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Schildrüsen OP – ja oder nein?

| Beitrags-ID: 260166

Bei mir wurde per Zufall ein Echo armer, scharf begrenzter Knoten im linken Schildrüsenlappen entdeckt. Der Knoten ist 1,4 x 0,9 x 0,8 cm groß.

Eine Szintigrafie hat gezeigt, dass es ein kalter Knoten ist und der gesamte linke Schilddrüsenlappen kaum noch Hormone produziert.

TSH Wert ist 1,4, Tumormarker alle unauffällig. Lymphnoten I’m Ultraschall auch alle unauffällig.

Die Punktion war schwierig weil der Knoten sehr hart ist (“Wie ein Stein”) und der Nadel zunächst immer ausgewichen ist. Die Ärztin konnte letztendlich doch eine Probe entnehmen, aber ich habe heute erfahren, dass es nicht genug war.

Eine MIBI Szintigrafie hat gezeigt, dass im Knoten kaum Aktivität ist. Laut Google zu 97% ein Zeichen, dass der Knoten gutartig ist.

Laut Arzt habe ich drei Möglichkeiten:
– Nochmal punktieren (wobei es auch beim nächsten Versuch wieder sein kann, dass kein klares Ergebnis raus kommt
– Nichts tun und in 8 – 12 Wochen mit US kontrollieren, ob der Knoten sich verändert/wächst. Wenn ja – dann OP.
– Direkt OP – es würde wohl reichen, wenn “nur” der linke Schildrüsenlappen entfernt wird. Der behandelnde Arzt geht davon aus, dass der rechte Lappen mich ausreichend mit Hormonen versorgen würde (dies vermutlich im Moment auch schon tut)

Mit Euren Erfahrungen – was würdet Ihr raten?

Hansjoerg
Nutzer*In
2015 SD, wegen Kropf entfernt, ohne SD Krebs

Antwort auf: Schildrüsen OP – ja oder nein?

| Beitrags-ID: 387860

Gegenfrage.. was sagte Deine innere Stimme Dir?

Grundsätzlich ist es ein Entscheid, der Dir Niemand abnehmen kann und Du selbst damit klarkommen musst..
Darum gibt es keine falsch oder richtig Antwort.

Ich persönlich und dies beziehe ich nur auf mich persönlich, wäre in solch einem Fall vermutlich der Typ, welcher erst mal abwarten würde und so in 12 Wochen nachkontrollieren würde und nicht überstürzt mir das Teil rausschneiden lassen würde.

Gruss Hansjörg

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Schildrüsen OP – ja oder nein?

| Beitrags-ID: 387861

Hallo Hansjörg,
manchmal ist es für Patienten mit diagnostizierten SD-Krebs schwer nachzuvollziehen, warum ein Arzt nicht operieren will.
Früher hieß es immer „Kalter Knoten = raus damit“. Dann wurde die Diagnostik immer feiner und genauer und man hat erkannt, das man eigentlich viel zu viele Patienten operiert hat und ihnen damit ein noch funktionierendes Organ genommen hat. Dazu gibt es natürlich auch nicht zu unterschätzende OP-Risiken. Deswegen ist man heute von der schnellen OP weggekommen. Die Krebszellen in der SD wachsen nur sehr langsam, es besteht also in der Regel kein Zeitdruck.
Ich gebe Dir aber völlig Recht, das diese Vorgehensweise für einen Patienten auch psychisch eine grosse Belastung darstellt.
Wenn man bei guten Chirurgen in Behandlung ist, muss man denen Vertrauen, wenn die empfehlen mit der OP noch etwas zu warten. Das sagen die auch nur wenn sicher ist, das in dem Zeitraum nichts passiert. Geht das nur etwas in Richtung kritischer Zustand, werden die auch operieren.

Viele Grüsse
StefanF

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