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Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388535

Hallo Maria,

Sprich: Ist der gleiche Zweck (Nachverfolgung von Infektionsketten) nicht mit geringeren Mitteln zu erreichen?
Mal sehn, ob die Gerichte die gleichen Bedenken haben wie ich.

Ich denke nicht, zumindest nicht mit der gleichen Effektivität.
Auf die App wäre in dem Fall kein Verlass, weil sie dann jeder Gast nutzen müsste. Außerdem ist ine Adressliste schneller abzuarbeiten.

App und Adressliste haben schlicht verschiedene Anwendungszwecke. Die App ist geeignet, wo eine Einzwelerfassung von Kontakten nicht oder nur mit nicht vertretbarem Aufwand möglich ist, z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der Wirt sammelt die Daten im Auftrag einer öffentlichen Stelle, d.h. im Prinzip ein ganzes Stück offizieller als z.B. unser Verband, dem Du als User*in und ganz beonders als Vereinsmitglied sehr viel mehr und sensiblere Daten zur Verfügung stellst, in der Hoffnung, dass er vernünftig damit umgeht.
Niemand zwingt Dich dazu User*in oder Vereinsmitgleid zu werden, und niemand zwingt Dich bei einem bestimmten Gastronom oder überhaupt Essen zu gehen.
Wenn Du aber dort Essen gehen willst, dann ist die Abgabe deiner Daten eben nicht nur in Deinem eigenen Intersse, für den Fall, dass Du Kontaktperson einer infizierten Persone bist, sondern auch im gesellschaftlichen Interesse, nämlich der Eindämmung einer Infektionskette und damit im Erhalt der körperlichen Unversehrtheit möglichst vieler bzw. umgekehrt der Abwehr körperlichen Schadens von möglichst vielen. Das dürfte von jedem Gericht als das höhere Rechtsgut gegenüber dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung gelten, zumal dieses Grundrecht ja nur bedingt berührt wird, weil in Deiner eigenen Entscheidung steht, obe Du die Daten Preisgeben willst oder nicht. Falls nicht, wird Dir nur ein bestimmtes gastronomisches Erlebnis verwehrt, eine Einschränkung, die in jedem Fall hinter dem höheren Rechtsgut zurückstehen muss.
Wie wichtig di Adresslisten sind zeigen Die Fälle, die heute bereichtet wurden. Einmal mindestens 16 Infektionen in einem Restaurant in Norddeutschland, wo über die Namensliste innerhalb kürzester zeit über 100 Leute in Quarantäne geschickt wurden. Und zum anderen mindestens 40 Infektionen bei einem Gottesdienst einer Freikirche in Frankfurt, bei dem, soweit ich das verstanden habe, die Gemeinde nicht genau wusste, wer alles teilgenommen hat. Die Teilnehmer*innen stammen zudem aus mehreren verschiedenen Landkreisen von Hanau bis in den Taunus, die Kontakte müssen also von etlichen verschiednenen Gesundheitsämtern nachverfolgt werden, was vollständig so gut wie unmöglich sein dürfte. Keider kann sich daraus nun ein ziemlich großer Hot Spot entwickeln, wenn man Pech hat. Belibt zu hoffen, dass die Teilnehmer durch die Bereichterstattung möglichst vollständige aufmerksam werden und sich vollständig bi ihren Gesundheitsämtern melden.

Viele Grüße Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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