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Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 237985

Update 4.1.2011: Die Ergebnisse von Phase-II-Studien zu Sorafenib zeigen bessere Ergebnisse. siehe dazu: FAQ: Was sind Tyrosinkinase-Inhibitoren?.

Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortgeschrittenen SD-Krebs

Hallo,

auf dem Endokrinologen Kongress in Essen wurde auch eine kleine Studie zur Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortgeschrittenen medullären, follikulären und papillären Schilddrüsenkarzinom vorgestellt.

An der Studie nahmen 22 Patienten mit fortgeschrittenem follikulären (14; davon 6 mit onkozytärer Histologie) und papillären (8, davon 1 mit papillär-onkozytär) teil.
Sowie 9 Patienten mit medullären Schilddrüsenkarzinom.

Beim medullären Schilddrüsenkarzinom gab es nur wenig positive Reaktion auf die Behandlung (nur bei 2 Patienten). Doxorubicin ist also für das medullären Schilddrüsenkarzinom keine Empfehlung.

Beim papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinom zeigte die Behandlung mit Doxorubicin immerhin bei fast der Hälfte eine Stabilisierung der Krankheit. Nur bei einem Patient kam es für 6 Monate zu einem leichten Rückgang des Krebses, gefolgt von einer stabilen Phase von über 16 Monaten (bis heute). Bei der anderen Hälfte der Patienten zeigte auch hier Doxorubicin keine Wirkung.

Doxorubicin bietet also zumindest für den fortgeschrittenen papillären und follikulären Schilddrüsenkrebs teilweise paliative Einsatzmöglichkeiten.

Es wurden zu dem 2 unterschiedliche Dosierungen von Doxorubicin verglichen, 15mg/m² Körperoberfläche wöchentlich und 60 mg/m² Körperoberfläche alle 3 Wochen. Die Dosierung 60 mg/m² alle 3 Wochen hat eindeutig besser abgeschnitten, so dass diese aktuell bevorzugt wird.

Ich habe die Email-Adresse der Ärztin Dr. med. Anna Matuszczyk, die die Studie in Essen durchführte, und kann einen Kontakt vermitteln.

Viele Grüße
Harald


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HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279880

Hallo Harald,
durch meine prekäre Lage bin ich so gut wie nicht mehr im Forum, habe in einem guten Moment Dein Bericht über DOXO gelesen.
Also ich kann der Studie nicht zustimmen, bei mir wurde schon im Herbst 05 alle 3 Wochen diese erhöhte Dosis als Kombi mit Cisplatin gegeben, der Erfolg war gleich Null! Die Nebenwirkungen sind weit größer als die vermutete Erfolge.
Man muss einfach wissen, wer DOXO bekommt, hat auf die Dauer eine erhebliche Minderung der Herzleistung, ebenso ist es bei Cisplatin, dieses Teufelzeug schädigt die Nierenfunktion, habe es am eigenen Körper verspürt.
Zudem ist es völliger Unsinn von den Ärzten, diese Zytostatika an den Patienten zu testen – weil es Europaweit für den SD-Krebs gleichgültig welcher Art keine funktionierende Chemo gibt. Ich habe bereits schon vier Chemos hinter mir und keine davon hat Wirkung gezeigt!!

Verständnis könnte ich aufbringen, wenn die Hersteller von Zytostatikas speziell für den SD-Krebs( endokrine Form) gezielt eine Substanz entwickeln die funktionier – aber bitte nicht so, dass man aus einer Liste irgend eine Substanz heraus greift und einfach ausprobiert!

VG. Hermann

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279881

Hallo Hermann,

bin gerade wieder auf Deinen Beitrag gestoßen.
Ich geb Dir vollkommen Recht in Deinem Ärger, dass keine spezifische Chemo für den wenig differenzierten Schilddrüsenkrebs entwickelt wird.

Auch ist die Studie alles andere als ein Signal von Hoffnung, weil immerhin bei der Hälfte der Patienten Doxorubicin keine positive Wirkung zeigte.

Aber bei der anderen Hälfte erreichte Doxorubicin doch zumindest eine Stabilisierung der Krebses.

Und sicherlich hast Du auch Recht, dass Nutzen und Risiken sehr genau abgewogen werden müssen.

Und wichtig ist eben auch, dass wenn es keine Anzeichen von Besserung durch Doxorubicin gibt, dass man dann bald zur Einsicht kommt, dass man leider zur anderen Hälfte gehört, und sich nicht weiter unnötig mit der Chemo quält.
Und da denke ich sind auch Deine negativen Erfahrungen für andere in gleicher Lage sicherlich sehr wichtig, damit sie sich nicht zu lange unnötig mit einer Chemo quälen.

Hoffe, es geht Dir den Umständen entsprechend gut.
Habe im Hinterkopf, dass Du nun Selective Internal Radiation Therapy (SIRT) machst oder machen wolltest, die gegen Lebertumore helfen soll.

Viele Grüße
Harald

kasey
medulläres SD-Carcinom, C-Zellcarcinom

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279882

Hallo,

nein, Harald, leider war Hermann nicht geeignet dafür! Das ist jetzt schon eine ganze Weile her!

Liebe Grüsse
Lydia

"Es ist nicht nötig sein Leben zu ändern, es ist nur nötig anders zu denken...." ,aus "Hypnose und Krebs" von Gerhard R. Susen
www.c-zell-karzinom-online.de

kleines101
Nutzer*In
Mutter hat/hatte SD Karzinom (bösartig) und Metastasen

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279883

Harald, hast Du vielleicht neue Erkenntnisse wegen Doxorubicin?

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279884

Hallo Kleines,

nein, … um so wichtiger ist es in Kliniken zu gehen, die Erfahrung damit haben, wenn der Krebs kein Jod mehr speichert, siehe:
FAQ: Zentren

Viele Grüße
Harald

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279885

Hallo Harald,

hast du zu deiner Eingangs beschriebenen Studie, noch genauere Zahlen, bezogen auf die Dosis?

Ich soll ja 6 mal 75mg/qm bekommen.

Ich möchte wissen, wieviel Patienten in % davon profitierten, die diese 3 Wochen Dosis bekamen und natürlich SD Krebs follikulärer Variante hatten.

Liebe Grüße

Ginger

Antwort auf: Studie: Chemotherapie mit Doxorubicin beim fortg. SD-Krebs

| Beitrags-ID: 279886

Hallo Ginger,

sorry, dass ich jetzt erst dazu komme, Deine Frage zu beantworten.
Wobei ich Dir eh noch in Bezug auf Deine Erwartungen bezogen auf diese Studie antworten wollte.

Wichtig ist, wenn man sich diese Studie anschaut, dass bei dieser Studie lediglich unterschiedliche Dosen von Doxorubicin verglichen wurden, wie diese auf diese Schilddrüsenkrebspatienten wirkt.

Es handelt sich dabei lediglich um eine so genannte Phase-II-Studie (siehe Glossar: Phasen klinischer Studien).

Die Prozentzahlen, die dann genannt werden, machen lediglich eine Aussage über den Krankheitsverlauf dieser Patienten, in dieser kleinen Studie.

Auf Grund dieser Studie kann man nicht schlussfolgern, dass alle Schilddrüsenkrebspatienten mit diesem Prozentsatz von Doxorubizin profitieren.

Da jede Krankheit, auch Krebs, ein Auf- und Ab, und Stillstand kennt, auch ohne dass man etwas macht (Dein TG-Wert z.B. steigt zwar, aber eben mal langsamer, mal schneller).

Bei solchen Phase-II-Studie muss man immer sehr vorsichtig bei der Interpertation der Ergebnisse sein, weil die Ärzte ganz natürlich mit ihren Patienten hoffen, dass ihre Therapie Erfolge zeigt. Ergebnisse werden dann leicht überbewertet.

Erst mit einer placebo- (oder auch Standardtherapie) kontrollierten doppel-blinden Studie könnte man wirklich eine Aussage über den wirklichen prozentualen Nutzen durch Doxrubizin machen.

Wenn man die Ergebnisse dieser Phase-II-Studie mit den Phase-II-Studien von Sorafenib vergleicht (BAYER stellt Phase-II-Studien auf ASCO vor (Beitrag von mir, 3.6.2008), so sind die Ergebnisse wesentlich besser bei Sorafenib.
Aber so ein Vergleich darf man keinesfalls überwerten, weil eben verschiedenste Faktoren mitspielen, die die Ergebnisse verfälschen.

Also ich kenn keine Prozentzahlen zu der Dosis mit 6 mal 75mg/qm Doxorubizin. Eine Prozentzahl angesichts der sehr geringen Zahl an Patienten, und den vielen Einschränkungen (s.o.) dürfte seriöser Weise auch nicht genannt werden, weil sie ein falsches Bild vom Erfolg vermitteln würde.

Sorry Ginger, das ich da Deine Hoffnungen und Erwartungen wieder etwas zurückschrauben muss, aber so sind leider die Fakten.

Ein weiteres Problem bei Dir, Ginger, könnte sein, dass Du – sowie ich das Studiendesign zur Sorafenib Studie der Phase-III begreife, Du zuvor keine Chemotherapie also Doxorubizin bekommen haben darfst, um augenommen zu werden.
Vielleicht dieses Problem auch noch mal mit den Ärzten ansprechen.

Viele liebe Grüße
Harald

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