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Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: L-Thyroxin und Nüchterneinnahme / in Verbindung mit Kalzium

| Beitrags-ID: 261619

Hallo Leute,

hier nun auch die Antwort von Merck zum Nachlesen:

Sehr geehrte Frau Sieger,

hohe Calciumgaben können zu einer Wirkungsabschwächung des
Schilddrüsenhormons führen. In unsere aktuelle Fachinformation wird bereits
auf die Wechselwirkung mit Calciumcarbonat hingewiesen – aus diesem Grunde
sollte die Einnahme von Levothyroxin mindestens zwei Stunden vor der Gabe
von Calciumcarbonat erfolgen. Anbei 3 Arbeiten dazu.

Nimmt man Euthyrox® Tabletten immer vor dem Frühstück ein und trinken dann
Kaffee mit Milch oder muß Calciumpräparate nehmen, kann dies zwar zu einer
gewissen Reduzierung der Wirkung führen. Wenn dies aber immer so machen,
also Euthyrox® immer unter den gleichen Bedingungen eingenommen wird, dann
ist dies in der Dosierung bereits berücksichtigt, weil der Arzt Patienten
unter Schjilddrüsenhormonen ja nach deren Blutwerten einstellt. Wichtig
ist, dass man nicht einmal viel Milch zu sich nimmt und dann wochenlang nur
noch schwarzen Kaffee trinkt.
Die gleichbleibenden Einnahmebedingungen sind also entscheidend. Bei
gravierenden Veränderungen z.B. bezüglich der Calciummediaktion sollten
dann erneute engmaschige Blutkontrollen der Schilddrüsenwerte erfolgen.
Darüber hinaus sollte unter Calcium- und Vitamin-D-Einnahme vor allem bei
heißem Wetter darauf geachtet werden, dass ausreichend Flüssigkeit
zugeführt wird.

Viele Grüße
Nadine Nazari
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Dr. med. Nadine Nazari
Medical Manager Cardiometabolic Care

Merck Pharma GmbH
Alsfelder Straße 17
D-64289 Darmstadt

Die beigefügten Studienberichte (englisch) beziehen sich alle auf Calcium als Carbonat. Einer hat allerdings sogar Unterschiede zwischen verschiedenen Carbonat-Präparaten festgestellt. Deshalb mutmaßt man, dass der Thyroxin-Resorptions hemmende Effekt noch irgendwie von der Gesamtrezeptur abhängt. Da Produkte aus dem angelsächsichen Raum benutzt wurden, kann man das nicht im Detail nachvollziehen.

Zwei Studien betonen, dass alle Ergebnisse nicht auf andere Calciumverbindungen (Glukonat, Citrat, usw.) übertragbar sind, weil damit bislang keine entsprechenden Versuche gemacht wurden.

Letztlich ist wohl vor allem wichtig, das jeder Patient das grundsätzliche Problem kennt, und bei Dosisänderungen oder Änderung der Einnahme-Zeiten entsprechend berücksichtigt.

Viele Grüße
Frauke