betrifft Thyrogen und Euro-Standards
- Dieses Thema hat 2 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 26.12.2009 - 18:31 von Elis.
betrifft Thyrogen und Euro-Standards
(falls das irgendwo anders besser hinpasst, bitte verschieben)
Soweit ich weiß, sind Euro-Standards etwas, was nicht verpflichtet wird, aber empfohlen, und das nach Möglichkeit national umgesetzt werden soll.
Das folgende gilt für Österreich, ist aber wohl auch für Deutschland und andere EU-Länder nicht uninteressant.
Ich habe auf einer österreichischen Webseite folgenden Link gefunden:
http://www.v-p-c.at/Nukmed09.html. Wenn man dort etwas hinunterscrollt, stößt man auf eine kurze Darstellung „Schilddrüsenkrebs – Die neuen Euro-Standards“ (Stand 22.1.2009) von Dr. Alexander Becherer aus Feldkirch, Vorst. d. Abtlg. f. Nuklearmedizin.
Im Wesentlichen geht es darum, dass es einen neuen Euro-Konsens zur Indikationsstellung und Durchführung der Radiojodtherapie gibt, und in dem – Dr. Becherer zufolge – Einigkeit besteht, dass nicht nur die Nachsorge sondern auch die Behandlung [Anm. Elis: gemeint ist konkret die Vorbereitugn/Durchführung einer RJT] unter Zuhilfenahme eines Medikaments (Thyrogen) erfolgen soll.
Weiters wird dort darauf hingewiesen, dass dennoch die Kostenerstattung wiederholt Streitthema war iund durch konsequente Information der politisch Verantwortlichen nun bei der Neufassung der leistungsorientierten Krankenhausfinanzierung (LKF) ab 2009 erreicht werden konnte, dass die Gabe des Medikaments in Österreich deutlich besser refundiert wird als bisher und daher die Umsetzung der Eurostandards, die die Anwendung von Thyrogen (mit Ausnahme weniger Kontraindikationen ausdrücklich empfehlen) nun leichter möglich sein soll.
Ich habe selbst den Zeitraum von Februar bis Mitte August völlig ohne auch nur irgendein Schilddrüsenhormon durchleben müssen, und das ist wirklich ein Zustand, der eigentlich keinem Menschen zugemutet werden sollte. Ich hoffe, dass nicht nur in Österreich, sondern auch überall dort, wo nach wie vor die Gabe von Thyrogen erstritten und erbettelt werden muss, die Verantwortlichen endlich ein Einsehen haben!
Antwort auf: betrifft Thyrogen und Euro-Standards
Hallo Elis,
ich musste eigentlich nicht groß um Thyrogen für die RJT betteln (Anfang Sept. 2009, gesetzlich versichert). Ich habe bei der Anmeldung zur RJT in Würzburg nur kurz darauf hingewiesen, dass ich als Selbstständiger wohl wirtschaftliche Probleme bekäme, wenn ich aufgrund der UF-Symptome länger ausfiele und die RJT unter Thyrogen und deren Finanzierung war dann überhaupt keine Frage (trotz pT3b).
Das Problem lag eher in der Chirurgie der Klinik, wo ich operiert wurde (mit der ich im Übrigen ansonsten sehr zufrieden war). Die hatten zwar von der Möglichkeit gehört, sich aber bis dato nicht recht drum gekümmert, da sie normalerweise standardmäßig alle SD-Krebs Patienten in UF zur RJT schickten.
Ich denke, eine RJT unter Thyrogen von der gesetzliche KV bezahlt zu bekommen, dürfte in den großen Zentren hier mittlerweile kein Problem mehr sein. Leider muss man sich allerdings ggf. noch selbst drum kümmern. Da (bei der Aufklärung) liegt vermutlich noch einiges im Argen. Denn wenn man nicht schon vorher über die Möglichkeit Bescheid weiß und auch nicht von der Klinik oder vom Nuklearmediziner darüber informiert wird, kommt man erst gar nicht auf die Idee, dass etwas anderes als die UF überhaupt möglich ist.
LG
Karl
Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg
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Antwort auf: betrifft Thyrogen und Euro-Standards
Hallo Karl,
schön, da scheint sich ja in Deutschland vieles zum Guten gewendet zu haben inzwischen – meine RJTs waren 2003, und damals und nocnh viele Jahre danach (ich habs ein bisschen mitverfolgt), war die Situation diesbezügllich noch ganz anders hier in Österreich.
In Österreich war es nach meinem bisherigen Kenntnisstand so, dass es außer in einem Bundesland (Steiermark, sämtliche steirische Krankenkassen) und zudem noch von einer sehr kleinen Krankenkasse (bundesweit, glaub ich, welche hab ich jetzt vergessen) lange Zeit überhaupt nicht übernommen wurde, bzw. nur in absoluten Ausnahmefällen – wobei die wohl eher in den Persönlichkeitseigenschaften derjenigen lagen, die sie sich erstreiten konnten, verbunden mit dem Glück, an die richtigen Helfer zu kommen und noch nicht zu sehr in die Schilddrüsenunterfunktion reingerutscht zu sein.
Das galt zumindest noch so bis 2007, vielleicht auch noch 2008 – insofern stellt das zumindest für Österreich eine gewaltige Verbesserung dar, wenn es in der Praxis denn auch tatsächlich zu den Verbesserungen kommt, die der Arzt in jenem Beitrag sich erhofft.
Liebe Grüße,
Elis (mir hatten sie damals nichtmal gesagt, dass es eigentlich üblich ist, T3 zu nehmen, und ich war so ungefähr von Mitte Februar bis Ende August völlig ohne Schilddrüsenhormone).
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