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Antwort auf: Hashimoto und Gluten

| Beitrags-ID: 297942

Hallo,



@Harald
:

Sein Tenor: Nur Menschen die wirklich an einer Zöliakie leiden (ca. 2% der Bevölkerung) sollten Versuchen sich glutenarm zu ernähren, m um festzustellen ob sich die Beschwerden verbessern.

Wenn ein Mensch an einer Zöliakie leidet und diese diagnostiziert wurde (Biopsie des Dünndarms) dann Muss der*die Betroffene eine lebenslange glutenfreie Diät einhalten, hier gibt es kein Alternativen. Selbst wenn Gluten keine Beschwerden machen sollte, so wird doch kontinuierlich die Dünndarmschleimhaut geschädigt und die Resorption von Nährstoffen nicht mehr gewährleistet.

Ich habe ein Familienmitglied mit Zöliakie und habe in der Zeitschrift Gluten Free Das Magazin für ein Genussvolles Leben ohne Weizen und Gluten (Ausgabe Nr. 05, 2018, S.19) folgendes gefunden:

Frage Seit 2011 habe ich die Diagnose Zöliakie und nun wurde 2018 noch die Diagnose Hashimoto bestätigt! Ich würde gern wissen, ob die Wahrscheinlichkeit, noch weitere Autoimmunerkrankungen zu bekommen, sehr hoch ist? Sind jetzt ja schon zwei und ich frage mich was ich tun kann, dass mein Immunsystem nicht weitere Organe angreift?

Antwort (cand.med. Alice Itzlinger und Dr. med. Michael Schumann, Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, Charité, Berlin)
Menschen mit Zöliakie haben ein erhöhtes Risiko, weiter Autoimmunerkrankungen (AI-Erkrankungen), wie z.B. solche der Schilddrüse, Haut oder Leber zu entwickeln. Das vermehrte Auftreten bei Zöliakiepatienten erklärt sich dadurch, dass die Entstehung einer Zöliakie bzw. anderer AI-Erkrankungen einen ähnlichen Pool an Genveränderungen voraussetzen. Hinsichtlich der Wirksamkeit einer rechtzeitig begonnenen, strikt eingehaltenen glutenfreien Diät (GFD) zur Verhinderung weiterer AI-Erkrankungen gibt es leider noch nicht genügend aussgekräftige Studien, die solche Fragestellungen analysiert haben. Auch für andere Veränderungen der Lebensgewohnheiten gibt es bislang keine überzeugenden Beweise, dass hiermit das Risiko für eine weitere AI-Erkrankung reduziert werden kann. Daher wollen wir keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Verhinderung weiterer AI-Erkrankungen geben. Die GFD muss ja bei Zöliakie ohnehin lebenslang strikt eingehalten werden.“

Viele Grüße,

Heidi