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Morbus Basedow

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261408

Hallo,
meine RJT liegt nun schon 2 Monate hinter mir, aber ich wollte einfach etwas zur Klinik schreiben.
Es war meine erste RJT, aber durch das Forum und weiteren Informationen (Internet, Ärzte) war ich sehr ruhig. Ich wusste was auf mich zu kam. Ich wohne in Mülheim, entschied mich aber für diese Klinik, da sie mir empfohlen wurde von meiner Nuklearmedizinerin und auch, weil ich auf der Homepage einiges gelesen und auch gesehen habe und es ansprechend fand(ich weiss, eine Internetpräsenz muss nichts heißen). Für mich war es aber die richtige Wahl.

Ich machte einen Termin und war einige Tage danach (!) auch schon in der Klinik. Die Klinik wirkte sehr einladend und hell. Ich wurde freundlich empfangen, mir wurde einiges erklärt und dann folgten Blutabnahme und schwangerschaftstest. Dann wurde der Termin festgelegt vom Aufenthalt. Direkt die Woche darauf konnte ich schon hin. Sie boten mir auch an, dass ich den Tag vor der richtigen Kapsel auch dort bleiben könne, da die Anreise ja doch bissl dauern würde. Ich nahm das Angebot an. Am Tag vor der Isolation musste ich erstmal ein EKG machen. Dafür musste ich in die untere Etage. Das ging wirklich fix. Nach einigen Minuten konnte ich wieder hoch. Überhaupt waren alle Tests ohne große Wartezeit. Irgendwann gabs dann die Testkapsel und ich musste dann warten. Ich hab mir dann die Klinik angeschaut und mich im Zimmer eingeräumt. Irgendwann wurde mir dann mitgeteilt, dass meine Schilddrüse brav alles aufnimmt und es wohl alles gut laufen wird. Den Rest des Tages hatte ich also frei… Ich durfte zwar noch raus, blieb aber dann im Zimmer und richtete mich ein.

Das Zimmer war sehr hell. Man hatte ein Bett, ein Tisch mit Stuhl, Telefon (kostet etwas), Fernseher (kostenlos) einen kleinen Kühlschrank, Schrank, Bad und einen Balkon. Auf dem durfte man auch während der Isolation. Zusätzlich gab es auch die Möglichkeit des Internets, was ich auch an dem Tag sofort einrichtete. Das Bad war im Zimmer, also musste man nicht extra über einen Flur oder muss es mit anderen teilen. Toilette, Spülbecken und Dusche.

Also der Aufenthalt verlief ohne Probleme. Ich war insgesamt 5 Tage drinnen, allerdings war der erste Tag nicht in Isolation, sondern wie oben schon erwähnt nur, weil ich ich nicht so nah wohnte.
Die Pfleger/innen und Ärzte waren sehr sehr freundlich und haben auch bei Fragen versucht alles verständlich zu erklären (egal ob vor der RJT oder währenddessen)! Morgens um 8 Uhr wurden die Tests durchgeführt. Puls musste ich messen und dann wurde ich irgendwann gerufen, um mich vor ein Gerät zu setzen, der die Strahlung misst (weiss den Namen nicht mehr). Danach gabs Frühstück im Zimmer. Das Essen war soweit ok. Ich hörte immer, dass Krankenhaus-Essen schlecht sei. Dem kann ich nicht zustimmen. Drops und Zahnpflegekaugummis gab es natürlich auch. Zum Trinken wurde eine Menge angeboten: Wasser (mit oder ohne Sprudel), Limonade (Zitrone, Orange), Kaffee (Kanne oder Tasse auf Nachfrage) und auch heisses Wasser für Tees (auf Nachfrage bekam man auch eine ganze Kanne). Mir war es unangenehm ständig um etwas zu bitten, aber die Pfleger waren alle wirklich nett und nahmen mir etwas die Skrupel. wenn irgendetwas fehlt, kann man die Pfleger bitten es zu besorgen (als Beispiel Zeitungen oder sonst was aus der Cafeteria). Aber ich war schon zufrieden mit dem, was ich bekam :)

Duschen konnte man auch, allerdings nur jeden zweiten Tag. Es läuft dann so ab, dass man ~eine Minute Wasser bekommt ums ich nass zu machen, dann geht die Dusche aus und man kanns ich einseifen oder shampoonieren. Dann wenn man fertig ist, drückt man einen Knopf und das Wasser geht wieder an. Ich fand es ausreichend.

Ich würde allen raten, die auch hin müssen, ein langes LAN Kabel mitzunehmen (meines war zu kurz) sowie ein langes Kopfhörerkabel oder gar einen kabellosen Kopfhörer. Ich hab zwar keinen Fernsehen geschaut, aber es gibt sicher Leute, die gern mal schauen. Ich hatte genug dabei und kann nicht sagen, dass ich mich langweilte.
Telefonkarte für das Zimmertelefon hatte ich keine, da ich ja Internet hatte und ich auch meine Handys mitnahm. Man sagte mir, dass ich die gerne anlassen dürfe und dies tat ich. Angeblich hatten andere keinen Empfang, ich allerdings schon. Also man hat echt genug Möglichkeiten mit der Aussenwelt zu kommunizieren ;) Von Ruhe also keine Spur :D

Am 5ten Tag durfte ich wieder Heim. Ich durfte all meine Sachen wieder mitnehmen.
Fazit: ich bin WIRKLICH zufrieden. Ich würde auf jedenfall nochmal ins St. Franziskus, wenn ich nochmal eine RJT machen müsste. Parkplätze gibt es im übrigen auch genügend, auch kostenlose. Das kann man leider nicht von allen Kliniken behaupten. Ausserdem fühlt man sich gut aufgehoben, Fragen werden beantwortet und wenn man etwas braucht, sind die überaus freundlichen Pfleger/innen da, die gerne helfen.

Wer Bilder der Zimmer + Balkon sehen mag, kann ja auf die Seite der Maria Hilf Kliniken schauen. Da findet man dann auch die Klinik St. Franziskus mit Informationen und Bildern.

Liebe Grüße!
Leo