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FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

polly1975
SD-CA,papillär T2

FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 239707

FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

Hallo liebe Foris,
ich schreib hier mal etwas ausführlicher über die verschiedenen Möglichkeiten, die mir eröffnet worden sind eine Kur, Reha, AHB (Anschlussheilbehandlung) zu beantragen und bringe als Beispiel meine Erfahrungen mit ein.

Vielleicht kann damit ja Einigen durch den Dschungel der Reha-Maßnahmen geholfen werden und zeigt auch, dass es bereits direkt nach einer RJT Möglichkeiten für eine AHB gibt, …wovon die Ärzte uns ja leider fast nie etwas sagen! ❗

Zuerst ein Tipp für die Klinik-Suchenden:
Hier im Forum kann mit der Suchfunktion nach verschiedenen Beiträgen zu Kur/Reha oder AHB (Anschlussheilbehandlung) gesucht werden, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Es gibt auch unter FAQs einige Erfahrungsberichte zu Kur/ Reha :
FAQ: Verbesserung der Lebensqualität während/nach Krebstherapien.

Ansonsten hilft auch das Internet und es gibt eine URL, da sind viele Klinken nach Standort und Indikation vermerkt. Werde Thread noch mit URL ergänzen!!!

Im Folgenden werde ich beschreiben

I. Welche formalen Wege bin ich gegangen.
II. Wie habe ich meine Klinik-Suche gestaltet


Dies können aber nur Hilfestellungen für das jeweilige eigene Vorgehen sein, denn jede/ jeder hat seine eigenen Vorstellungen und die betreuenden Ärzte sowieso! Daher sind dies nur Anregungen und meine ganz eigenen Erfahrungen!

Formales Vorgehen :
Zuerst hab ich mir bei
1. meinen Ärzten (Hausarzt/ Endo/ Psycho)
den Wunsch geäußert nach einer Kur, Wiederaufbaumaßnahme. Das
war noch VOR meiner 1.RJT, im Zeitraum der UF zwischen OP und
1.RJT.

Die Ärzte meinten dann ich soll einen Kur-Antrag von der Krankenkasse oder/und Rentenversicherung anfordern.
Das hab ich dann gemacht und den Antrag von Hausarzt und Psychologin ausfüllen lassen. Die Psycholigin hat sehr ausführlich auf komplexe Probleme abgehoben und den Antrag so auch inhaltlich verstärkt und auch ein gutachten über derzeitige verfassung angehängt (hat 20 Euro gekostet, war´s mir aber wert!). In den kur-Antrag haben wir auch Streßbelastung im Job und mögliche Probleme beim Dienstbeginn aufgenommen.

2. Ich hab mir zusätzlich von meiner KG-Praxis (Behandlungen wegen Nackenverspannungen, muskulären Problemen) und von HNO (Stimme noch nicht voll belastbar [hab einen Sprechberuf!] Gutachten über derzeitige Verfassung erstellen lassen (beide kostenlos!) und auch mit an den kurantrag drangehängt.

3. Natürlich hab ich auch alles zur OP, die Diagnose-Befunde etc. kopiert und an den Antrag angefügt.

4. Bin dann mit all den Unterlagen persönlich nach telefonischer Rücksprache zu meiner Krankenkasse, denn im Antrag wird auch nach Krankschreibungen gefragt und nach Berechnungen vom Krankengeld etc, dass musste dann die krankenkasse machen/ ausfüllen. (Das war in heftigster UF, ich musste durchs ganze Gebäude, eigentlich zu mehreren Sachbearbeiterinnen, ….das war ein Horror!!! Eine Sachbearbeiterin hat sich dann „erbarmt“ und versucht alles von ihrem Tisch aus zu bearbeiten, …war echt klasse!).

Dort hab ich dann von der AHB-Möglichkeit erfahren, dass es also möglich ist, im Anschluss an die RJT eine Anschlussheilbehandlung zu machen. Dazu würde aber ein anderer Antrag nötig sein, und der muss DIREKT vom Krankenhaus aus gestellt werden, vom Sozialdienst.

[Ergänzung Harald:]Eine AHB muss innerhalb von 14 Tagen nach dem Krankenhausaufenthalt angetreten werden.
ACHTUNG: Rechtliche Vorschriften ändern sich sehr oft, immer bitte bei der zuständigen Behörde nachfragen.

Das war nun ganz neu für mich! Mit der Sachbearbeiterin der Krankenkasse bin ich dann so verblieben:
Sie behält den „normalen“ Kur-Antrag, den wir ja nun endgültig ausgefüllt hatten bei sich, macht alle noch notwendigen Angaben der Krankenkasse dran und auch einen EILT-Vermerk. Sie schickt ihn aber erst dann raus, wenn es mit einer AHB übers Krankenhaus nicht klappen sollte, um nicht für Verwirrung zu sorgen.

Ich fand die Idee gut und sehr beruhigend, denn nun konnte ich sicher sein, dass es entweder über den einen, oder ansonsten den anderen Weg klappen würde mit einer Kur/Reha/AHB.

❗ Wichtig: Hab mir alle unterlagen in Kopie mitgeben lassen !!!!!

Anmerkung: Das mit der AHB kommt wohl nicht für alle in Frage, dafür gibt es aber noch sogenannte Krebs-Nachsorge-Kuren, die auch innerhalb der Heilungsbewährung durchgeführt werden können! Ansprechpartner wären hier auch wieder die Rentenversicherer und/ oder die Krankenkasse.

[Ergänzung Harald]Krebsnachsorgekuren werden innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Erst-Therapie gewährt.
In Ausnahmefällen kann bei besonderer Schwere auch innerhalb von zwei Jahren eine Krebsnachsorgekur gewährt werden, es gibt allerdings keinen rechtlichen Anspruch darauf.
ACHTUNG: Rechtliche Vorschriften ändern sich sehr oft, immer bitte bei der zuständigen Behörde nachfragen.

5. Ich hab mir dann für den Tag 1-2 Wochen vor der RJT, als ich zum Vorgespräch in die Klinik kommen sollte, auch einen termin bei der zuständigen Sachbearbeiterin vom Sozialamt geben lassen und alle bereits bei der Krankenkasse und den Ärzten ausgefüllten Unterlagen in zweifacher Kopie mitgenommen und mit der Sachbearbeiterin mein Anliegen besprochen. Das war auch gut so, denn sie kann während der RJT ja nicht auf die Station kommen, weil Quarantäne. Das musste ich ihr aber erstmal erklären, denn natürlich wollte sie mich abwimmeln, nach dem Motto: „Das machen wir dann, wenn sie eingewiesen sind, wer weiß was noch dazwischen kommt!“. hab ihr dann den Sachverhalt geschildert und dass die unterlagen für einen Kurantrag auch schon beieinander sind und ihr die Kopien ausgehändigt, mit der Bitte alles weitere für eine mögliche AHB auch zu prüfen und dann in die Wege zu leiten und bitte auch auf die ausgewählten Kliniken zu achten.

Sie hat dann zugestimmt und meinte, dass ich mich am Aufnahmetag vorm Kapselschlucken bei ihr telefonisch melden soll, dann würde sie alle Unterlagen auf die Station schicken , ich könnte es unterschreiben und sie würde dann alles weitere bearbeiten können.

So ist es dann auch gewesen, hat gut geklappt und 3 Wochen später hatte ich meine AHB im bayr. Wald, in einer meiner Wahlkliniken udn war auch recht zufrieden dort!

❗ Anmerkungen:
Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat inzwischen eine ganz gute Broschüre zur onkologischen Rehabilitation und mir wurde dies alles per Post, ganz unkompliziert zugesendet.
Broschüre AHB

Die Hotline werde ich noch ergänzend hier einfügen!

Man hat als Krebs-Patient sogar öfter Anspruch auf eine Nachsorge-Kur!
Wie oft, da gab´s jedoch unterschiedliche Aussagen…..kann ich also nicht genau beantworten und kommt wohl auch auf bestimmte Fristen etc an, aber insgesamt hab ich die Erfahrung gemacht, dass sowohl Krankenkasse, als auch RV Bund sehr aufgeschlossen und hilfsbereit waren.

❗ Anmerkung zu Schwerbehinderung:
Unterlagen über eine mögliche Schwerbehinderung (gdB) würde ich auch immer mit anfügen und auch auf die vorhandenen täglichen Einschränkungen im Alltag hinweisen. jedoch lag bei mir ein GdB vor der Erstbeantragung noch nicht vor. Als Ca- Patient (Mikro-Ca weiß ich jedoch nicht genau!!!) gibt´s aber die Möglichkeiten den Schwerbehindertenausweis innerhalb der Heilungsbewährung (i.d. Regel 5 Jahre nach Erstdiagnose) auch nachträglich zu beantragen. dafür sind dann die Versorgungsämter zuständig.

Ob jmd einen GdB beantragt ist jedoch auch so eine persönliche Sache, muss jede/r für sich wissen! ich hätte OHNE den GdB (bei mir 60%) meinen Job verloren!

II. Meine Klinik-Suche


Die folgenden Ausführungen sind meine persönlichen Erfahrungen und können nur als Hilfestellungen für das jeweilige eigene Vorgehen sein, denn jede/ jeder hat seine eigenen Vorstellungen von einer Kur und sollte auch danach handeln bzw. versuchen die eigenen Vorstellungen in Absprache mit den Ärzten in den Kurantrag einfließen zu lassen und auch bei der Auswahl der Klinik – wenn es einem wichtig ist, wo er/sie hinkommt – sollten diese eigenen Vorstellungen einfließen. Es sind daher nur Anregungen und meine ganz eigenen Erfahrungen.

Ich hab mir einige Gedanken gemacht, was ich für mich mit einer Kur/ AHB gerne möchte und mich dann parallel zu diesen Gedanken auf die Suche nach einer/ mehreren Kliniken gemacht, die für mich in Frage kommen würden.

Zuerst hab ich mich an Krankenkasse/ und Rententräger (RV Bund oder Land) gewendet . um eine mögliche Klinik-Auswahl zu erhalten. Die ist jedoch sehr gering ausgefallen und dann kam das Forum 8Erfahrungsberichte) und das Internet dazu.

Jede/r hat ein Wahlrecht bzgl. der Kur/reha/AHB-Kliniken, jedoch gibt es kilometermäßige Begrenzungen. Eigentlich sollte die Klink innerhalb von maximal 300/350 km zum Wohnort liegen (oder näher). Es gibt aber auch Ausnahmen, diese müssen dann aber im Antrag begründet werden!

Je besser man über all diese Sachverhalte informiert ist, umso eher findet man vielleicht auch genau das , was man möchte. Ist das einem jedoch egal, kann man sich diese Mühe auch sparen! Man hat jedenfalls eigene Einflußmöglichkeiten, WO man landet – aber nur, wenn man sich vorher informiert !

Es gibt nämlich ein Wahlrecht. Sollten sie einen also irgendwohin schicken wollen und dies passt nicht, kann man vom Wahlrecht Gebrauch machen. Besser ist es jedoch, bereits in dem Antrag mehrere Kliniken als Auswahl zu benennen und dies am besten auch mit Hilfe der Ärzte zu begründen.
siehe auch: Musterschreiben für Wunsch Reha-Klinik.

Folgendes war mir wichtig:

Ich wollte UNBEDINGT möglichst in die Berge und weit weg ]von Berlin, um so wirklich alles hinter mir zu lassen, und vielleicht auch in den Genuß von Schneespaziergängen zu kommen und ich wollte unbedingt in keine rein onkologische Klinik, sondern ähnlich, wie ich es bei Dir heraushöre mit psychotherapeutischem , aber für mich war auch wichtig bewegungstherapeutischem Schwerpunkt. Ich wollte also körperlich nach UF wieder fit werden und da ich sehr, sehr viel Sport mache, habe ich Wert auf ein möglichst umfangreiches Sporttherapeutisches Angebot gelegt, ob Schwimmbad, Nordic Walking, Thai Chi, aber auch medizinische Trainingstherapie, um überhaupt wieder in die Gänge zu kommen. Dann war mir wichtig, dass auch die psych. Seite mit betreut wird und Einzelgesprächstherapie angeboten wird, aber auch die Möglichkeit Streßbewältigung zu lernen oder Entspannungstechniken. Ja, und die Lage der klinik war mir wichtig. ich wollt nicht an die See trotz der Nähe zur Ostsee und vielen guten Kliniken dort. ich hab mich dann übers Internet (über google mit verschiedenen Eingaben: reha-kliniken, onkologische Reha, AHB, aber auch Rentenversicherung Bund+Reha, etc…. Schilddrüse oder Stoffwechsel hab ich dann immer als Indikation mitangegeben oder onkologisch, dann aber meist ohne SD, weil es da nur ganz wenige Kliniken gibt!) So hab ich mich durchgearbeitet und dann Prospekte und Infos der Kliniken angefordert und wenn´s mich interessierte dort angerufen und versucht mit einem Arzt aus der zuständigen Abteilung zu sprechen oder zuerst auch mit dem Sachbearbeiter. So hab ich dann nachfragen können, was ich für mich genau wissen wollte und auch nach erfahrungen mit Schilddrüsen-Krebspatienten gefragt, weil wir ja eine recht seltene Spezie sind 😉 !!!!

Es sind dann 2 – 3 Kliniken „Übrig“ geblieben und dann hab ich hier im Forum nochmal nachgehakt, ob da schon mal jmd. war und auch Antworten, zumeist per PM erhalten.

Meine persönliche „Wunschliste“ hab ich dann in Absprache mit meinen Ärzten in den Kur – und AHB-Antrag miteingetragen und die Ärzte haben die große Entfernung vom Wohnort dann auch begründet, dass es aus versch. ärztlichen Punkten notwendig wär, dass ich so weit wegkomme…. Tja und dann ging auch alles glatt und ich hab die Kur sehr genossen, im abgelegenen Bayrischen Wald, (in Freyung, Bavaria-Klinik Freyung, www.bavaria-klinik.de.).

Ist jedoch nicht jedermanns Sache, weil wirklich total abgelegen, nur Wald außenrum und Passau ist 45 min mitm Auto. bei Anreise ohne Auto (war mitm Zug dort) ist´s dann schon schwieriger mal raus zu kommen, ging aber auch. Wer jedoch lieber Jubel, Trubel, Heiterkeit will und Kurtanz etc. ist da FALSCH und sollte wohl eher nach Füssen, Bad Kissingen, Bad Endorf oder anderes, doch da weiß ich nicht, ob da SD-CA-relevante kliniken sind….

So, jetzt sind vielleicht einige Anregungen und Hinweise für Kur-Interessierte dabei. Falls andere Foris auch ihre erfahrungen dranhängen, können wir damit vielleicht eine ganz gute Hilfestellung geben!
Grüße aus Berlin,
Polly1975

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2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Weblady
Nutzer*In
papilläres Schilddrüsenkarzinom

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292085

Hallo,
vielleicht kann ich etwas dazu beitragen.

Von meiner Krankenkasse wurde mir folgende Anschrift gegeben:

http://www.argekrebsnw.de/

Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung
der Träger der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung im Lande Nordrhein-Westfalen

Dort soll man seinen Kurantrag stellen wenn man in NRW wohnt, sie würden sich um alles weitere kümmern.

Genaueres weiß ich leider auch noch nicht.
LG
Andrea

garnichtsgetan
Nutzer*In
Schilddrüsenkrebs

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292086

hallo und guten tag,
ich habe meine ahb nun hinter mich gebracht und bin an der ostsee in ahrenshoop gewesen.
ich habe mir über internet die adresse selbst ausgesucht, weil ich die ostsee liebe.
es war gar nicht so einfach, da ich an der ostsee für schilddrüsenkrebspatienten nur boltenhagen und ahrenshoop gefunden habe, ich habe auch nicht weiter gesucht, da es sommer ist und man hat ja nur 2 wochen nach krankenhausaufenthalt zeit, die ahb anzutreten, sonst ist es keine ahb mehr..
#boltenhagen war voll belegt.ich hatte also schon, vor meiner rjt die termine inetwa abgesegnet.die mitarbeiterin vom sozialen dienst hatte nur noch alle adressen von mir erhalten, krankenversicherung und beihilfe usw. wußten eh schon bescheid, aber letztendlich entscheidet der arzt , ob ahb angestrebt wird oder nicht, ich bin gefahren und kann sagen, daß mir die 3 wochen gut bekommen sind, meine einstellung ist jetzt auf 150 LT und alle anwendungen taten mir gut.
ahrenshoop liegt auf dem darß , wetter war auch i.o. und es war einfach erholsam….
massagen, drainagen, nordic-walking, schwimmen, diätkochen, künstlerisches gestalten, freizeitgestaltung , essen, lesen und einfach nur faulenzen, die mitarbeiterin dort, vom sozialen dienst stellte mit mir gemeinsam den antrag auf schwerbehindertenausweis und leitete es gleich weiter und eine psychologin ist auch bei bedarf zur stelle.
ich kann reha ahrenshoop empfehlen, zumindest, wer das meer liebt.
es ist eine gemischte klinik, also nicht nur onkologie und liegt sehr ruhig.
also wer interesse hat.
schaut mal ins internet und guckt es sich selbst an…

nun muß ich wieder arbeiten…was solls..

garnichtsgetan

ANAID
pap. SD-Karz.

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292087

Hallo zusammen

hier mal mein Weg zur AHB.

Ich habe noch während meiner RJT mit einem Sozialarbeiter in der Klinik gesprochen. Der hat den Antrag ausgefüllt und konnte mir innerhalb von 3 Tagen einen Termin und eine Klinik nennen. Hätte auch den Antrag für den Schwerbehindertenausweis mit mir fertig gemacht. (Hatte ich schon vorab allein erledigt.)

Ansonsten muss man als ArbeitnehmerIn in NRW einen Antrag auf AHB/Reha bei der ARGE für Krebsbekämpfung in Bochum stellen. Ich habe dort vorab mal angerufen und mir alles mögliche erklären lassen. Auch, unter welchen Bedingungen die Rentenversicherung zahlt und wann die Gesetzliche KV. Die waren dort sehr kompetent und hilfsbereit.

Schön wäre es, wenn der Chirug schon mal erwähnt, was man vor der RJT in Angriff nehmen kann. So kommen die Termine nicht so plötzlich. Habe nun noch 1Woche Zeit, alles zu organisieren – Kinderbetreuung, Haushaltshilfe …. – was eben so dazu gehört. Wird im Übrigen in großen Teilen von der ARGE finanziell übernommen. Die sagen einem auch, wann Übergangsgeld und wann Krankengeld gezahlt. Die haben mir auch geraten, mal bei meinem Arbeitgeber nach einem Krankengeldzuschuß zu fragen.

Das also war mein Weg zur AHB. Fahre im Übrigen nach Bad Oexen. Wollte nicht an die Ostsee. Aber Ahrenshoop ist sehr schön. Habe in der Nähe lange Zeit gewohnt.

Allen viel Glück für die notwendigen Behördengänge.

Liebe Grüße
Diana

Sonnenschein611
Nutzer*In
2008: papilläres SD-CA (links) mit Lymphknotenmetastasen

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292088

Hallo zusammen…also, ich habe ein großes Problem…ich bekomme keine REHA/Kur bezahlt… bin deshalb total durch den Wind, wütend, traurig…alles zusammen.

Wollte mal fragen, ob jemand vielleicht noch irgendeine Idee hat, an welche Stellen, ich mich wenden könnte?!

Es besteht folgendes Problem:
Ich habe 1999 Abi gemacht, danach von 2000-2003 eine schulische Ausbildung zur Logopädin…so war ich bis 2003 über meinen Vater familienversichert.
Von 2003-2005 habe ich angestellt gearbeitet…2005 kam dann der Schritt in die Selbstständigkeit.

Nun ist es so, dass meine private Krankenversicherung keine REHA/Kuren übernimmt und sagt, dass dafür die Rentenversicherungsanstalt zuständig ist. Die habe ich gestern angerufen, allerdings habe ich bei denen auch keinen Anspruch auf eine Kur da ich nicht mindestens 5 Jahre dort eingezahlt habe (lediglich die 2 Jahre von 2003-2005).

Aber ich kann so eine REHA-Maßnahme auf gar keinen Fall selbst finanzieren leider. 😥

Bin wirklich fertig…
weiß jemand, ob es evtl. noch einen anderen Weg gibt, um die Kosten übernommen zu bekommen????

Seid hier alle lieb gegrüßt, Claudia

Sonnenschein611
Nutzer*In
2008: papilläres SD-CA (links) mit Lymphknotenmetastasen

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292089

So, es ist nun wohl wirklich klar, dass es bei mir keinen Weg der Kostenübernahme für eine REHA/Kur gibt…hab heut einer Sozialrechtsanwältin und mehrere Mails von ihr zurück bekommen, die mein Geschriebenes in meinem vorherigen Beitrag bestätigen. 😥 😥 😥

Bin so fertig…

Hab zwar auch noch ne Mail zur deutschen Krebshilfe und zum Verband der privaten Krankenversicherungen geschrieben…allerdings von beiden noch keine Antwort…und ich erhoffe mir von denen auch nichts anderes positives mehr…

Bin so wütend auf Deutschland… dabei merke ich immer mehr,wie ich so eine Reha bräuchte…

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292090

Bin so wütend auf Deutschland…

Hallo Sonnenschein,

ein wenig möchte ich hier doch Dein Weltbild korrigieren. In anderen Länder, von denen hier im Forum auch Leute vertreten sind, also z.B. in Frankreich, der Schweiz, Österreich und Italien gibt es es überhaupt keine Kuren nach SD-Krebs und auch nicht dieses ausgebaute Kurwesen wie bei uns.

Noch haben wir ein insgesamt sehr gutes und leistungsfähiges, dafür aber euch enorm teures Gesundheitssystem.

Daß die Rentenversicherung bei Dir keine Kosten für eine Reha übernimmt, daran wirst Du nichts ändern können. Da gelten starre Vorschriften mit Mindestversicherungszeiten und so.

Anders sieht es bei Deiner PKV aus, denke ich.
Darüber hinaus: könnte man sich nicht allergrößtennotfalls auch noch an karitative Organisationen (VDK, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Caritas usw.) wenden?

Wie ist das überhaupt bei Kindern und Jugendlichen nach Krebs. Kriegen die auch keine Reha, weil sie ja auf keinen Fall 15 Jahre Rentenversicherung nachweisen können? Vielleicht fragst Du auch mal direkt bei einer Reha-Einrichtung nach, wie das ist. Die haben ja Interesse ihre Betten zu füllen und müßten daher auch interessiert sein, Dir dazu Auskunft zu erteilen.
Grüße von Alba

Sonnenschein611
Nutzer*In
2008: papilläres SD-CA (links) mit Lymphknotenmetastasen

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292091

Hallo Alba!

Ja, ich weiß, was Du meinst…so war das auch nicht gemeint.
In Entwicklungsländern wäre ich sicher wahrscheinlich auch irgendwann an dem Krebs gestorben, weil es dort keine ausreichende medizinische Versorgung gibt. 😥 Das ist mir auch schon klar!

Trotzdem muss man mich auch ein Stück weit verstehen…dass ich wütend bin. Ich meine, es ist ja nicht so, dass ich irgendwie mal „faul auf der Haut gelegen hätte“ oder ähnliches. Ich war sozusagen immer beschäftigt.

Ich bin ja Logopädin und arbeite somit selbst im Gesundheitssystem (bin sozusagen ein Dienstleister *gg*) und ich bekomme durch meine Patienten vieles mit…Ärger mit den Krankenkassen etc.

Deshalb muss ich noch einmal mehr fit sein in meinem Job, da ich auch wirklich „harte“ Fälle habe, z.B. Wachkomapatienten.

Und, wie gesagt, ich finde es halt einfach nicht fair, dass ich nun irgendwie dafür „bestraft“ werde, dass ich länger zur Schule gegangen bin (durch Gym) und danach eine Ausbildung gewählt habe, die nunmal schulisch ist. Und ich kann auch nichts dafür, dass man während dieser Ausbildung noch keine Vergütung bekommt.
Wäre ich also z.B. zur Realschule gegangen, hätte ich mit 18 einen „normalen“ Ausbildungsberuf gelernt, hätte ich eine REHA bekommen.
Das kann es doch wirklich nicht sein….das ist doch alles nicht logisch.

Oder, dass ich durch den Mut mit frühzeitig selbstständig zu machen, jetzt solche Steine bekomme… auf der einen Seite will Deutschland fördern, dass junge Menschen etwas auf die Beine stellen etc… Naja, aber aufregen bringt wirklich nichts.

Ich wollte nicht, dass mein Beitrag bei Dir falsch herüber kommt, Alba.
Ich weiß, dass ich „Glück“ habe in Deutschland zu leben…aber ich hoffe, Du verstehst mich auch ein wenig!

Aber ich werde das auch allein schaffen – muss ja nun irgendwie.
Bin mal gespannt, was meine Ärztin dazu sagt, wenn ich ihr berichte, dass ich nicht zur REHA kann?!

Einen schönen Tag und viele Grüße,
Claudia

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292092

Hallo Claudia,

ich wollte Dich kein bißchen angreifen. Falls das so rübergekommen ist, entschuldige ich mich.

Ich habe Deutschland hier allerdings nicht mit Entwicklungsländern, sondern mit Frankreich, der Schweiz usw. verglichen. Wußtest Du z.B., daß es in Frankreich Nuklearmedizner außerhalb von Kliniken gar nicht gibt?
Ist halt ein ganz anderes System als das unsrige.

Versuch es doch – vielleicht wirklich mit Hilfe Deiner Ärztin – nochmal bei Deiner PKV. Ich weiß nun nicht, was Du da für einen Tarif hast und ob der bestimmte Leistungen ausschließt oder nicht.

Ungerechtigkeiten gibt es jedoch viele bei uns: ich selber, freiwillig gesetzlich versichert, zahle den Höchstsatz und muß mich trotzdem von manchen Fachärzten als nicht lohnenswerter „Kassler“ ansehen und schlechter behandeln lassen, obwohl ich ganz bestimmt zu den Leistungserbringern im Solidarsystem zähle (sogar in dem ersten Jahr als der Krebs behandelt wurde, war das so). Ich habe aber gar nicht mehr die Wahl. Nach Krebs würde mich keine PKV mehr aufnehmen oder höchstens gegen exorbitante Zuschläge.

MfG Alba

Court

Antwort auf: FAQ: Vorgehen bei KUR-Antrag / Reha / AHB

| Beitrags-ID: 292093

Hallo Claudia,

versuche es mal bei der „Niedersächsischen Krebsgesellschaft“. Diesen Passus habe ich aus deren Internetseite kopiert.

„Nachrangig nach anderen leistungsverpflichteten Kostenträgern kann sich die Niedersächsische Krebsgesellschaft an der Finanzierung der Kosten einer Rehabilitationsmaßnahme beteiligen. Familien mit einem krebskranken Kind können Zuschüsse für die Durchführung gemeinsamer Nachsorgemaßnahmen erhalten, damit auch die gesunden Familienmitglieder an einer Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen können (entsprechend einer Empfehlung der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie“.

Vielleicht können auch sie Dir nachrangig helfen.

Einen schönen Tag wünscht Dir Court.

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