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Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

firiel

Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 246960

[Harald Update 25.5.2018]

Hallo,

im Folgenden findet ihr Informationen zur Zahn- und Mundhygiene nach einer Radioiodtherapie, um Karies und anderen möglichen Problemen vorzubeugen. Diese Informationen gibt es über uns auch in gedruckter Form als Merkblatt.

Viele Grüße,
Johanna

Merkblatt – Kariesschutz
Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer
Radioiodtherapie (RIT)

In den Mundspeicheldrüsen wird Speichel gebildet um die Mundhöhle zu befeuchten. Dadurch wird das Schlucken, Sprechen und Schmecken ermöglicht sowie das Riechen beeinflusst. Darüber hinaus hat der Speichel eine zentrale Funktion für die Erhaltung der Zahngesundheit.
Das in der Radioiodtherapie verabreichte radioaktive Jod wird auch in die Speicheldrüsen aufgenommen und kann dadurch Nebenwirkungen, wie verminderten Speichelfluss und Veränderungen der Speichelzusammensetzung verursachen. So kann eine Mundtrockenheit (Xerostomie) entstehen, die Geschmacksverlust, Schluckbeschwerden und/oder Zahnbeschwerden zur Folge haben kann. Nach dem heutigen Stand des Wissens erhöht das Auftreten der Xerostomie nach einer Radioiodtherapie das Risiko für das Auftreten von Karies.
Während der Radioiodtherapie sollte daher die Speichelproduktion z.B. durch das Lutschen saurer Bonbons am Tag nach der Gabe des radioaktiven Jods angeregt werden. Der erhöhte Speichelfluss kann dann einen Teil des radioaktiven Jods aus den Speicheldrüsen auswaschen.
Nach der Radioiodtherapie ist es empfehlenswert, die Ohrspeicheldrüse (Glandula Parotis) zu massieren (siehe Abb. 1), um eventuelle Parotis-Gang-Steine auszumassieren.


Abb. 1 Parotis-Massage (aus Mandel SJ, Mandel L. Thyroid. 2003;13(3):265-71))

Eine lebenslange Karies-Prophylaxe in Absprache mit Ihrem Zahnarzt ist nach einer Radioiodtherapie empfehlenswert. Weiterhin empfiehlt es sich, regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen, um Karies vorzubeugen.

In der Handlungsempfehlung (S1-Leitlinie) der Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) zur Radioiodtherapie (RIT) beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom (Version 4, Stand 10/2015) werden die Nebenwirkungen und Risiken einer RIT in Bezug auf die Mundhygiene in Abschnitt X. B) wie folgt formuliert:

1. Xerostomie infolge chronischer Entzündung der Speicheldrüsen, Geschmacksveränderung, ggf. auch Siccasyndrom der Tränendrüsen (Häufigkeit jeweils abhängig von der kumulativen Therapie-Aktivität: bei Aktivitäten im Rahmen der ablativen RIT um 10–20%, bei hohen akkumulierten Therapie-Aktivitäten häufige Nebenwirkung, siehe unter V.). Erhöhtes Risiko von Karies infolge der Xerostomie

Als begleitende Maßnahmen empfiehlt dieselbe Verfahrensanweisung daher in Abschnitt V. Patientenvorbereitung und Vorsichtsmaßnahmen:

6. Unklar ist, ob die Anregung des Speichelflusses (z. B.
Zitronensaft, saure Drops) von Nutzen ist, um die Strahlenexposition der Speicheldrüse zu vermindern. Des Weiteren gestattet die Datenlage keine eindeutige Empfehlung, zu welchem Zeitpunkt mit der Verabreichung von Zitrone begonnen werden sollte [Nakada et al. 2005]. Wenn diese Maßnahmen eingesetzt werden, so sollte dies nicht sofort nach Gabe der Therapieaktivität erfolgen, weil es sonst zu einer unerwünschten Durchblutungssteigerung und damit zu einer verstärkten Anreicherung der Aktivität in den Speicheldrüsen kommen kann. Andere Maßnahmen, um die Schädigung der Speicheldrüsen zu minimieren, wie die Infusion von Amifostin, die Gabe von cholinergen Substanzen oder eine gute Hydratation sind in ihrem Nutzen unzureichend belegt, um eine Empfehlung dafür oder dagegen zu geben.

Wenn Ihnen etwas unklar ist, fragen Sie stets den behandelnden Arzt!

Überprüfung auf medizinische Richtigkeit durch Dr. med. Martin A. Walter (Nuklearmedizin, Basel) [Stand 2010]

Literatur:

    Walter, MA et al. (2007): The Dental Safety Profile of High-Dose Radioiodine Therapy for Thyroid Cancer. J Nucl Med 2007; 48(10):1620-1625.
    Susan J. Mandel and Louis Mandel (2003): Radioactive Iodine and the Salivary Glands. Thyroid. 2003 Mar; 13(3):265-71.
    Nakada K (2005): Does Lemon Candy Decrease Salivary Gland Damage After Radioiodine Therapy for Thyroid Cancer? J Nucl Med 2005; 46:261–266.

Es gibt auch eine Version des Merkblatts im A5-Format als PDF (2 Seiten), welche wir den nuklearmedizinischen Kliniken anbieten.

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  • Dieses Thema wurde geändert vor 2 Jahre, 1 Monat von Harald.
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xIsax
pap. SD CA (re); Stimmbandlähmung links

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329298

Danke Johanna

für diesen FAQ, weil genau bei mir ist das ganze Problem jetzt 😥

Mundtrockenheit – meine Zunge brennt als hätte ich was scharfes gegessen, ich trink und trink aber irgendwie gehts nicht weg. Teilweise ist der Mund trocken, aber durch Bonbons lutschen oder Kaugummi ändert sich das dann für eine Weile – was folgt aber darauf: Karies!

Was mir aufgefallen ist, das ich das auf der Reha nicht hatte. Jetzt kommt mir so der Gedanke als ich gelesen haben „Ohrspeicheldrüsen massieren“ Kann es evtl an der Lymphdrainage liegen, das auf der Reha diese Mundtrockenheit usw nicht war? Die wurde bei mir ja im Hals/Kiefer bereich gemacht, ich hatte zwar eine Schwellung am Ohr (erst links und dann rechts) was aber auf Muskelbeschwerden geschoben wurde. HNO hatte US gemacht von den Ohrspeicheldrüsen und diese waren aber i.O.

Ich sehe schon da kommt noch einiges auf mich zu :?

Gruß xisax

**Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf - zu lesen.** Winston Churchill

sozia43
multifok. pap. sdcarz (G1,mpT3,L0,V0,knappR0), struma colloides diffusa, hashimoto

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329299

Hallo Johanna,

ich habe wärend meiner RJT im September letzten Jahres ganz fleißig meinen Speichelfluß angeregt. Und hatte dahingehend auch keine Beschwerten.
Nun, seit Ostermontag habe ich auf der linken Seite eine schmerzhafte Schwellung auf der Wange. Zahnarzt ist abgeklärt und beim HNO war ich auch schon. Beide wußten nichts damit anzufangen. Außer der Gabe eines Schmerzmittels und der Empfehlung meine Aufbissschiene auch wirklich zu tragen hab ich nichts erreicht. Also wie bei Isa = Muskelbeschwerten
Ich habe die Schwellung mitlerweile genau da wo auf dem Bild empfohlen wird zu massieren.
Aber kann es ein halbes Jahr dauern bis es zu Beschwerten kommt?
In 14 Tagen beginnt meine RJD was bedeutet das dann dafür?

Oder muß ich das auch auf die Liste für meine Psychotherapie setzen zu der ich mitlerweile geschickt werde?

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329300

Hallo,

mir wurde schon bei der RJT in Würzburg gesagt, dass Probleme mit den Speicheldrüsen auch noch Monate nach der RJT auftreten können. In den ersten Monaten nach der RJT habe ich auch nichts bzw. kaum was gemerkt. Nach und nach ließ dann der Speichelfluss nach. Es kommt noch was, aber deutlich weniger als vorher, was ich schon z.B. beim Verzehr trockener Nahrungsmittel oder bei längeren Gesprächen merke. Der Speichelfluss lässt sich auch noch ganz gut mit den üblichen Mitteln anregen, diese sind aber leider alle nicht sehr förderlich für die Zahngesundheit. Mal sehen, was der Zahnarzt nächste Woche sagt. Trinken tu ich sowieso ziemlich viel, wg. der Nierensteine. Andere Beschwerden wir Schmerzen o.ä. habe ich noch nicht bemerkt.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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firiel

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329301

Hallo,

das Merkblatt behandelt vor allem das empfohlene Verhalten während und unmittelbar nach einer RJT/RJD
Wie man mit Beschwerden umgehen soll, die ein Monate oder gar Jahre auftreten, werde ich noch erfragen. Auf jeden Fall ist anzuraten, den Zahnarzt zu informieren und – wie auf dem Merkblatt geschrieben – regelmäßig zur Kariesprophylaxe und professionellen Zahnreinigung gehen.

Zunächst würde ich dir, sozia, raten, vor der nächsten RJD deinem NUK von deinen Beschwerden zu berichten, auch wenn Zahnarzt und HNO „nichts“ gefunden haben.

Viele Grüße,
Johanna

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sozia43
multifok. pap. sdcarz (G1,mpT3,L0,V0,knappR0), struma colloides diffusa, hashimoto

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329302

Hallo Johanna,
danke für den Tipp, das werde ich machen.

Ist schon lustig, bei einem Arzt zu sitzen (in dem Fall war es jetzt der dritte) und in ein ratloses Gesicht zu schauen.
Dass ich im Moment alles in mich rein fresse, das lässt sich leider nicht verheimlichen – aber ne Hamsterbacke? 😆
Ab morgen nun also auch noch Psychotherapie, mal schauen ob die mir was bringt.

Leute soll ich euch mal was sagen: Ein Gutes hat die ganze Sache, ich freue mich mitlerweile sogar auf die RJD – da kommen die Ärzte zu mir und ich muß nicht ständig in der Gegend rum saußen!!!!!!!!!! 😉

Alles Gute,
Ange

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329303

Hallo,

gestern war ich beim Zahnarzt. Die Beläge waren schon ganz ordentlich, und professionelle Zahnreinigung ist dringend angesagt, da ich wg. der Stimmbandlähmung ein bischen geschlampt hatte mit dem ZAbesuch. Zanreinigung hab ich in der Vergangenheit sowieso schon gemacht, jetzt vielleicht etwas öfter. Mit dem unvollständigen Glottisschluss ist das auf dem Stuhl aber nicht wirklich angenehm, da ich mich mit weit offenem Mund trotz Aufpassen ständig verschlucke, aber wat mutt, dat mutt.
Außer regelmäßiger Prophylaxe, viel Trinken (Wasser) und ggf. desinfizierender Mundspülung fällt ihm aber auch nicht viel ein. Anregung des Speichelflusses ist zwar einerseits sinnvoll, aber andererseits sind die meisten Dinge, mit denen man das erreicht, eben auch schädlich für die Zähne.

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Leandra
Sd-Karzinom/Lungenmetastasen

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329304

Täglich 5 Tassen grüner Tee sind gut gegen Karies.
Muss man aber halt mögen.

Die Bitterstoffe im grünen Tee regen außerdem die Galleproduktion und Bauchspeicheldrüse an und fördern die Verdauung. Auch nicht falsch.

LG
Leandra

sozia43
multifok. pap. sdcarz (G1,mpT3,L0,V0,knappR0), struma colloides diffusa, hashimoto

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329305

Hallo zusammen,
war eben meine erste Thyrogen Spritze abholen und die Schwester dort meinte es wird am Freitag neben dem Ganzkörperszinti sowieso auch nach den Speicheldrüsen geschaut. Mal sehen ob die mehr finden als der HNO.
Außerdem bin ich mittlerweile kein einseitiger Hamster mehr : nun spielt auch die rechte Seite verrückt.

5 Tassen grüner Tee? Normale Tassen oder, wie ich nur benutze, große Humpen? Hmmm, ich habe mal zum Thema Abnehmen und viel Trinken folgendes gelesen: Wer soviel trinkt kann garnicht zunehmen….bei der Lauferei! 😆
Aber grüner Tee wirkt doch auch nur in Verbindung mit Zitrone richtig gut, oder? Und Zitrone greift doch auch wieder die Zähne an?!

Viele Grüße, Ange

Leandra
Sd-Karzinom/Lungenmetastasen

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329306

Ich glaube, die Tassengröße ist nicht so wichtig.
Etwas mehr Tee schadet nicht.

Ich trinke zusätzlich zum Tee noch 3 bis 4 Liter Wasser täglich. Nach und nach kann auch Deine Blase damit umgehen, d.h. sie wächst mit ihren Aufgaben.

Ich habe mit dem Wassertrinken meine Nervenschmerzen nach der LungenOP beseitigen können. Wassertrinken hat noch viele andere Vorteile. Aber zumindest am Anfang ist das „Wasser wieder loswerden“ schon etwas nervig.

Ich trinke meine grünen Tee nie mit Zitrone. Scheint trotzdem zu wirken.

Ein guter Tip fürs Büro: Ich habe mir eine Kaffeemaschine nur für Tee zugelegt.
Den losen grünen Tee gebe ich in einen Teefilter und lege ihn in den Filter der Maschine.
Dann schalte ich die Maschine an und das heiße Wasser läuft über den gefüllten Teefilter in die Kanne. Der Vorteil ist, dass er so nicht bitter wird.
Natürlich ist das nicht die optimale Zubereitung, aber ich hatte im Büro immer Probleme, die Ziehdauer einzuhalten. Ständig hat mich etwas abgelenkt (Telefon, Kollegen etc.) und mein Tee war dann wieder bitter.
Zu Hause bereite ich ihn natürlich richtig zu. Wasser etwas abkühlen lassen und dann 3 Min. ziehen lassen.

Ich trinke bestimmt schon seit 15 Jahren viel grünen Tee und mein Karies wird so prima in Schach gehalten.

Ich hoffe, Deine Hamsterbacken verschwinden bald. Viel Gück bei Deinen Untersuchungen!

LG
Leandra

firiel

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329307

Hallo,

ich habe zwischenzeitlich noch eine Antwort eines Zahnmediziners auf meine Frage nach der langfristigen Behandlung einer Xerostomie und den möglichen Ursachen einer später auftretenden Xerostomie erhalten:

Zu Ihrer Frage zur Therapie einer chronischen Xerostomie kann ich Ihnen leider auch keine Standardantwort geben.
Natürlich müssen trotz vorangegangener Strahlenbehandlung andere Ursachen für eine plötzlich auftretende Xerostomie wie beispielsweise eine geänderte Medikamentenanamnese oder neu aufgetretene bzw. fortschreitende Immunerkrankungen ausgeschlossen werden. Durch die Bestrahlung werden die intakten Drüsenzellen zumeist nicht direkt abgetötet sondern nur ihre Fähigkeit zur Zellteilung d.h. Reproduktion ausgesetzt. Neue Drüsenzellen können nicht mehr entstehen. Dies wäre meine Erklärung für das von Ihnen beschriebene „Nachlaufen“ der Drüsenfunktion für 6-12 Monate nach Bestrahlung.
Eine ursachengerechte Behandlung der Xerostomie, die auf eine Wiedererlangung der Funktion der Speicheldrüsen abzielt, ist mir heute nicht bekannt.
Wir versuchen unsere Patienten mit möglichst festsitzendem Zahnersatz zu versorgen um eine zusätzliche Reizung der Schleimhäute zu vermeiden. Durch regelmäßige professionelle Zahnreinigung (alle 3-4 Monate) können Karies und Erkrankungen am Zahnhalteapparat verhindert bzw. frühzeitig erkannt werden. Zur Linderung der Symptome empfehlen wir unseren Patienten ein Speichelsubstitut und fluoridhaltige Präparate zum Kariesschutz.

[Anmerkung Harald (13.9.2019): fluoridhaltige Präparate möglichst nicht vor und während der Radioiodtherapie, siehe https://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=172266#172266 ]

Ich hoffe, es hilft dem ein oder anderen weiter!
Viele Grüße,
Johanna

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Stumpi
Nutzer*In
follikuläres Schilddrüsenkarzinom

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329308

Hallo zusammen,

in wieviele ratlose Ärztegesichter ich in den letzten Jahren schauen durfte, ist auch eine wahre Wonne.
Eigentlich ist es keine Wonne, aber was soll man machen?

Ich habe nach der SD-„Geschichte“ haufenweise Zähne verloren und habe diverse andere gesundheitliche Probleme.

Leider wird auch mir nur immer was von vegetaviven Beschwerden, psychosomatischen Beschwerden und so erzählt.

Schon mal jemand was von endokriner Myopathie gehört oder Erfahrungen damit gemacht?

Glg, Stumpi

Stumpi
Nutzer*In
follikuläres Schilddrüsenkarzinom

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329309

Hallo nochmal zusammen,

mir fällt noch was ein zum Thema saure Bonbons:
Es gibt in den Drogeriemärkten Bonbons, die haben so einen kleinen Zahn abgebildet auf der Rückseite. Das sind zahnfreundliche Drops.

Nur so als Hinweis!
:)
Glg, STumpi.

Miau
Nutzer*In
Schilddrüsenkarzinom, SD-OP 2004

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329310

Hi Stumpi,
diese „Zahnfreundlichkeit“ bezieht sich m.W. nach ausschließlich darauf, dass Zucker gegen einen Ersatzstoff (heißt der Xylit? Bin mir gerade unsicher) ausgetauscht ist.

Dieses Zeugs wirkt in großen Mengen eingenommen abführend, wenn man die Dinger also wegen einer RJT „massenweise“ lutscht kann das schiefgehen (wobei zumindest ich eh abführen musste in der RJT…).

Außerdem ist auch die Säure (besonders, wenn man saures lutscht) ein echtes Problem für die Zähne. Man sollte z.B. auf keinen Fall zeitnah nach dem Konsum von etwas mit Säure (egal, ob Obst, saure Bonbons…) die Zähne putzen.

Wirklich unproblematisch ist dieses Lösung für die Zähne leider auch nicht.

Viele Grüße
Miau2

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329311

Hallo,
für die Speichelanregung bei der RJT gibt’s eigentlich nichts, was gleichzeitig wirklich effektiv und zahnschonend ist. Richtig gut geht’s nur mit was Saurem und Säuren, insbesondere organische wie Zitronensäure, die fast überall drin ist oder Phosphorsäure (noch schlimmer) schaden halt den Zähnen. Man kann ggf. nach der Speichelanregung kurz mit einem möglichst carbonatreichen Mineralwasser nachspülen, das puffert die Säure etwas weg.

Viele Grüße
karl

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G.C.Lichtenberg

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Micha 66
Pap. SD-Ca. folkl. Variante T2 R7/25

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| Beitrags-ID: 329312

Hallo zusammen

ich habe zuckerfrien Kaugummi bis der Kiefer schlapp machte gekaut.
Selbst Nachts habe ich mir den Wecker alle 2 Stunden gestellt, und eine Weile gekaut.

Mein (unser Motto) war: Was man da versäumt kann man nie mehr gut machen.

Viele Grüße Michael

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

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| Beitrags-ID: 329313

Hi,

ich habe meine Zähne beim Zahnarzt fluoridieren lassen und hatte Elmex Gelee dabei, das ich drei oder vier Tage lang jeden Abend benutzt habe. Das hilft vielleicht ein bisschen während der RJT.

[Anmerkung Harald (13.9.2019): fluoridhaltige Präparate möglichst nicht vor und während der Radioiodtherapie, siehe https://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=172266#172266 ]

Ansonsten kann ich eine professionelle Zahnreinigung empfehlen. Bei halbwegs gesunden Zähnen sollte man das zweimal im Jahr machen lassen. Bei manchen Patienten ist öfter auch noch besser. Den Zahnarzt darauf ansprechen. Leider gibt es riesige Preisunterschiede. Vorher nachfragen. Ich mache das sozusagen im Abo und schon seit Jahren, ich zahle etwa 30 Euro, was sehr günstig ist. 50-75 Euro scheint mir der Durchschnitt zu sein, ich habe auch schon von 200 Euro gehört.

Viele Grüße
Esther

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bassdscho

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329314

Mit zuckerfreier Lakritze aus Holland sabbere ich wie ein Baby. Ganz ohne Säure. Man muß es nur im Mund auflösen lassen. Speziell: Albert Hein suikervrije Knoopjes Drop Hart / Zout.

Celia
Nutzer*In
papilläres SD-Karzinom pT1b R0 N1a

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329315

Die Ärztin in „meiner“ Klinik hat mir gestern beim Vorgespräch gesagt, alles, was irgendwie gelutscht wird, hilft auch, den Speichelfluss in Gang zu halten. Sie hat mir jedenfalls empfohlen, nicht nur Saures mitzubringen, sondern auch andere Sachen wie Eukalyptusbonbons, die schon erwähnten Kaugummi etc., weil man nach einer Weile die sauren Zungen und so weiter nicht mehr sehen kann.

Es gibt übrigens Menschen, die schwören auf Xylit pur als Kariesprophylaxe: Xylit soll angeblich Karies im Mund „ausrotten“, weil die Kariesbakterien das Xylit aufnehmen wie Zucker, es aber nicht verstoffwechseln können und quasi verhungern. Empfohlen werden Mundspülungen mit einem Teelöffel purem Xylitpulver (nach dem Zähneputzen einfach in den Mund nehmen, etwas warten, bis es sich aufgelöst hat – ohne Wasser, es regt den Speichelfluss an!, und dann ca. 2min damit „spülen“, anschließend ausspucken und 30min nichts essen, nichts trinken). Ich habe selbst gute Erfahrungen damit gemacht. Die Zähne bleiben deutlich länger glatt – normalerweise habe ich morgens immer so einen „Pelz“ auf den Zähnen gehabt, aber nicht mit Xylit. Leider habe ich das Projekt Xylit schon seit längerem schleifen lassen. Vielleicht sollte ich anlässlich meiner RJT wieder damit anfangen. Es ist halt sehr gewöhnungsbedürftig, sich nach dem Zähneputzen so einen Teelöffel „Zucker“ in den Mund zu schieben, aber man gewöhnt sich dran. Interessierte können ja mal googeln, ob das etwas für sie ist. Bei Interesse kann ich auch gern den Link zu einem Forum nennen, wo im Offtopicbereich das Thema seit längerem intensiv diskutiert wird (am besten per PM).

Antwort auf: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT)

| Beitrags-ID: 329316

Hallo,

habe oben den ersten https://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=87001#87001 aktualisiert, bzgl Verweis und Zitate aus der Handlungsempfehlung der Nuklearmediziner.

Im PDF-Muss ich es noch machen.

Außerdem gab es kürzlich eine Studie, die aufzeigte, dass Patienten es nicht merken, wenn der Speichelfluss geringfügig reduziert ist, und dies aber eben schon Auswirkungen auf die Mundgesundheit hat (Ich meine es war eine britische Studie; bin noch am Suchen).

Viele Grüße
Harald

Anonym
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