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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: medizinsiche Versorgung auf dem Land?

| Beitrags-ID: 309583

Hallo Martina,

ich fand es interessant, daß jetzt auch schon in Rheinland-Pfalz das passiert, was hier im Osten langsam zur Norm wird.
Immerhin aber wird die Arzt-Gemeinschaftspraxis bei Euch in absehbarer Zeit wieder aufmachen. Das ist hier bei uns nicht mehr der Fall. Allüberall auf den Dörfern machen Praxen dicht (meist wegen Überalterung) und finden keinen Nachfolger, auch nicht wenn die Dörfer in Großstadtnähe liegen, noch schlimmer natürlich wenn sie j.w.d. sind (janz weit draußen).

Da haben wir ein besonders „schönes“ Ergebnis hiesiger Gesundheitspolitik. Bei nur 80 % des Entgeltes, was hiesige Ärzte erhalten, aber bei der teils doppelten Anzahl an Patienten, von denen viele zudem älter sind – und bei der genauso starken Deckelung des Budgets rechnet sich eine Praxisübernahme halt überhaupt nicht. Die Gemeinden finden Insellösungen, z.B. Umsatzgarantien, Kostenübernahmen – aber selbst das zieht nur bedingt.

Es wird in absehbarer Zeit hier darauf hinauslaufen, an Kliniken oder daneben ambulante Versorgungszentren einzurichten, um überhaupt noch die medizinische Versorgung aufrechterhalten zu können. Da frage ich mich als alter Ossi: weshalb hat man die Polykliniken denn nach der Wende überhaupt erst abgeschafft, wenn man sie jetzt künstlich neu erfinden will, um der Unterfinanzierung des Systems zu begegnen?

Derweil machen die Kassenärzlichen Vereinigungen ihre Hausaufgaben eher schlecht: Oder wie sonst ist es zu erklären, daß in überversorgten Gebieten wie Starnberg auch für Kassenpatienten 150 % dessen gezahlt wird, was in unterversorgen auf dem Plan steht?

Das alles betrifft jetzt zwar die Hausärzte, bei Fachärzten drohen hier jedoch genauso schlimme Lücken.

Ich sehe, ehrlich gesagt, schwarz für die Zukunft – also für die Zeit, wenn ich alt sein werde und vielleicht weniger mobil.

Freundliche Grüße von Alba