Hallo zusammen,
Digitalisierung kann das Leben erleichtern, aber sie kann auch entmündigen. Das neuste mir bekannte Beispiel: Ab 2022 sollen Rezepte nur noch als QR-Code ausgegeben werden. Wer kein digitales Endgeräte hat, kriegt den Code auf einem Zettel ausgedruckt.
siehe: https://www.heise.de/select/ct/2020/23/2028712103497135307
Abgesehen von den im obigen Artikel angesprochenen Datenschutz- und Marktwirkungen sehe ich ein ganz schlichtes Problem: Der Patient mit dem QR-Code auf seinem Zettel hat keinerlei Kontrolle mehr über das, was er da in der Praxis bekommt. Ist das Aut-Idem-Kreuz drin? Ist es das erbetene Medikament in der richtigen Dosierung von der gewohnten Herstellfirma? Jeder hat sicher schon mal erlebt, das Arzt oder Sprechstundenhilfe sich da im Alltagsstress vertun.
Das läßt sich derzeit schnell kontrollieren und ggfs direkt korrigieren. Wenn ich den Fehler dank QR-Verschlüsselung aber erst in der Apotheke erfahre, muss ich nochmals zur Arztpraxis, egal wie weit entfernt die liegt.
Mich würde interessieren, wie es euch geht. Ich selbst würde sehr gerne Patientenverbände gegen diese Maßnahme mobilisieren. Was meint ihr?
Die Telematik-Infrastruktur hat sich außerdem leider bislang als durchaus fehleranfällig erwiesen. Hier sollte zwischen tatsächlichem Nutzen und den Risiken bei jeder einzelnen Maßnahme sehr streng abgewogen werden.
Viele Grüsse
Frauke