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Clairenadine

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261446

Hallo, gerne möchte ich meine Erfahrung der RJT im Klinikum Fulda mit euch teilen.
Vorab: Mir wurde am 23. und 25. Juli die Schilddrüse komplett entfernt nachdem ein papilläres Karzinom festgestellt worden war.
Die RJT folgte dann vom 24. bis 26. August.

Ein Vorgespräch hatte zwei Wochen vorher stattgefunden, hier durfte ich auch die Station bereits kennenlernen und bekam Thybon als Zwischenmedikament, dass ich dann am 18. August wieder absetzen sollte.

Am Freitag, den 24. meldete ich mich um 09:00 Uhr auf Station. Gegen 07:00 Uhr hatte ich zu Hause noch ein leichtes Frühstück einnehmen dürfen.
Nach der Aufnahme ging es nochmal runter zur Blutabnahme und dann wieder hoch auf Station und Zimmerbezug.

Mein Zimmer war ein Einzelzimmer, verfügte über einen Kühlschrank, Fernseher, Radio und kostenfreies WLAN. Bonbons und Wasser und beliebige Getränke wurden ebenfalls gestellt. Telefon hätte ich gegen Gebühr anmelden können, hatte allerdings mein (im Zip-Loc-Beutel steckendes) Handy dabei, so dass dies für mich nicht nötig war.
Fenster befanden sich im oberen Viertel der Wand. So konnte ich zumindest etwas Himmel sehen.

Im Badezimmer wurde mir erklärt, dass die Dusche täglich für 3×20 Sekunden nutzbar wäre (nicht schön bei langen Haaren aber die Schwestern erklärten, wenn es gar nicht ginge könne man auch kurz klingeln dann würden sie die Dusche auch nochmal freischalten), auch das Waschbecken lief zum Wassersparen über eine Lichtschranke, diese konnte aber unbegrenzt erneut betätigt werden.

Gegen 13 Uhr kam dann die Ärztin mit dem Bleibehälter, ich bekam die Kapsel in die Hand (in der Dosis von 3700) und durfte diese mit einem Glas Wasser schlucken. Vorher hatte ich bereits einen Magenschoner einnehmen dürfen.
Eine halbe Stunde später bekam ich dann Mittagessen und das war es dann erstmal an Aktion am ersten Tag.

Am nächsten Tag ging es mir dann nicht so gut. Mir war übel, was sich über den Tag immer weiter steigerte, so dass ich dann gegen Nachmittag um ein Medikament bat und auch Vomex bekam. Auch mein Kreislauf war irgendwie im Keller. Ich verbrachte diesen Tag also praktisch im Bett und sah fern, nur unterbrochen von den beiden Messungen im Technikraum nach dem Frühstück und nach dem Abendessen.

Am Sonntag ging es mir dann vom Magen her wieder sehr gut, allerdings war nun mein Hals angeschwollen und schmerzte.
Dagegen bekam ich dann Ibuprofen und Dolo Dobendan zum lutschen.

Vor dem Frühstück hieß es dann, ich könne nach Hause, wenn die Werte stimmen. Diese waren dann allerdings doch leider beider nächsten Messung noch zu hoch, so dass ich mich auf einen Auszug am Montag einstellte.
Ich durfte dann sogar noch das Zimmer wechseln und hatte nun richtige Fenster mit schönem Ausblick in die Rhön.

Zu meiner Überraschung kam nach dem Mittagessen dann die Schwester und erklärte, sie habe nochmal mit der Ärztin telefoniert und solle jetzt nochmal eine Zwischenmessung machen und wenn die Werte nun besser wären, dürfte ich nach Hause.
Glücklicherweise war jetzt tatsächlich der Grenzwert von 250 unterschritten und ich konnte abgeholt werden.

Alles in allem war ich mit dem Klinikum Fulda sehr zufrieden:
Alle waren sehr nett und bemüht, das Essen für ein Krankenhaus tatsächlich auch lecker, das Brot oder die Brötchen die man sich zum Frühstück und Abendessen aussuchen durfte waren ganz frisch, da sich im Klinikum eine Bäckerei angesiedelt hat, die anscheinend die Station(en) versorgt.

Ich kann also einen Aufenthalt hier nur empfehlen.

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