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Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261392

Hallo,

ich war letzte Woche in Bayreuth, Klinikum zur RJT gewesen. Vorab die Aufklärung der Ärzte war sehr gut gewesen. Allerdings war das Einzelzimmer nur mit TV, teuren Telefon und Getränken wie Tee und Wasser ausgestattet. Handtücher und sonstige Pflegeartikel mußte ich mitbringen. Eigenes Labtop und Handy konnte ich benutzen.
Dann gingen die Pannen an: Etwa 1 Stunde nach Einnahme der Kapsel wurde ich aus der Isolierstation gerufen um zum Ultraschall ans andere Ende vom Klinikum zu gehen. Ich wies dann das Pflegepersonal hin, dass ich doch eigentlich das Zimmer die nächsten 48 Stunden nicht verlassen darf.
Leider hatte ich die Zitronenbonbon vergessen und verlangte danach. Ein Arzt brachte mir dann Mundpflegestifte als Ersatz. Eine befreundete Ärztin im Haus informierte ich dann per SMS, dass sie mir die gewünschten Bonbons bringt. Spät Abends dann kam eine unfreundliche Nachtschwester, die mir die Bonbon von weiten zu warf und die für mich abgegebenen Blumen mit Vase achtlos auf den Beistelltisch stellte, so dass alles gleich runter gefallen ist. Ohne Kommentar verschwand sie sofort wieder.
Am nächsten Tag traten ab Mittag Schmerzen mit Schwellungen bis zum Ohr auf. Ich teilte es dem Pflegepersonal und dem Arzt bei der Visite mit. Der Arzt ordnete einen Eisbeutel an, auf den ich dann 4 Stunden warten musste.
Am 3. Tag wurden die Schmerzen immer stärker mit deutlichen Schluckbeschwerden und Stimmverlust. Wieder wurde das Pflegepersonal beim Frühstück informiert. Auch wurde nach dem Personal geklingelt, dass dann nach 30 min kam. Der gewünschte Eisbeutel kam nach 4 Stunden und die Schmerzmittel nach 5 Stunden.
Dafür kam dann eine Schwester mit Calcium, das ich vor Einnahme der Kapsel angefordert hatte. Ein dritter angeforderter Eisbeutel kam nie an.

Jeden Tag über Nacht kamen übelste Gerüche durch die Lüftungsanlagen in den Raum.
Das Personal hat von 18 Uhr Abends bis nächsten Tag 8 Uhr nicht nach den Patienten geschaut.
Das Telefon hat mich 16 Euro für die 4 Tage gekostet und ich konnte nicht rausrufen.
Am 4. Tag bei der Entlassung wurden dann alle Sachen gemessen. Labtop und Handy waren kein Problem, aber die Toilettensachen und Kleidung müssen jetzt 8 Wochen in einen Abklingraum im Klinikum verweilen.

Ich hatte dann noch ein Abschlussgespräch mit dem Chefarzt. Aufgrund des Pflegenotstandes in dem Klinikum verweigerte ich momentan einen weitere Behandlung auf dieser Station. Ich habe auch alle Mängel schriftlich an die Leitung gerichtet.

Sollte ich ich wieder irgendwann eine RJT brauchen, nehme ich lieber einen weiteren Weg in Kauf und werde hoffentlich besser behandelt.