Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
- Dieses Thema hat 7 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 19.11.2006 - 17:35 von polly1975.
Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Hallo zusammen,
an dieser Stelle möchte ich gerne meine Erfahrungen bzgl. Versicherungen sei es BU, Unfall oder Krankenversicherungen schildern. Dieser Beitrag richtet sich in erster Linie an alle Youngster (bin selber einer) die vor ihrer SD-Operation(en) keine oben genannten Versicherungen abgeschlossen haben. Selbstverständlich eignen sich die Erfahrungen auch für jedermann mit einer Vorerkrankung hier im Forum.
Nach meiner OP stand ich vor folgendes Problem.
– Berufsanfänger, keine BU
– gesetzlich KV
– keine Unfall oder ähnliches.
Priorität hatte für mich die Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Vorfeld wusste ich, dass es schwierig wenn gar unmöglich wird eine BU zu bekommen. Daher habe ich regelmässig diverse Zeitschriften wie Finanztest(Stiftung Warentest) und deren Bücher gelesen.
Als potentieller Kunde mit einer Vorerkrankung wird jeder abgelehnte Antrag für jegliche Versicherung mit detailierten Gesundheitsfragen in eine Wagnis-Datei aufgenommen. Auf diese hat jede Versicherungsgesellschaft Zugriff falls sich der Kunde mit der Vorerkrankung sich erneut bei einer anderen Gesellschaft einen Antrag stellt.
Finanztest empfiehlt deshalb gleichzeitig bei so vielen Versicherungen wie möglich seine Anträge zu stellen. Nun ist der Haken falls doch alle Versicherungen einen ablehnen steht der Kunde dann doch in der Wagnis-Datei.
Für dieses Problem empfehle ich eine modifizierte Antragstellung. Jede Versicherungsgesellschaft hat eine Risikoabteilung die sich hauptsächlich damit beschäfigt Anträge mit Vorerkrankungen zu bewerten. Grosse Versicherungsvertreter (unabhängig, oder auch nicht) haben direkten Kontakt zu diesen Risikoabteilungen. Mit diesen Versicherungsmakler hat der Kunde die Möglichkeit eine (anonyme) Risikovorabfrage zu stellen. Manche Makler bieten eine anonyme Anfrage durch.
Falls die Risikovorabfrage zu einem Angebot führt ist dieses zeitlich befristet (ca. 2 Wochen) und danach werden alle personenbezogenen Daten wieder gelöscht.
Nachdem die Ergebnisse der vielen Risikovorabfragen vorhanden sind hat der Kunde meistens die Wahl zwischen:
– Risikozuschläge
– Leistungsauschluss
– Komplettablehnung
Beschäftigen wir uns erstmal mit den ersten zwei Möglichkeiten.
-Risikozuschläge resultieren in einer prozentualen Prämienerhöhung bei voller Leistung der Versicherung
-Leistungsauschluss schliesst alle Behandlungen, Kosten etc die durch die Vorerkrankung entstehen können und zum Eintreten der Versicherung führt aus.
Mit diesen Möglichkeiten bin ich zur Verbraucherzentrale gegangen und habe mich beraten lassen.
Die Empfehlung ist falls Option zur Hand keinen Leistungsausschluss zu akzeptieren!
Im meinen Fall hatte ich nur die Fall zwischen Leistungsauschluss + Risikozuschlag und nur Leistungsauschluss. Somit habe ich die billigere Variante genommen.
Falls alle Anfragen doch abgelehnt wurden nicht verzweifeln. Den Versicherungsmakler fragen welche Fristen die Gesellschaften bei Krebs haben, d.h. einige lehnen jeden Antrag mit Vorerkrankung Krebs im Zeitraum von fünf Jahren automatisch ab. Dann also später stur weiter Anfragen stellen. Ihr werdet wenigsten nicht in die Wagnis-Datei aufgenommen und habt für später noch alle begrenzten Möglichkeiten offen.
Links:
unabhängiger Versicherungsmakler mit anonymen Risikovorabfragen: Helge Kühl
http://www.buforum24.de/
Verbraucherzentrale
http://www.vzbv.de/go/
Grüsse,
Uira
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Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Als ich vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde und zu Hause meine Post sichtete, hielt ich als erstes einen Brief von meiner Krankenkasse in der Hand.
Die haben mir doch tatsächlich gleich ein Angebot für eine Trauerfallvorsorge für mich geschickt mit garantierter Aufnahme und ohne Gesundheitsfragen und dieses Angebot vor ein paar Tagen wiederholt. Das fand ich dann doch ganz schön makaber.
Viele Grüße
Petra
Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Hallo Petra,
ich bin total entsetzt! So was makabres.
Und ich habe mich schon aufgeregt, weil die Krankenkasse just in dem Moment, in dem Kosten auf sie zukam, die Familienversicherung überprüft hat. Das war dann ja wohl gar nichts im Vergleich zu dir.
Denen würde ich eine Antwort schicken!
Liebe Grüße
Martina 😈
Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Hallo Leute,
Zum Thema:
„Nun ist der Haken falls doch alle Versicherungen einen ablehnen steht der Kunde dann doch in der Wagnis-Datei. „
Ist mir auch passier! Draufgekommen bin ich durch einen anderen Vericherungsmarkler, der von dieser Zentralen Versicherer-Datei erzählte.
Ich hab dann folgendes gemacht:
Anruf bei der Versicherung, die mich als erstes abgeleht hatte.
Ihnen eine Frist zur Löschung der Daten gesetzt
– 2 Wochen später waren sie gelöscht!
Du kannst zwar immer noch keine Versicherung abschließen, bist aber nicht gespeichert – macht dir somit in 5 Jahren nach der letzten RJT keine Probleme, denn dann müsst ihr ja evtl nichts mehr angeben.
Hintergrund:
Der Versicherer darf Gesundheitsbezogenen Daten über den Antragssteller nur speichern, solange über den Antrag noch nicht entschieden wurde oder falls ein Vertrag zustande kommt nur für die Dauer des Vetragsverhältnisses. Keinesfalls in die Zentrale Datei aller Versicherer (oder verbundenen Versicherer) !
Frage ist, ob eine Ablehnung einer Lebenversicherung bei unter 50 jährigen nicht immer gleichbedeutend ist mit gesundheitlichen Risiken.
Denn das wird auf jedenfall in der zentralen Datei gespeichert:
Personen bezogene Daten wie Alter und Adresse und die Ablehnung.
–> solltet Ihr mal überprüfen Ihr werdet euch wundern.
TIP:
es gibt für manche eine Option:
Firmendirektversicherung ist meist ohne Gesundheitsfragen.
Oder andere Gruppenversicherungen (Genossenschaft o.Ä.)
Grüße Tarzoon
Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Hallo,
den Hinweis auf diese zentrale Datei habe ich auch von einem Insider bekommen, nachdem ich meine Krankenkasse wechseln wollte und trotz erklecklicher Beiträge, die mir jeden Monat abgezogen würden, noch nicht einmal einen Aufnahmeantrag bekommen habe, obwohl sie mir vor meinem SD-Krebs buchstäblich hinterhergelaufen sind. Angeblich existiert aber auch noch eine nicht offizielle Datei in der alle Ausgaben, die die Versicherungen für einen in einem bestimmten Zeitraum erbracht haben, festgehalten sind und von der wird man wohl kaum gelöscht, auch wenn man es noch so oft beantragt.
Zu dem Zeitpunkt, als ich die Krankenkasse wechseln wollte, wusste außer meiner Krankenkasse noch keine andere Versicherung von meinem SD-Krebs, es hatte mich dahin also auch keiner abgelehnt, aber die Ausgaben für die OP´s und RJT´s waren wohl irgendwo gespeichert.
Viele Grüße
Entchen
Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Hallo,
diese ganze Unklarheit wegen der Abspeicherung der Daten in der Risiko-Datei hat mich auch ganz schön lange umgetrieben, bis ich zum Glück diese Seite gefunden habe, auf der das System ganz gut erklärt wird:
http://www.voranfrage.com
Hoffentlich macht das die Sache klarer. Mir hat vor allem die Unterscheidung zwischen Risiko-Voranfrage und Probeantrag die Augen geöffnet.
Viel Glück beim Antragstellen!
Antwort auf: Versicherungen nach Operation – Erfahrungen
Hallo Foris,
folgenden Inhalt hab ich nicht ganz verstanden: : : :
Uira Schreibt zu möglichen BU-Versicherungsproblemen nach SD-OP:
[…]Priorität hatte für mich die Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Vorfeld wusste ich, dass es schwierig wenn gar unmöglich wird eine BU zu bekommen. […] Nachdem die Ergebnisse der vielen Risikovorabfragen vorhanden sind hat der Kunde meistens die Wahl zwischen:
– Risikozuschläge
– Leistungsauschluss
– KomplettablehnungBeschäftigen wir uns erstmal mit den ersten zwei Möglichkeiten.
-Risikozuschläge resultieren in einer prozentualen Prämienerhöhung bei voller Leistung der Versicherung
-Leistungsauschluss schliesst alle Behandlungen, Kosten etc die durch die Vorerkrankung entstehen können und zum Eintreten der Versicherung führt aus.Mit diesen Möglichkeiten bin ich zur Verbraucherzentrale gegangen und habe mich beraten lassen. Die Empfehlung ist falls Option zur Hand keinen Leistungsausschluss zu akzeptieren!
Im meinen Fall hatte ich nur die Fall (Wahl?) zwischen Leistungsauschluss + Risikozuschlag und nur Leistungsauschluss. Somit habe ich die billigere Variante genommen.
Jetzt meine Frage :
Für welche der beiden Varianten hast Du Dich entschieden?
Welche Leistungen wurden KONKRET ausgeschlossen bzw.
Wie hoch ist der berechnete Risikozuschlag bei Dir gewesen
(bei welcher Erkrankung )????
Mich beschäftigt das Thema auch, denn ich kann seit 1 jahr meinen einen Beruf nicht mehr ausüben, habe aber noch eine zweite Beschäftigung. Und leider , weil auch berufsanfänger noch keine BU!!!
Wäre über jede Antwort dankbar!
polly
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