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Studie: Bortezomib und MLN8054 gegen PDTC und ATC

Studie: Bortezomib und MLN8054 gegen PDTC und ATC

| Beitrags-ID: 244483

Studie: Bortezomib und MLN8054 gegen wenig-differenzierten (PDTC) und anaplastischen Schilddrüsenkarzinom (ATC)

Hallo,

die Wilhelm Sander-Stiftung unterstützt eine Studie der Uniklinik Marburg zum wenig-differenzierte und anaplastischen Schilddrüsenkarzinom.
Es sollen zwei neue Substanzen auf die Wirksamkeit auf Zellkulturen des anaplastischen und wenig-differenzierten Schilddrüsenkrebs getestet werden, und in Folge auch im Tierexperiment.

Ausgangspunkt der neuen Therapieansätze sind:

  • Auorakinasen (auch Auora Kinasen):

    Aurorakinasen sind Enzyme die bei der Zellteilung eine zentrale Rolle einnehmen. In Krebszellen konnte nachgewiesen werden, dass hier vermehrt Aurorakinasen vorkommen, wodurch es zu einer Fehlregulation kommt und Teilung und Wachstum der Krebszellen befördert wird

    und

  • Proteasom

    Proteasom ist ein Eiweißkomplex, das gleichfalls in allen Körperzellen vorkommt, jedoch in Tumorzellen gleichfalls gesteigerte Aktivitäten zeigt. Durch die verstärkte Aktivität werden in Krebszellen wachstumshemmende und den Zelltod hemmende Eiweiße aus dem Gleichgewicht gebracht, was zu einem Wachstum der Krebszellen führt.

Die Marburger haben bereits erfolgreich andere Substanzen an Zellkulturen getestet
(siehe Tyrosinkinaseinhibitor AEE788- beim schlecht differenzierten Schildrüsenkarzinom).

Nun wollen sie die Kombination zweier neuer Substanzen:[*]MLN8054 (von Millennium Pharmaceuticals) ist ein Aurorakinase-Inhibitor, der an verschiedenen Tumorzellen schon getestet wurde.

und
[*]Bortezomib (= PS-341; Handelsname Velcade® gleichfalls von Millennium Pharmaceuticals) ist ein Proteasominhibitor, der seit 2004 für die Behandlung des multiplen Myeloms zugelassen ist.
[/list]

Ziel der Studie ist in Zellkulturen und Tierexperimenten die Kombination dieser beiden Substanzen auf die Hemmung des Wachstum von Schilddrüsenkrebszellen nachzuweisen.

Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 60.000 €.

PD Dr. Sebastian Hoffmann an der Uniklinik Marburg Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie.

Quelle Pressemitteilung vom 2.2.09 (siehe auch idw-online.de)

Da Bortezomib bereits seit 2004 eine Zulassung für die Behandlung des multiplen Myeloms hat, ist ein eventueller Off-Label-Use denkbar (siehe FAQ: Was ist Off-Label-Use?)

Bei Bortezomib muss allerdings beachtet werden, dass Grüner Tee eventuell die Wirkung von Bortezomib behindert.
(siehe Studie: Grüner Tee behindert die Wirkung von Proteasominhibitoren mit Borsäure-Rest (z.B. Bortezomib))

Viele Grüße
Harald


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