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Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

  • Dieses Thema hat 54 Antworten und 19 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 18.01.2010 - 21:19 von dkr.

Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 241838

Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

Wer sich lieber Videos-Anschaut: Das Ende der Homöopathie | MAITHINK X  (Youtube)

Hallo,

des öfteren wird Betroffenen bei uns im Selbsthilfe-Forum diverse Globuli empfohlen, die angeblich bei einem selber eine besonders gute Wirkung gehabt haben sollen.

Keinen Kommentar zur Homöopathie schreibe ich (in der Regel), weil

  • Homöopathie nicht schadet, wenn sie
    • zusätzlich zur etablierten Medizin angewendet wird
      und
    • es sich um ein Präparat handelt, welches sich um eine in der Homöopathie so genannte „Hoch-Potenz“, naturwissenschaftlich um eine starke Verdünnung handelt, also keinerlei Wirkstoffe darin enthalten sind.Bei so genannten „geringen Potenzen“, kann es allerdings der Fall sein, dass „durch die Anwendung von Mercurius (Quecksilber), Arsenicum (Arsen) oder Nux vomica (Brechnuss), einer Pflanze, die Strychnin-Alkaloide enthält, Vergiftungen hervorgerufen werden.“
      (Zitat aus wikipedia.org; Download 22.10.07)Ergänzung 17.05.08: Konstantin Keller vom BfArM warnt vor „niedrig Potenzen“ generell, da diese dieselben Risiken wie etwa pflanzliche Arzneimittel aufweisen und diese oft nicht bekannt seien. Dies gelte auch für die von Homöopathen oft verwendeten Wirkstoffe wie Säuren, Laugen und Schwermetalle. Keller: „Eine Chrom-Nickel-Allergie kann beispielsweise durch Chromat D 6 ausgelöst werden, denn dafür reicht die millionenfache Verdünnung von D 6 aus.“ Auch wer Allergisch gegen Korbblütler ist, ist durch Niedrigpotenzen gefährdet.
      (DIE ZEIT, 19/1997)

      Gegenanzeigen gibt es bei Lösungen in Alkohol (Alkoholismus) und bei Lactose-Allergien.

      Es gibt dann noch Präparate, die mit dem Begriff „Homöopathie“ werben, und sehr wohl Wirkstoffe, meist pflanzliche enthalten. Pflanzliche Wirkstoffe können jedoch wie jeder andere Wirkstoff Nebenwirkungen haben und auch überdosiert werden.

    und

  • eine sachliche, medizinische Diskussion über die Homöopathie im Allgemeinen nicht möglich ist.
    Dieser Beitrag befindet sich daher auch hier im Unter-Forum, in dem gesundheitspolitische Themen diskutiert werden, weil es letztlich eine Diskussion um Gesundheitspolitik, um Macht, ideologische und/oder Glaubensbekenntnisse, Mobilisierung von Anhängerschaften und letztlich auch um Geld geht.
    (Bei wikipedia.org wurde der Artikel über Homöopathie für die Bearbeitung von nicht angemeldeten und neuen Benutzer gesperrt, da der Artikel „regelmäßig und in größerem Umfang von Vandalismus betroffen war.“
    Hatte ursprünglich auch Bedenken, überhaupt auf wikipedia.org zu verweisen, weil dort oft Artikel geändert werden, ohne dass man weiß, wer jeweils dahinter steht.)

Zunächst ein kleiner historischer Blick auf die Homöopathie:

Um den Siegeszug der Homöopathie – im Vergleich zu anderen alternativen Heilverfahren – zu begreifen, muss man zunächst einen Blick auf die Schulmedizin jener Zeit (Anfang des 19. Jahrhunderts) werfen, als die Homöopathie entstand.

Die Schulmedizin jener Zeit hatte aus heutiger Perspektive eine Vielzahl von Heilmethoden, die die Menschen nicht heilte, sondern im Gegenteil eher noch schwächte. Schulmedizin wurde zwar damals schon an Universitäten gelehrt, aber eine Überprüfung von vermeintlichen Heilungs-Therapien mit Studien hohen Standards, wie sie heute die Evindenz-Basierte Medizin einfordert, fand damals noch überhaupt nicht statt.
(Auch heute ist es zum Teil noch so, dass viele Ärzte das praktizieren, was sie in der „Schule“ von ihrem Professor gelernt haben, und dies für die vermeintlich beste Therapie halten. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der RJT beruhen z.B. auf solchen unterschiedlichen Schulen, ohne dass hier eine Überprüfung dieser unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der RJT durch Studien hohen Standards durch die einzelnen Ärzte stattfindet. Wie das beste Vorgehen bei der RJT ist, wird hingegen in Konferenzen zu Leitlininen anhand von Studien mit hoher Beweiskraft versucht zu klären.)

Bei der Choleraepidemie von 1831/32 war es denn auch der Fall, dass die Schulmediziner ihre Patienten mit Aderlaß, einem abführenden Mittel mit hohem Quecksilber Anteil behandelten, und den Patienten gar das Trinken von Wasser verboten. Alles Vorgehen, welches die Patienten noch weiter schwächte, und gerade der weitere Wasserentzug dürfte zu vermehrten Todesfällen geführt haben.
Die Homöopathen empfahlen hingegen neben ihren homöopathischen Heilmitteln, die nur wenig aggressive Wirkstoffe enthielten, und daher die Patienten nicht noch zusätzlich schwächten, vor allem das Trinken von frischem Quellwasser.
Man geht heute davon aus, dass vor allem das Trinken von Wasser im Gegensatz zum weiteren Wasserentzug dafür sorgte, dass damals weniger Cholera-Patienten mit homöopathischer Behandlung starben als mit schulmedizinischer.
Dieser Erfolg bei jener Cholera-Epidemie 1831/32 wird in der medizin-historischen Forschung als ein wesentlicher Grund für die Verbreitung der homöopathischen Lehre angesehen.

(Robert Jütte: Geschichte der Alternativen Medizin. München 1996, S.217f.
Jütte arbeitet die Geschichte der verschiedensten alternativen Heilverfahren in Deutschland von religiösen Wunderheilungen, über Homöopathie und Anthroposophie bis hin zum neueren Aufschwung von Heilverfahren anderer Kulturen wie z.B. Akupunktur in Deutschland auf. Sein Blick ist kein medizinischer, sonder ein sozial- und politikwissenschaftlicher, der sich auf Anhänger, Publikationen und Organisationen richtet.)

Placebo-Effekt

Placebo-Pillen werden oftmals verächtlich als Zuckerkügelchen betrachtet, die dem Patienten nur einen Wirkstoff vorgaukeln.
Der Placebo-Effekt wissenschaftlich betrachtet ist jedoch die Stimulierung von Selbstheilungs-Kräften durch die Psyche. Wie diese Mechanismen funktionieren, wie das Gehirn (Psyche) auf die Selbstheilungskräfte wirkt, beginnt man erst nach und nach zu begreifen. Dabei wirkt nicht nur die Placebo-Pille (=der Glaube an die Heilung; auch Prägung, durch Experimente an Ratten nachgewiesen), sondern auch die Zuwendung des Therapeuten auf die Selbstheilungskräfte (Empathie).
(Einen kurzen guten Überblick zu dem, was man/frau inzwischen über den Placebo-Effekt weiß, gibt Harro Albrecht in dem Artikel „Apotheke im Kopf“, ZEIT-Artikel (3.8.06))

Diese Placebo-Effekte gibt es bei jedem therapeutischen Verfahren. Die Homöopathie hat jedoch den großen Vorteil, gegenüber den meisten anderen alternativen Heilverfahren, dass ihre Kügelchen (Globuli) in der Regel (s.o.) keinen Wirkstoff enthalten, und damit auch keine Nebenwirkungen (Risiken) haben können.

Der Placebo-Effekt ist zu unterscheiden von Spontan-Heilungen, bei der es zu einer Heilung ohne äußeres Zutun kommt.
Ferner ist der Placebo-Effekt noch zu unterscheiden vom Nichts-Tun. Es gibt einige Krankheiten, bei denen es reicht, einfach abzuwarten, bis sie wieder verschwinden. Nichts-zu-tun ist hier dann sogar die beste Therapie. Allerdings widerstrebt es den meisten Menschen nichts zu tun. Die meisten Menschen wollen aktiv etwas tun, um die Krankheit zu überwinden. Dies dürfte mit ein Grund sein, dass von Betroffenen Therapie-Verfahren, die eine aktive Rolle des Patienten miteinschließen, in ihrer Wirkung subjektiv höher eingeschätzt werden, als Therapien, die man passiv erdulden muss.
Siehe hierzu z.B. Herbert Kappauf: Wunder sind möglich, der die sehr seltenen Fälle von Spontan-Heilungen bei Krebs untersucht hat, und dabei feststellen musste, dass viele Betroffen sowohl schulmedizinische Therapien als auch alternative Therapien sich unterzogen hatten. Subjektiv, entgegen den objektiven Fakten, jedoch die alternativen Therapien für ihre Heilung höher einschätzen, weil hier eine aktive Rolle eingenommen wurde (In einigen Fällen handelte es sich dann auch nicht um wirkliche Spotanheilungen, sondern um subjektive Fehlwahrnehmungen).

Beim Placebo-Effekt geht man hingegen davon aus, dass (siehe oben) noch nicht ganz geklärte biologisch-chemische Vorgänge im Körper unbewusst in Gang gesetzt werden.

In der evidenz-basierten Medizin (EBM), was so viel bedeuted, wie Medizin, die auf „Beweisen“ (=Studien) beruht, hat der Placebo-Effekt zur Überprüfung von neuen Medikamenten/Therapien in den so genannten „randomisierten Doppel-Blind-Studien“ Eingang gefunden. In diesen Studien mit dem höchsten Standard (Gold-Standard) werden die Patienten zufällig in unterschiedliche Gruppen zugeordnet und weder Arzt noch Patient erfahren, ob der Wirkstoff oder ein Schein-Medikament (= „Hochpotente Globuli“) eingesetzt wird. Der Vergleich mit „hochpotenten Globuli“ trägt überspitzt formuliert so zum Fortschritt in der Medizin bei, und der Entwicklung neuer Medikamente, die den Patienten wirklich ein zusätzlichen Nutzen bringen, und nicht schaden wie in der Vergangenheit.

Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang auch, dass die meisten homöopathisch praktizierenden Ärzte, bei ernsthaften Erkrankungen eindeutig die Schulmedizin vorziehen, während die Homöopathie eher bei harmlosen Befindlichkeitsstörungen (die gleich wohl die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können) zum Einsatz kommen.

Glaube an Heilung und Stimulierung von Selbstheilungskräften

Was kann man aber nun tun, um die Selbstheilungskräfte zu stimulieren, wenn man nicht an Wunderpillen aus dem 19.Jahrhundert, einen Krankheiten heilenden Gott etc. glauben kann oder will?

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Methoden und Heilverfahren, die mehr oder weniger zu recht über neuere Studien (Neuerdings Sport; siehe Jörg Blech Bewegung. Die Kraft, die Krankheiten besiegt und das Leben verlängert), viele aber auch fälschlicherweise angepriesen werden, sie würden die Selbstheilungskräfte stärken.

Wichtig ist zunächst, dass bei allen angepriesenen Methoden und Heilverfahren, die Zusammenhänge immer noch nicht gänzlich geklärt sind, und immer noch viele Fragen ungeklärt sind.

Wichtig auch:
Selbstheilungskräfte können nicht bei jeder Krankheit wirken, oder nur von einem geringen Nutzen sein. Selbstheilungskräfte vermögen nicht alles, und eben nur sehr, sehr selten – wenn überhaupt – Krebs heilen.

Großen Abstand sollte man daher von Methoden und Heilverfahren nehmen, die suggerieren mit Ihnen könne man ganz sicher die Selbstheilungskräfte stimulieren, und damit indirekt bei Versagen der Heilung die Schuld beim Patienten sehen. Der Betroffene hat dann angeblich zu spät oder nicht richtig die Methode oder das Heilverfahren angewandt. So wird dann vom Versagen und vom Nicht-Wissen der propagierten Methode abgelenkt.

Die Simonton-Methode wird z.B. von einigen – auch Selbsthilfe-Gruppen – angepriesen, sie würde die Selbstheilungskräfte stärken. Über neuere Studien weiß man inzwischen, dass dem nicht so ist. Es gibt allerdings Patienten, die sich in ihrer Krankheitsbewältigung mit der Simonton-Methode besser fühlen, anderen fühlen sich hingegen gar schlechter, weil sie ein persönliches Versagen bei sich vermuten.

Selbsthilfe kann z.B. den Glauben und Vertrauen in den eigenen Körper stärken, in dem man die Erfahrung anderer teilt, die Krankheit bereits überwunden haben. Vielen Betroffen wird dadurch geholfen, und sie fühlen sich besser. Es wäre jedoch vermessen, zu behaupten Selbsthilfe stärke die Selbstheilungskräfte, zu mal es auch Betroffen gibt, die das Gegenteil machen, und sich die negativen Erfahrungen besonders zu Herzen nehmen und auf sich beziehen.

Eine gerade publizierte Studie in Cancer 2007 mit mehr als 1000 Patienten hat erneut gezeigt, dass das psychische (Wohl-)Befinden bei Kopf- und Halstumoren keinerlei Auswirkungen auf das Überleben hat.
(Coyne, JC et.al.: Emotional well-being does not predict survival in head and neck cancer patients: a radiation therapy oncology group. Abstract auf PubMed)

Ob man/frau an die Homöopathie, einen Krankheiten heilenden Gott, Geistheiler, Akupunktur, Kastanien ( ;-)) usw. glaubt, sei jedem selbst überlassen, solange dies sein persönlicher Glaube bleibt, als solcher kenntlich ist, und anderen Kranken nicht Schuldgefühle eingeredet werden.

Mir persönlich hilft das Wissen, dass es diese Selbstheilungskräfte gibt, und dann Verfahren ich einfach nach der Maxime, was mir subjektiv gut tut, und ob ich mich damit besser fühle: Laufen, ein Glas Rotwein, gutes Essen, ….. Aber dies ist eben mein persönliches Stimulierungs- und vor allem Wohlfühlprogramm, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Warum zahlen Krankenkasse homöopathische Mittel und warum werben sie sogar damit

Meine Laufschuhe zahlt die Krankenkasse zu recht nicht. Ebenso würde kein Mensch auf die Idee kommen, dass Kerzen in der Kirche durch die Krankenkasse bezahlt werden sollen.

Wunderpillen aus dem 19. Jahrhundert werden jedoch in bestimmten Fällen (bei schwerwiegenden Krankheiten bei denen es keine Standardtherapie gibt) von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, nicht weil sie wirken, sondern weil dies politisch so gewollt ist.

Homöopathie und die anthroposophische Medizin sind vom Gesetzgeber ausgenommen worden, dass sie ihre Wirkung nachweisen müssen, sie müssen nur „nach dem Erkenntnisstand als Therapiestandard in der jeweiligen
Therapierichtung angezeigt“ sein (§ 31 Abs. 1. S. 3 SGB V). Dies bedeutet, dass homöopathische Medikamente nur nach homöopathischem Gedankengut beurteilt werden müssen (und dies in einem Land, das wieder zwei neue Nobel-Preisträger in Physik und Chemie hat. 😳 )

Nun werben nicht wenige private und gesetzliche Krankenkassen neuerdings mit Wahltarifen, dass sie homöopathische Arzneimittel erstatten.
(z.B.: Knappschaft)

Neben der vorhanden Nachfrage, dürfte ein Hintergrund dafür sein, dass homöopathische Medikamente auf der einen Seite recht billig sind, und auf der anderen Seite, dies vor allem Menschen aus einem sozialen Milieu Nachfragen, die relativ gesünder wie die Gesamtbevölkerung lebt (z.B. weniger Raucher, …) und auch durchschnittlich über ein höheres Einkommen verfügt.
Dies rechnet sich dann bei den Krankenkassen, und sie müssen so weniger bei Verwaltungskosten einsparen, um im Wettbewerb unter den Krankenkassen zu bestehen. Der freie Markt ist eben auch nicht per se vernünftig, sondern dient vor allem der Gewinnmaximierung.

Selbsthilfe und Erfahrungsaustausch

Die ureigenste Aufgabe der Selbsthilfe ist es Erfahrungen auszutauschen und Wissen weitzugeben.
Erfahrungen auszutauschen bedeutet jedoch immer auch diese zu reflektieren, und die je eigenen Interpretationen von Krankheit und Wirkung von Therapien zu hinterfragen.

Erfahrung ist ja nicht etwas rein sachliches, sondern immer auch eine persönliche Interpretation eines Symptoms oder Wirkzusammenhangs.

Im Forum werden von den verschiedensten Beschwerden und Problemen berichtet. Diese werden in der Diskussion dann unterschiedlich interpretiert und entsprechend werden Ratschläge gegeben.

Gute Ratschläge beinhalten immer Relativierungen wie „es könnte sein“.

Ratschläge dürfen auch niemals direkte Handlungsanleitungen sein, weil es eine Vielzahl von Faktoren gibt, die man eventuell nicht berücksichtigt hat und auch nicht kann (zudem auch noch vermittelt über ein Medium wie das Internet, Telefon etc.)

Aus gutem Grund steht daher auf jeder Seite unseres Selbsthilfe-Forums:

Bitte beachte, Ratschläge können nie einen Arztbesuch ersetzen!!

Nun stellst sich mir immer die Frage, wie umgehen mit den Behauptungen von Betroffenen hier im Forum, dass ihnen ein Globuli geholfen habe, und dies anderen Betroffen weiter empfehlen?

Glücklicherweise geschieht dies meist nur bei Beschwerden, wo auch „Nichts-Tun“ völlig ausreichend ist.

Was ich von der Homöopathie halte, habe ich nun dargelegt.

Ein wenig mehr Selbst-Reflexion, wünschte ich mir schon von den Anhängern der Homöopathie, aber Selbstreflexion und der Glaube an Homöopathie schließt sich wohl von der Sache her aus.

Um die Diskussion möglichst sachlich zu halten, werde ich Kommentare von Nicht-Forums-Mitgliedern (=Gast-Beiträge) zu diesem Beitrag ausnahmslos löschen.

Viele Grüße
Harald

Evidenzbasierte Studien, etc.:

  • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monaten von Harald.
    Dieses Thema wurde 2-mal bearbeitet.
Caro
Nutzer*In
SD-Total OP-Hypopara

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302442

Hallo Harald,

danke für den super Bericht.Du hast Dir ja wieder Arbeit gemacht.Aber es ist schon was dran an der BehauptungApotheke beginnt im Kopf.Ich habe eine sehr gute Bekannte,die wurde mit mitte 40 arbeitslos,und bekam auf Grund des Alters auch keinen Job mehr.Das hat sie zuerst so belastet,dass ihr an verschiedenen Stellen die Haare ausgegangen sind.Kein Arzt konnte richtig sagen woher das kam.Durch die viele Freizeit,kam sie auf Esotherik,und Geistheilung.Sie meditierte täglich,wollte das ihre Haare wieder wachsen,wie immer es auch zu Stande kam,–nach einiger Zeit kamen wieder neue Haare.Sie hat jetzt einen Kurs als Heilpraktikerin belegt,beschäftigt sich mit Geistheilung,(also ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll),und will sich mal selbstständig machen.Damit wollte ich nur sagen,die neuen Haare sind doch bestimmt gewachsen,weil sie tägl.meditiert hat,und sich darauf konzentriert hat,das die Haare wieder wachsen??Ok,nachweisen kann man es nicht.Aber wie Dein Bericht ja auch sagt,es spielt sich vieles im Kopf ab.Wenn wir positiv denken,hat das bestimmt auch einen Einfluss auf unser Immunsysthem.Deshalb wünsche ich uns allen gute Gedanken u.gute Besserung,Caro

simdisse
Nutzer*In
Hashimoto, multiple Knoten

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302443

Hallo,

das ist schon ein sehr komplexes Thema, dazu sehr spannend zu diskutieren. Nun hat Harald schon sehr viel in die Diskussion reingegeben, dass ich mich nur schrittweise in die Diskussion begeben kann…. es sind doch zu viele Aspekte, die einer differenzierten Betrachtungsweise bedürfen.

Bei mir kommt die Frage auf, wie Gesundheit jeder einzelne von uns definiert.
Sieht man mal vom objektiven Nachweis im Ultraschall/Szintigramm/Tumormarker über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Krebszellen einmal ab, spielen für das Empfinden von Gesundheit weitergehende Faktoren eine Rolle. Und zu den heilerweiternden Mittel zählt mit Sicherheit auch dieses Forum.

Dass die „Selbstheilungskräfte“ nicht bei jedem geweckt werden können (weil man sich z.B. im Erfahrungsaustausch eher die negativen Askekte herauszieht), ist eng mit der eigenen Haltung verbunden, wie weit der Mensch Abwehrmechanismen entwickelt hat (welches auch häufig ein unbewußter Prozeß ist).
Vielleicht ergibt sich auch das Dilemma Schulmedizin vs Homöopathie aus dem Wunsch heraus, das einzige Mittel der Wahl zu sein.
Der Mensch ist zu komplex, als dass das bloße Nichtvorhandensein von Krebszellen gleichzusetzten ist mit „sich gesund fühlen“.

Ein weiteres interessantes Buch hierzu ist (es unterstreicht einige Passagen von Harald):
„Psychosomatik, Psychotherapie und Gehirn“ von J.C. Rüegg

Dieses Buch beschreibt den interdisziplinären Prozeß der Medizin, Psychotherapie (Gedankengewohnheitsveränderungen), Homöopathie bis hin zu Placeboeffekten und damit die komplexe Wechselwirkungen von Psyche und Soma.

Viele Grüße, Simone

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302444

Jetzt weiß ich endlich, warum ich meistens keine Besserung von Beschwerden erlebe, wenn mir mein Hausarzt Globuli anbietet. Wobei er diese tatsächlich auch nur einsetzt, wenn es sich um harmloses handelt.

Wobei ich trotzdem immer wieder zu Arnikakügelchen greife, wenn ich mich sponatan verletzte, denn wie sschon gesagt, schaden tun sie nicht, diese Kügelchen.
Und vielleicht sind diese Zuckerkügelchen ja auch nur der Ersatz für Trösterchen, die man als Kind von Muttern bekommen hat, wenns mal weh tat.

LG Ginger, diedeinenArtikelmitgroßemInteressegelesenhat

Tvista06
pap. SD-CA, Hashimoto

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302445

Moin zusammen,

ich war lange nicht hier und lese daher erst heute den Thread.
Harald, ich lese immer wieder Deine vehementen Angriffe auf die Homöopathie an allen Ecken. Warum bist Du so leidenschaftlicher Homöopathie-Gegner ??? Gerade wenn es doch so ‚harmlos‘ ist, wie Du meinst, könnte es Dir doch eigentlich egal sein, wenn andere für sich die Homöopathie nutzen wollen ?! Das verstehe ich wirklich nicht ?!

Ich persönlich bin inzwischen ziemlich überzeugt von der Homöopathie, wohlgemerkt aber der richtig angewendeten homöopathischen Behandlung durch den ausgebildeten Homöopathen. Meiner ist zudem praktischer Arzt und höchst verantwortlich im Umgang mit homöopathischen Verschreibungen. Ich kenne allerdings auch viele HeilpraktikerInnen und Ärzte, die bei Erkältung, etc. mal eben irgendwelche niedrig potenzierten Globuli verschreiben und das ‚homöopathische Behandlung‘ nennen, davon halte ich auch nichts und das ist auch nicht homöopathisch gedacht. Es gilt Gleiches mit Gleichem zu heilen und das kann nicht mal eben so nebenbei mit ein paar Globuli passieren.

Einzig wirkungsvoll ist eine sogenannte ‚Konstitutionsbehandlung‘ mit hohen Potenzen und nur unter ärztlicher Aufsicht.
Genau so etwas mache ich seit nunmehr acht Jahren, also wesentlich länger, als ich von meiner Krebserkrankung weiß, obgleich sie sicherlich zu der Zeit auch schon vorhanden war… Mein Anlass war keine ‚Lappalie‘, sondern ich hatte zu der Zeit bereits seit drei Jahren einen Reflux und wurde damit schulmedizinisch behandelt – ohne Erfolg ! Ich war ziemlich fertig damals und ging eigentlich nur zu dem Homöopathen, weil ich ’nichts unversucht‘ lassen wollte. Ich war also äußerst skeptisch ob des Erfolges.
Erste spontane Besserungen traten schon wenige Wochen nach Beginn der Therapie ein. Das überraschte mich total, weil ich spürte, dass ich überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Nach und nach begann ich zum ersten Mal in meinem Leben meinen Körper wirklich ganzheitlich und Zusammenhänge mit meinen anderen ‚Zipperlein‘ und ‚Wehwehchen‘ zu verstehen, ebenso wie das wirkliche Ausmaß meiner Conterganbehinderung zu begreifen und seine Auswirkungen auf meine heutige Gesundheit… kurzum, ich als Kopfmensch (selbst tätig in der Gesundheitsbranche !) begann mich mithilfe meines Homöopathen nach den ersten zweieinhalb Jahren der Behandlung mit der Denkweise der Homöopathie auseinanderzusetzen und sie gefiel mir immer besser und paßte wirklich zu meiner ganzheitlichen Denkweise von Gesundheit.

Und dann nach und nach – natürlich mit Rückschritten und viel Frust zwischendrin ! – ging es mir immer besser und ich verstand vor allem auch, was mit mir geschah.

Als ich letztes Frühjahr wieder einmal bei meinem Homöopathen war, fiel diesem als einzigem (nicht meinem HA, der mich regelmäßig sah und jahrelang meine SD-Werte fehlinterpretierte !) auf, dass meine SD größer geworden war und er schickte mich zur Sono. Und so kam alles ins Rollen… ohne ihn hätte ich den Krebs also heute noch und würde mich trüglich ‚in Sicherheit‘ wiegen, weil ja immer zur Kontrolle gewesen ! 🙄 👿 Soviel zu der Verantwortlichkeit von Homöopathen. Meiner zumindest, und so kenne ich es auch von anderen wirklich guten ❗ Homöopathen, arbeitet immer Hand in Hand mit der Schulmedizin und hat mich bei SD-OP und RJTherapie, Calciumproblemen, u.a.m. immer homöopathisch begleitet, um die Symptome zu lindern oder die Selbstheilungskräfte zu unterstützen.

Meine Konstitutionsbehandlung geht jetzt langsam dem Ende entgegen und ich bin neben einem wesentlich besseren Allgemeinbefinden meine Allergien weitgehend los (muß bei evtl. Beschwerden zumindest keine Medis mehr deswegen nehmen, werden nicht mehr so doll), mein Reflux macht keine Beschwerden mehr (außer ich sündige beim Essen) und ich habe mich nach meinem Krankheitsjahr (OP, RJT und Folgen, RJD) wieder sehr gut erholt (psychisch und physisch) ! Für mich alles Gründe, der Homöopathie mein absolutes Vertrauen zu schenken, allerdings rate ich immer allen, genau hinzuschauen, wo man hingeht.

Achja, bei unseren Tieren wenden wir mitunter nach Verschreibung durch unsere Schulmedizin-TÄ auch homöopathische Medizin an mit ebenso großem Erfolg ! Und Tiere können bestimmt nicht simulieren… 😉

Ich, als im Mutterleib Tablettenvergiftete (Contergan), bin jedenfalls heilfroh, dass es sanftere Methoden gibt und werde diese immer vorziehen, wenn es möglich ist !!!

Das dazu von mir. Nix für ungut, Harald… 😉

Herzlichen Gruß, Tvista

rosmarin
Nutzer*In
Kalter Knoten und Autonomes Adenom.

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302446

Liebe Tvista,

ich danke dir für diesen ausführlichen Bericht und deinen Erlebnissen in Bezug auf Homöopathie. Ich bin genauso wie du der Meinung, dass Homöopathie in die Hände erfahrener Naturheilmediziner gehört. Mein Hausarzt, den ich schon seit Jahren habe, ist Allgemeinmediziner mit Fachrichtung Homöopathie. Und er hat mich genauso wie dein Arzt durch meine Krankheit begleitet und intensiv mit der Schulmedizin zusammengearbeitet, mir hat es dadurch an keiner Untersuchung gefehlt. Auch ich habe nur positive Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht. Es wird eben der Mensch als ganzes betrachtet.

Das auch von mir. Und nix für ungut Harald. Wie Tvista schreibt, der Mensch ist einfach zu komplex als ihn in irgendeine Schiene zu drücken.

LG Rosmarin

MartinaD
Nutzerin
papilläres SD-Karzinom, Hypopara, 2006 Thoraxop wg. Thymom u.a., Mann und Tochter ebenfalls ohne SD

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302447

Hallo Tvista,

ich bin auch sehr froh für deinen obigen Bericht.
Ich wollte eigentlich auf Haralds Beitrag nicht antworten, da ich nicht sicher war, ebenso sachlich für Homöopathie argumentieren zu können wie Harald dagegen, da ich sehr emotional auf seinen Beitarg reagiert habe.
Unsere Familie hat ebenfalls mit einer sehr guten Homöopathin die allerbesten Erfahrungen gemacht. Und sei es teilweise nur zur schnellen Diagnosestellung und weiterleiten an einen Mediziner, der dann nach diversen Tests Wochen später die gleiche Diagnose stellte. Unsere Beschwerden waren dann dank der Homöopathie allerdings bis dahin oft schon verschwunden.

Verantwortungsvoll mit der Ganzheit des Menschen umzugehen sollte oberstes Gebot sein. Natürlich gibt es wie überall Scharlatane und man sollte sich gut umschauen, wem man sich anvertraut.

Uns hat die Homöopathie schon oft die medizinische „Keule“ erspart.

Übrigens bin ich überzeugt, dass unser Hund -leider Epileptiker- ganz besonders schlau ist. Oder warum reagiert er bei seinen Anfälle sonst besonders gut auf Globulie und der Anfall hört auf?

Liebe Grüße an euch alle.
Martina

Gut, dass man hier auch unterschiedliche Meinungen kundtun darf!

Sandra67
Nutzer*In
Subtotale Strumektomie, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302448

Hallo zusammen,
ich überlege auch schon seit Tagen, was ich auf diesen Beitrag antworten
soll. Nun meine Antwort darauf ist:“WER HEILT HAT RECHT!!“
Ich mache auch immer wieder gute Erfahrungen mit der Homöopathie!
Mein Sohn ist sehr allergisch auf Insektenstiche. Diese lassen sich mit Globuli sehr gut behandeln und er braucht dann kein Cortison.
Wie auch bei Martina hat die Homöopathie uns schon viele starke Medikamente erspart.
Viele Grüße
Sandra

rosmarin
Nutzer*In
Kalter Knoten und Autonomes Adenom.

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302449

Hallo Martina,

wenn du einen Hund hast, kennst du vielleicht dieses Buch von H.G. Wolff „Unsere Hunde – Gesund durch Homöopathie“. Dort ist wohl geschrieben, das unsere Vierbeiner ganz besonders gut auf Homöopathie reagieren. Man fragt sich da wirklich warum? Und auch unseren vierbeinigen Freunden kann so oft die chemische Keule erspart bleiben. Und wir alle wissen, durch unsere Erfahrungen wie gut es ist eine Angina oder eine Blasenentzündung oder eine Bronchitis ohne Antibiotika zu überstanden zu haben.

LG Rosmarin

ClaudiaF
pap.SD pT1 ,No M0

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302450

Hallo zusammen,

auch mir ging es so wie Sandra, daß ich nicht wusste, wie ich auf diesen Beitrag antworten sollte. Denn als ich Haralds Beitrag las, kam mir sofort der Gedanke, ja, Harald hat recht. Auch wenn esmeinen Vorredner nicht so geht…

Hab allerdings eben die Erfahrungen gemacht, daß mit Homöopathie viiiieeell Geld gemacht wird. War bei einer Heilpraktikerin, die eigentlich viel Erfahrung hatte und schon fast 30 Jahre praktiziert. Und die hatte so quere Ansichten, das ging gar nicht mehr, Da es mir in der Zeit gesundheitlich ziemlich mies ging,hab ich ihre Ratschläge angenommen (man will es ja mal probieren), und bin a) vie Geld für die Heilpraktikerin losgeworden und b) viel Geld für das Zeugs, was sie mir verschrieb.Nur besser ging es mir nicht.

Auch bei vielen anderen sog. alternativen Heilmethoden bin ich mehr als skeptisch, da dort viel Murks getrieben wird (weil man es halt selbst bezahlen muß).
Ich werde sicherlich nie wieder Globuli nehmen, denn auch wenn man mal Apotheker fragt (da habe ich 2 in der Familie, und die kennne sich ebeb sehr gut mit Wirkstoffen und auch mit Pflanzen aus), kann man da wirklich schon vom Plazebo Effekt sprechen, denn Wirkstoffe sind in den Globuli durch die Potenierung fast nichtmehr nachweisbar.

Mirpersönlich hilft oftmals auch eher Bewegung an der frischen Luft, Ruhe und was gutes für mich zu tun. Für ernsthafte Krankheiten sind Globuli sowieso nicht geeinet.

viele Grüsse Claudia

Tvista06
pap. SD-CA, Hashimoto

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302451

Hallo Claudia,

muß nun doch nochmal die Lanze FÜR alternative Heilnmethoden brechen. Ich selbst arbeite psychotherapeutisch, als Musik- und als Reittherapeutin. Alles müssen die KlientInnen LEIDER selbst bezahlen, obgleich es für das jeweilige Klientel sehr sinnvolle Therapien sind ! Das finde ich zum Beispiel an unserem ‚tollen‘ Gesundheitssystem ziemlich mies, dass nur die Therapien, wo eine große Lobby dahinter steht, anerkannt werden. Therapeutisches Reiten gibt es seit nunmehr 60 Jahren in Deutschland, aber es bekommt immer noch nicht die Anerkennung, wie zB. in Österreich oder der Schweiz. Dort wird es teilweise sogar vom Staat finanziert !

Ich glaube nicht, dass sich die meisten ‚alternativen‘ Gesundheitsanbieter in Deutschland eine goldene Nase verdienen. Ich zumindest kann für uns (mein Mann arbeitet ebenfalls als Reittherapeut und zusätzlich als Feldenkraislehrer) nur sagen, wir leben an der unteren Einkommensgrenze. Wir wollen unser Klientel nicht ausbeuten, denn die haben teilweise noch weniger ! Wir versuchen immer einen für alle Seiten gangbaren Weg zu finden und so kennen wir es auch von KollegInnen. Sicher gibt es schwarze Schafe, aber die gibt es überall !!! 🙄 😉

Nix für ungut !

Anne alias Tvista

ClaudiaF
pap.SD pT1 ,No M0

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302452

Hallo Tvista,

also Psychotherapie ist für mich keine alternatvie Heilmethode..:-) Davon bin ich auch überzeugt…
Nur mit der Homöopathie hat Harald mir voll aus der Seele geschrieben, und das gleich gilt meiner Meinung nach für vieles, was gerade zu r Behandlung von Rückenschmerzen angepriesen wird. Ich habe es so gut wie alles ausprobiert über Osteopathie, Massagen, Akupunktur, TCM etc.
Leider sind meine Rückenschmerzen in keinster Weise geringer nur mein Geldbeutel leerer !
Und die spezielle Heilpraktikerin, von der ich geschrieben hatte, hat mir allen Ernstes gesagt, Muskelaufbau wäre totaler Quatsch.

Aber jeder hat halt seine eigenen Erfahrungen und Meinungen.
Viele Grüsse Claudia

P.S Feldenkrais finde ich übrigens gut !

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302453

Hallo,

ein paar Anmerkungen zur bisherigen Diskussion:

„Wer heilt, hat recht!“

ist ein Satz, der oft ganz bewusst verkürzt benutzt wird:

Zum Beispiel:
Nähen von gerissenen Aussenbändern. Mit diesem operativen Eingriff wurden ab Mitte der Siebziger Jahre viele Sportler behandelt. Erfolgreich, weil nach ein paar Wochen konnten sie wieder laufen.

Nimmt man den oberen Spruch in dieser verkürzten Weise, dann waren die Chirurgen vollkommen im Recht.
Also munter weiter operieren.

Wer heilt, hat recht!“ hat hier die Bedeutung, „Ich habe recht, nachdenken verboten!

In den achtziger Jahren wurden dann eine Studie gemacht, in der Sportler mit gerissenen Aussenbändern in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Die einen wurden operiert, und die anderen bekamen nur einen Verband. Nicht-Operierte und Operierte konnten jedoch nach ein paar Wochen gleichermaßen wieder problemlos laufen. Es zeigte sich kein Unterschied.
(Quelle: Jörg Belch: Heillose Medizin)

Oder nehmen wir als Beispiel die Therapie des Schilddrüsenkrebs:

Der Wirkmechanismus der RJT ist sehr klar. Mit dem radioaktiven Jod lassen sich gar Fernmetastasen zerstören, die chirurgisch nicht entfernt werden können. Es scheint also eine sehr erfolgversprechende Therapie des Schilddrüsenkrebs zu sein.
Also: „Wer heilt, hat recht!„, reicht dies wirklich?

Ab den 1950er Jahren wurde zunehmend allen Schilddrüsenkrebspatienten die Schilddrüse nicht nur chirurgische entfernt, sondern es wurde zusätzlich auch mit ein oder mehreren Radiojodtherapien behandelt.

Diese RJTs hatten/haben mit großer Wahrscheinlichkeit sicherlich für einige von uns einen zusätzlichen Nutzen, bei vielen von uns ist jedoch der zusätzliche Nutzen gar nicht sicher.

Siehe zum Beispiel die retrospektiv Studie der Mayo Clinic (Hay 2007): In dieser Studie an jugendlichen Schilddrüsenkrebspatienten wurde u.a. auch festgestellt, dass bei Patienten die nur eine chirurgische Entfernung der Schilddrüse hatten, genau so oft ein Rezidiv auftrat, wie wenn zusätzlich noch eine RJT gemacht wurde. Die RJT brachte hier retrospektiv keinen Nutzen (allerdings nach 30 Jahren gibt es Spätfolgen, die eventuell mit der RJT zusammen hängen können; siehe Foren-Thema )

Da der Nutzen einer RJT nicht immer sicher ist, geht man schon länger davon ab, Mikrokarzinome immer mit einer RJT zu behandeln. Beim Mikrokarzinom treten zwar auch Rezidive und Metastasen auf, aber nach heutiger Erkenntnislage genau so oft, als wenn eine RJT gemacht wird.

Bei einer Therapie darf es daher nicht nur darum gehen, dass ein Wirkmechanismus logisch und sinnig erscheint, sondern die Therapie muss auch nachweisen, dass sie heilt. Dies kann man allerdings nicht an einem individuellen Einzelfall nachweisen – wie es nicht nur Homöopathen, sondern auch einige Schulmediziner tun (s.o.) – sondern nur über Studien, so genannte Outcome-Studien.

Der Satz „Wer heilt, hat recht!“ sollte eigentlich besser heißen: „Eine Therapie – egal wie logisch oder auch unlogisch sie ihren Wirkmechanismus erklärt – muss über Studien nachweisen, dass die Patienten dadurch geheilt werden.

Es gibt natürlich eine Vielzahl von Studien, die behaupten mit diesem oder jenem Medikament hätten wir einen Nutzen. Studie ist aber nicht gleich Studie. Hier haben sich in letzten Jahrzehnten gewisse Standards herausgebildet, welche eine Studie erfüllen muss, damit danach zu recht behauptet werden kann, dass wir Patienten durch eine Therapie einen Nutzen haben.
(Für Ärzte gibt es einen kleinen Band, in dem kurz zusammengefasst wird, worauf sie achten müssen, wenn sie eine Studie lesen.
Konrad Wink: Wie liest und bewertet man eine klinische Studie?)

Beim Schilddrüsenkrebs sind auf Grund seiner Seltenheit und seines langsamen Wachstums solche Studien mit sehr hohem Standard nur sehr schwer durchzuführen (wenn auch nicht gänzlich unmöglich). Studien beim Schilddrüsenkrebs können daher selten eine ganz eindeutige Antwort geben.

Unser Verein hat daher zur Leitlinien-Konferenz u.a. auch folgende Stellungnahme beschlossen:

individuelle Abwägung von Risiken ermöglichen
Medizinische Studien führen sehr selten zu eindeutigen Schlussfolgerungen (nur dann werden diese zur Grundlage von Richtlinien). In den meisten Fällen fließen die Ergebnisse lediglich in Leitlinien ein, die Empfehlungen z.B. für eine bestimmte Therapie geben.
Leitlinien sollten dies berücksichtigen, indem sie
– auf Studien mit entsprechenden Evidenzgraden verweisen und
– das Für und Wider einer Therapie/Diagnostik öffentlich machen.
Mit diesen Informationen lassen sich individuelle Risiken besser Fall-bezogen abwägen. Die Risikoabwägung sollte immer im Arzt-Patienten-Gespräch und gemeinsam von beiden erfolgen.

Zur Homöopathie direkt nur eine Anmerkung:

Es wurden hier in der Diskussion Haustiere angeführt, die angeblich die Wirkung der Globuli beweisen sollen.
Diese Beispiele zeigen jedoch nur auf, dass Tiere keine Sache sind, sondern lebendige Wesen, die sehr wohl auch ein Empfinden haben, so dass es auch bei ihnen zu einem Placebo-Effekt wie bei uns Menschen kommen kann. Wir sollten daher mit Tieren entsprechend respektvoll umgehen.

Viele Grüße
Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 3 Monaten von Harald.
simdisse
Nutzer*In
Hashimoto, multiple Knoten

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302454

Hallo,

nur ganz kurz zur Anmerkung einen Satz, den ich dieser Tage von einem Nuklearmedziner gehört habe:

Medizin ist ein Versuch der Berechnung von Wahrscheinlichkeiten

😉

viele Grüße, Simone

Sandra67
Nutzer*In
Subtotale Strumektomie, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302455

Hallo Harald,
ich glaube es darf jeder seine eigene Meinung über die Homöopathie haben. Ich fühle mich ein wenig von Dir angegriffen. Es gibt genug Menschen, denen die Homöopathie geholfen hat, und auch noch helfen wird! Ich könnte jetzt auch einige Beispiele von Placebo-Effekten aus meiner Berufserfahrung als Krankenschwester aufschreiben, aber ich finde das würde zu weit gehen. Wichtig ist meiner Meinung nach der Erfolg und das Wohlbefinden des Pat..
LG
Sandra

Caro
Nutzer*In
SD-Total OP-Hypopara

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302456

Hallo alle,ich kann mich da Sandras Meinung nur anschliessen,Bei dem einen hilfts,beim anderen nicht.Also hat es warscheinlich schon was mit unserem Geist/Hirn zu tun.Das ist ja wissenschaftl.bewiesen,das Menschen die ein Placebo bekamen,die gleiche Wirkung hatten,wie die,die ein Medikament nahmen.Und ausserdem darf man ja auch nicht vergessen,dass viele Medikamente auch erhebliche Nebenwirkungen haben,die dann wieder andere Beschwerden machen.Das hab ich von Globuli so eigentlich noch nie gehört.So kann doch jeder für sich selbst entscheiden was für ihn gut ist.Caro

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302457

Hallo Sandra und Caro,

ja, ich greife diese Haltung an („Wer heilt, hat recht!“), weil damit das Nachdenken und Hinterfragen verhindert werden soll. (siehe Beitag oben )

Was jeder einzelne macht und glauben will, ist natürlich letztlich dann jedem selbst überlassen, und in seiner eigenen Verantwortung.

Nur Nachdenken und Hinterfragen darf hier im Selbsthilfe-Form nicht mit solchen Argumenten („Wer heilt, hat recht!“) verhindert werden.

Mir scheint aber auch, dass Ihr Euch zu sehr angegriffen fühlt und nun in Eurer Argumentation nun wieder alles vermengt und falsche Gegensätze aufbaut.

Homöophaten würden Euch entsetzt anschauen, wenn Ihr ihnen sagt, sie würden Placebos verschreiben (dazu braucht es keine Homöophaten-Ausbildung). Zum Placebo-Effekt habe ich einiges in meinem ersten Beitrag oben geschrieben.

Ich dachte eigentlich auch, dass wir in der Diskussion schon weiter sind, und hier nicht einen Gegensatz Homöopahtie versus Schulmedzinin aufbauen, sondern gleichermaßen Hinterfragen, was uns da jeweils als Therapie angeboten wird.

Dass Globuli in der Regel ungefährlich sind, hatte ich ja auch schon im ersten Beitrag geschrieben.

Ganz ungefährlich sind Globuli übrigens nicht immer:

  • bei den „geringen Potenzen“ kann es bei längerer Anwendung zu Vergiftungen kommen (u. a. Quecksilber-Vergiftungen)
  • oder jemand verzichtet im Glauben an die Homöopathie, auf eine wichtige – über Studien nachgewiesene – lebensrettende Therapie oder Medikament.

Viele Grüße
Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 3 Monaten von Harald.
Sönnchen scheine!
Follikuläres CA onkozytär

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302458

Hallo an alle Verfechter Pro – und Contra Homöopathie,

ich möchte hier kein Statement für oder gegen eine Methode oder medizinische Ausrichtung ergreifen.

Dennoch möchte ich in diesem Zusammenhang ganz gerne darauf hinweisen, dass einer der Punkte, die mir in dem Forum besonders gut gefallen, der folgende ist:

Es wird auch kritisch und kontrovers über Methoden der Schulmedizin berichtet, beraten und zum Nachdenken angeregt. Ich empfinde die Signale hier oft so: „Sammle Informationen, bis Du ein umfassendes Wissen über Deine Krankheit und die Behandlungsmöglichkeiten hast. –Dazu braucht es gute Ratgeber (Ärzte, das Forum, Fachliteratur etc.)- Und dann geh hin und nimm die Entscheidung, zusammen mit Deinen Ärzten, selber in die Hand!“

Im Rahmen der Homöopathie ist es für mich die größte Schwierigkeit, den entscheidenden Moment zu erkennen, wenn man mit ihren Methoden nicht weiterkommt.

Viele Grüße, Sandra

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302459

Hallo Sandra,

mir geht es mit schuldmedizinischen wie auch mit alternativen Methoden so, dass ich mich möglichst gut informiere, abwäge, dann eine Entscheidung treffe und den Versuch wage. Manchmal ist es mehr eine rationale Entscheidung, manchmal eine eher emotionale und manchmal auch die reine Verzweiflung. Letzteres ist kein guter Ratgeber und manchmal auch recht teuer 😉 In solchen Momenten verstehe ich, dass man kranke und verzweifelte Menschen gut abzocken kann.

Ich sehe übrigens alternative Methoden immer als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Schulmedizin. (Von einem Schnupfenmittel oder so mal abgesehen.)

Ein sehr schwieriges Thema. Ich bin einerseits sehr offen gegenüber alternativen Methoden (ich praktiziere z.B. Reiki und habe einiges andere ausprobiert) andererseits bin ich auch sehr kritisch und misstrauisch. Ich würde mir mehr wissenschaftliche Nachweise wünschen. Und ein bisschen mehr Offenheit bei den Wissenschaftlern.

Viele Grüße
Esther

MartinaD
Nutzerin
papilläres SD-Karzinom, Hypopara, 2006 Thoraxop wg. Thymom u.a., Mann und Tochter ebenfalls ohne SD

Antwort auf: Homöopathie – Wunderpillen Globuli? Mein (Nicht-)Kommentar

| Beitrags-ID: 302460

Liebe Sandra,

das kommt wohl sehr stark auf den Homöopathen an. Meine würde niemals eine schulmedizinische Behandlung, die ich für mich in Anspruch nehme (SD-OP und RJT z.B.) in Frage stellen sondern hilft mir, die Nebenwirkungen in Grenzen zu halten und mich anschließend wieder auf die Beine zu bringen. Sie hat mich auch schon des öfteren zu einem Arzt geschickt, wenn sie die Grenzen der Homöopathie gesehen hat.

Ich kann für mich persönlich den Schluß ziehen, dass ich eine gute Mischung aus Schulmedizin und Homöopathie für mich gefunden habe und mich damit wohl fühle.

Martina

PS: Lieber Harald, die Sache mit unserem Hund hast du wohl anders verstanden, als ich sie gemeint habe.

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