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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Jede Krise hat eine Chance…

| Beitrags-ID: 301208

Hallo,

bei mir hat sich damals nicht sehr viel geändert, besonders nicht im Beruf oder der Familie, das war und ist z.T. sehr anstrengend und die Arbeitsintensität hat über die Jahre eher zugenommen (so etwas heißt bekanntlich: Arbeitsverdichtung).

Seit meiner Diagnose 2002 engagierte ich mich hier im Verband, mal mehr, mal weniger, wie es meine Zeit zuließ. Das sind immerhin schon 17 lange Jahre.
Theoretisch bemühe ich mich, mehr im Jetzt zu leben und den kleinen Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, praktisch gelingt mir das aber oft nicht.

Manchmal bin ich der Sache insgesamt auch schon ein bisschen überdrüssig, sowohl was mich selbst als auch was das Engagement betrifft.
Ich habe nur mehr wenig Lust auf Ärzte, lasse meine Blutwerte höchstens alle anderthalb Jahre mal kontrollieren, war 5 Jahre nicht mehr zur gynäkologischen Vorsorge usw. usf.

Ob sich mein persönliches Engagement noch lohnt, überdenke ich inzwischen sehr, z.B. wenn ich auf Beiträge hier im Forum, wo ich mir vielleicht besondere Mühe gegeben und Zeit und Hirnschmalz investiert habe, keinerlei Reaktion erhalte.
Das gab es allerdings schon immer.

Wenig motivierend für irgendwelche weiteren Anstrengungen ist ferner, wenn jemand nach vielen Jahren Forenabstinenz hier wieder aufschlägt und erwartet, dass sich jemand sofort seiner Probleme annimmt, während er selbst nie im Traum daran dachte, seinerseits nun auch mal was zu geben.
Auch das gab es schon immer.

Ich bin überhaupt in mancher Beziehung unduldsamer geworden. Das hat weniger mit der Krankheit zu tun, sondern mit meinem Alter, glaube ich. Ich habe einfach nicht mehr so viel Zeit zu verplempern.

Aus der direkten Verbandsarbeit bin ich ausgestiegen, weil ich nicht mehr die erforderliche Zeit aufbringen konnte (die immer mehr zunahm und weiter zunimmt!)

Ich leite noch zusammen mit Gero unsere Magdeburger Gruppe.
Gestern habe ich erfahren, dass jemand, der da nur formal Mitglied war, gleichwohl aber noch auf meiner Verteilerliste stand und mit dem ich mich ab und zu auch direkt ausgetauscht habe, ganz allein in seiner Wohnung verstorben ist, zwar höchstwahrscheinlich nicht an SD-Krebs, doch ohne dass das es jemand aus dem Umfeld unmittelbar mitbekam. Eine Familie gab es nicht, die Feuerwehr hat die Wohnung öffnen müssen…
Diese Person war nur drei oder vier Jahre älter als ich. Das nimmt mich im Moment doch ziemlich mit.

Grüße von Alba

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