bei mir der tumormarker nicht mehr nachweisbar. Warum muss bei deiner Frau nochmal eine zweite rjt gemacht werden ? Liebe Grüße und alles gute

MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389143

Hallo pinkflower,

Danke für deine Antwort. Der Tumor meiner Frau war sehr nah am Stimmbandnerv gesessen aber noch nicht durchgebrochen, daher möchten sie aus Sicherheitsgründen noch eine 2. RJT machen.
Also heißt das, dass meine Frau auch mittleres Risiko ist?!

Danke euch schon mal für eure Antworten.

Beste Grüße

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389144

Hallo MF17,

willkommen bei uns im Selbsthilfe-Forum!

Habe dir die Beiträge deinem Profil zugeordnet.

Es gibt eine Risiko-Einschätzung für ein Rezidiv nach der Operation und eine nach der Radioiodtherapie.
Bei diesen Risikogruppen geht es nur um ein Rezidiv (nicht dass man an diesem Krebs stirbt; dass ist für die meisten wie auch für Deine Frau unter 1%).

Nach der Operation hat Deine Frau nach der amerikanischen Leitlinie ein kleines bis mittleres Risiko für ein Rezidiv
ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs.
Differenziert aufglistet ist dies im Orginal
ATA-Leitlinie differenzierter SD-Krebs 2015: Übersicht….. in Der Grafik auf Seite 42 mit ca. 5% bei bis zu 5 Lymphknotenmetastasen angegeben.

In Deutschland rät man in diesem Fall eher zur Radioiodtherapie als in den USA.

Nun hat man ja schon eine Radioiodtherapie gemacht.

In der Regel ist es so, dass man schaut wie die Radioiodjodtherapie gewirkt hat, bevor man sich entscheidet eine zweite Radioiodtherapie zu machen.

Früher hat man schon nach 3 Monaten wieder einer RIT gemacht (so bei mir), heute wartet man lieber 6(8)-12 Monate ab, bevor man schaut, wie die erste RIT gewirkt hat.

Die Frage ist dabei, ob man die Kontrolle der Wirkung, mit einer Radioioddiagnostik macht oder ob ein stimulierter Tg-Wert ausreichend ist.
siehe : FAQ: Radioioddiagnostik (RID) in der Nachsorge
Auch hier ist es in Deutschland so, dass die Ärzte dies lieber mit einer Radioioddiagnostik kontrollieren als in anderen Ländern.

siehe: DGN-Leitlinie (2019): Ganzkörperszintigraphie nach RIT.

Nach OP und RIT gelten dann diese Risikogruppen:
Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Viele Grüße
Harald

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389146

Hallo Harald,

dann werden wir das beim NUK nochmal nachfragen, weshalb schon beschlossen ist, dass eine 2. RJT benötigt wird.

Ich habe große Angst vor einem rezidiv, dass dann in andere Körperteile metastiert. Aus welchen Gründen kann den so ein Schilddrüsenkarzinom entstehen? Der NUK meinte häufig ist es erblich, jedoch gab es noch nie Krebs in der Familie meiner Frau. Kann es sein dass es eventuell durch Hashimoto sich gebildet hatte? Meine Frau hatte diese Krankheit.

Gruß

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389147

Hallo mF171,

Also das mit dem vererben ist so ne Sache. Vererbbar ist wohl vor allem das Medulläre sd karzinom. Beim papillären sd Krebs geht man aber mittlerweile laut meinem Nukleararzt auch in manchen Fällen von familiären Häufung (Unabhängig von einer Braf Mutation) aus. Bei mir in der Familie hatte beispielsweise meine Urgroßmutter sd Krebs. Da das aber in den 70er Jahren war umd ich sie nicht mehr kennen gelernt habe weiß ich nicht mehr Details dazu. Weitere Ursachen sind zum Beispiel radioaktive Strahlung oder auch Strahlung generell …
Viele Grüße

Janina

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389148

Hallo MF17,

bei mir wurde auch ein pap. SD Karzinom festgestellt. Direkt nach der Geburt meines zweiten Kindes. Er ist jetzt knapp drei Monate alt und meine OP war vor vier Wochen. In sieben Wochen werde ich die Radiojodtherapie beginnen und hoffen, dass diese erfolgreich sein wird.

Mir haben die Nuklearmediziner aber auch schon gesagt, dass gegebenenfalls noch eine zweite OP oder Radiojodtherapie sich anschließen könnte. Das liegt aber am Staging meines Karzinoms.

Ich drücke euch die Daumen, dass das bei euch nicht der Fall sein wird und deine Frau „nur“ zur Radiojoddiagnostik muss. Genießt die Zeit zu dritt und bleibt positiv. Ich/wir können mitfühlen, wie blöd diese Zeit ist und wie diese Diagnose gerade alles überschattet.

Liebe Grüße!!

MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389149

Guten Morgen zusammen,

habe noch eine Frage, da ich nun auch bei jeder kleinster Beschwerde meiner Frau ein ungutes Gefühl habe. Wenn bis heute keine fernmetastasen aufgetreten waren und die Schilddrüse komplett entfernt wurde und die erste RJT Sie hinter sich gebracht hat, kann es dann trotzdem sein, dass in anderen Körperteilen Metastasen oder Krebs Auftritt? Sie hat jetzt seit ca. 4 Wochen Magenschmerzen und auch häufiger Durchfall. Natürlich gehn bei mir jetzt alle Alarmglocken an. Ist das zu übertrieben meine Ängste oder kann sowas häufiger vorkommen?

Danke euch und beste Grüße

MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389150

Ach ja was ich noch vergaß, Ihr wurden alle lymphknoten zentral entfernt. Sie hat aber an der rechten Seite lateral (der Tumor saß auch recht) einen vergrößerten lymphknoten (1,2cm) der NUK meinte dass er gutartig sei, weil er einen weißen Punkt hat. Ist das richtig? Sollen wir eine 2. Meinung einholen? Wir würden ihn lieber entfernen lassen, bevor hier wieder was auftritt.

Beste Grüße

MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389151

Hallo zusammen,

waren heute beim NUK und sind wieder etwas geschockt. Meine Frau hat seit 4 Monaten einen vergrößerten Lymphknoten lateral rechts (Tumor saß auch rechts). Das letzte mal sagte der NUK er ist gutartig und der Tg-Wert war auch 0,0 negativ. Heute der hatte der vergrößerte Lymphknoten 1,6cm, war unverändert und der NUK ist sich jetzt auf einmal nicht mehr sicher. Die Frage meint ihr wenn der Tg-Wert doch letztes mal ok war, dass es nun anders sein könnte?? Kann man denn den Lymphknoten nicht einfach noch entfernen, um auf Nummer sicher zu gehen?
Wir haben wieder große Angst jetzt. Wäre schön, wenn sich jemand melden würde.

Grüße
MF171

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389152

Hallo,

die us-amerikanischen Leitlinie ATA empfehlen, wenn der Lymphknoten verdächtig ist, ihn mit einer Feinnadel zu punktieren, und ein Tg-Washout zu machen.
siehe ATA-Leitlinie (2015): Die Rolle des Ultraschalls (Nachsorge)

Wenn der Lymphknoten durch die Feinadelpunktion als Metastase identifiziert ist, dann wird die Empfehlung des ganzen Kompartiments, nicht nur des einzelnen Lymphknoten empfoheln.
siehe ATA-Leitlinie (2015): Behandlung eines Rezidivs im Hals.

Man sollte wirklich halbwegs sicher sein, dass es einen Metastase ist, da jede weitere Operation mehr Operationsrisiken birgt.
siehe 5.3. Risiken der Operation.

In der Beschreibung der Forums-Gruppe: Lymphknotenmetastasen im Hals nach erst Therapie.
sind alle wichtigen Beiträge zu diesem Thema aufgelistet.

Viele Grüße
Harald

Brita
Sd-Krebs,papillär.2002

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389145

Hallo MF17,

Zu deinem Betrag der Beschwerden deiner Frau (Magenschmerzen, Durchfall).
Diese Beschwerden können auch eine Folge der RJT sein bzw. der hormonellen Einstellung. Ich hatte das damals auch. Bei mir war es hauptsächlich bedingt durch die hohe Dosierung des Sd-Hormons.

Beim Lesen deiner Beträge sehe ich viel Panik wegen allem, was es nur gibt an möglichen Beschwerden…. Ich verstehe das gut, mir ging es auch so, weil ich ein ängstlicher Typ bin und auch zur Hypochondrie neige. Ich hatte eine ganze Weile mit Durchfall zu kämpfen und habe in der Zeit literweise Salbeitee konsumiert.. :)
Immerhin sind die OP und die RJT Eingriffe in den Körper, und er muss damit erst einmal zurecht kommen, sich umstellen auf das Leben ohne Schilddrüse. Das ist ganz normal. Der Mensch ist ja keine Maschine.

Was ich dir aber sagen möchte : versuche, dich nicht verrückt zu machen, es hilft dir und auch deiner Frau nicht weiter.
Ich spreche hier nicht aus der Theorie, ich weiß, wie es ist, sich dauernd Sorgen zu machen, ich tue das auch, für meinen Mann, für die Kinder, mit und ohne Grund.
Diese Sorgen verselbständigen sich aber, wenn man nicht aufpasst. Sie können einem das Leben gehörig vermiesen. Denn Gründe zur Sorge gibt es immer, das ist ein Fass ohne Boden!
Vielleicht ist es angebracht, dir /euch psychologische Hilfe und Unterstützung zu suchen, gerade jetzt in dieser Situation.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute!

Brita

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
MF17
Nutzer*In

Antwort auf: Papilläres Schilddrüsenkarzinom

| Beitrags-ID: 389153

Hallo zusammen,

Ich möchte mich erstmal für all euren hilfreichen und netten Kommentaren bedanken.
Ich habe nochmal eine Frage zu dem auffälligen Lymphknoten. Meine Frau hatte ja diesen Jahres im April die 1. RJT und war im Ganzkörperscreening. Da war alles ok jedoch haben die laut Befund hier schon den vergrößerten Lymphknoten mit 1,2cm gesehen, scheinbar aber unauffällig. Beim nächsten Termin beim NUK wurde dieser auch gesehen und der TG-Wert war -0,0 negativ. Jetzt hat er ihn am Montag wieder gesehen mit 1,6cm und hat uns jetzt total verunsichert. Kann es sein dass dieser Lymphknoten obwohl im Ganzkörperscreening alles ok war und der TG-Wert -0,0 negativ war jetzt eine Metastase ist? Habe auch gefragt weshalb noch eine 2. RJT notwendig ist, der NUK meinte aufgrund des knappen Resektionsrandes.

Über eine Antwort wäre ich euch sehr dankbar.

Grüße
MF17

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