Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Latente / subklinische Schilddrüsenunterfunktion

Latente / subklinische Schilddrüsenunterfunktion

Titelbild der Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!

Dies ist die aktuelle Version des Exkurs. Latente / subklinische Schilddrüsenunterfunktion unserer Broschüre:

Mit Schilddrüsenhormonen leben!
Ein Ratgeber, was bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten ist.

(Inhaltsverzeichnis)

Diese Broschüre sowie anderes Infomaterial ist auch kostenfrei über die Geschäftsstelle zu beziehen.

Latente / subklinische Schilddrüsenunterfunktion

Glossar:
Hypothyreose
Bei der Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert über dem Referenzwert und es liegen Beschwerden eine Schilddüsenunterfunktion vor.
siehe dazu: FAQ: Symptome / Beschwerden einer Schilddrüsen-Unterfunktion;

Das Gegenteil: Hyperthyreose;
Eine normal funktionierende Schilddrüse ist eine Euthyreose.

Definition der latenten / subklinischen Hypothyreose

Blutröchrechen für die Bestimmung der Schilddrüsenwerte TSH, FT3 und fT4

Die sogenannte latente/subklinische Hypothyreose wird allein über die Blutwerte definiert: Sind die freien Schilddrüsenwerte (fT4) innerhalb der Referenzwerte und die TSH-Werte über dem Referenzwert, so spricht man von einer latenten Hypothyreose, (auch) wenn keine bzw. nur milde unspezifische Beschwerden vorliegen.

In früheren Jahren wurden oftmals bereits bei einem TSH-Wert über dem Referenzwert Schilddrüsenhormone verschrieben, da in Kohortenstudien solche Schilddrüsenwerte mit anderen gesundheitlichen Risiken einhergingen.

Behandlung?

Neuere Studien konnten jedoch zeigen, dass eine zusätzliche Schilddrüsenhormongabe keinen oder nur geringe Vorteile bei der Lebensqualität bringt. In neueren Kohortenstudien zeigte sich hingegen, dass ältere Menschen (>70 Jahre) mit höheren TSH-Werten und geringen fT4-Werten ein geringeres Sterberisiko haben (siehe S. 58). Neuere Leitlinien raten daher bei einer grenzwertigen TSH-Erhöhung von einer Schilddrüsenhormongabe ab.

TSH-Wert

Liegen keine Beschwerden vor und der TSH-Wert ist über dem oberen Referenzwert von 4,2 mU/L, dann sollte der Wert in 2 bis 6 Monaten nochmals überprüft werden, bevor eine Therapie mit L-Thyroxin (LT4) begonnen wird.

Ein erhöhter TSH-Wert kann verschiedene Ursachen haben:

  • TSH ist in der Nacht und am frühen Morgen am höchsten. Ein akuter Schlafentzug führt auch zu höheren TSH-Werten
  • Im Winter und in kälteren Regionen ist der TSH-Wert höher als im Sommer oder wärmeren Regionen
  • Alter: Kinder und Jugendliche haben höhere TSH-Referenzwerte, und später nimmt mit zunehmen Alter (70-80) auch der TSH-Referenzwerte
  • Der TSH-Referenzbereich von Frauen ist auch etwas höher wie der von Männern
  • Übergewicht führt zu höheren TSH-Werten. Bei Gewichtsreduktion fällt der TSH-Wert wieder.

Indikation: Vor einer Verschreibung von L-Thyroxin

Auch wenn bei einem erhöhten TSH-Wert Beschwerden vorliegen, sollte vor einer Verschreibung von Schilddüsenhormonen (L-Thyroxin) weitere Untersuchungen durchgeführt werden:

Wichtig: Es gibt keine spezifischen Beschwerden, die bei zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormonen auftreten, diese Beschwerden können immer auch eine andere Ursache haben: Wiki: Beschwerden einer Über- oder Unterdosierung mit Schilddrüsenhormonen

Medikamenteneinnahme überprüfen

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat zum Thema Multimedikation eine Gesundheitsinformation herausgegeben:

Wer wegen vieler Beschwerden oder Krankheiten dauerhaft behandelt wird, wendet oft mehrere Arzneimittel an. Das lässt sich nicht immer vermeiden, aber manchmal sind einige Medikamente unnötig. Hier erfahren Interessierte, wie es zur Multimedikation kommt und welche Risiken damit verbunden sein können. Und sie finden Tipps, was sie selbst dazu beitragen können, dass sie nur die Medikamente nehmen, die sie wirklich benötigen. Grundlage der Inhalte ist die hausärztliche Leitlinie „Multimedikation“.

Hier geth es zu Seite des ÄZQ: Medikamente – Nehme ich zu viele ein?

Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben! – Inhaltsverzeichnis


Autor: Harald | Arbeitsgruppe: Arbeitsgruppe Schilddrüsenhormonsubstitution | Letzte Aktualisierung: 28.02.2024 von Harald W-Nummer: 430294


Titelbild der Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!
Titelbild unserer Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!

Alle Kapitel unserer Broschüre erreicht man über das Inhaltsverzeichnis

Broschüre:
Mit Schilddrüsenhormonen leben!
Ein Ratgeber, was bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten ist.

Unserer Infomaterialien sind kostenfrei bestellbar.


Alle Kapitel und mehr Informationen können über das Inhaltsverzeichnis gelesen werden.

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Funktion der Schilddrüse

3. Einnahme von Schilddrüsenhormonpräparaten

3.1 Welche Schilddrüsenhormonpräparate gibt es?

3.2 Schilddrüsenhormoneinstellung und Blutwerte

3.3 Beschwerden einer Über- oder Unterdosierung

3.4. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Nahrungsmitteln

4. Individualisierte TSH-Unterdrückung beim differenzierten Schilddrüsenkrebs

5. Quellen

6. Verzeichnisse

7. Glossar

8. Selbsthilfe-Adressen

9. Broschüren/Infomaterial (Bestellformular)

Unserer Infomaterialien sind kostenfrei bestellbar.


Autor: Harald | Arbeitsgruppe: Arbeitsgruppe Schilddrüsenhormonsubstitution | Letzte Aktualisierung: 28.02.2024 von Harald W-Nummer: 430294

Leitlinien

We recommend against thyroid hormone therapy for patients with subclinical hypothyroidism

Übersetzung:
Wir empfehlen, keine Schilddrüsenhormontherapie für Patient*innen mit subklinischer Hypothyreose.

Für die große Masse sehen die Autor*innen keine Evidenz, dass die Behandlung mit Schilddrüsenhormonen von Vorteil ist.

Neu dürfte vor allem sein, dass eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen nur bei einer Minderheit empfohlen wird: Bei jungen Menschen (< 30 Jahre), und bei Patient*innen mit ungewöhnlich hohen TSH-Werten (>20; und fT4-Werten im Referenzbereich). Aber selbst hier sehen sie nur eine indirekte Evidenz.

Kohortenstudie

Kohortenstudie ist eine Studie, in der eine Gruppe, die ein bestimmtes Merkmal hat, mit einer anderen Gruppe bezüglich des bestimmten Vorkommens von Krankheiten oder Ereignissen über einen längeren Zeitraum verglichen wird. Zum Beispiel werden Gruppen bezüglich des TSH-Wertes gebildet und es wird über einen längeren Zeitraum geschaut, wie häufig bestimmte Krankheiten wie z. B. Herz- und Kreislauferkrankungen auftreten.

In Kohortenstudien können Risiken von Merkmalen eingeschätzt werden und Hinweise für weitere bessere Studien gesammelt werden.
Über diese Studien können meist keine Aussagen über Ursache und Wirkung, d.h. die Kausalität gemacht werden.

Studien zur subklinischen Hypothyreose sind meist Kohorstenstudien.

Einzelne Studien – eine willkürliche Auswahl

Achtung dies ist nur eine Auswahl von Studien. Um evidenzbasierte Aussagen machen zu können, ist es notwendig die Literatur-Datenbanken systematisch zu durchsuchen und in Evidenz-Tabellen auszuwerten. In hochwertigen Leitlinien wird dies gemacht, darum verweisen wir in erster Linie auf Leitlinien und nicht auf einzelne Studien.

Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick