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Sonnenberg Klinik, Bad Sooden-Allendorf

iffets
Nutzer*In
pappilärer T2 Schilddrüsentumor

Sonnenberg Klinik, Bad Sooden-Allendorf

| Beitrags-ID: 253936

Hallo,

habe heute per Sozialdienst meiner behandelnden Klinik ein AHB-PLatz in der Sonnenberg-Klinik bekommen. Hab ein bisschen Unmut, dass dort wenig Patienten in meinem Alter sind ( ich bin 29) :-/. Hat jemand hier Erfahrung mit der Klinik?

Danke,

iffets

(pappilärer Schilddrüsen Tumor T2, Dez. 13 Total OP, Jan. 14 1. RJT, Jul. 14 2. RJT)

Antwort auf: Sonnenberg Klinik, Bad Sooden-Allendorf

| Beitrags-ID: 361862

Hallo,

habe deine Frage dem Link der Klinik zugeordnet, sowie das Thame ins Forum:
SD-KrebsAHB / Reha verschoben.

Hier ein etwas älterer Bericht von meerblau:
Reha in der Sonnenbergklinik in Bad Sooden-Allendorf.

Viele Grüße
Hararld

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: Sonnenberg Klinik, Bad Sooden-Allendorf

| Beitrags-ID: 361863

Patientenfragebogen – REHA-Kliniken

Die AHB/REHA wurde durchgeführt in der Klinik: Sonnerbergklinik Bad Sooden-Allendorf

Die AHB/REHA, über die berichtet wird, wurde durchgeführt im Jahr: AHB November 2016

Wie lange liegt die Diagnose / der Primäreingriff zurück? < 1Jahr Krebs-Diagnose: Undifferenziertes Schilddrüsenkarzinom; pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C

Der Weg zur AHB
Die OP fand Ende Juni 2016 bei mir in der Nähe statt, zur Weiterbehandlung bin ich dann in die Uniklinik Würzburg. Dort besuchte mich bei meinem ersten Aufenthalt eine Frau vom Sozialdienst und machte mich auf die Möglichkeit einer AHB und das Procedere aufmerksam. Daraufhin sagte ich bei meinem letzten Klinikaufenthalt im Rahmen der RCHT bei der Visite Bescheid, dass ich gerne eine AHB haben möchte, worauf mich dann eine Frau vom Sozialdienst besuchte und mit mir zusammen den Antrag stellte und alles eintütete.
Da ich ja vorhatte, eine AHB zu machen, machte ich mich im Vorfeld per I-Net schlau, welche Kliniken es gibt, wo ich meine Behandlungsziele am ehesten erreichen könnte. Somit konnte ich dann auch gleich eine Wunschklinik, nämlich diese, angeben. Dem Wunsch wurde entsprochen. Die Zusage bekam ich ca. eine Woche nach Antragstellung, ca. 2,5 Wochen nach Antragstellung hatte ich meinen Aufnahmetermin.

Meine Ziele und Erwartungen
Aufgrund der Tumorerkrankung hatte ich schon kurz vor der OP eine Stimmbandlähmung links. Durch die RCHT mit Bestrahlung des Halses verschlechterte sich die eh schon schlechte Stimme zunehmend, so dass für mich Logopädie an erster Stelle stand.

Als zweites wollte ich mich einfach nur von den Strapazen erholen, etwas zu Kräften kommen, und die Übelkeit und Kotzerei los werden, die sich nach der letzten Chemogabe konstant eingestellt hatte.

Als drittes war mir psychologische Unterstützung wichtig.
Last but not least hatte ich ja immer noch Probleme mit der Nahrungsaufnahme, so dass ich auch hier eine Klinik brauchte, die dieses berücksichtigte.

Meine Erwartungen an die AHB wurden voll erfüllt, bis auf die Logopädie, was aber nicht an den Möglichkeiten der Klinik lag, die waren gut, sondern an der immer noch vorhandenen strahlenbedingte Endzündung im Bereich der Speiseröhre und des Kehlkopfes. Der HNO gab vor, was wann machbar war. Erst in der letzten Woche konnte ich mit Logopädie richtig loslegen.

Aufklärungs- und Informationsangebote in der REHA-Klinik
Zu Beginn des Aufenthalts gab es eine Infoveranstaltung mit Hausführung. Es gibt pro Woche Vorträge von verschiedenen Ärzten/Psychologen der Klinik zu verschiedene Themen, die sich im 3-Wochen-Rhythmus wiederholen.

Im Speiseraum wurde mir ein fester Tischplatz zugewiesen. Ob bei der Platzeinteilung auf die Art des Krebses geachtet wird oder ob es nur Zufall war, kann ich nicht sagen. In der zweiten Woche wechselten die drei andern am Tisch, deren Reha war zu Ende. Eine der Neuen hatte dann wie ich auch SD-Krebs.

Es gab in der Klinik einen Gesprächskreis HNO-Patienten, zu dem ich eingeteilt wurde, der aus meiner Sicht ruhig noch öfters als einmal die Woche hätte stattfinden können. Als SD-Patient kam man wohl nur in diese Gruppe, wenn man aufgrund der Erkrankung auch HNO-Probleme hatte (bei mir ja Stimme und Schlucken).

Zu Gestalt- und Musiktherapien gab es eine Infogruppe, wo dann verschiedene Angebote vorgestellt wurden.

Therapieangebote in der REHA
Bei der Aufnahme gab es ja gleich ein Arztgespräch, in dem der Fahrplan besprochen/aufgestellt wird, welche Therapien/Anwendungen sinnvoll sind, Wünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Sollte etwas nicht passen oder abgeändert werden, wurde das laufend berücksichtig.
Das Angebot an Physiotherapie ist weit gefächert und wird auf den Patienten zugeschnitten. Das gleiche gilt für alle möglichen sportlichen Tätigkeiten.
Musiktherapie war ja für mich auch ein weiteres Auswahlkriterium. Zu den verschiedenen Gruppenangeboten hatte die Therapeutin 5 Einzelstunden pro Woche, zwei davon hatte ich jeweils. Allerdings gab es nur eine Musiktherapeutin, so dass dann in der Woche, als sie krank war, die Stunden leider ausfielen.
In den Werkraum, in dem auch Kunst-/Gestalt-Therapie stattfindet, gab es auch offene Einführungskurse in verschiedene Fertigkeiten. Wenn man an so einen Kurs teilgenommen hatte, konnte man anschließend auch frei im Werkraum arbeiten, auch wenn keine Therapeutin anwesend war. Diese Klinik hat eine offene Wekstatt , was bedeutet, sie ist 24/7 offen, nicht verschlossen, man kann jederzeit hinein und an seinen künstlerischen weitermachen, auch nachts, wenn man mal nicht schlafen kann. Ich war oft dort.
Therapieangebote im Wasser gibt es ebenfalls. Es gibt zwei Becken, eines mit schon wärmeren Wasser als im Schwimmbad und ein etwas Kleineres mit Badewannentemperatur (38 Grad!). Außerhalb der Therapiezeiten gibt es 3 Öffnungszeiten zur freien Verfügung. Dann ist auch immer eine Aufsicht da.
Freie Angebote abends und am Wochenende (teils gegen Gebühr) gab es aus meiner Sicht genug, musste man sich in Listen eintragen, da einige von der Teilnehmerzahl begrenzt waren.
An einer Stelle im Haus gab es eine große Tafel mit Spalten zum Eintragen, wenn man Leute zu bestimmten Aktivitäten (Spiele, Wander, Schach, Kino,…) suchte. Hab so einen Schachspieler gefunden.
Auf Befindlichkeiten wurde zumindest bei mir bei der zeitlichen Einteilung der Anwendungen Rücksicht genommen. Da ich ja noch total schlapp war und auch mit der Nahrungsaufnahme noch so meine Probleme hatte (brauchte ja noch sehr lange zum Essen und danach erst einmal Pause, strengte an), wurde nach den Essenszeiten immer eine Therapiepause eingeplant. Die Organisation der Abläufe klappte bei mir sehr gut. Ärzte, Schwestern, Psychologen und sonstiges Personal war immer erreichbar, der „Notfalldienst“ klappt, hab ihn dreimal unfreiwillig aktiviert. Zu Spezialärzte, die nicht im Hause sind, z.B. der HNO-Arzt, wird man mit Sammeltransport oder Taxi hingefahren.

Wohnumfeld, Verpflegung, Lage:
Gleich nach dem Aufnahmegespräch mit dem Arzt wurde ich zur Ernährungsberatung geschickt. Dort konnte ich dann angeben, welches Essensmenü ich wähle (Vollverpflegung, Schonkost, Vegetarisch,…). Wenn man mit der Ernährung Probleme hatte, wurde geklärt, was alles geht, was nicht und diverse Extraspeisen (z.B. Breie, Rührei, Suppe, Säfte, extra Brotsorten, extra Soße…) in den individuellen Speiseplan aufgenommen. Ebenfalls gab es „Extrawürste“ in Form von säurearme, salzarme,… Schonkost. Daher war der feste Tischplatz notwendig, denn diese ganzen Extrawürste wurden dann an den Platz gebracht, während das normale Essen morgens und abends über Büfett ging, mittags gab es eine Essensausgabe, wo man sein Essen abholte. Da konnte man sich dann auch, wenn man mehr Hunger hatte, noch Nachschlag holen. Ich fand das Essen wirklich sehr gut, schmackhaft und abwechslungsreich. Säfte gab es morgens zwar immer nur einen zur Auswahl, dafür immerhin täglich wechselnd. Es wurde auf Vollwerternährung geachtet, manchmal hätte ich es lieber mal weniger vollwertig gehabt 😉 . Es gab sogar eine Müsli-Ecke und in einem Korb frisches Obst zur Auswahl. Bei der Einführung des Speisesaal wurde uns ausdrücklich gesagt, dass wir immer auch was zum Essen mit aufs Zimmer nehmen durften. War für mich wichtig, da ich zu der Zeit ja nur kleine Mengen essen konnte und so bis zur nächsten Mahlzeit nicht verhungerte. Wasser und Tee konnte man sich jederzeit holen, Thermoskannen gab es gegen eine Leihgebühr. Ich war mit meinem Essen sehr zufrieden!

Die Zimmer sind recht klein, ein Beistellbett für einen Partner, der über Nacht bleibt, passt nicht hinein. Der bekommt dann ein extra Zimmer. Sie sind zweckmäßig eingerichtet, könnten aber so allmählich ruhig renoviert werden, vor allem der Teppich. Aus meiner Sicht wurden das Bad und das Zimmer gut sauber gehalten. Zusätzliche Decken oder Kissen konnte man sich von den Raumpflegern geben lassen. Der Fernseher war noch ein alter, sehr kleiner, es gab aber schon einige Zimmer mit einem größeren Flachbildschirm.
Für den Musikraum konnte man sich abends einen Schlüssel an der Rezeption holen, wenn man Klavier spielen wollte. Das gleiche galt für die Turnhalle, in der die Tischtennisplatte war.

Landschaftlich ist es sehr schön in Bad Sooden-Allendorf. Die Umgebung lädt zum Wandern ein (konnte ich leider nur noch nicht). Im Ortskern ist man zu Fuß in 10 Minuten. Mit dem Bus dauert es ebenfalls 10 Minuten. Die Bushaltestelle ist direkt vor der Klinik und der Bus ist für die Patienten kostenlos. Sowohl in Bad Sooden als auch in Allendorf (dort mehr) gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants,… In Bad Sooden gibt es ein Thermalbad und eine Saline, ebenfalls ein kleines Kino. Man kann auch am Wochenende, wenn keine Anwendungen stattfinden, sich die Zeit sehr gut vertreiben.

Bis November 2016 war es eine rein Onkologische Klinik. Ab Dezember sollten die ersten Patienten für die neu umgebaute neurologische Abteilung kommen. Es waren Patienten jeglichen Alters und Geschlechts bunt gemischt vorhanden. Da hatte ich auch erst bedenken, ob ich mit meinen ca. 50 Jahren eher schon zu den Jüngeren gehöre. Dem war aber nicht so. Ich denke, es findet jeder seines Gleichens.

Wünsche / Ansprüche für eine weitere REHA
In die Sonnerbergklinik würde ich jederzeit wieder gehen. Mir hat es dort sehr gut gefallen.
Inzwischen habe ich jetzt eine Reha beantragt. Bin mal gespannt, wann die genehmigt wird. Als ersten Wunsch habe ich allerdings dieses Mal das Stimmheilzentrum in Bad Rappenau gewählt, weil ich in Punkto Stimme noch intensiv was machen möchte und diese Klinik – wie ich erfahren habe – wohl in dieser Hinsicht intensiver was kann. Als Zweitwunsch ist dann wieder Bad Sooden-Allendorf angesagt. Mal sehen, wo ich landen werde.

viele Grüße
Lantana

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