Re: Ärger in der Ambulanz (= Forts. des Threads Combithyrex)


Geschrieben von Elis am 16. April 03 11:51:15:

Als Antwort auf: Re: Ärger in der Ambulanz (= Forts. des Threads Combithyrex) geschrieben von Alba am 16. April 03 08:01:15:

Hallo, Alba,

>wieso ist das eigentlich in Österreich so, daß auf Beipackzetteln zu lesen ist, bei SD-Carzinom solle ein Kombi genommen werden?

So steht das nicht dort, aber es steht "Bei Lebererkrankungen oder nach Entfernung der kompletten Schilddrüse sollte statt Thyrex Combithyrex mite oder forte genommen werden." Ich kann auch weder generell für Österreich noch für alle anderen Schilddrüsenmedikamente sprechen, ich kenne nur das eine.
Ich möchte aber klarstellen, dass ich nicht wegen des Beipackzettels den Wunsch hatte, meine Dosierung zu ändern, sondern wegen des enormen Leidensdrucks (ich habe den Beipackzettel überhaupt dann erst gelesen, weil ich dann die Beipackzettel aller meiner Medikamente durchgelesen hab, um rauszufinden, ob diese furchtbare Lethargie und Antriebslosigkeit und Dauermüdigkeit irgendeine Nebenwirkung von einem ist.)

>Da ist tatsächlich reines T4 die erste Wahl. Die meisten kommen damit auch ganz gut zurecht. Aber es gibt immer einige, auch hier im Forum, denen eben mit einer Kombination aus T4 und T3 besser geholfen ist.

Die Prozentsätze würden mich mal echt interessieren, ich hab hier im Archiv des Forums nachgelesen und da war eigentlich so oft von T3 die Rede, dass ich nicht den Eindruck habe, dass das "nur in ganz wenigen Ausnahmefällen" gegeben wird (bzw. möglicherweise ist das anfangs so üblich - aber es wird wohl einen Grund haben, dass soviele dann die Dosierung wechseln), insbesondere ist es den allermeisten, die hier von T3 geschrieben haben, damit deutlich besser gegangen, u.a. bin ich gestern abend hier im Forums-Archiv auch auf eine Studie gestoßen (1999), derzufolge es zwar bei den rein körperlichen Dingen keinen Unterschied gibt, das kognitive und seelische Befinden aber unter T3 bei den meisten deutlich besser ist. Und letzteres kann ich zumindest für mich wirklich bestätigen, ich lebe erst seit wenigen Tagen wieder, vorher, das war mehr ein "Dahinvegitieren", da war ich komplett antriebslos, ständig müde und zu überhaupt nichts mehr imstande, meist nicht einmal dazu, mich aufzuraffen, spazierenzugehen oder mich auf irgendwas längere Zeit zu konzentrieren.

>Was nun Deine Nachsorge anbelangt, ich würde mich zunächst bei Deinem Chirurgen-Endokrinologen (auch diese Kombination kenne ich aus Dd. eher nicht) erkundigen, welche diagnostischen Möglichkeiten er hat. Im Zweifelsfall - unklare Ergebnisse nach CT oder MRT - müßte er Dich wahrscheinlich ohnehin in eine nuklearmedizinische Abteilung überweisen. Diese scheint sowohl in Spital 1 als auch in Spital 2 bei Dir wohl nicht das Gelbe vom Ei zu sein, aber immerhin werden sie die notwendigen Geräte haben.

Mir wäre es wirklich am liebsten, wenn ich bei diesem Arzt in Behandlung bleiben könnte, er wirkte durchaus kompetent und hat auch alle meine Fragen sehr geduldig und ausführlich beantwortet. Ich weiß nicht, ob ich - wenn es nach dem Krankenhaus geht, überhaupt CT oder MRT machen muss - ich wusste ja nicht, was bei dieser Kontrolle gemacht wird, möglicherweise sind da sowieso immer nur Ultraschalluntersuchungen vorgesehen und das andere kommt allerhöchstens im Verdachtsfall dran.

>Liebe Elis, kannst Du Dir nicht in der Ambulanz von einem der beiden Spitäler einen festen Ansprechpartner sichern, zu dem Du dann immer gehst?

Ich glaube nicht, dass das möglich ist. (Jedenfalls nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Ambulanzen in Österreich, das waren aber eher zahnärztliche Sachen.)
Oder aber mir wurde jetzt diese Ärztin zugeteilt - ihren Worten nach klang das so, als ob ich jetzt weiter bei ihr bin.

Also am allerliebsten wäre es mir, wenn ich bei diesem Arzt in Behandlung bleiben könnte, und - wegen der medizinischen Geräte - dann ein Spital aufsuche, das über weitergehende therapeutische Möglichkeiten verfügt, wenn das notwendig sein sollte. Allerdings hat die Ärztin gesagt, wenn ich mich nicht an ihren Therapievorschlag halte, dass ich dann dort nicht weiterbehandelt werden kann. Sie hat das zwar in der krassen Form etwas abgeschwächt, als ich sie auf die freie Arztwahl hingewiesen habe, und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Behandlungsverweigerung rechtens ist, aber eingeschüchtert hat sie mich damit schon etwas.

>Übrigens, daß die Ärztin etwas ärgerlich war, kann ich schon verstehen. Immerhin aber hat sie Deine Medikamentation nicht einfach abgesetzt und das ist doch ein gutes Zeichen oder?

Ich kann das schwer verstehen. Also ich hatte ja kein "Arzt-Patienten"-Verhältnis zu ihr, sie hat vorher vielleicht zweimal Untersuchungen bei mir durchgeführt, Blutabnahmen oder Ultraschall (kaum etwas gesprochen dabei, ich hab auch alles immer erst sehr kurzfristig erfahren - also z.B. etwa eine Woche vorher, dass die RJT in einem ganz anderen Spital stattfindet - ich weiß bis heute nur aus dem Internet, dass man z.B. ohne Sd-Hormone zu den Kontrolluntersuchungen kommen soll, ich habe auch von ihr noch nie gehört, wie es weitergeht (außer immer kurz vorher), also ich weiß nicht, in welchem Abstand ich die Kontrolluntersuchungen haben werde), wobei ich den Ultraschall gestern bei der Kontrolle wieder in einer anderen Abteilung des Krankenhauses gemacht hab - ich versteh nicht, wieso sie dann ärgerlich und beleidigt sein kann, wenn eine Patientin, der es sehr schlechtgeht (ich wusste nicht einmal, dass das "Therapieschema", wie sie es genannt hat, auf sie zurückging, ich dachte das war vom zweiten Krankenhaus) nach Wochen dann eine Alternative sucht. Sie hat auch gemeint, dass es völlig normal sei, dass es einem wochenlang so schlecht geht - aber auch das hat sie mir vorher nie gesagt, und ich finde es, so wie es bei mir war, nicht mehr normal. Ich habe vor/während der RJT beinahe 7 Wochen ohne Schilddrüsenhormone gelebt, und viele hätten da schon weit ärgere Probleme gehabt als ich. Es waren in meinem Fall zwar erst drei Wochen mit Sd-Hormonen, aber ich hatte seit Ende Jänner bei bestehender Unterfunktion (TSH 7,3) keine Sd-Hormone bekommen, und seit der Operation Mitte Februar auch nicht, sodass ich weit über 6 Wochen (wenn man die Zeit vor der Op mitrechnet, sogar beinahe 8 Wochen) in Unterfunktion war, wobei ich bis vor der RJT noch relativ gut zurechtgekommen bin (ich war zwar nicht mehr geistig leistungsfähig, hatte aber mehr Antrieb und war wenigstens noch imstande, meinen Alltag zu bewältigen), gegen Schluss der RJT wars aber schon echt krass.

Sie schien nicht sehr gewillt, meine jetzige Medikation beizubehalten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich zuwenig T4 bekomme (hatte zuletzt ein Körpergewicht von 74 kg, vor all den Operationen warens 77 kg), und dafür scheint mir 0.16 T4 täglich sehr wenig. Jetzt nehme ich ja noch weniger (0.1), und ich halte die Einschätzung, dass das - jedenfalls auf Dauer - zuwenig ist, durchaus nicht für abwegig, aber das T3 tut mir unheimlich gut. Aber letzteres glaubt sie mir offensichtlich nicht, hat ja auch wörtlich von "Einbildung" gesprochen. Ich spüre doch aber, dass es mit T4 allein nur unendlich langsam und kaum merklich besser geworden ist, während ich seit etwa 4 Tagen eine ganz deutliche, sprunghafte Besserung bemerke und mich endlich wieder einmal halbwegs wohlfühle. Wenn meine Werte jetzt zu niedrig sind, will die Ärztin mich ja trotzdem wieder vom Kombipräparat auf ein Monopräparat umstellen.

Wenn Du Deine Werte hast, kannst Du sie ja mal hier oder vielleicht besser noch bei Hotze/Pfannenstiel einstellen.

Ja, das werd ich machen.

Liebe Grüße und vielen Dank für deine Antwort,

Elis


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