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pap. SD-Ca. foll. Variante bei M. Basedow, ED 11/2017

Antwort auf: Grippeimpfung

| Beitrags-ID: 383974

Dennoch möchte ich anmerken, dass, obwohl wie du richtig sagst, die Influenza durch Viren, eine Erkältung jedoch durch Bakterien zustande kommt, es nach einer Grippeimpfung im Krankheitsverlauf einen kleinen Unterschied gibt:

Glücklicherweise stimmt das nicht. Die meisten im Volksmund als „Erkältung“ oder „Schnupfen“ beschriebenen Symptome sind Anzeichen einer Akuten Infektion mit Rhinoviren oder Adenoviren, selten Influenza-Viren. In seltenen Ausnahmen kommt es auch zu bakteriellen Infektionen mit Pneumokokken, Staphylokokken oder Streptokokken, die in der Regel aber komplizierter verlaufen und auch antibiotisch behandelt werden müssen.

Ich bin vermutlich einer der wenigen hier, welcher sich nicht Impfen lässt.

Warum? -Weil ich „erst“ 47 Jahre alte bin, sonst gesund viel Sport treibe und mir abgesehen von der SD nix fehlt.

Wichtig ist aber das, was wir in der Medizin Herdenimmunität nennen, also der Gruppenschutz. Du kannst Dich mit dem Influenza-Virus infizieren und die Grippe gut überstehen, da Du fit bist. Du bist in dieser Zeit aber auch Überträger der Viren, die hoch ansteckend sind. In unserer Gesellschaft gibt es insbesondere unter der Risikogruppe der Immungeschwächten, Jüngsten und Ältesten einige, die Kontraindikationen gegen eine Impfung aufweisen und sich bei Dir anstecken könnten. Deine Impfung schützt damit auch immer andere.

Viele kennen leider den Unterschied zwischen Grippe und Erkältung immer noch nicht und denken, dass die Impfung auch gegen diese nutzt.

Unser Körper hat ein gewisses Impfgedächtnis. Deshalb ist es wichtig mit dem Aufbau dieses Impfgedächtnisses schon in der Kindheit zu beginnen und entsprechend einer Lernspirale ständig darauf aufzubauen. Impfen wir jährlich auf neue, sich tatsächlich verändernde Influenza-Subtypen und Stämme, so hilft die Ähnlichkeit dieser viralen Charakteristika unserem natürlichen Immunsystem, sich auch effektiver, also vor allem schneller und mit weniger Symptomen gegen andere ähnliche Viren zu verteidigen. Konsequent geimpfte Menschen zeigen deutliche positive Auswirkungen auf die Häufigkeit und Schwere von einfachen Erkältungen, wie zahlreiche Studien dazu belegen.

Vor einigen Jahren hatte ich mal so eine Impfung machen lassen und dann den ganzen Winter über nur Probleme welche ich sonst nicht hatte..

Das ist eine häufig beschriebene Reaktion auf die erste Grippeschutzimpfung. Ich selbst war nach meiner ersten Impfung gegen Influenza erst einmal eine Woche richtig verschnupft und krank im Bett. Das wird besser und die Impfungen der kommenden Jahre werden besser und besser akzeptiert. Nach drei/vier Jahren ist es nur noch ein kleiner aber wichtiger Stich in den Oberarm.

Ich bin aber absolut kein Impfgegner. Meistens bietet die Impfung ja keinen 100% Schutz und vielmals liegt der Impfstoff ja recht weit daneben

Impfungen gegen Menignokokken, Pneumokokken und Influenza erwischen leider immer nur die Subtypen und Stämme, auf die geimpft wird. Dagegen ist der Impfschutz dann aber je nach Art und Herstellung des Impfstoffes 100%-ig. Gegen die allermeisten Erreger, gegen die wir heute impfen können (Masern, Röteln, Tetanus u.a.), ist der Schutz aber 100%-ig.

Ein bekannter Mediziner meinte mal zu mir, dass sich die Viren ständig so verändern, dass man den passenden Impfstoff gar nicht so schnell herstellen könnte.

Die Unterschiede zwischen den Stämmen sind sehr gering. Auch wenn wir quasi auf uns bereits bekannte, alte Stämme nachimpfen, erwischen wir sehr viel von denen, die noch immer bei uns rumschwirren und viele Eigenschaften von denen, die erst noch kommen.

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