Studie "Genug T3 – auch ohne Schilddrüse"
- Dieses Thema hat 5 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 27.03.2008 - 07:39 von Harald.
Studie "Genug T3 – auch ohne Schilddrüse"
Hallo,
in der Online-Ausgabe der Ärzte-Zeitung (11.3.08) war eine Meldung über eine Studie,
dass Patienten nach eine Schilddrüsneoperation mit einer reinen T4-Substitution ausreichend T3 zur Verfügung hätten.
Hier meine Anwort als Leserbrief:
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Ihrer Online-Ausgabe der Ärzte Zeitung vom 11.3.08 berichten Sie von einer prospektiven US-amerikanischen Studie aus Washington, die zum Ergebnis hatte, dass „Patienten auch Monate nach Thyreoidektomie ähnliche T3-Spiegel wie vor der Operation“ hatten.
Die De-Iodase von T4 zu T3 in der Leber und der Muskulatur sei völlig ausreichend. Dies sei auch völlig ausreichend, um den „individuell gewohnten T3-Spiegel zu erreichen.“
Leider fehlt eine genaue Quellenangabe zu dieser Studie.
Für uns Patienten ist es nicht nur von Bedeutung, dass die Blutwerte innerhalb der Referenzwerte sind, sondern auch dass wir eine gute Lebensqualität haben. Einer Schilddrüsenoperation geht immer eine Schilddrüsenerkrankung vorraus. Ein Studiendesign, das nur die Blutwerte vor und nach einer Schilddrüsenoperation vergleicht, ist daher völlig unzureichend.
Unsere Erfahrung ist, dass die Blutwerte meist innerhalb der Referenzwerte liegen, dass jedoch einige (nicht alle) Betroffene zusätzliches T3 benötigen, um ausreichend Energie zur Bewältigung ihres Alltags zu haben.
Ferner haben ein Teil (auch nicht alle) der Betroffenen trotz der TSH-Suppression nach Schilddrüsenkrebs erhebliche Probleme ihr Gewicht zu halten und nicht zuzunehmen.
Hier gibt es inzwischen nachgewiesene biochemische Mechanismen, die dazu führen, dass die Betroffenen unter einer T4-Substitution ein verstärktes Hungergefühl haben.
(Quelle: K.-M. Derwahl: Schilddrüse und Adipositas: Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer subklinischen Hypothyreose und Übergewicht?; in: K.-M. Derwahl (Hrsg): Schilddrüse und Stoffwechsel: Diabetes mellitus – Adipositas – Knochenstoffwechsel. Berlin 2006 )Wir als Betroffene sind daher sehr an Studien interessiert, die nicht nur die Blutwerte im Blickpunkt haben, sondern auch unsere Lebensqualität.
Die Substitution mit Schilddrüsenhormonen mag in vielen Fällen problemlos sein.
Wir als Betroffene widersprechen jedoch entschieden der in ihrem Artikel propagierten Vorstellung, dass so ein kompliziertes Organ wie die Schilddrüse immer völlig problemlos durch ein Medikament ersetzt werden kann.Mit freundlichen Grüßen
Harald Rimmele
Vorstand von
Ohne Schilddrüse leben e.V.
Die Quelle zur Gewichtsproblematik war auch die Grundlage meines FAQ-Hilfe-Beitrag Gewicht und Schilddrüsenhormone
Viele Grüße
Harald
Ergänzung 26.3.08:
Die Redakteurin hat mir inzwischen die Quellenangabe nachgreicht, die dem Artikle in der Ärzte-Zeitung zu Grunde liegt siehe unten http://sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=57623#57623
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Antwort auf: Studie "Genug T3 – auch ohne Schilddrüse"
Hallo Harald,
in dem Zusammenhang fällt mir ein:
Ich esse seit einigen Monaten täglich 3-4 Paranüsse.
Und bei der letzten Blutuntersuchung war der fT3 etwas höher als vorher, der fT4 dafür etwas niedriger. Kann aber natürlich auch Zufall sein und mit meiner Tagesform zusammenhängen.
Nebenbei: So richtig krank war ich den Winter auch nicht.
Vielleicht wär das mit den Paranüssen öfter mal einen Versuch wert (klar, bei einer richtigen Umwandlungsstörung geht`s nicht ohne T3).
Ich werd jedenfalls meine „Selbststudie“ 😉 fortsetzen und das weiter beobachten.
Viele Grüße von
Maria
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Antwort auf: Studie "Genug T3 – auch ohne Schilddrüse"
Hallo,
die Redakteurin in der Ärzte-Zeitung hat mir inzwischen die Quelle nachgereicht:
Jacqueline Jonklaas, MD, PhD; Bruce Davidson, MD; Supna Bhagat, MD; Steven J. Soldin, PhD:
Triiodothyronine Levels in Athyreotic Individuals During Levothyroxine Therapy
in JAMA. 2008;299(7):769-777 (Abstract)
Dem Abstract ist nicht viel mehr als dem Artikel in der Ärzte-Zeitung zu entnehmen. Es fehlt lediglich die zusätzliche bloße Feststellung, dass die fT4-Werte unter Substitution höher sind, als zuvor.
Der original Artikel liegt mir leider nicht vor. Nach Angaben der Redakteurin, soll jedoch in der Studie auch die Lebensqualität beurteilt worden sein. Und am Ende der Diskussion der Studienergebnisse durch die Studienärzte auch festgestellt worden sein, „dass es Menschen gibt, die mit einer T4-Substitution nicht hinkommen und T3 brauchen.“
Werd mal versuchen, den Original-Artikel zu bekommen.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: Studie "Genug T3 – auch ohne Schilddrüse"
http://www.locumssa.co.za/downloads/Triiodothyronine_Feb2008.pdf
Antwort auf: Studie "Genug T3 – auch ohne Schilddrüse"
Hallo Maria,warum ausgerechnet Paranüsse? 🙄
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