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Antwort auf: Pappiläres SD Karzinom mit spindelf. Überg.i.e.anapl.

| Beitrags-ID: 305207

Ist echt eine übelst schlimme Krankheit, die einen so heftig trifft, dass es sooo weh tut! Ich kenne diese Verzweifelung und diese Angst nur zu gut!
Mal den Verlauf meines Papas:

– vorweg: mein Papa, *1946, hatte außer Arthrose in Gelenken und Wirbelsäulenleiden vom „harten Schuften“ (Bau) nie „innere“ Probleme, keine Tabletten, keine Herzprobleme, nichts…

– April 08:
etwas heiser, traf Töne in Kirche beim Singen nicht; HNO sagte, es wäre wohl Rest Erkältung, außerdem Kopfschmerzen, v.a. beim Liegen

– 1.Mai 08:
zum Notdienst, nachdem er am Vortag dieses Ei am Hals getastet hatte, ich auch gefühlt hatte und er einen „Blitzschlag“ in den Kopf bekommen hatte, Punktion vom Notarzt (zum Glück)

– 8.Mai 08:
Szintigraphie und Bestätigung, dass es bösartig ist, zudem 2 kleine Lungenmetastasen

– 20.Mai 08:
Schilddrüsen-OP in der Mediz. Hochschule Hannover, „alles raus, was raus musste“, sagte man, Rest machen die weiteren Behandlungen – bis dahin glaubten wohl selbst Ärzte, dass es nicht anapl. wäre; ach so – es ist nach Aussen gewachsen, Speiseröhre etc. waren nicht betroffen, da auch keine Lymphknoten befallen

– Anfang Juni 08:
Radio-Jod-Therapie, die meinem Papa gut tat, aber logischer Weise im Lungenbereich nichts brachte; Planung Bestrahlung – aber verschoben, da Chemo wichtiger

– 19. Juni 08:
1.Chemo Taxol – allerg. Schock, eine Nacht Überwachung, aber es ging ihm sofort wieder gut

24. Juni 08:
1. Chemo Doxirubicin, die half im Halsbereich, wo nun doch befallene Lymphknoten sind (ein richtiges Ei, ist echt gruselig zu sehen, wie schnell so was wächst!!!);
3x Doxir. mit jeweils 3 Wochen Pause -> Lungenmetastasen waren weiter gewachsen, wenn auch nicht sooo schnell

3. August 08:
Pneumothorax, erst im Kreiskrankenhaus in unserer Nähe, dann nach Hannover verlegt worden;
könnten operieren, aber dann würde Chemo zu weit verschoben, da der Eingriff wegen Lungenmetastasen größer werden könnte;
also „Heimlich-Ventil“, quasi künstl. Ausgang, damit Luft entweichen kann, die in den Pleuraspalt kommt wegen Mini-Loch in Lunge

15. August 08:
1.Chemo mit Docetaxel – 3xjede Woche, dann eine Woche Pause, letzte war am Freitag,
am 8.9. Planung von zusätzl. Bestrahlung

Meinem Papa geht es in dieser „Chemowoche“ immer total unterschiedlich:
Do und Fr bekommt er ein Cortosonpräparat (Dexamethason), zum besseren Vertragen; meistens geht es ihm von MI bis SA nachmittag recht gut. so gut, dass er in seiner Werkstatt arbeitet, die Schaukel für meine Kinder weiter baut…;
aber dann! dann ist er richtig „chemoschwach“, sagt er, am schlimmsten SO und MO.

Gestern war´s halt wieder schlimm und es tut soooo weh, ihn leiden zu sehen! Diese traurigen Augen machen mich ganz fertig, v.a. weil er so kämpfen will!

Als er in der MHH wegen des Pneumothoraxes lag, ist er am MI entlassen worden, weil er nicht gesagt hat, wie beschissen es ihm ging (v.a. vom Kreislauf). Er wollte die Chemo am FR bekommen und hat sich echt dahin gequält, weil er leben will.

Auch den FR Morgen ging es ihm ganz bescheiden, aber er hat meiner Mama „befohlen“, nichts dem Arzt zu sagen, weil er die Chemo will.
Ich bin immer so stolz auf meinen Kämpfer-Papa und ich bete so sehr, das sich sein kämpfen lohnt!!! Er ist so ein toller Mensch!!!

Wie oft ist denn dein Papa untersucht worden zwischendurch, wenn das mit der Lunge nun „auf einmal“ kam??? War da länger Pause?

Im Moment will mein Vater nichts weiter wissen, ob noch wo was ist. Er sagt, es bringt ja nichts, das zu wissen. das, was er weiß, reicht ihm. Ist auch okay – mir reicht´s zwar nicht, aber ich muss das akzeptieren.

Ist dein Papa denn nun die ganze Zeit im Krankenhaus?

Viele Grüße und viel Kraft und viel ErfolG!!!

Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?
Ich bin 31, habe zwei wundervolle Kinder, die ihre Großeltern täglich sehen und über alles lieben…