Substitution mit Tropfen?
- Dieses Thema hat 4 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 14.06.2008 - 07:36 von Alba.
Substitution mit Tropfen?
Hallo,
seit Jahren bin ich auf L-Thxroxin 175 eingestellt. Vorangegangen ist im Jahr 2001 eine SD-Op mit Entfernung eines papillären Mikrokarzinoms (Zufallsbefund) histologisch im gesunden, formal aber mit Kapseldurchbruch, also Stadium 4. Der TSH-Wert wird bisher unter die Nachweisgrenze supprimiert. Mit den Jahren leide ich zunehmend unter Nervosität und Durchschlafstörungen, die Schilddrüsenwerte im übrigen sind im hyperthyreoten Bereich. Es heißt, eine Reduktion sei aufgrund des formalen Tumorstadiums nicht möglich. Es wurde aber in der Vergangenheit aber auch nicht mehr versucht, mit einer möglichst niedriegen Hormongabe noch einen TSH-Wert unter der Nachweisgrenze zu erzielen. Ich habe gehört, dass jedenfalls in der Vergangenheit ein (jetzt früherer) Oberarzt der Universitätsklinik Münster Patienten mit Hormongabe in Tropfenform optimal eingestellt hat, d.h. TSH-Wert nicht mehr nachweisbar, aber eben sowenig Hormone wie möglich, um dies zu erreichen.
Kann mir jemand näheres dazu sagen, ggfs., wer dieser Herr war und wo er heute tätig ist?
Herzlichen Dank im Voraus
Solveog (habe mich verschrieben bei der Anmeldung, sollte Solveig heißen)
Antwort auf: Substitution mit Tropfen?
Hallo Solveig,
hast du aktuelle Werte? Also fT3, fT4 und TSH? Bitte mit den dazugehörigen Referenzwerten des Labors. Dann kann man gucken, ob man deine Dosis (wieviel nimmst du?) reduzieren kann.
Es gibt Thyroxin auch in Tropfenform. Allerdings kann man auch mit den vielen Dosierungen von Tabletten alle möglichen Zwischengrößen herstellen. Man kann ja z.B. an jedem zweiten Tag 150 mcg nehmen und an den anderen Tagen 125. Oder Tabletten auch halbieren und die Dosierungen so variieren.
Eventuell kann man auch mit ein bisschen Thybon das TSH suprimiert halten. Je nachdem wie deine Werte so aussehen.
Ich würde jedenfalls auch versuchen, die Dosis so gering wie möglich zu halten bei noch ausreichend suprimierten TSH, weil du ansonsten (vor allem mit zu hohem fT3) Osteoporose und Herzprobleme riskierst.
Viele Grüße
Esther
Antwort auf: Substitution mit Tropfen?
Hallo Solveog,
bei mir wurde die Thyroxin-Dosis so nach und nach von anfangs 200 auf derzeit 162,5 µg reduziert. Geht auch mit Tabletten gut, weil`s die, wie Esther schon schrieb, in allen möglichen Dosierungen gibt. Ich nehme immer abwechselnd 150/175, ist auch nicht weiter kompliziert (die Schachtel, die grad dran ist, liegt immer obenauf).
Mein TSH ist trotz der Reduzierungen immer noch unter 0,1, und nur fT3 und fT4 sind gesunken. Ich war v. a. total überdreht und sehr reizbar unter einer zu hohen Dosis, das ist jetzt weg – oder zumindest liegt`s nicht mehr am Thyroxin, sondern an mir 😆
Ein nicht nachweisbarer oder sehr niedriger TSH lässt sich jedenfalls nicht nur mit einer ganz bestimmten Hormondosis erreichen (zumal du schreibst, dass deine Werte im hyperthyreoten Bereich sind – ich nehme an, damit meinst du fT3 und/oder fT4?), sondern wenn dein Arzt einverstanden ist (verhandel doch mal mit ihm, für 3 Monate mal eine geringere Dosis ausprobieren und dann Werte nehmen, das müsste doch gehen), könntest du ja beispielsweise mal 12,5 µg weniger versuchen (einen Sprung von 25 halte ich persönlich für zu viel, wenn der TSH supprimiert bleiben soll).
Viele Grüße von
Maria
Antwort auf: Substitution mit Tropfen?
Hallo Esther, hallo Maria,
erstmal gaaaanz herzlichen Dank für euere Antworten! Ich freue mich total, dieses Internetportal gefunden zu haben, in dem man wechselseitig für andere „mitdenkt“. Das ist ein ganz tolles Gefühl.
Es wurden erst kürzlich aktuelle Werte erhoben, ich habe aber nur noch die mündliche Besprechung so ungefähr in Erinnerung. Jedenfalls werde ich mich entsprechend Marias Rat zu meinem Arzt begeben und in Verhandlungen über eine Dosisreduktion um 12,5 µg eintreten.
Euch alles, alles Gute
„solveog“
Antwort auf: Substitution mit Tropfen?
Hallo Solveig,
ich habe mit 175 µg Thyroxin meist einen TSH-Wert um 0,01 gehabt, und fT4 war ziemlich weit über der Norm, fT3, das eigentlich aktive Hormon jedoch schön mittig. Ich nehme an, deshalb hatte ich auch kaum Überfunktionsprobleme.
Mir war das auf Dauer aber doch nicht ganz geheuer. Als bei mir 5 Jahre herum waren mit dieser Einstellung, habe ich – mit Einverständnis des Arztes! – probiert, auf 150 µg abzusenken. Die Reduktion betrug also gleich 25 µg. Ich habe kaum einen Unterschied zu vorher gespürt, vielleicht bin ich auch einfach nicht sonderlich empfindlich.
Mein TSH ist dann nach 6 Wochen auf 0,14 geklettert, das wäre für Dich schon zu hoch, nach einem Vierteljahr war er aber bei mir wieder unter 0,1 wie eh und je. Die freien Werte sind gesunken, logisch.
Was Du Deinen Arzt auch mal fragen könntest: In dem Buch von Prof. Christoph Reiners (aus Münster, ich weiß aber nicht, ob der noch da ist) „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms“, Bremen 2003, steht auf S. 66 zu lesen, daß bei einer maximalen TSH-Suppression unter die Nachweisbarkeitsgrenze kein zusätzlicher Nutzen gegenüber einer moderaten TSH-Suppression auf 0,1 mU/l belegt werden kann.
Also warum muß bei Dir der TSH dann ganz runter, wo doch unter 0,1 eventuell auch reicht und wahrscheinlich nicht so viele Nebenwirkungen macht, von denen einige ja auch nicht ganz ungefährlich sind?
Ich selber mach das dann so, daß ich nicht etwa zum Arzt geh und so tue, als hätte ich mehr Ahnung als dieser, das habe ich ja überhaupt nicht, sondern indem ich ganz gezielt frage, warum dieses und nicht jenes. Das kann man sehr charmant machen, ohne die viel größere Kompetenz des Arztes in Frage zu stellen.
Unklug ist es meist, sich auf Informationen aus dem Internet zu berufen. Darauf reagieren nicht wenige Ärzte allergisch, undzwar leider oft zu Recht, denn es gibt allüberall in den Foren eben auch ganz viel Blödsinn zu lesen.
Ein schönes Wochenende wünscht Dir Alba
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