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Papilläres multifokales Mikrokarzinom

Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 260592

Hallo!

Vor 1,5 Wochen hatte ich eine komplette Thyreoidektomie aufgrund eine M. Basedow Rezidivs. Überraschend zeigte sich im histologischen Nachbericht ein multifokales papilläres Mikrokarzinom, alle 3 Herde laut telefonischen Befund klein 0,5-1mm in der Schilddrüse, nicht kapselnah gelegen.Schriftlichen Befund bekomme ich hoffentlich morgen und kann dann mehr dazu sagen.
Nun ist die Frage nach einer RJT. Nach meinen Recherchen ist es vor allem in den Leitlinien ein „kann“. Multifokalität spricht dafür, allerdings sind die Herde wirklich sehr klein (wenn alles so stimmt wie telefonisch berichtet) und und ein ATA Leitlinien zB würde die RJT nicht empfohlen.
Nun habe ich einen mittlerweile sehr dringenden und leider auch komplizierten Kinderwunsch (2. Kind). Hatte im letzten Jahr 4 Fehlgeburten, was gegen eine längere Pause spricht. Medizinisch wurde kein Grund für die Aborte gefunden.
Beratungstermin in der NUK ist nächste Woche.
Nun meine Frage:
RJT oder nicht?
Wenn ja am besten natürlich mit geringstmöglicher Dosis, ggf. Ohne RJD nach 6 Monaten und dann den Kiwu nach zB nach 4 Monaten wieder angehen. Ich weiß, dass 6-12 Monate empfohlen sind.
Die Radioaktivität müsste nach 4 Monaten ja sicher weg sein bei biologischer HWZ von ca. 24h und wir hätten für den weiteren Kiwu kryokonservierte Embryonen, die ja der RJT nicht ausgesetzt sein werden.
Habe auch größten Respekt davor, dass die RJT die Fruchtbarkeit vermindert.
Evtl. Könnten wir vorher noch einen IVF Zyklus mit Kryokonservierung machen, wahrscheinlich das jedoch nur wenn ich synthetisches TSH bekommen würde. Das würde ich sowieso präferieren bei M. Basedow und es soll ja auch für die Gonadenfunktion besser sein aufgrund einer besseren Nierenfunktion als unter Hypothyreose.
Bin gespannt auf eure Meinungen.
Entschuldigt den langen Text.

Hector
pap. SD-Ca. pT1a(m) N1

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389268

Hallo Miranda,

Da du dich schon selbst in den Leitlinien eingelesen hast (macht leider nicht jeder) und auch eine Antwort gefunden hast, kann ich es mit meiner Antwort kurz halten. Auch ohne dem KiWu wäre den Nutzen einer RJT bei der Diagnose sehr fraglich. Mit dem komplexen Sachverhalt den du beschreibst wäre erst recht davon abzuraten. Die Risiken der RJT überwiegend in diesem Fall den Nutzen, wie du vermutlich selbst erkennen kannst…Ich wünsche dir alles Gute für die Familienplanung!!

Grüße,
Hector

Anonym
Inaktiv

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389269

Hallo Miranda,

4 Fehlgeburten in einem Jahr sind kein Spaziergang für den Körper, selbst wenn du es seelisch gut verkraftest.

Bei Schilddrüsenfehlfunktionen finden Ärzte meist keinen Grund für die Aborte. Ich vermute es hat ua damit zu tun, das nicht sein kann was nicht sein darf, vom medizinischem Wissen her gesehen.

Bitte bedenke auch, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen können, und bedenke auch, was du dir, dem Partner und vor allem dem Kind zumutest.

Alles Gute und eine weise Entscheidung wünscht

Alexa

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Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389270

Hallo,

willkommen im Selbsthilfe-Forum!

Du hast ja schon einiges gefunden bei uns.

Die Forums-Gruppe Schwangerschaft mit weiteren Links glaube ich noch nicht.

Was man auch machen kann ist zu schauen wie der postoperative Tg-Wert ist: ATA (2015): Postoperativer Tg-Wert, ob RJT indiziert.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389271

Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Mein NUK Termin ist diese Woche Donnerstag, Ultraschall und Tg Bestimmung dann frühestens 3 Wochen nach OP.

Möchte noch den schriftlichen Befund nachliefern. 1 Herd 3 mm, die anderen beiden 0,6 mm, klassisch papillär und follikuläre Variante des pap. Schilddrüsenkarzinoms.

T p1a (m), N 0 (0/1), Lokal R (0), P0, T0, Pn 0

So richtig weiß ich noch nicht was ich tun soll. Evtl hole ich auch noch eine Zweitmeinung ein.

Die Rückmeldung darauf zu achten was ich mir und meiner Familie zumute habe ich nicht ganz verstanden. Worauf bezieht sie sich? Ist nicht unfreundlich gemeint! Meine Tochter hat bis auf die 2 Tage Krankenhausaufenthalt bisher nichts mitbekommen. Und ich sehe es im Bezug auf den Kinderwunsch so, dass er sich nicht erfüllen wird wenn wir es nicht weiter versuchen. Halte es selbst auch für möglich, dass der M. Basedow seinen Teil dazu getan hat (wobei die ED schon vor meiner Tochter war und da hat es glücklicherweise auch geklappt).

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389272

Möchte euch gerne auf dem laufenden halten. Gestern war ich beim Ultraschall und zur Tg-Kontrolle. Aus dem Arzt der den Ultraschall gemacht hat wurde ich nicht so richtig schlau. Auf der einen Seite sagte er mir, dass kein Lymphknoten wirklich suspekt aussehen würde, auf der anderen Seite hat er mir dann doch Lymphknoten ohne Hiluszeichen bei sonst unauffälliger Morphologie und auch einen Lymphknoten mit einem 1mm großen echofreien Areal gezeigt. Zu letzterem erzählte er mir was von Mikrometastasen, allerdings könne man bei 1mm keine Aussage treffen. Ich bin nun ziemlich verunsichert. Nach meinen ersten Beratungstermin mit der Chefärztin habe ich mich deutlich besser gefühlt.
Sie hat mir die RJT freigestellt und mir gesagt, dass wenn ich mich dafür entscheide eine Therapie mit 2 GBq durchgeführt wird und die RJD danach würde sie in meinem Fall weglassen (Wortlaut: das würde ich mir in ihrem Fall auch nicht machen lassen) und nur ein stimuliertes Tg abnehmen. Zwecks Kiwu 3 Monate Pause meinte sie.
Der Arzt gestern hat sehr auf die RJT bestanden und auch auf die RJD, meine Sorgen bezüglich der Therapie waren ihm recht fremd.
Tg bekomme ich Dienstag, da werde ich ihn nochmal ansprechen ob er die Lymphknoten nun suspekt fand oder nicht.
Habe Angst, dass auf einer Entscheidung ab RJT oder nich nun doch eine längere und hochdosiertere Therpie werden könnte bzw. Dass vielleicht lymphknotenmetastasen vorliegen.
Was meint ihr dazu?

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Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389273

Vielleicht noch zu meiner Entscheidung bisher hatte ich vor den Vorschlag der Chefärztin mit RJT und danach stimulierten TSH als Kontrolle zu machen. Termin habe ich Mitte Oktober. Bei sehr niedrigem Tg und unauffälligem Ultraschall hätte ich nochmal überlegt keine Therapie zu machen, aber nach gestern traue ich mich nicht mehr.

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389274

Habe mich nun für eine ablative RJT im Oktober entschieden. Thyreoglobulin war unter der Nachweisgrenze bei TSH von 0,11, allerdings mit Thyreoglobulin-AK (war bei meinem M.Basedow ja nicht unwahrscheinlich).
Bezüglich des Lymphknoten habe ich nochmal nachgefragt, würde ich keine RJT machen müsste er beobachtet werden. Klare Lymphknotenmetastasen sind nicht auszumachen. Und der Arzt meinte falls es sich um eine Mikrometastase handeln würde wäre diese mit 1 mm im Ultraschall so klein, dass sie nach der RJT weg sein müsste.
Muss ich zwingend die RJD nach RJT falls das Szinthigramm nach RJT unauffällig ist machen?
Würde den Kinderwunsch noch weiter verschieben und schon die RJT war ja optional. Allerdings spricht der unklare LK und die AK dafür.
Meinungen? Mir geht es wirklich nicht gut mit dem ganzen. Der Arzt hat mich mit dem Befund sehr verunsichert,

Hector
pap. SD-Ca. pT1a(m) N1

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389275

Hallo Miranda,

zu welchem Aspekt brauchst du eine Meinung ? Du hast dich offensichtlich für ein RJT entschieden, auch wenn das für mich immer noch nicht nachvollziehbar ist. Was erhoffst du dir von der RJT ? Dass die nicht nachgewiesene potentielle Mikrometastase im LK verschwindet ? Anders gefragt, warum belässt du es nicht dabei es zu beobachten und entscheidest dich dann ggf. in Zukunft für eine RJT, falls ein Wachstum festgestellt wird ?

Du hast doch selbst die Leitlinien gelesen und scheinst die Dinge differenziert betrachten zu können, warum lässt du dich durch einen (einzigen) Arzt so verunsichern ? Oder sagt dir deine Intuition, dass die RJT machen solltest ?

Grüße,
Hector

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389276

Hallo,

da ja TAK da sind, ist der Tg-Wert ja nicht aussagefähig.

Wie hoch sind denn die TAK?

Das Problem ist, dass bei der ablativen Radioiodtherapie meist immer ein kleiner, manchmal auch größerer Schilddrüsenrest um den Stimmbandnerv im Szintigramm zu sehen ist; und je nach dem strahlt dieser dann so sehr, dass man eventuell die Lymphknotenmetastasen nicht sieht.

Die Frage, ob man nach einem „sauberen Ganzkörperszinti“ nach der ablativen Radioiodtherapie ist daher nicht so leicht zu beantworten.

Helfen tut manchmal ein SPECT-CT, so dass man diese dann – wenn vorhanden – eher sieht.

Aus der DGN: Handlungsempfehlung zur RIT beim differenzierten SD-Krebs (2015):
IX. Durchführung. A Ablation nach 6. Fazit

Alternativ bzw. in besonderen Risikokonstellationen können folgende Handlungsempfehlungen gegeben werden:
(…)

  • 7. I-131-Ganzkörperszintigraphie mit SPECT, wenn möglich SPECT/CT, zum endgültigen Staging (am Entlassungstag, jedoch nicht früher als 72h nach Applikation). Bei größeren Schilddrüsenresten wird die Szintigraphie durch den thyroidalen Uptake dominiert, wodurch Iodspeicherherde zervikal, mediastinal oder im oberen Thorax potenziell überlagert werden. Erst eine weitere,diagnostische I-131-Ganzkörper-Szintigraphie ≥4–12 Monate nach der Ablation erlaubt eine optimale Beurteilung zum Ausschluss iodspeichernder Metastasen

Zu den TAK siehe:

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Papilläres multifokales Mikrokarzinom

| Beitrags-ID: 389267

@Hector: ich wollte gerne eine Meinung dazu ob eine RJD nach Therapie in meinem Fall unbedingt notwendig ist.
Die Indikation der RJT war ja schon zu diskutieren (kleiner Tumor, aber multifokal mit zwei Herden mit 0,6 mm, dazu Tg-Ak und keine Lymphknotenentfernung bei OP da Zufallsbefund). Dafür entschieden habe ich mich, da ich sonst in Soge wäre wann genau mich die Therapie dann trifft, vielleicht gerade wenn ich ein Baby bekommen habe? Und dann abstillen ins Krankenhaus und fernhalten, das möchte ich vermeiden.
Zudem wurde mir von der Chefärztin der NUK sowie meiner Kiwuärztin eine Pause von nur 3 Monaten nach RJT genehmigt was für mich in Ordnung ist.


@harald
: vielen Dank! Werde mal nachfragen ob ein SPECT möglich ist.
Tg-Ak waren 107 jetzt 1 Monat nach OP und ca zwei Monate nach Rezidiv des M. basedow.
Die lange Wartezeit fällt mir wegen des Kinderwunsches und den dabei bekannten bekannten Problemen so schwer.
Und Radioaktivität macht die fertilität natürlich nicht besser.

Anonym
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