Grenzwert
(engl. Cut-off; amerik. cutoff) ist ein Wert eines Stoffes im Blut, ab dem man mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit davon ausgeht, dass eine bestimmte Krankheit vorliegt.
Der Grenzwert darf nicht mit den Referenzwerten verwechselt werden. Eine besondere Form des Grenzwert ist der Zielwert bzw. Zielbereich für einen Blutwert z. B. bei der Schilddrüsenhormonsubstitution.
Grenzwerte bei Calcitonin, siehe FAQ: Bei Knoten in der Schilddrüse präoperativ Calcitonin bestimmen
cutoff(Synonym: cut-off)
siehe Grenzwert, ab welcher ein Test / Blutwert als positiv bzw. negativ gilt, für das Vorliegen oder nicht Vorliegen einer Krankheit. Der cutoff-Wert darf nicht mit Referenzwerten verwechselt werden.
maximum tolerated radiation absorbed dose(MTRD)
Maximal zu tolerierende Strahlendosis, die bei einer Radioiodtherapie im Blut absorbiert wird. Der Grenzwert wird 2 Gy im Blut definiert.
siehe ATA 2015: Leitlinie Knoten der Schilddrüse und differenzierter Schilddrüsenkrebs.(S. 76)
Referenzwert(Synonyme: Referenzwerte, Referenzbereich)
Um Blutwerte beurteilen zu können, werden durch das einzelne Labor für eine bestimmte Untersuchung Referenzwerte festgelegt. Referenzwerte definieren sich im allgemeinen dadurch, dass das Blut von gesunden Menschen untersucht wird. Mit dem Referenzbereich wird dann der Bereich definiert, in dem sich die Werte von 95 von 100 gesunden Menschen befinden.
Es gibt daher auch immer einen kleinen Teil (im allgemeinen 5%) von gesunden Menschen, deren „normale“ Blutwerte außerhalb des Referenzbereichs liegen.
Es gibt bzw. kann auch unterschiedliche Referenzbereiche für Teilgruppen (Männer, Frauen, Alter, ethnische Herkunft, ...) geben.
Ältere Menschen (> 70 Jahre) haben z.B. höhere TSH-Werte.
siehe auch:
Zielwert(Synonyme: Zielwerte, Zielbereich)
bei der Substitution mit Schilddrüsenhormonpräparaten versucht man je nach Grunderkrankung einen bestimmten Zielbereich bzw. bestimmte Zielwerte beim TSH-Wert zu erreichen, um ein Rezidiv zu verhindern oder in Risikoabwägung das Risiko für andere Erkrankungen durch zu viel bzw. zu wenig Schilddrüsenhormone zu verringern. Die Zielwerte orientieren sich zwar meist an den Referenzwerten, sind jedoch eher als eine spezielle Form des Grenzwert zu betrachten.
siehe auch Kap.3.2.1 Altersspezifische Referenzwerte und Zielbereiche in unserer Broschüre Mit Schilddrüsenhormonen leben!
CEA(Synonym: Carcino-embryonales Antigen)
Tumormarker des medullären Schilddrüsenkrebs (und von Darmkrebs)
Nach Laborlexikon (Download 4.5.2018) gibt es folgende Referenz- und Grenzwerte:
- Nicht-Raucher bis 4,6 ng/ml
- Raucher in 25% der Fälle: 3,5-10,0 ng/ml; in 1% der Fälle: >10,0 ng/ml
- >20,0 ng/ml Verdacht auf Krebs
stimulierter Calcitonin(sCT, sCtn)
Wenn vor der Bestimmung des Calcitonin mit Calcium (bzw. früher Pentagistrin) die C-Zellen bzw. Krebszellen des C-Zell-Karzinom stimuliert wurden, Calcitonin zu produzieren, spricht man vom stimulierten Calcitonin. Heute werden stattdessen geschlechtsspezifische Grenzwerte für das basale Calcitonin benutzt, um den medullären Schilddrüsenkrebs (MTC) zu erkennen.